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 "Res Gestae Gens Iulii"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

01.12.2006 17:12
RE: Kampagnengeschichte "Res gestae Gens Iulii" Thread geschlossen

Wir schreiben das Jahr 550 seit Einweihung des Iupitertempels, es ist das Konsulatsjahr von Caius Caecina Largus und Caius Cestius Gallus. Dem Wunsch meines Vaters, des derzeitigen Imperators des römischen Reiches, folgend verweile ich nun an diesem Ort um die Geschichte unserer Familie niederzuschreiben um sie der Nachwelt als Zeugnis unserer Taten und Leistungen zu hinterlassen.

Prolog

Das Geschlecht der Iulier ist ein angesehenes altrömisches Patriziergeschlecht, das aus Alba Longa stammt. Wir leiten unsere Abstammung von Iulus, dem Gründer und ersten König von Alba Longa, der Mutterstadt Roms, ab. Somit sind wir direkte Nachkommen sowohl der Göttin Venus als auch des Gottes Mars, denn Iulus’ Vater war kein geringerer als Aeneas, der große Held aus Troja und Sohn der Göttin Venus. Und auch der große Romulus, der Gründer Roms, selbst entstammte dem Geschlecht des Iulus. Denn seine Mutter Rhea Silvia war eine Tochter des Numitor Silvius, der ein Nachkomme des Iulus war und als 16.König über Alba Longa herrschte. Romulus’ Vater war der Kriegsgott Mars. Durch diese Fügung des Schicksals liegt der göttliche Segen auf unserer Familie und unser Aufstieg zu den Herrschern Roms und der Welt war der Wille der Götter. Doch war der Weg dorthin lang und schwer, mussten uns doch die Götter schweren Prüfungen unterziehen um sicherzugehen, dass wir ihrer würdig waren.

Die Iulier waren in der früheren Zeit zwar nicht reich, aber gehörten doch zu den alten und sehr angesehenen Familien Roms, obwohl sich nur wenige Mitglieder unserer Familie politisch hervorgetan haben. Trotzdem stellte unsere Familie immer wieder Senatoren und sogar mehrmals Konsuln bzw. Militärtribune mit konsularischer Gewalt, v.a. in der alten Republik.

Wir gehörten auch zu denjenigen Familien die die Herrschaft der etruskischen Könige und auch das Ende des Königtums in Rom miterlebten.

Lucius Tarquinius Superbus, der letzte etruskische König von Rom wurde von seinem Neffen Lucius Iunius Brutus, welch ein Hohn, ausgerechnet ein Angehöriger einer schwächlichen und feigen Familie hat diese Tat vollbracht, gestürzt. Anstelle eines einzelnen Herrschers setzte die patrizische Oberschicht eine Kollektivherrschaft der zwei gleichberechtigte Konsuln vorstanden. Einer dieser Konsuln war Lucius Iunius Brutus, der andere war Lucius Tarquinius Collatinus, ebenfalls ein Verwandter des abgesetzten Königs. Das Volk von Rom merkte jedoch recht schnell, dass man den Bruti genau so wenig trauen durfte, wie den etruskischen Bastarden aus Tarquinia und schon gar nicht sollten sie eine Machtposition besetzen dürfen. So kam es, dass Lucius Tarquinius Collatinus, mehr aus Zwang als freiwillig, Rom verlassen musste und Lucius Iunius Brutus fand wenig später den Tod auf dem Schlachtfeld. Die Nachfolger als Konsuln waren Spurius Lucretius Tricipitinus und Publius Valerius Poplicola.

Zwei Jahre später, im Konsulatsjahr von Publius Valerius Poplicola, es war sein drittes Konsulat in Folge, und Marcus Horatius Pulvillus, wurde der Tempel des Iupiter eingeweiht, der auf dem Capitol in der Nähe des Forum Romanum erbaut worden war. Seit diesem Zeitpunkt ist Rom immer größer und mächtiger geworden, ein Zeichen für den Willen der Götter, dass Rom die Welt beherrschen sollte.

Bereits kurze Zeit später versuchten die Etrusker wieder einen König in Rom einzusetzen, doch scheiterten die Bemühungen des Etruskerkönigs Porsenna, der über die Stadt Clusium herrschte. Zwar gelang es ihm Rom zu besetzen, aber da kurz darauf sein Sohn in der Schlacht bei Aricia gegen die Griechen fiel, zog er sich zurück und Rom blieb was es war, nämlich eine Republik. Zu einem nicht unwesentlichen Teil, war dies zwei tapferen Römern zu verdanken, nämlich Horatius Cocles und Caius Mucius Scaevola, die vom römischen Volk bis heute wegen ihrem Heldenmut bei den Kämpfen um Rom verehrt werden.

Im Jahr 10 begann einer der ersten langen Konflikte der römischen Geschichte, der erste Latinerkrieg. Im Wesentlichen versuchte Rom, bei diesem bis 15 andauernden Krieg, erstmals seine Herrschaft über die Stadtgrenzen hinweg auszubreiten. Obwohl es gelang die Latiner 12 am Regillus-See zu schlagen, konnte Rom die Latiner nicht unterwerfen, vielmehr musste man sich damit begnügen, einen Friedensvertrag zu schließen, der einen gleichberechtigten Verteidigungsbund vorsah. Jedoch konnte Rom seine Vorherrschaft in diesem Bund behaupten.

Im Jahr des Friedensschlusses konnte Rom aber dennoch einen militärischen Erfolg verbuchen. In dem schon länger anhaltenden Konflikt mit den Volskern eroberte der römische Feldherr Gnaeus Marcius die volskischen Städte Corioli, Longula und Pollusca. Für seine Tapferkeit bei den Kämpfen erhielt er den ehrenden Beinamen „Coriolanus“. Doch verlor er kurze Zeit später die Unterstützung des römischen Volkes und wurde verbannt. Er lief dann zu den Volskern über, die er in den folgenden Jahren zu einigen Erfolgen gegen römische Truppen und gegen mit Rom verbündete Städte führte. 2 Jahre später schlossen sich auch die Äquer dem Kampf gegen Rom an. Die Konflikte mit den Volskern und Äquern, sowie der 26 ausbrechende erste Krieg mit der etruskischen Stadt Veji, dieser erste Krieg endete 36, hielten über Jahrzehnte an. Im Jahr 50, als die Existenz Roms bedroht und ein römisches Heer, das eingeschlossen war, vor der Vernichtung durch die Äquer und Volsker stand, wurde es notwendig einen Diktator zu ernennen. Dieses Amt war, erstmalig 7 vergeben, zur Lösung einer Notsituation gedacht und deshalb zeitlich begrenzt. In dieser Situation fiel die Wahl auf einen Mann namens Lucius Quinctius Cincinnatus, der bereits im Jahr 48 Konsul gewesen war. Diesem gelang es die Äquer und Volsker am Mons Algidus zu schlagen. Da er nach getaner Arbeit das Amt des Diktators, sofort und ohne Aufforderung wieder niederlegte, wurde er in den folgenden Jahrhunderten in den Augen des Volkes von Rom zum Musterbeispiel eines tugendhaften Römers.

Die Jahre 58 und 59 brachten eines der wichtigsten Ereignisse in der römischen Geschichte. In diesen 2 Jahren übernahm ein gewähltes Kollegium aus 10 richterlichen Beamten die Regierungsgeschäfte.

Und bereits hier begannen die Iulier Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, war doch einer dieser 10 Beamten ein Angehöriger unserer Familie, nämlich Caius Iulius Iullus. Er wurde später, in den Jahren 61, 73, 74, nochmals Konsul. Dies waren nach den Konsulaten von 19, 26 und 35 das insgesamt sechste Konsulat der iulischen Familie

Alle anderen Magistrate wurden für die Bestandsdauer dieses Kollegiums von ihren Aufgaben entbunden. Hauptaufgabe des Kollegiums war die Kodifizierung des geltenden Rechts, die Beseitigung der bestehenden Ungleichheiten zwischen Plebejern und Patriziern, sowie die Offenlegung des Rechtwissens an das gesamte römische Volk. Damit hatten die Plebejer, nach der Einführung des Amtes des Volkstribuns im Jahr 14 und den damit begonnen Ständekampf, der bis 221 andauern sollte, einen weiteren Sieg im Kampf um die Gleichberechtigung errungen. Die Plebejer erkämpften sich durch passive Maßnahmen immer mehr die von ihnen geforderten Rechte, doch erst im Jahr 221 waren alle Missstände zur Zufriedenheit der Plebejer beseitigt. Nach und nach vermischten sich die Patrizier und die vermögenden Plebejer zur neuen Oberschicht, der Nobilität.

In den folgenden Jahren gärte es jedoch weiter im Volk, teils ausgelöst durch den permanenten Kriegszustand durch den die Plebejer große Lasten zu tragen hatten und teils dadurch, dass sie sich noch mehr Mitspracherecht und Gleichberechtigung erhofften. Dies entlud sich im großen Plebejeraufstand des Jahres 69, welcher wiederum die Ernennung eines Diktators notwendig machte. Wieder war es Lucius Quinctius Cincinnatus der dieses Amt ausübte und genau wie beim ersten Mal nicht länger als notwendig im Amt blieb.

Gerade in diesen Jahren war Rom nicht nur im Inneren von schweren Problemen geplagt, auch von außen drohte Gefahr und es kam in den nächsten Jahrzehnten zu einer Reihe von schweren Kriegen. Im Jahr 70, in dem ein weiterer Angehöriger unserer Familie, das Amt des Militärtribunen mit konsularischer Gewalt bekleidete, brach der zweite große Krieg gegen Veji aus und zog sich bis 83 hin, ohne jedoch eine endgültige Entscheidung zu bringen. Das Amt des Militärtribunen mit konsularischer Gewalt bzw. des Konsulartribuns war aus militärischer Notwendigkeit entstanden und trat an die Stelle der regulären Konsuln. Hierbei konnten nämlich mehr als 2 Personen das höchste Amt der Republik bekleiden und so wurde es erstmals im Jahr 64 besetzt. In der Zeit des Krieges gegen Veji stellten wir 77 und 78 nochmals Konsuln. 84, im ersten Jahr nach dem Krieg, stellten wir abermals einen Militärtribun. Dies sollte auch in den Jahren 100, 103, 105, 107, 111, 120 und 129 der Fall sein.

Der zweite große Konflikt mit Veji sollte allerdings nicht der letzte sein und der nächste ließ auch nicht lange auf sich warten.

Bereits frühzeitig hatte Rom intensiv damit begonnen sein Herrschaftsgebiet auszuweiten, teils durch Eroberung, teils durch Bündnisse. Die Herrschaft in Latium war seit 15 durch ein Bündnis gesichert. Ein erster großer und lang ersehnter Erfolg war die Einnahme und Zerstörung der etruskischen Stadt Veji im Jahr 112 nach 10-jähriger Belagerung durch den römischen General Marcus Furius Camillus, der schon mehrfach das Amt des Militärtribuns bekleidet hatte und es in späterer Zeit ebenso noch mal bekleiden sollte, wie das Amt des Diktators. Um das Jahr 121 kam es zu einem Einfall der keltischen Senonen unter ihrem Anführer Brennus auf römisches Gebiet. Roms Truppen, 6 Legionen mit rund 40.000 Mann unter Führung des Militärtribuns Quintus Sulpicius Longus, wurden an der Allia vernichtend geschlagen. Hierbei fielen auch etliche Mitglieder unserer Familie. Die Folge dieser Niederlage war das Rom von den Barbaren erobert und geplündert wurde. Einzig der Capitol-Hügel konnte erfolgreich verteidigt werden. Hierbei zeichnete sich Marcus Manlius derart aus, dass er den ehrenden Beinamen „Capitolinus“ erhielt und vom Volk von Rom gefeiert wurde. Zwei Jahre später konnte aber selbst dies ihn nicht mehr davor retten zum Tode verurteilt und hingerichtet zu werden. Angeblich hatte er nach der Königswürde gestrebt, was aber nie eindeutig bewiesen werden konnte. Rom ging mit seinen Helden nicht zimperlich um, wenn sie unbequem wurden.

Sieben Monate lang belagerten die Barbaren den Hügel, konnten ihn aber nicht erstürmen. Sieben Monate litt das Volk. Jedoch hatten die Götter ein Einsehen, den es gelang dem Helden von Veji, Marcus Furius Camillus, die Barbaren zum Abzug zu bewegen. Auch er war erst vor kurzem aus der Verbannung zurückgeholt worden. Durch den notwendig gewordenen Wiederaufbau, der 10 Jahre dauerte, wurden die römischen Expansionspläne vorerst unterbrochen. Auch galt es die vernichteten Truppen zu ersetzen. Desgleichen wurde das Heer reorganisiert und die bisher verwendete unflexible griechische Kampfesweise wurde aufgegeben und neue Truppentypen eingeführt: Hastati, Principes und Triarier.

144 konnte das Herrschaftsgebiet um eine weitere Stadt erweitert werden, als die hernikische Stadt Ferentinum von Rom erobert wurde. Im gleichen Jahr schlossen die etruskischen Städte Tarquinia und Caere ein Bündnis und ließen die Feindseligkeiten zwischen Rom und den etruskischen Städten wieder aufleben. Es dauerte bis 155 bis Caere von Rom unterworfen und erobert werden konnte. Fünf Jahre später gelang auch außenpolitisch ein Erfolg, als die See- und Handelsmacht Karthago Rom als Schutzmacht aller latinischen Städte anerkannte.

Mit dem Jahr 163 begann für Rom eine mehrere Jahrzehnte andauernde Phase des Krieges. Während Rom in diesem Jahr die volskische Stadt Sora eroberte und die Aurunker unterwarf und damit Latium endgültig als befriedet ansah, schlossen die Samniten ein Bündnis mit den Sidicinern. Dies löste, zusammen mit dem Bündnis Roms mit Capua, zwei Jahre später den ersten Samnitenkrieg aus. 166 wurde Marcus Valerius Corvus zum Diktator ernannt und Rom siegte bei Saticula und am Mons Caurus über die Samniten. 167 endete der Krieg: Capua blieb römisch, die Sidiciner Verbündete der Samniten. Bereits ein Jahr später brach ein neuer Krieg aus, der zweite Latinerkrieg. Auslöser hierfür war Roms Vormachtstellung im Latinischen Bund und den Anspruch Roms auf die Ernennung zur Hauptstadt des Bundes. Hiergegen lehnten sich 30 Städte der Etrusker und Latiner auf. Lucius Papirius Crassus wurde zum Diktator ernannt und Rom verbündete sich wieder mit den Samniten, während die Latiner sich mit den Sidicinern und dem griechischen Kampanien verbündeten. Gleich zu Beginn des Krieges siegte Rom 168 in den Schlachten bei Veseris und Sinuessa über die Latiner. 169 wurde Quintus Publilius Philo Diktator, während Rom unter der Führung von Publius Decius Mus, der im Kampf fällt, und Titus Manlius Imperiosus Torquatus über die Latiner in der Schlacht am Vesuv siegte. Ein Jahr später siegte Rom unter der erneuten Führung von Titus Manlius Imperiosus Torquatus dann in der entscheidenden Schlacht von Trifanum gegen die Latiner, Volsker und die Aurunker, die sich wieder erhoben hatten. Der römische Feldherr und Konsul Lucius Furius Camillus siegte über Pedum und Tribur, während Titus Manlius Imperiosus Torquatus über Antium, Lavinium und Velitrae siegte. Außerdem unterlagen die Volsker Rom in einer Seeschlacht vor der latinischen Küste. Als Folge wurde der Latinische Bund, nach dem Ende des Krieges 170 aufgelöst und die Städte dem römischen Herrschaftsbereich einverleibt.

Der Krieg gegen die Sidiciner und Volsker wurde jedoch fortgesetzt. 172 wurde die Hauptstadt der Sidiciner, Teanum Sidicinum von Rom erobert. 179 wurden die Volsker durch die Eroberung der volskischen Stadt Privernum durch die Konsuln Lucius Aemilius Mamercinus Privernas und Caius Plautius Decianus endgültig unterworfen. Ein Jahr später wurde die Stadt Fregellae erobert.

Nachdem Rom 182 dem von den Samniten bedrängten Neapolis zu Hilfe kam, brach der 2.Samnitenkrieg aus. Ein Jahr später besiegte Quintus Fabius Maximus Rullianus die Samniten bei Imbrinium. Mit der Niederlage Roms 187 an den Kaudinischen Pässen gegen den samnitischen Feldherrn Caius Pontius und dem Verlust der Städte Fregellae und Cales, schien sich das Kriegsglück zu wenden. Bereits im folgenden Jahr jedoch revanchierte sich Rom und besiegte die Samniten bei der, mit Rom verbündeten und kurz zuvor von samnitischen Truppen eroberten, apulischen Stadt Luceria. Die Stadt wurde ein Jahr später von Rom zurückerobert. Satricum fiel im selben Jahr, Teanum und Canusium im Jahr 190 und Forentum 191 an Rom. Unter dem Diktator Lucius Aemilius besiegte Rom 192 die Samniten bei der Stadt Saticula. 193 unterlag der Diktator Quintus Fabius Maximus Rullianus in der Schlacht von Lautulae den Samniten, konnte diese aber kurz darauf bei Sora schlagen. 194 wurde Sora erobert. Mehrere Städte der Aurunker, darunter Minturnae, erhoben sich gegen Rom, das den Aufstand niederschlug. Bei Capua gelang Rom ein weiterer Sieg gegen die Samniten. Im folgenden Jahr wurden die Städte Nola und Fregellae zurückerobert. Obwohl 197 die samnitische Hauptstadt Bovianum erobert wurde, zog sich der Krieg durch den Eintritt der Etrusker, die die römische Stadt Sutrium belagerten, auf Seiten der Samniten in die Länge. Quintus Fabius Maximus Rullianus schlug die Etrusker ein Jahr später in der Schlacht am Vadimonischen See. Außerdem wurde die samnitische Stadt Allifae eingenommen. Der Samnitenkrieg weitete sich aus, als sich 199 das kampanische Nuceria den Samniten anschloß. Lucius Papirius Cursor wurde in diesem Jahr Diktator und schlug die Samniten bei Longula. 200 erhoben sich die Umbrer, Picener und Marser gegen Rom. Nuceria wurde in diesem Jahr eingenommen, außerdem schlugen römische Truppen die Umbrer bei Mevania. Während Appius Claudius Caecus 201 Konsul wurde und Rom bei Allifae einen weiteren Sieg gegen die Samniten errang, schlossen sich die Herniker, traditionell Verbündete Roms, den Samniten gegen Rom an. Obwohl ein Jahr später die Stadt Sora durch Verrat an die Samniten fiel, Aulus Atilius Calatinus wurde deswegen angeklagt, aber freigesprochen, zeichnete sich ein Ende des Krieges ab. Die Herniker wurden unterworfen und das samnitische Salvium von römischen Truppen unter Führung des Feldherren Marcius erobert. Außenpolitisch konnte ein wichtiger Handelsvertrag mit Rhodos abgeschlossen und der bestehende Vertrag zwischen Karthago und Rom erneuert werden. 203 wurden die Städte Sora, Arpinum und Cesennia erobert und die Konsuln Marcus Fulvius Curvus Paetinus und Lucius Postumius Megellus besiegten die Samniten in der Schlacht bei Bovianum entscheidend. Ein Jahr später endete der zweite Samnitenkrieg, der Sieg sicherte Rom die Herrschaft über Kampanien und die übrigen eroberten Städte. Im selben Jahr wurden auch die Äquer endgültig geschlagen und nach 22 Jahren Krieg herrschte größtenteils Frieden im römischen Herrschaftsgebiet.

207 wurde Marcus Valerius Corvus zum Diktator ernannt. Dieser schlug einen erneuten Aufstand der Marser nieder und besiegte die Etrusker bei Rusellae. Das etruskische Pyrgi wurde im Jahr 208 römische Kolonie. Eine weitere Gründung einer Kolonie, nämlich die Gründung Narnias im Jahr 209, führte erneut zum Aufflammen der Kämpfe zwischen Rom und den Etruskern.

Ein Jahr später befand sich Rom im dritten Samnitenkrieg. Umbrer, Sabiner, Picener, Kelten und Etrusker unterstützten die Samniten. Rom gelang es bereits im ersten Kriegsjahr, die samnitische Hauptstadt Bovianum zu erobern, außerdem siegten römische Truppen unter ihrem Konsul Lucius Cornelius Scipio Barbatus über die Etrusker bei Volaterrae. Des Weiteren wurde mit Carsioli eine weitere latinische Kolonie gegründet. Im Jahr 211 errang Rom zwei wichtige Siege gegen die Samniten: bei Trifernum unter Quintus Fabius Maximus Rullianus und bei Maleventum unter Publius Decius Mus. Im nächsten Jahr wurden die samnitischen Städte Murgantia und Romulea. Ferentinum von römischen Truppen unter Führung von Volumnius eingenommen. Ein vereintes Heer aus Samniten, Galliern, Etruskern und Umbrern unter der Führung des Samniten Gellius Egnatius wurde von den römischen Feldherren Volumnius und Claudius besiegt. Am Volturnus errang Rom einen weiteren Sieg über die Samniten.

Im Jahr 213 erlitten römische Truppen unter Lucius Cornelius Scipio Barbatus in der Schlacht von Camerinum eine Niederlage gegen die Samniten und ihre Verbündeten. Mit dem Sieg in der Schlacht von Sentinum gegen eine keltisch-samnitische Armee im selben Jahr, bei der die römischen Truppen von Publius Decius Mus, der in der Schlacht fiel, und Quintus Fabius Maximus Rullianus geführt wurden, konnte eine Vorentscheidung in diesem Krieg herbeigeführt werden, woraufhin Kelten, Etrusker, Picener und Umbrer mit Rom Frieden schlossen. Die Schlacht war die blutigste des gesamten Krieges. Die römischen Truppen, die eine Gesamtstärke von 36.000 Mann aufwiesen, hatten fast 9.000 Mann Verluste, darunter wieder viele Angehörige der iulischen Familie, die in den höheren Offiziersrängen dienten. Auch die Samniten und ihre Verbündeten erlitten hohe Verluste, insgesamt rund 25.000 Mann. 214 gelang den Samniten bei Luceria nochmals ein Sieg gegen römische Truppen unter der Führung des Konsuls Marcus Atilius Regulus. Währenddessen eroberten römische Truppen die Städte Milionia und Feritrum. In der Schlacht von Aquilonia im Jahr 215 besiegten römische Truppen unter Lucius Papirius Cursor die Samniten abermals. Dem römischen Feldherrn und Konsuln Spurius Carvilius Maximus gelang im gleichen Jahr die Einnahme von Cominium, er besiegte außerdem die Falisker, die sich erhoben hatten und die Etrusker. Des Weiteren wurden die samnitischen Städte Velia, Palumbinum, Herculaneum und Saepinum erobert. Der Ausbruch der Pest in Rom überschattete jedoch die militärischen Erfolge. Obwohl militärisch praktisch besiegt, leisteten die Samniten in den Bergen noch lange hinhaltenden Widerstand. Im Jahr 218 wurden die Sabiner vom dem Konsul Manius Curius Dentatus geschlagen und der Samnitenkrieg beendet.

Rom hatte sein Herrschaftsgebiet merklich ausgebaut und war nun uneingeschränkt die beherrschende Macht. Es folgten wenige Jahre des relativen Friedens, ehe im Jahr 223 der keltische Krieg ausbrach und Appius Claudius Caecus erneut zum Diktator ernannt wurde. Die keltischen Senonen schlugen bei Arretium ein römisches Heer unter dem Konsul Lucius Caecilius Metellus Denter, der in dieser Schlacht fiel. Daraufhin zog der römische Feldherr Marius Curois gegen die Senonen, die er in einer Schlacht schlug. Im Jahr 225 wurde Publius Cornelius Dolabella Konsul und konnte die Etrusker, Senonen und Boier am Vadimonischen See endgültig besiegen. Mit diesem Sieg endete der keltische Krieg. Das Land der Senonen wurde dem römischen Herrschaftsgebiet einverleibt. Bei Populonium wurden die Etrusker ein Jahr später erneut besiegt und die Kämpfe beendet.

Nun konnte sich Rom den, schon seit des Ausbruchs des dritten Samnitenkrieges aufständischen, Lukanern zuwenden, die die mit Rom verbündete Stadt Thurii bedrohten. Unter ihrem Konsul Caius Fabricius Luscinus siegten die römischen Truppen 226 bei Thurii über die Lukaner. Deren Feldherr Statius Statilius geriet in Gefangenschaft. Rom verlegte Besatzungen in die griechischen Städte Lokri, Kroton, Thurii und Rhegion.

Eine römische Flotte aus zehn Schiffen passierte im selben Jahr den Hafen von Tarentum, obwohl es gemäß einem römisch-tarentinischen Vertrag aus dem Jahr 205 Rom verboten war, Schiffe in den Golf von Tarent zu schicken. Die Tarentiner zerstörten daraufhin die römischen Schiffe und eroberten 226 Thurii. Damit begann der Tarentinische Krieg. Aus Vergeltung plünderten römische Truppen unter Quintus Aemilius Barbula im nächsten Jahr tarentinisches Gebiet. Tarentum bat den Molosser-König Pyrrhus um Unterstützung, die dieser sofort gewährte. Erste Truppenverbände in Stärke von 3.000 Mann landeten noch gegen Ende des Jahres 227 auf tarentinischem Gebiet. Im nächsten Frühjahr traf Pyrrhus selbst mit weiteren 30.000 Männern in Tarentum ein. Während die etruskische Stadt Vulci unterworfen wurde, erhoben sich im Jahre 228 die Samniten und Lukaner wieder gegen Rom und schlossen sich Pyrrhus an. In der Schlacht von Heraclea siegte Pyrrhus mit 26.000 Mann über die römischen Truppen, etwa 30.000 Mann stark, des Konsuls Publius Valerius Laevinus. Auf römischer Seite verloren 7.000 Mann ihr Leben, darunter auch einige Angehörige der iulischen Familie, mehrere tausend Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Die Verluste von Pyrrhus betrugen ungefähr 4.000 Mann. Ebenso siegte Pyrrhus in der Schlacht von Asculum ein Jahr später gegen den Konsul Publius Dentius Mus. Beide Armeen waren gleich stark und umfassten jeweils 40.000 Mann. Pyrrhus verlor 3.500 Mann, Rom etwas mehr als 6.000 Mann. Allerdings gelang es Rom ein Bündnis mit Karthago zu schließen, woraufhin Karthago 230 eine Flotte zur Unterstützung nach Ostia entsandte. Römische Truppen unter der Führung der Konsuln Caius Fabricius Luscinus und Quintus Aemilius Papus gelang es 230 die Bruttier, Lukaner und Samniten zu schlagen, da Pyrrhus zur Unterstützung der Stadt Syrakus gegen Karthago nach Sizilien gesegelt war. 231 gelang die Einnahme Krotons. Im nächsten Jahr brach erneut die Pest in Rom aus. Im Jahr 233 siegte Rom unter Führung von Manius Curius Dentatus in der Schlacht bei Beneventum gegen Pyrrhus. Dieser zog sich danach aus den Kämpfen zurück. Im Jahr 235 zogen sich auch die restlichen Truppen des Pyrrhus ebenfalls nach Epirus zurück. Auf sich allein gestellt konnte Tarentum nicht mehr gegen Rom bestehen und ersuchte um Frieden. Im selben Jahr wurden durch den ehemaligen Konsul Fabius Maximus Curges erstmals diplomatische Beziehungen mit Ägypten aufgenommen. Im Jahr 236 kapitulierten die Bruttier endgültig und Tarentum wurde an Rom übergeben. Damit war der Tarentinische Krieg beendet und Rom hatte sein Herrschaftsgebiet weit nach Süden ausgedehnt.

Das Jahr 237 brachte dann die größte Krise in der römischen Geschichte und sie kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, da sich auch im Volk erneut Unruhen ausbreiteten und die Republik in ihren Grundfesten erschütterten. Alles begann als im Frühjahr dieses Jahres unsere Spione mit beunruhigenden Nachrichten aus den Gebieten der Barbaren und aus dem Osten nach Rom zurückkehrten. Sie berichteten von vielen Truppenbewegungen, neuen Aushebungen, Zwangsrekrutierungen, Errichtung von Verteidigungsanlagen, verstärkter Kundschafter- und Spionagetätigkeiten, neu geschlossenen Bündnissen und der Anlage von großen Lebensmittelvorräten. Nachdem wir unsere Informationen dem Senat vorgelegt und darüber debattiert hatten, kamen wir alle zu der Erkenntnis, dass dies nur eins bedeuten konnte: Krieg! Krieg gegen Rom!! Nun stellte sich die Frage, was zu tun sei und wie wir der Bedrohung am effektivsten gegenübertreten konnten. Ein Krieg auf römischem Boden musste schnell gewonnen werden, zu frisch waren die Erinnerungen an den großen Molosser-König Pyrrhus, der im Tarentinischen Krieg, der ein Jahr zuvor beendet worden war, gegen Rom ehrenhaft gekämpft und einige Siege errungen hatte. Ein jeder erinnerte sich nur zu gut an die Schrecken dieses Krieges. Auf Anraten der Oberhäupter der fünf großen Geschlechter Roms, der Aemilier, der Claudier, der Cornelier, der Fabier und der Valerier, entschied sich der Senat zu einigen grundlegenden, vorläufig zeitlich unbestimmten, Änderungen in der Regierung Roms. Als erstes wurde bestimmt dass zukünftig die Senatsämter der Quästoren, Ädilen, Prätoren, Konsuln, Zensoren und des Pontifex Maximus entgegen der bisherigen Praxis der jährlichen Neubesetzung mit einer Amtszeit von 4 Jahren versehen wurden und nur noch einmal besetzt wurden. Auch wurde die Altersbegrenzung weitestgehend außer Kraft gesetzt, in erster Linie sollte zukünftig die Eignung der Anwärter den Ausschlag bei der Benennung geben. Die zweite grundlegende Änderung bestand darin 4 außergewöhnliche Militärkommandos zu schaffen, die alle auf unbestimmte Zeit angelegt waren und dafür sorgen sollten eventuellen Angriffen auf römisches Gebiet schnellstmöglich begegnen zu können. Des Weiteren erhielten die Inhaber der Militärkommandos in den ihnen zur Verteidigung zugeteilten Provinzen die Befugnisse eines Prokonsuls und versahen dadurch die Tätigkeit des Provinzstatthalters.

Es gab jedoch, trotz der bestehenden Probleme und Gefahren, weiterhin die alten Spannungen zwischen den nobilitären Familien und so dauerte es sehr lange bis man sich darauf einigen konnte, welche Familien diese 4 Kommandos erhalten sollte. Das zentrale Kommando, dem die direkte Verteidigung Roms oblag, ging an den Senat direkt, das südliche Kommando, dem die Verteidigung Süditaliens oblag wurden einem plebejischen Geschlecht, den Bruti, einem Nebenzweig der Iunier, übertragen. Das sizilische Kommando ging an die Scipionen, einem patrizischen Nebenzweig der mächtigen Cornelier. Diese 3 Kommandos waren an und für sich nur von Belang im Falle einer Invasion über das Meer, was aber aufgrund der geringen Stärke der römischen Flotte durchaus im Bereich des möglichen lag. Das schwierigste, nämlich das nördliche Kommando ging an uns! Wir Iulier, die wir nicht einem Nebenzweig einer bedeutenden Familie entstammen, sondern selbst ein angesehenes Geschlecht repräsentierten, sollten Rom als Bollwerk gegen die barbarischen Feinde dienen. Und wir hatten vor uns dieser Aufgabe als würdig zu erweisen und Rom zu dienen, wie wir es bereits seit Jahrhunderten getan hatten.
Nachdem man sich im Senat auf die Kommandovergabe geeinigt hatte, ging man daran den einzelnen Kommandos Truppen zu unterstellen und die Verteidigungsbereiche festzulegen.

Zentralkommando - Senat:
Verteidigung Roms und Latiums, 3 Legionen mit zusammen rund 15.000 Mann, keine Flotte

Südliches Kommando – Bruti:
Verteidigung Apuliens (Tarentum) und Bruttiums (Kroton), 2 Legionen mit rund 12.000 Mann sowie eine Flotte mit rund 1.500 Mann

Sizilisches Kommando – Scipionen:
Verteidigung Kampaniens (Capua) und des römischen Siziliens (Messana), 2 Legionen mit rund 11.500 Mann sowie eine Flotte mit rund 1.000 Mann

Nördliches Kommando – Iulier:
Verteidigung Etruriens (Arretium) und Umbriens (Ariminum), 2 Legionen mit rund 12.000 Mann sowie eine Flotte mit rund 1.000 Mann

Das Kommando über unsere Truppen erhielt Flavius Iulius (geb. 191), der im Jahr 238 die Nachfolge seines verstorbenen Vaters, als Oberhaupt des iulischen Hauses, antrat. Er war ein großer Feldherr der schon in vielen Schlachten siegreich gekämpft hatte. Flavius, für seine Gerissenheit bekannt, war auch ein bekannter und geschätzter Politiker. Ihm zu Seite standen seine Söhne, die ihm seine Gemahlin Faustina (geb. 190), die dem Geschlecht der Manlier entstammte und mit der er seit 207 verheiratet war, geschenkt hatte:

Lucius (geb. 207), war der älteste und hatte sich auch schon in der Politik einen Namen gemacht. War er als Truppenführer durchaus brauchbar, waren seine Fähigkeiten in der Verwaltung für die Familie nicht zu ersetzen.

Quintus (geb. 209), der zweitälteste war der militärisch Begabteste von Flavius’ Söhnen. Dafür fehlte ihm das politische Gespür seiner Brüder.

Vibius (geb. 210), war der jüngste und obwohl in der Truppenführung eher durchschnittlich, sah sein Vater in ihm die Zukunft des iulischen Hauses. Und obwohl Lucius als dem ältesten, das Recht auf die Nachfolge seines Vaters zustand, trug sich Flavius schon länger mit dem Gedanken, die Nachfolge auf Vibius zu übertragen. Vor allem auch weil Vibius gerade politisch seinem Vater am ähnlichsten war.

Alle seine Söhne heirateten bereits sehr früh, teils aus dynastischen, teils aus politischen Gründen. Jedoch immer Töchter aus einflussreichen patrizischen Familien.

Poppaea (geb. 209), die Gemahlin von Lucius, entstammte dem Geschlecht der Quinctilier, die Ehe wurde 224 geschlossen. Sie hatten zwei Söhne, Decius (geb. 231) und Marcus (geb. 235), außerdem eine Tochter Fadia (geb. 225).

Alypia (geb. 209), die Gemahlin von Quintus, entstammte dem Geschlecht der Sulpicier, die Ehe wurde 225 geschlossen. Sie hatten einen Sohn, Amulius (geb. 225).

Claudia (geb. 210), die Gemahlin von Vibius, entstammte dem Geschlecht der Claudier, die Ehe wurde 227 geschlossen. Sie hatten einen Sohn, Manius (geb. 228 ).

Im Zuge der Senatsberatungen wurde dann auch die Amtsvergabe für die Jahre 238 - 242 beschlossen:

Pontifex Maximus: Decius Maxentius

Zensor: Servius Maxentius

Konsul: Marcus Maxentius

Prätor: Borus von Antipatreia

Ädil: Anaxagoras von Selinus

Quästor: Aulus Brutus

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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02.12.2006 14:05
#2 RE: Kampagnengeschichte "Res gestae Gens Iulii" Thread geschlossen

Kapitel I

Die Jahre 238 – 248


Flavius erkannte gleich welche Möglichkeiten sich durch diese Veränderungen ergaben und er beschloss sein möglichstes zu tun, damit die iulische Familie ihre Macht und ihren Einfluss massiv ausbauen konnte. Natürlich war ihm auch klar dass es früher oder später zu Problemen mit dem Senat und den anderen römischen Familien kommen würde. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran Pläne zu entwickeln und er war entschlossen sie auch zu verwirklichen. Aus diesem Grund ordnete er den Ausbau der See- und Landstreitkräfte an.

Im Sommer des Jahres 238 befahl der Senat Flavius gegen die aufständischen Ligurer in der Stadt Segesta vorzugehen. Da Flavius aber bereits anderweitig aktiv werden wollte, übertrug er diese Aufgabe seinem jüngsten Sohn Vibius, dieser sollte sein militärisches Können unter Beweis stellen. So zog Vibius mit einer kleinen Truppe bestehend aus zwei Kohorte Triariern, rund 1.000 Mann, und seiner Leibwache, rund 300 Mann zur Stadt Segesta. Obwohl zahlenmäßig 2-fach unterlegen, ihnen standen rund 3.000 Mann, bestehend aus Bauern und leichter Infanterie, gegenüber, gelang es Vibius dank der Kampfstärke seiner Truppen die Stadt Segesta unter minimalen Verlusten, 230 Mann fielen, im Sturm zu nehmen; rund 1.000 Rebellen starben. Zur Abschreckung ließ Vibius rund 3.000 Menschen in Ketten legen und als Sklaven nach Rom schicken. Der Senat entschied Ligurien zu halten und teilte es Flavius’ Kommando zu. Noch im gleichen Jahr machte sich Vibius mit seiner Leibwache auf in den Westen, vornehmlich zur Erforschung der eher unbekannten Gebiete jenseits der Alpen.

Unterdessen stieß Flavius mit zwölf Kohorten Hastati, rund 6.000 Mann, zwei Kohorten Velites, rund 1.000 Mann, und zwei Kohorten Bogenschützen, 1.000 Mann, sowie seiner Leibwache, rund 450 Mann, alles in allem über 8.450 Mann, in das Gebiet der kriegerischen Gallier vor. Zwar befand man sich nicht im Krieg mit den Galliern, aber Flavius wollte Vergeltung für die vielen Überfälle der Gallier in den Provinzen Etrurien und Umbrien. Noch vor dem Winter überquerte er mit seinen Soldaten in Venetien den Padus und rückte in Richtung auf die gallische Siedlung Patavium vor. Die Überraschung gelang auch aufgrund der diplomatischen Täuschung die Flavius vorher in die Wege geleitet hatte: wenige Monate zuvor war ein Handelsabkommen zwischen Galliern und Iuliern geschlossen worden. Diese Täuschung hatte mit dem ungehinderten Einmarsch ihr Ziel voll erreicht.

In Rom kam es derweil zu zwei mysteriösen Todesfällen. Im Sommer des Jahres 238 verstarb der amtierende Ädil Anaxagoras von Selinus, im Winter des gleichen Jahres der amtierende Prätor Borus von Antipatreia. Die Umstände konnten nie geklärt werden.

Unterdessen konnte Flavius einen ersten großen Erfolg gegen die Gallier verbuchen, er schlug zweimal ein gallisches Heer unter der Führung des gallischen Adligen Lugotorix. Zog dieser es in der ersten Schlacht noch vor sich zurückzuziehen, so stellte er sich kurz darauf nördlich der Siedlung Patavium zur Schlacht. Durch eine taktische Meisterleistung siegte Flavius klar und rieb das gallische Heer auf: von den rund 5.000 gallischen Kriegern verließen nur ca. 45 das Schlachtfeld lebend. Lugotorix fiel zu Beginn der Schlacht. Die eigenen Verluste waren vergleichsweise gering, 50 Mann gingen den Weg ins Elysium. Doch Patavium war diesmal nicht das Ziel von Flavius, vielmehr marschierte er auf das Gebiet der Dalmater und Illyrer zu.

Zur gleichen Zeit heiratete Flavius’ Enkeltochter Fadia Herennius Lucullius (geb. 222), der aus einer kleinen patrizischen Familie stammte. Obwohl seine Familie unbedeutend und nicht gerade reich war, hatte Flavius von Anfang an dieser Verbindung seinen Segen erteilt. Denn es gab einiges, was Herennius Lucullius stattdessen aufweisen konnte: Führungsqualitäten, Tapferkeit, Einfallsreichtum und Loyalität. Kurzum, er war ein Mann nach dem Geschmack von Flavius. Deswegen vertraute er ihm auch umgehend eine Aufgabe und Truppen an. Er sollte durch das Land der Veneter nach Norden ins Land der keltischen Helvetier ziehen. Auch dieses Gebiet wollte Flavius sich holen, dazu war nur die Einnahme der Siedlung Iuvavum nötig und Lucullius sollte seinen Wert hierbei unter Beweis stellen.

Während sein Vater gegen die Gallier zog, kundschaftete Vibius das Land der Voconter aus und hob bei dieser Gelegenheit gleich zwei Kohorten barbarische Söldner als Hilfstruppen aus und zog weiter in Richtung Massilia.

Auch Lucius hatte einen Auftrag von seinem Vater bekommen und setzte mit der Flotte die der Senat zur Verfügung gestellt hatte nach Sardinien über. Dort hob er vier Kohorten Hilfstruppen aus und stürmte mit 2.400 Mann die karthagische Stadt Caralis. Die dortige, 1.000 Mann starke, Garnison wurde bis auf den letzten Mann niedergemacht, die Bevölkerung versklavt. Ein Ausbruch des Krieges mit Karthago konnte auf diplomatischem Wege vermieden werden. Der nächste Schachzug von Flavius sollte den Scipionen die Möglichkeit nehmen einen Krieg gegen Karthago vom Zaun zu brechen. Deshalb schloß Flavius mit Karthago ein Bündnis. Aus diesem Grund wurde Sardinien nicht als römisches Provinzgebiet eingegliedert, sondern im Winter 240 an Karthago zurückgegeben.

Ebenso schloss Flavius im Sommer 239 einen Waffenstillstand mit den Galliern. Dieser sollte ihm den Rücken für seine Operationen freihalten.

Mit seinen Truppen zog Flavius durch das Land der Illyrer in das Gebiet der keltischen Skordisker. Sein Ziel war die Siedlung Aquincum, strategisch günstig am Fluss Danubius gelegen. Um keine taktischen Nachteile zu haben hob er noch zwei Kohorten illyrische Söldner als Hilfstruppen aus.

Vibius hatte in dieser Zeit, das Gebiet der Voconter durchquert und kam nun ins Gebiet der keltischen Aeduer in die Nähe der Siedlung Lugdunum. Dort schlug er ein festes Lager auf und kundschaftete die nähere Umgebung aus und hob nochmals Hilfstruppen aus. Zwischenzeitlich hatte ihm sein Vater durch einen Boten mitteilen lassen, dass er ihn zu seinem Nachfolger bestimmt hatte und dass sein Bruder Lucius die Entscheidung akzeptiert hätte. Vibius, durch die Nachricht in seinem Tatendrang bestärkt, traf die Entscheidung die nahe Siedlung Lugdunum einzunehmen.

Als der Sommer des Jahres 241 ins Land zog, hatte Flavius mit seinen 12.000 Soldaten Aquincum erreicht und fing an die Siedlung zu belagern. Nach 6-monatiger Belagerung entschloß sich Flavius dazu Aquincum zu stürmen. Durch die Belagerung geschwächt konnten die knapp 3.000 Krieger dem Angriff keinen ernsthaften Widerstand entgegensetzen und wurden bis auf den letzten Mann niedergemacht und 2.800 Bewohner der Siedlung wurden zur Sklaverei verdammt. Wieder waren aufgrund der taktischen Finesse des Flavius nur 12 römische Soldaten bei diesem Kampf gefallen. Zur Sicherung der Siedlung ließ Flavius weiter südlich den Flussübergang über den Danubius mit einem Fort sichern bevor er sich mit seinen Truppen auf den Weg nach Illyrien machte. Das Land der Skordisker gehörte nun als vierte Provinz mit dem Namen Pannonien zum iulischen Machtbereich.

Vibius hatte unterdessen mit der Belagerung der Siedlung Lugdunum begonnen, dazu standen ihm rund 10.000 Mann zur Verfügung, hauptsächlich Hilfstruppen, die er in den vergangenen Monaten rekrutiert hatte. Im Winter 241, kurz bevor Vibius den Ort stürmen wollte, entschlossen sich die Verteidiger, rund 3.500 Mann, zu einem Ausfall. Bei einer Unterlegenheit von 1:3 ein törichtes Unterfangen. So endete es auch, Vibius’ Truppen schlugen die Angreifer zurück und setzen im Gegenzug zum Einfall in die Stadt an. Kurz bevor die Kämpfe endeten geschah das Unfassbare: während eines letzten Kavalleriegefechtes sank Vibius, inmitten seiner Leibwache, getroffen vom Pferd. Noch bevor er den Boden erreichte, hatte er sein Leben ausgehaucht und ging den Weg ins Elysium. Dorthin wo ihn seine ruhmreichen Vorfahren erwarteten. Lugdunum war erobert, der Preis jedoch war hoch. Außer Vibius waren fast 500 Mann gefallen. Das eroberte Gebiet der Aeduer wurde römische Provinz, die fünfte unter iulischer Kontrolle, die Einwohner Lugdunums erwartete die Sklaverei.

Als Flavius durch einen Boten Nachricht vom Tode seines geliebten Sohnes Vibius erhielt, konnte er nur mit Mühe seine Tränen zurückhalten. Wie sollte er seinem kleinen Enkel Manius erklären, dass sein Vater nie wieder zurückkehren würde. Flavius zog sich in seine Unterkunft zurück um zu den Göttern zu beten und von ihnen zu erfahren warum es ausgerechnet Vibius getroffen hatte. Flavius trauerte 14 Tage lang. Als er nach dieser Zeit seine Unterkunft das erste Mal verließ, wirkte er noch verbissener und entschlossener als je zuvor. Er schickte Boten nach Hause um die traurige Nachricht zu überbringen. Außerdem schickte er einen Boten nach Sardinien, da sich Lucius noch immer dort aufhielt. Ihm teilte er mit, dass er nun nach dem Tod seines Bruders, aller Voraussicht nach, doch Nachfolger seines Vaters werden würde.

Zur selben Zeit wurde in den Werften von Arretium die erste Flotte, die von Flavius in Auftrag gegeben worden war, fertig gestellt und somit war es den Truppen des Flavius möglich auch Operationen in größerer Entfernung in Angriff zu nehmen. Die Flotte umfasste nun 30 Biremen mit 2.500 Mann, sie sollte von Arretium aus den Sinus lingusticus und das Mare Tyrrhenum sichern. Zum Oberbefehlshaber wurde Admiral Julianus ernannt.

Einer Delegation, die Flavius schon vor längerer Zeit nach Norden geschickt hatte, gelang es im Sommer 241 ein Bündnis mit den wilden Germanen und im Winter 241 einen Handelsvertrag mit den ebenso wilden Britanniern abzuschließen. Die beiden Verträge waren vor allem aus wirtschaftlicher Sicht von großem Vorteil. Eine weitere Delegation schloß im Winter 241 einen Handelsvertrag mit den Numidern.


Kurze Zeit nachdem Flavius mit seinen Truppen nach Illyrien abgerückt war, traf im Sommer 242 eine dakische Delegation, die Daker waren nun direkte Nachbarn, in Aquincum ein um ein Handelsabkommen abzuschließen. Da Flavius einen Gesandten zurückgelassen hatte, wurde das Abkommen zügig unterzeichnet. Währenddessen trat Flavius’ ältester Enkelsohn Amulius seinen Truppendienst an und bekam von seinem Vater Quintus den Auftrag mit den bereits fertig gestellten Teilen der 2.iulischen Flotte über das Mare Hadriaticum zu setzen und das Land der Dalmater auszukundschaften. Diese Flotte unterstand dem Befehl von Admiral Marcellus und ihr oblag, von Ariminum aus, der Schutz des Mare Hadriaticum.

Zur gleichen Zeit, im Sommer 242 gab der Senat die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 242 – 246 bekannt:

Pontifex Maximus: Servius Maxentius

Zensor: Decius Maxentius

Konsul: Publius Maxentius

Prätor: Marcus Maxentius

Ädil: Aulus Brutus

Quästor: Flavius Iulius


Mit seiner Wahl zum Quästor hatte Flavius schon mehr erreicht, als er gehofft hatte. Doch wollte er noch weitere Ämter für die iulische Familie gewinnen. Aus diesem Grund entschloß er sich einige Gegenspieler, sowohl derzeitige Amtsinhaber als auch potentielle Anwärter und Senatoren, aus dem Weg räumen zu lassen. Schon bald erwartete er die ersten diesbezüglichen Nachrichten.

Zur selben Zeit wurde die Hochzeit von Flavius’ Enkel Amulius mit der liebreizenden, aus dem Geschlecht der Domitier stammenden, Domitilla (geb. 224) gefeiert. Des Weiteren wurde der iulischen Familie ein weiterer Sohn geboren. Lucius wurde zum vierten Mal Vater. Sein dritter Sohn erhielt den Namen Numerius. Am glücklichsten war Flavius über dieses Kind. Er der ein Jahr zuvor erst seinen Sohn verloren hatte, war mehr denn je vom guten Willen der Götter überzeugt.

Unterdessen war Flavius im Winter 242 mit seinen Truppen vor der illyrischen Stadt Segestica angelangt und ging zur Belagerung über. Außerdem wurde auf sein Geheiß Sardinien von Karthago gekauft und an den Senat übergeben. Flavius erhoffte sich von diesem Geschenk noch mehr Wohlwollen vom Senat.

Im Sommer des folgenden Jahres eroberte Flavius mit seinen Soldaten die Stadt Segestica. Die 3.000 Verteidiger wurden niedergemacht, von Flavius’ Soldaten fanden etwas mehr als 250 den Tod. 5.000 Menschen wurden in die Sklaverei geschickt. Damit wurde die sechste Provinz mit dem Namen Illyrien dem Machtbereich der Julier einverleibt. Eine Entwicklung die andernorts zumeist freudige Zustimmung fand, doch kamen v.a. aus den Reihen der Senatspartei und der Scipionen vereinzelt missgünstige Stimmen.

Auch der militärische Aufbau ging zügig voran. Aus den 12.000 Mann die der Senat zur Verfügung gestellt hatte und der Flotte mit 1.000 Mann waren innerhalb von 5 Jahren 38.000 Mann geworden, davon 15.000 Mann Hilfstruppen. Die Flotte umfasste mittlerweile 62 Biremen mit insgesamt 5.000 Mann, die als zwei Teilflotten operierten. Zu den anfänglichen 2 Provinzen kamen drei weitere hinzu. Die Steuer- und Handelseinnahmen hatten sich verdoppelt.

Den restlichen Sommer verbrachte Flavius mit seinen Truppen in Segestica. Während dessen konnte auch mit den Spaniern ein Handelsvertrag geschlossen werden. Der Krieg mit Gallien brach aber auch wieder aus, da der Senat eine Blockade des Hafens von Patavium gefordert hatte. Woraufhin Admiral Marcellus umgehend mit seiner Flotte auslief und die Blockade errichtete.

Unterdessen begann Herennius Lucullius mit den ihm unterstellten Truppen, rund 8.000 Mann, die Belagerung der helvetischen Siedlung Iuvavum.

Im Winter 243, nachdem mit den Galliern ein neuer Waffenstillstand vereinbart worden war, wollte Flavius zurück in die pannonische Provinz und an den Übergängen des Danubius Forts zur Sicherung anlegen. Es konnten zu dieser Zeit auch Handelsverträge mit den Griechen und den Thrakern geschlossen werden.

Als keine 6 Monate später von Spähern eine Rebellion in Illyrien gemeldet wurde, machte Flavius mit 10.000 Soldaten kehrt. An der Bosna wurde der Feind überrascht. Die Rebellentruppen, rund 6.500 Mann, zogen sich jedoch bei Sichtung der römischen Truppen sofort zurück. Flavius setzte ihnen nach und schlug sie vernichtend. Auf dem Schlachtfeld blieben 5.400 tote Rebellen und 400 römische Soldaten zurück. Flavius zog weiter Richtung Danubius, danach wollte Flavius nach Süden. Er hatte vor die Pässe des Dinarischen Gebirges mit Forts zu sperren um eventuellen Einfällen vorzubeugen. Auch hob er weitere Hilfstruppen aus um seine Armee zu verstärken.

Mittlerweile hatte Flavius’ Enkel Manius, der Sohn von Vibius, seinen 16.Geburtstag gefeiert und durfte die Männertoga tragen. Somit war er bereit für ein militärisches Kommando. Er erhielt anderthalb Kohorten Triarier, rund 800 Mann, und eine Leibwache, rund 300 Mann und sollte das vocontische Massilia unter iulische Kontrolle bringen. Manius, der die Aufgaben die sein Vater nicht mehr erfüllen konnte nun anvertraut bekam, wollte sich würdig erweisen ein Mitglied der iulischen Familie zu sein. Er brach unverzüglich nach Westen auf.

Im Winter des gleichen Jahres kam aus Rom die Nachricht von der Ermordung des Senators Gaius Maxentius. Der Täter konnte unerkannt entkommen. Doch Flavius wusste genau, wer der Mörder war, hatte er doch selbst den Mord angeordnet. Alles lief zur vollsten Zufriedenheit von Flavius. Ein Handelsvertrag mit den Makedonen brachte weitere finanzielle Vorteile für die Iulier. Die Kasse füllte sich.

Bereits im Winter 243 hatte der Senat gefordert eine Blockade der griechischen Stadt Syrakus zu errichten, doch obwohl Admiral Julianus sofort mit seiner Flotte aus Arretium ausgelaufen war, konnte die Blockade erst im Sommer 245 errichtet werden. Damit herrschte der Kriegszustand mit den Griechen. Dies gefiel Flavius überhaupt nicht, jedoch sah er im Moment keine Alternative und fügte sich dem Wunsch des Senats.

Zu dieser Zeit kam Manius mit seinen Truppen, die er um 5.000 Mann Hilfstruppen verstärkt hatte, vor Massilia an und begann unverzüglich die Belagerung.

Doch es gab auch gute Neuigkeiten. Herennius Lucullius gelang es im Winter 245 die Helvetier, die ihre Siedlung verteidigten, auszuhungern und Iuvavum kampflos einzunehmen. Für den lang anhaltenden Widerstand wurde die Bevölkerung versklavt. Somit war die siebte Provinz den Iuliern in die Hände gefallen. Das Land der Helvetier erhielt den Provinznamen Noricum.

Mit dem Reitervolk der Skythen konnte Übereinkunft erreicht und im Sommer 245 ein Bündnis vereinbart werden. Und aus Rom kamen ebenso gute Nachrichten. Im Winter 244 war dort der Senator Gaius Maxentius ermordet worden. Das gleiche Schicksal ereilte den amtierenden Konsul Publius Maxentius ein Jahr später. Zuvor im Sommer 245 wurde der Senator Flavius Scipio tot aufgefunden. Vom Täter keine Spur, wahrlich ein Meister seines Fachs und er hatte schon den nächsten Todeskandidaten im Blick.

Diese Morde sollten die Wahlen für die Senatsämter maßgeblich beeinflussen.

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 246 – 250 gab der Senat im Sommer 246 bekannt:

Pontifex Maximus: Decius Maxentius

Zensor: Marcus Maxentius

Konsul: Servius Maxentius

Prätor: Aulus Brutus

Ädil: Flavius Iulius

Quästor: Amulius Iulius


Kaum waren die Ämter vergeben, war auch der Senator Lucius Scipio, ein aufstrebendes Mitglied der Familie der Scipionen, auf dem Forum Romanum am helllichten Tag erstochen worden und wieder gab es keine Spur vom Attentäter.

Admiral Julianus zerschlug unterdessen im Winter 246 bei Capua eine Piratenflotte ohne eigene Verluste.

Im darauf folgenden Sommer erreichte Flavius eine Schreckensnachricht: auf Sizilien war der Vulkan Etna ausgebrochen und hat weite teile der römischen Provinz Sizilien verheert. Den Göttern sei Dank hielten sich die Todesopfer in Grenzen. Die Götter schienen aber mit irgendetwas nicht einverstanden zu sein, da sie dieses Zeichen schickten. Flavius wusste keine Antwort darauf, er war aber der Meinung, dass es wohl nicht die iulische Familie betraf, da sich das Unglück ja bei den Scipionen ereignete. Außerdem zeigten die Götter ihr Wohlwollen durch die Geburt einer Tochter in der iulischen Familie. Die Tochter von Herennius Lucullius und Fadia erhielt den Namen Marcella.

Sein Enkel Decius war nun ebenfalls alt genug für ein Kommando, da er allerdings keine Begabung in militärischen Dingen aufwies, erhielt er Order sich nach Aquincum zu begeben um dort die Statthalterschaft anzutreten. Er sollte die Flussübergänge des Danubius im Norden der Stadt ebenfalls mit Forts sichern und auch sonst für Ruhe in der doch recht großen Provinz sorgen.

Im Winter 247 gaben die Voconter in Massilia auf und Manius rückte in die Stadt ein. Die Versklavung der Bevölkerung lag auf der Hand. Die Provinz erhielt den Namen Transalpines Gallien und war die achte unter iulischer Kontrolle. Manius hielt sich jedoch nicht lange auf, sondern zog mit seinen Hilfstruppen ab, um die gallische Siedlung Narbo Martius auf Geheiß des Senats einzunehmen. Vorher wollte er noch Truppen seines Vaters aus Lugdunum abziehen um seine eigenen zu verstärken.

Zur gleichen Zeit hatte Flavius die Siedlung Salona im Land der Dalmater erreicht. Hier traf er auf seinen Enkel Amulius, der damit begonnen hatte den Ort, mit einer kleinen Truppe aus rund 2.400 Mann, zu belagern. Flavius befahl Amulius die Belagerung abzubrechen und nach Norden zu marschieren und dort Sicherungsposition einzunehmen. Um Salona wollte er sich selber kümmern. So brachte Flavius seine 2 Legionen, insgesamt rund 13.500 Mann, in Position und begann erneut die Belagerung. 6 Monate später fiel Salona. Die 3.500 Verteidiger wurden getötet, 250 römische Soldaten starben, die Bevölkerung wurde versklavt. Das eroberte Gebiet wurde mit dem Namen Dalmatien als neunte Provinz eingegliedert.


Das Machtgebiet und die militärische Stärke der Iulier wuchsen immer weiter. Mittlerweile umfasste sie 9 Provinzen, eine Flotte mit 5.000 Mann, sowie ein Landstreitmacht in Gesamtstärke von 93.000 Mann. Davon waren 50.000 Mann Hilfstruppen.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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02.12.2006 14:09
#3 RE: Kampagnengeschichte "Res gestae Gens Iulii" Thread geschlossen

Kapitel II

Die Jahre 248 – 258


Der Sommer des Jahres 249 brachte gleich zu Beginn eine Rebellion in Illyrien hervor. Flavius marschierte von Salona kommend sogleich an den Brennpunkt. Am Savus stellte er die Aufständischen, doch diese hatten nicht vor gegen eine römische Armee zu kämpfen und traten den Rückzug an. Flavius verfolgte sie und stellte sie dann kurz darauf zur Schlacht. Die Rebellen waren haushoch unterlegen, denn Flavius führte 2 volle Legionen, mit annähernd 13.500 Soldaten, mit sich. Im Vergleich dazu wirkten die 6.500 Aufständischen wie ein Punkt in der Landschaft. Dementsprechend vernichtend war die Niederlage, denn kein Aufständischer entkam dem Tod. Flavius verlor 200 Mann. Nach diesem Sieg setzte Flavius seinen Weg nach Norden fort. Sein Ziel war das gallische Venetien.

Im Winter des gleichen Jahres hatte Manius seine Truppen soweit verstärkt, dass er den Angriff auf Narbo Martius führen konnte. Die Gallier hatten schon im Sommer den Krieg erklärt, sie waren sich anscheinend klar darüber, dass eine römische Armee nicht zum Spaß auf gallisches Gebiet zumarschierte. Jedoch schienen sie nicht damit zu rechnen, dass Narbo Martius das Ziel sein könnte. Denn dort angekommen stellte Manius fest, dass gerade mal 3.000 Krieger unter dem gallischen Adligen Meriadoc die Siedlung verteidigten. Sie sollten seinen rund 13.500 Soldaten, die größtenteils aus Hilfstruppen bestanden, nicht allzu viele Schwierigkeiten bereiten.

Nach längerer Belagerung ließ Manius die Siedlung stürmen. Die Gallier verteidigten sich aber zäh und Manius musste mehr Verluste einstecken als ihm lieb war. Die Schlacht dauerte fast den ganzen Tag. Aber am Ende siegten die iulischen Truppen. Alle Verteidiger fanden den Tod, allerdings verlor auch Manius 4.000 Mann. Außer sich vor Wut befahl er die Versklavung der gesamten Bevölkerung. Den Auftrag des Senats hatte er aber erledigt und das eroberte Gebiet wurde die 10.Provinz der Iulier: Narbonensis.
Manius ging dann daran die Provinz gegen eventuelle Überfälle der Gallier zu sichern.

Im selben Jahr schenkten die Götter dem Quintus Julius abermals ein Kind, seine Tochter Porcia.

Und nur ein halbes Jahr später gab es erneut eine Hochzeit in der iulischen Familie. Decius heiratete die junge, ebenfalls aus dem Geschlecht der Domitier entstammende, Domitia (geb. 238 ). Damit waren die Bindungen zu dieser Familie gefestigt. Und Flavius war sicher, dass er bei Bedarf ihre volle Unterstützung erhalten würde.

Für die Senatsämter der Jahre 250 – 254 wurden folgende Senatoren gewählt:

Pontifex Maximus: Aulus Brutus

Zensor: Servius Maxentius

Konsul: Decius Maxentius

Prätor: Flavius Iulius

Ädil: Amulius Iulius

Quästor: Tiberius Brutus


Im Sommer 251 hatte Lucius’ Sohn Marcus, das Mannesalter erreicht. Er sollte sich umgehend zu Flavius’ Truppen begeben, die gerade am Padus, westlich der Siedlung Patavium, ein festes Lager aufschlugen. Sein Großvater wünschte ein persönliches Gespräch mit ihm. Der Inhalt des Gespräches war für Marcus sehr überraschend. Flavius ernannte ihn mit sofortiger Wirkung zu seinem Nachfolger. Marcus wusste nicht wie ihm geschah, auch erkannte er nicht die Gründe für die Entscheidung von Flavius. Da ihm nichts anderes übrig blieb, akzeptierte er den Wunsch seines Großvaters. Dieser unterstellte ihm dann auch gleich mehrere Kohorten Hilfstruppen und gab ihm den Befehl den nahen Padus-Übergang zu sichern. Flavius allerdings begab sich zurück nach Illyrien, wo ein Jahr zuvor wieder ein Aufstand ausgebrochen war und der seiner Anwesenheit bedurfte. Eine in den Osten entsandte Delegation konnte dort zur gleichen Zeit Handelsverträge mit den Parthern und Armeniern abschließen.

Als Lucius von der Ernennung seines Sohnes zum Nachfolger von Flavius erfuhr, war er sichtlich enttäuscht. Zum zweiten Mal hatte sein Vater ihn von der Nachfolge ausgeschlossen. Und diesmal verstand er die Wahl des Nachfolgers noch weniger als beim ersten Mal. Da lag es auf der Hand. Sein Bruder Vibius war der Liebling aller gewesen, schon immer. Vor dem Tod konnte es ihn aber nicht bewahren, dazu noch vor so einem dummen und unnötigen. Was bezweckte Flavius mit der Ernennung von Marcus, der nicht nur der unscheinbarste von Lucius’ Kindern war, sondern der unscheinbarste aller Enkelkinder von Flavius. Was sah Flavius in Marcus, dass kein anderer sah. Die Zeit würde die Antwort offenbaren. So blieb Lucius nichts weiter übrig als es zu akzeptieren.

Grund zum Feiern gab es im Sommer 251 doppelt. Flavius’ Enkel Decius wurde zum ersten Mal Vater. Seine Tochter erhielt den Namen Vipsania. Außerdem verheiratete sich Manius mit der bezaubernden, aus dem Geschlecht der patrizischen Veturier stammenden, Agrippina (geb. 219).

Zu Beginn des Winters des Jahres 251 erhielt Marcus Nachricht über einen kleinen Brigantentrupp, ca. 1.500 Mann, der sich in der Nähe seines Lagers herumtrieb und beschloss seinen Truppen ein wenig Übung zu geben. Mit seiner Leibwache, rund 400 Mann, und zwei Kohorten Hilfstruppen, setzte er sich auf die Fährte der Briganten. Sehr schnell konnte er sie stellen, doch floh der Trupp und schließlich verlor Marcus die Spur. Im folgenden Sommer aber gelang es ihm diese wieder aufzunehmen. Als die Briganten erkannten was ihnen drohte, nahmen sie wieder die Beine in die Hand. Marcus hatte aber nicht vor, sie schon wieder entwischen zu lassen und verfolgte sie. Als den Briganten die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens klar wurde, stellten sie sich der Schlacht. Doch ihr Mut wurde ihnen mit dem Tode belohnt. Marcus’ Truppen hatten fast keine Verluste. Nach Abschluß der Operation sammelte Marcus seine Truppen und marschierte Richtung Westen in die gallischen Gebiete jenseits des Rhodanus.

Die Götter schenkten zwischenzeitlich der iulischen Familie ein weiteres Mal Nachwuchs. Herennius Lucullius und Fadia bekamen den erwarteten Sohn, den sie Spurius nannten und Quintus wurde Vater einer Tochter mit dem Namen Terentia.

Im Sommer 252 wurde es auch für den designierten Nachfolger des Flavius Zeit zu heiraten. Flavius hatte sich dafür eine Tochter aus einem bedeutenden Geschlecht ausgewählt. Nämlich Sempronia (geb. 240 ), aus dem altehrwürdigen Geschlecht der Sempronier. Ihre Familie hatte Verbindungen in die höchsten Stellen und war mit einigen bedeutenden Geschlechtern durch Heirat verbunden.

Unterdessen war Admiral Marcellus mit seiner Flotte in Richtung Süden das Mare Hadriaticum hinuntergesegelt um der Weisung des Senats, der eine Blockade des Hafens der griechischen Siedlung Thermon forderte, nachzukommen. Im Sommer 252 wurde die Flotte bei Apollonia an der Küste von Epirus, dass nun unter der Kontrolle der Bruti stand, von einer Piratenflotte überrascht. Obwohl Admiral Marcellus die Schlacht knapp gewinnen konnte, waren die Verluste hoch. 7 Biremen waren untergegangen und fast 1.200 Soldaten hatten den Tod gefunden. Die Piraten verloren gerade mal die Hälfte an Leben. Admiral Marcellus stand kurz davor die Mission abzubrechen, doch rang er sich dazu durch, so kurz vor dem Ziel, nicht umzukehren. Im Winter stand dann die Blockade. Auf dem Rückweg nach Ariminum im folgenden Sommer wurde er abermals von Piraten überfallen. Diesmal allerdings waren die Schiffe und Truppen gerüstet und errangen einen klaren Sieg über die Piraten, die rund 300 Tote zu beklagen hatten. Die römischen Verluste lagen bei 200 Mann.

Bereits ein halbes Jahr zuvor war Flavius mit 14.500 Soldaten im Grenzgebiet der Provinzen Illyrien und Dalmatien auf die Aufständischen getroffen. Zuerst vermieden die Rebellen die Schlacht und zogen sich zurück. Aber Flavius setzte nach und bereitete ihnen eine schwere Niederlage. Den 160 römischen Toten standen 4.500 tote Rebellen gegenüber. Im Anschluss zog Flavius mit seinen Truppen weiter nach Süden. Er wollte die Sicherungsforts im Gebirge und am Margus inspizieren.

Im Sommer 253 konnte die Delegation im Osten einen Bündnisvertrag mit den Seleukiden abschließen.

Jedoch war die finanzielle Situation alles andere als rosig. Während die Ausgaben weiter stiegen, stagnierten die Einnahmen. Zwar stiegen die Steuereinnahmen, es lebten mittlerweile über 200.000 steuerpflichtige Menschen in den iulischen Provinzen, jedoch hatten sich die Unterhaltskosten für die Armee in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Immerhin unterhielten die Iulier eine Armee von insgesamt 110.000 Soldaten, davon waren über 55.000 Mann Hilfstruppen. Nach seiner Rückkehr aus Illyrien wollte sich Flavius darum kümmern und mit seinem ältesten Sohn Lucius, der sich in solchen Fragen am besten auskannte, einen Ausweg aus der finanziellen Not finden.

Der Winter 253 war bereits ins Land gezogen als, der mit seinen Truppen auf dem Marsch zum Margus befindliche, Flavius Iulius im Alter von 62 Jahren plötzlich verstarb. 15 Jahre hatte er an der Spitze des iulischen Hauses gestanden und hatte, die Zeichen der Zeit richtig deutend, dafür gesorgt, dass die iulische Familie ihre Macht, ihren Einfluss und ihr Ansehen soweit ausweiten konnte wie nie zuvor in der langen und ruhmreichen Geschichte unseres Geschlechts. In Rom trauerte das Volk und der Senat verkündete, dass eine große Trauerfeier zu Ehren des Flavius abgehalten werden würde. Flavius war sowohl als Politiker als auch als Feldherr von vielen geliebt und respektiert worden. Jene die Flavius eher skeptisch und misstrauisch gegenüber standen, konnten es sich nicht erlauben in aller Öffentlichkeit gegen ihn Position zu beziehen. Zu groß war sein Ansehen im ganzen Volk gewesen. Nun war er gestorben und viele Anhänger der iulischen Familie wussten nicht wie es unter der neuen Führung weitergehen würde.


Die neue Führung war Marcus Iulius, zum Zeitpunkt des Todes von Flavius gerade einmal 18 Jahre alt, und er war kein großer Feldherr, konnte es aufgrund seiner Jugend noch nicht sein, und auch sonst hatte er eigentlich keine außergewöhnlichen Begabungen. Er war aber von schneller Auffassungsgabe und deshalb erkannte er welche Maßnahmen er zuallererst zu ergreifen hatte.

Dies waren im Einzelnen:

- Ernennung seines Vetters Manius zum Nachfolger in Ermangelung eigener Nachkommen.

- Einleitung umfangreicher Baumaßnahmen in den eroberten Gebieten zur Verbesserung der Infrastruktur.

- Verminderung der militärischen Rekrutierungen infolge hoher Kosten.

- Einstellung der Offensivaktionen über die Provinzgrenzen hinaus.

- Verbesserung der finanziellen Situation.


So begann im Winter 253 die Führung der iulischen Familie durch den jungen Marcus Iulius.

So als wollten die Götter den Tod von Flavius wiedergutmachen kamen in diesem Winter gleich zwei Kinder in der Familie zur Welt. Salonina, die Tochter von Manius und Valerius, der Sohn von Quintus.

Der Senat gab im Sommer 254 die gewählten Senatoren für die Senatsämter der Jahre 254 – 258 bekannt:

Pontifex Maximus: Aulus Brutus

Zensor: Lentulus Maxentius

Konsul: Marcus Maxentius

Prätor: Amulius Iulius

Ädil: Servius Maxentius

Quästor: Manius Iulius


Mit der Wahl des Manius zeigten sich der weiter anhaltende Respekt und das Vertrauen des römischen Volkes und des Senats in die iulische Familie. Marcus war zufrieden, bewies dieses Ergebnis doch, dass man seine Führung der Familie akzeptierte. Und das war in der Anfangszeit sehr wichtig.

Der Winter des Jahres 254 brachte für Marcus die erste große Aufgabe vom Senat: Einnahme der gallischen Siedlung Lemonum. Da die Truppen die Marcus auf seinem Weg in den Westen mit sich führte, ausschließlich Hilfstruppen waren und er bis Lemonum quer durch das Galliergebiet ziehen musste, ließ er die Truppen von Flavius die aus Illyrien zurückkehrten, nach Massilia einschiffen um sie dort in seine Armee zu integrieren.

Zur selben Zeit erreicht die Ostdelegation den Abschluß eines weiteren Handelsvertrags, nämlich mit den Ptolemäern in Ägypten.

Auch Nachwuchs gab es wieder, der Göttin Ceres sei Dank. Amulius wurde Vater eines Sohnes, der den Namen Decimus erhielt. Bereits sechs Monate später, im Sommer 255, wurde dem Marcus, ein Sohn und damit ein möglicher Nachfolger geboren. Er wurde Cnaeus genannt.

Nachdem sich die Stimmen im Senat gegen Marcus verstärkt hatten, offenkundig da sie ihn für schwach hielten, dachte Marcus, dass es an der Zeit war ein kleines Exempel zu statuieren. Der Senat und die anderen sollte ein für allemal erkennen, dass er durchaus ein Iulier war, denn man besser nicht unterschätzte. Der Senator Oppius Maxentius wurde im Winter 256 auf den Stufen zur Senatshalle erstochen. Marcus bediente sich hierbei des bewährten Mannes, den Flavius schon für seine Aufträge heranzog. Und auch diesmal enttäuschte er die in ihn gesteckten Erwartungen nicht. Und obwohl keine direkte Verbindung zu Marcus aufgedeckt werden konnte, wussten die meisten von wem die blutige Nachricht stammte.

Zwei Jahre nach der Geburt seines ersten Sohnes wurde Amulius im Winter 256 zum zweiten Mal Vater eines Sohnes, der den Namen Quintis bekam.

War es seit dem Tod von Flavius militärisch gesehen, relativ ruhig geblieben, sollte sich dies schon sehr bald ändern.

Im Winter 257 fiel eine Gallierarmee mit 22.000 Kriegern in Etrurien ein.


Die Schlacht von Pistorium im Winter 257



Persönliche Aufzeichnungen des Quintus Iulius

Neunter Tag des Ianuarius im Jahr 257
Vorabend der Schlacht
Legionslager bei Pistorium


Vor zwei Tagen erfuhr ich durch einen Boten des Centurios Servius, dass Barbaren in die Provinz Etrurien eingefallen sind. Zurzeit hielt sie nur ein Sicherungsfort, das von drei Kohorten Triariern, rund 1.800 Mann unter dem Kommando des Centurios Servius, verteidigt wurde, vom weiteren Vormarsch auf Arretium ab. Nun war Eile geboten, ich schickte meinem Bruder Lucius einen Boten, mit der Bitte mit einer Legion den Barbaren von Süden entgegen zu stoßen, während ich mit zwei Legionen, ca. 13.000 Soldaten, in einem Gewaltmarsch nach Norden ausholend, den Barbaren in den Rücken fallen wollte. Die Stärke der Barbaren wurde auf 22.000 Mann geschätzt. Nun sind wir hier in der Nähe von Pistorium angekommen und haben unser Nachtlager aufgeschlagen. Kundschafter bestätigten mir die Anwesenheit der Barbaren sowie die Stärke der gegnerischen Armee. Am morgigen Tag bei Sonnenaufgang werde ich den Angriff beginnen. Zwar werden wir zu Beginn zahlenmäßig unterlegen sein, ich rechne aber bis spätestens zur Mittagsstunde mit Lucius und seinen Soldaten. Bis dahin müssten wir uns auf dem Schlachtfeld behaupten können.

Die Lagesprechung mit den Legaten der zwei Legionen, ihren Tribunen und den Primus pilus verlief einträchtig. Sie waren der gleichen Auffassung wie ich, dass wir auf jeden Fall am morgigen Tag die Schlacht suchen müssen.




Soldaten, treue Kämpfer Roms!

Heute stehen wir auf diesem Schlachtfeld um unsere Heimat zu verteidigen. Barbaren, sie nennen sich selbst Gallier, haben mit einer Armee römischen Boden betreten. Nun müssen wir ihnen darauf eine Antwort geben. Diese Antwort kann nur heißen: „Tod den Barbaren!“ Die Gallier sind starke Krieger und würdige Gegner, doch haben sie keine Disziplin. Und ohne Disziplin kann man nicht siegen. Wir Römer allerdings haben diese Disziplin und sie wird uns heute den Sieg bringen. Verzagt nicht, ob der Übermacht der Barbaren. Auch wenn wir hier nur mit 2 Legionen angetreten sind, werden wir dennoch standhalten. Außerdem ist Verstärkung auf dem Weg. Mein Bruder Lucius nähert sich von Süden mit seiner Legion. Und wenn sie erst da ist, werden wir die Reste der gallischen Armee vom Schlachtfeld fegen!

Ehre und Stärke!!








Da sich meine Truppen in Unterzahl befanden, entschloss ich mich zu einer defensiven Taktik und ließ meine Truppen eine tiefe Schlachtlinie bilden. Dadurch würde auch der Nachteil des Bergaufkämpfens gemildert, da die Schlachtlinie nicht sofort unter einer Attacke brechen würde.



Erwartungsgemäß war Lucius mit seinen Truppen noch nicht eingetroffen. Trotzdem waren meine Truppen frohen Mutes und brannten auf den Kampf.



Nachdem die Gallier auf dem Hügelkamm Stellung bezogen hatten, gab ich meinen Truppen den Befehl zum Vormarsch.



Als meine Bogenschützen nach genug heran waren, gab ich den Befehl mit Brandpfeilen die gallische Schlachtreihe unter Beschuss zunehmen, während meine Infanterie sich langsam dem Hügelkamm näherte.



Nach Erreichen des Kamms, kam es auch sofort zum Nahkampf mit den anstürmenden Galliern. Aber die Linie hielt und die ersten Gallier flohen ob dieser Tatsache. Gleichzeitig erschien Lucius mit seinen Truppen im Rücken des gallischen Heeres, der jedoch seine Truppen erst auf meinen Befehl in die Schlacht schicken sollte.



Um den Schock auszunutzen gab ich meiner Reiterei den Befehl zum Frontal-Angriff auf das gallische Zentrum.



Nachdem der gallische Unterhäuptling Brycham von meinen Soldaten getötet worden war, brach das Zentrum der gallischen Schlachtlinie zusammen und die Gallier begannen in Scharen zu fliehen.



Unterdessen hatte der linke Flügel der Gallier meine Schlachtlinie überflügelt und setze zum Angriff in meine rechte Flanke an. Jedoch hatten meine Soldaten schnell genug reagiert und wehrten die Gallier ab.





Nachdem auch dieser Angriff fehlgeschlagen war, traten die restlichen gallischen Truppen den Rückzug an.



Die meisten der gallischen Krieger blieben jedoch tot auf dem Schlachtfeld zurück.



Es war ein harter und verlustreicher Kampf, aber die römischen Truppen unter Führung von Quintus und Lucius Iulius bereiteten den Galliern eine klare Niederlage. 5.000 römische Soldaten fanden in der Schlacht den Tod, 12.000 Gallier blieben auf dem Schlachtfeld.

Nach einigen Jahren der Ruhe, trotz des bestehenden Kriegszustandes, brachte diese erste größere Schlacht den Gallischen Krieg wieder in Gang und es sollten in den nächsten Jahren noch weitere Schlachten folgen.


Für die Senatsämter der Jahre 258 – 262 wurden im Sommer 258 folgende Senatoren gewählt:

Pontifex Maximus: Aulus Brutus

Zensor: Lentulus Maxentius

Konsul: Amulius Iulius

Prätor: Marcus Maxentius

Ädil: Manius Iulius

Quästor: Vibius Brutus


Die finanzielle Situation stellte sich zu diesem Zeitpunkt etwas besser da, als noch fünf Jahre zuvor, als Flavius starb. Die Einnahmen konnten erhöht werden, die Ausgaben stiegen allerdings auch leicht an, da sich weitere Truppenverstärkungen als unumgänglich erwiesen hatten. Mittlerweile waren nochmals 20.000 Soldaten rekrutiert worden, womit die Gesamtstärke auf 130.000 Mann stieg. Dem erfolgreichen Prinzip, dass 50% der Armeestärke aus Hilfstruppen bestanden, wurde Rechnung getragen. Mittlerweile zeigten aber auch die Baumassnahmen erste Wirkung und die voraussichtlichen Erträge in den nächsten Jahren waren viel versprechend.

Inzwischen hatte Numerius Iulius, der jüngste Sohn des Lucius, seinen 16.Geburtstag gefeiert und durfte damit die Männertoga anlegen. Marcus, der seinen jüngeren Bruder sehr schätzte, übergab ihm die Statthalterschaft der Provinz Transalpines Gallien. Dieser begab sich umgehend nach Massilia, dem Verwaltungszentrum seiner, ihm unterstellten, Provinz.

Nachdem er Lemonum im Sommer 258 erreicht hatte, begann Marcus umgehend mit der Belagerung der Siedlung. Ein halbes Jahr später ließ Marcus seine Truppen Lemonum stürmen. Es war ein ungleicher Kampf. Den 3.500 Galliern, unter der Führung des Adligen Rianorix, standen rund 20.000 römische Soldaten, davon 10.000 Mann Hilfstruppen, gegenüber. Der Kampf war kurz und die Eroberung war schnell gelungen. Keiner der Verteidiger kam mit dem Leben davon, auf römischer Seite waren rund 1.500 Mann gefallen. 1.000 Einwohner wurden versklavt. Die 11.Provinz erhielt den Namen Aquitanien.

Außerdem befahl Marcus der Werft in Ariminum den Bau weiterer Schiffe zur Verstärkung der Flotte des Admiral Marcellus. Auslöser hierfür waren die verstärkten Aktivitäten der Piraten. Marcus gab 25 Trieren in Auftrag und ließ 3.000 Soldaten als Besatzung für diese Schiffe rekrutieren.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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02.12.2006 14:12
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Kapitel III

Die Jahre 258 – 268


Der Sommer des Jahres 259 war noch nicht richtig ins Land gezogen, als abermals ein Barbareneinfall gemeldet wurde. Dieses Mal waren sie in die Provinz Ligurien eingefallen und standen vor Segesta. Eine Belagerung der Stadt zeichnete sich ab. Die Armee der Gallier umfasste rund 14.000 Krieger und stand unter dem Kommando eines unbedeutenden Häuptlings namens Brycham. Da Ligurien zu dieser Zeit nicht durch einen Statthalter verwaltet wurde und auch die in der Stadt stationierten Truppen recht schwach waren, entschloss sich Lucius zu umgehenden Handeln. Mit seinen Soldaten begab er sich auf den Marsch nach Segesta. Vor Segesta angekommen, ging Lucius zum Angriff über. Mit den Garnisonstruppen in Segesta verfügte er über insgesamt drei Legionen mit rund 18.000 Mann.

Die Schlacht von Segesta im Sommer 259

Persönliche Aufzeichnungen des Lucius Iulius

22.Tag des Quintilis im Jahr 259
Vorabend der Schlacht
Legionslager bei Segesta


Die Gallier sind zurückgekehrt. Da sie vor zwei Jahren bei ihrem Einfall in Etrurien an meinem Bruder Quintus gescheitert sind, versuchen sie es jetzt in Ligurien. Sie dachten wohl wir würden nicht so schnell Kenntnis davon erhalten. Aber unseren Spionen und Wachtposten ist es gelungen mir rechtzeitig Nachricht zu geben. Schnell versammelte ich zwei meiner Legionen und machte mich auf den Weg nach Segesta, der Verwaltungszentrale der ligurischen Provinz. Leider hat es mein Sohn Marcus bisher versäumt dort einen Statthalter einzusetzen. Ich hoffe er wird dies jetzt endlich tun. Wie dem auch sei, jetzt muss unsere Aufmerksamkeit der gallischen Armee, die mit 14.000 Kriegern Segesta belagert, gelten. Es gilt eine iulischen Stadt vor den Barbaren schützen und ich habe nicht vor zu versagen. Im Morgengrauen werde ich ausrücken und meine Truppen mit den Garnisonstruppen Segestas vereinen. Dann stehen mir 18.000 Soldaten zur Verfügung und es dürfte nicht allzu schwer sein damit die Gallier zu schlagen.




Soldaten Roms,

wieder einmal sind die Gallier in unser Gebiet eingedrungen um zu morden und zu plündern. Doch wie zuvor auch, werden wir ihnen heute zeigen, was es bedeutet Rom zum Feind zu haben. Schaut euch die Barbaren an, sie scheinen zuversichtlich zu sein. Dann ist es an der Zeit ihre Zuversicht in Gewissheit zu verwandeln. In die Gewissheit, noch heute vor Sonnenuntergang tot zu sein. Wir werden ihnen eine Demonstration der römischen Macht zeigen, wie sie sie noch nie erlebt haben.

Tod den Barbaren!!




Zum Beginn der Schlacht waren auch die Garnisonstruppen eingetroffen, damit verfügten wir über die zahlenmäßige Überlegenheit auf dem Schlachtfeld.





Der gallische Anführer preschte mit seiner Kavallerie sofort nach vorne, da er sich dabei weit genug von seiner eigenen Schlachtlinie entfernte, schickte ich meinerseits ebenfalls die Kavallerie zum Angriff. Die gallische Reiterei wurde aufgerieben und der Anführer gleich am Beginn der Schlacht getötet. Ein schöneres Geschenk konnte uns Victoria nicht machen.



Nun versuchte die Infanterie in meine Linie einzubrechen.



Meine Soldaten trieben sie schon einige Meter vor der Linie wieder zurück.



Meine Reiterei setzte sofort nach und fiel dem Gegner in den Rücken.






Da sich die Gallier danach nicht mehr aus der Schlachtlinie wagten und diese an ihrer eingenommen Stellung verharrte, gab ich meinen Velites Befehl zum Angriff. Sie sollten die Gallier zum Auflösen der Schlachtlinie veranlassen.















Der Plan ging auf. Nachdem die Gallier in meine Falle getappt waren, setzte meine gesamte Kavallerie zu Angriffen in Rücken und Flanken der Gallier an und sicherten so den Sieg.



Der Sieg war allumfassend, die gallische Armee wurde restlos aufgerieben. Berichten zufolge kamen lediglich 20 Barbaren mit dem Leben davon. Lucius hatte 625 Soldaten verloren.


Umgehend schickte er seinem Sohn Marcus einen Boten mit der Nachricht vom Sieg und erbat weitere Instruktionen.

Zur gleichen Zeit brach wieder eine Rebellion in Illyrien. Da es sich aber nur um eine lokale Erhebung handelte, wurde darauf verzichtet Truppen, die an anderer Stelle dringender benötigt wurden, zur Niederschlagung zu entsenden.

Im Winter 259 offenbarten sich die zunehmend gespannter werdenden Verhältnisse zwischen der iulischen Familie und den verbündeten Karthagern. Immer öfter kam es zu Problemen. Schließlich war Marcus gezwungen zu reagieren. Er griff mit einigen Truppen nahe Lemonum eine 400 Mann starke karthagische Abteilung, die sich schon längere Zeit weigerte das römische Territorium zu verlassen, an. Zuerst waren die Karthager, unter dem Kommando des karthagischen Adligen Vindex, nicht gewillt sich einem Kampf zu stellen. Jedoch ließ Marcus ihnen keine Wahl und beim nächsten Aufeinandertreffen kam es zum Kampf. Die Karthager wurden alle getötet, 120 von Marcus Soldaten starben ebenso in diesem Gefecht. Umgehend schickte Marcus einen Gesandten nach Karthago um den drohenden Krieg abzuwenden.

Im selben Winter wurde dem Herennius Lucullius von der Göttin Ceres zum zweiten Mal ein Sohn geschenkt. Er erhielt den Namen Appius.

Gerade mal ein Jahr war vergangen als es erneut Grund zum Feiern gab. Herennius’ Tochter Marcella heiratete Cnaeus Commodus (geb. 244), der zwar keiner bedeutenden patrizischen Familie entstammte, aber trotz seiner Jugend in militärischen Belangen der herausragendste Kandidat war. Er erhielt als erste Aufgabe die Statthalterschaft der Provinz Illyrien.

Marcus weilte gerade in der Provinz Aquitanien als vom Senat der Auftrag erging die karthagische Stadt Numantia zu erobern. Zuerst war sich Marcus nicht sicher, ob er diesen Auftrag ausführen würde. Nicht nur, dass die Karthager Verbündete waren. Ein Unternehmen gegen Numantia bedeutete auch einen langen Marsch durch das Gebiet der kriegerischen Keltiberer und der nicht minder kriegerischen keltischen Galläkern. Ein solches Unterfangen wollte wohlbedacht sein. Deshalb sammelte Marcus alle Truppen deren er habhaft werden konnte, hob neue Hilfstruppen aus und plante den Angriff sowie die Marschroute sehr genau. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, hatte Marcus eine stattliche Streitmacht versammelt:

650 Mann seiner Leibwache, 5.000 Hastati, 675 Sarmatische Söldner, 3.000 Spanische Söldner, 2.000 Söldner-Hopliten, 400 Barbarische Söldner-Kavalleristen, 400 Barbarische Söldner, 850 Illyrische Söldner, 1.000 Velites, 1.000 Balearen-Steinschleuderer, 900 Römische Bogenschützen, 875 Kreta-Bogenschützen; insgesamt drei Legionen mit 17.000 Soldaten.

Mit dieser Streitmacht machte er sich auf den Weg in den Süden.

Im Winter 261 erschien abermals ein gallisches Heer mit rund 10.000 Mann vor Segesta. Wieder handelte Lucius rasch und stellte die Barbaren vor den Toren der Stadt zum Kampf. Auch dieses Mal konnte Lucius einen Sieg erringen. 5.000 gallische Krieger starben in der Schlacht. Von Lucius 17.000 Soldaten fanden rund 2.000 den Tod.

Neben diesem Sieg fand sich noch ein weiterer Grund zum Feiern, denn Quintus’ Tochter Porcia heiratete in diesem Winter Kaeso Mettius (geb. 245), einen Spross einer ritterlichen Familie. Obwohl diese Eheschließung allgemein, und auch von Marcus selbst, als unstandesgemäß angesehen wurde, gab es doch zwei wichtige Fürsprecher dieser Verbindung. Es waren dies Quintus und Lucius Iulius, die Kaeso Mettius förderten, da sein Vater, jener Centurio Servius war, der sich beim Galliereinfall des Jahres 257 besonders hervorgetan hatte und von der iulischen Familie dafür in den Ritterstand erhoben worden war. Die Iulier vergaßen ihre Freunde nie und wendeten sich auch nie von ihnen ab. Da Quintus, als der Brautvater, dieser Heirat seinen Segen gab, verzichtete Marcus auf seine Einwände. Er übertrug Kaeso Mettius als Vertrauensbeweis stattdessen sogar einen wichtigen Posten, den des Statthalters der Provinz Ligurien. Mettius begab sich deshalb umgehend nach Segesta.

Zu dieser Zeit verbreitete sich die Nachricht, dass ein Volk, das uns als Thraker bekannt war und das an den Ufern des Danubius weit im Osten gelebt hatte, von seinen Feinden vernichtet worden war.

Ein halbes Jahr später stach Admiral Marcellus mit seiner verstärkten Flotte, sie umfasste jetzt 57 Schiffe mit rund 5.500 Mann, in See um die Piraten im Mare Hadriaticum zu bekämpfen. Es gelang ihm die Piraten zu stellen und zu vernichten. Die Piraten hatten rund 250 Mann Verluste, Admiral Marcellus verlor lediglich 30 Mann.




Kampagnenshot 245 v.Chr.


Für die Senatsämter der Jahre 262 – 266 wurden folgende Senatoren gewählt. Der Senat gab dies im Sommer 262 bekannt:

Pontifex Maximus: Aulus Brutus

Zensor: Amulius Iulius

Konsul: Servius Maxentius

Prätor: Manius Iulius

Ädil: Vibius Brutus

Quästor: Lucius Iulius


Zur selben Zeit wurde der gerade gewählte Prätor Manius zum ersten Mal Vater eines Sohnes der den Namen Marcellus bekam. Dieser Sohn wäre der erste Anwärter auf die Nachfolge von Manius, sollte er eines Tages, nach Marcus’ Tod, Führer des iulischen Hauses werden. Deshalb war es für Manius sehr wichtig einen Sohn zu haben, die Göttin Ceres hatte seiner Bitte entsprochen.

Nachdem die Gallier mit ihren Einfällen in Ligurien gescheitert waren, versuchten sie es an anderer Stelle. So sah sich im Winter 262 Numerius Iulius in Massilia einer Belagerung gegenüber. Jedoch erkannte er die geringe Stärke der gallischen Truppen, es waren nur rund 1.500 Mann, und machte mit seinen 3.500 Soldaten einen erfolgreichen Ausfall, wobei er den Gallier-Trupp restlos vernichtete. Die eigenen Verluste betrugen rund 350 Mann. Unterdessen war Marcus mit seinen Truppen am Ziel seines langen Marsches angekommen und begann unverzüglich die Belagerung Numantias.

Im Sommer 263 stürmte Marcus mit seinen 17.000 Mann die Stadt Numantia und eroberte sie. Die 2.000 Mann starke karthagische Garnison wurde größtenteils vernichtet, etwas 200 Männer konnten fliehen. Marcus verlor 400 Mann. Das Gebiet um Numantia wurde die 12.iulische Provinz und erhielt den Namen Keltiberien. Aus Rücksicht auf das Verhältnis zu den Karthagern ließ Marcus lediglich 300 Bewohner der Stadt in die Sklaverei schicken. Die Diplomatie verhinderte nach dem Fall Numantias einen Krieg mit Karthago.

Zur gleichen Zeit waren die Gallier erneut in die Provinz Ligurien eingefallen und belagerten Segesta. Jedoch waren mittlerweile die Garnisonstruppen soweit verstärkt, dass der nun eingesetzte Statthalter Kaeso Mettius, dieses Problem alleine lösen konnte. Bei seinem Ausfall schlug er die Gallier vernichtend und bewies erstmals sein Können. Von den 10.500 gallischen Kriegern blieben nur 200 am Leben. Die 11.000 Mann starke römische Garnison erlitt Verluste in Höhe von 2.500 Mann.

Nachdem Admiral Marcellus im Winter 263 Weisung erhalten hatte, dem Wunsch des Senats folgend, um den Hafen von Thermon eine Blockade zu errichten, segelte er umgehend südwärts. Im Sommer des folgenden Jahres traf er bei Apollonia auf eine Piratenflotte. Admiral Marcellus griff sofort an und vernichtete die 1.500 Mann starke Flotte. Die Piraten verloren rund 600 Mann, ebenso wie die römische Flotte. Danach setzte Admiral Marcellus seinen Weg nach Thermon fort. Außerdem konnte zu dieser Zeit mit den Galliern ein Waffenstillstand und ein Handelsvertrag vereinbart werden. Dies beendete vorerst einen 25 Jahre währenden Konflikt.

Im Winter 264 konnte die Blockade des Hafens von Thermon durch Admiral Marcellus errichtet werden. Bevor er mit seiner Flotte weitersegeln konnte, traf im Sommer 265 der nächste Auftrag des Senats ein. Diesmal sollte der Hafen von Korinth blockiert werden. Da sich das Ziel nicht weit entfernt befand, konnte Admiral Marcellus noch vor Ende des Sommers dem Senat die Ausführung des Auftrages melden. Damit befand man sich auch mit den Makedonen im Krieg.

Nach der Verstärkung der Sicherungsflotte für das Mare Hadriaticum entschloß sich Marcus auch die 2.iulische Flotte im selben Maße zu verstärken. Auch hier sollten 25 Trieren mit 3.000 Mann zur Flotte des Admiral Julianus stoßen.

Nach der Eroberung Numantias, und dem darauf folgenden neuen Bündnisvertrag mit den Karthagern, hielt sich Marcus mit seinen Truppen weiterhin in dieser Provinz auf und begann mit der Sicherung der Flussübergänge des Durius. Während eines Aufenthalts in einem Sicherungsfort im Sommer 265 griffen die Karthager mit 11.500 Mann an. Durch die Anwesenheit von Marcus waren sie jedoch stark unterlegen, denn Marcus verfügte über fast 3 Legionen mit rund 17.000 Soldaten. Die nun entbrennende Schlacht konnte Marcus gewinnen, jedoch machten ihm die von den Karthagern eingesetzten Elefanten Probleme, sodass die Verluste auf beiden Seiten fast gleich hoch waren. Die Karthager verloren 3.500, Marcus 2.700 Mann.

Wieder musste ein Gesandter nach Karthago entsandt werden um den Krieg zu verhindern. Auch diesmal konnte Einigkeit erzielt und ein neues Bündnis geschlossen werden.

In diesem Sommer endete auch das Bündnis mit den Germanen, dass die letzten 24 Jahre für eine sichere Nordgrenze gesorgt. Deshalb setzte Marcus alles daran dieses Bündnis zu erneuern.

Nach der erfolgreichen Blockade des Hafens von Korinth hatte Admiral Marcellus im Winter 265 den Rückweg nach Ariminum angetreten. Zweimal musste er dabei makedonische Flotten bekämpfen. Beide Male siegte er unter geringsten Verlusten.

Zur gleichen Zeit wurde auch das neue Bündnis mit den Germanen besiegelt und Marcus hatte vorerst eine Sorge weniger. Allerdings beauftragte ihn der Senat zur gleichen Zeit mit einer Blockade des Hafens der gallischen Siedlung Patavium. Die Errichtung der Blockade würde unweigerlich einen neuerlichen Ausbruch des Gallischen Krieges bringen. Marcus hatte aber vorerst keine Wahl und setzte Admiral Marcellus über den Auftrag in Kenntnis.

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 266 – 270 wurde im folgenden Sommer bekannt gegeben. Folgende Senatoren waren gewählt worden:

Pontifex Maximus: Manius Iulius

Zensor: Amulius Iulius

Konsul: Marcus Maxentius

Prätor: Titus Isauricus

Ädil: Lucius Iulius

Quästor: Marcus Iulius


Im Sommer des gleichen Jahres schenkte Marcus’ Frau Sempronia ihm sein zweites Kind, wieder einen Sohn. Er erhielt den Namen Valerius. Damit wurde die Erbfolge nachhaltig gesichert und auch wenn Manius momentan noch der designierte Nachfolger von Marcus war, ließ dieser keinen Zweifel daran aufkommen, dass er spätestens wenn seine Söhne die Männertoga anlegen durften, die Nachfolge auf einen von ihnen übertragen würde.

Die Errichtung der Blockade des Hafens von Patavium im Sommer 267 brach den Waffenstillstand mit den Galliern. Ab diesem Zeitpunkt musste mit neuerlichen Angriffen auf iulische Provinzen gerechnet werden. Während sich hier ein neuer Krieg abzeichnete, gab es auch positive Ereignisse, denn der älteste Sohn des Herennius Lucullius, Spurius Lucullius, war alt genug um die Männertoga anlegen zu dürfen. Da Marcus dessen Vater die Statthalterschaft der Provinz Narbonensis übertragen hatte, sollte Spurius Gelegenheit erhalten sein Können zu zeigen, indem er die Nachfolge seines Vaters als Statthalter der Provinz Noricum antrat.

Im Winter 267 brachen die Feindseligkeiten mit den Karthagern erneut aus, als eine Armee, unter der Führung des Adligen Xenophanes Saunites, Numantia belagerte. Marcus war schnell mit einer Entsatzarmee heran und stellte die gegnerische, 15.000 karthagische Krieger umfassende, Armee zur Schlacht. Er selbst führte 16.500 Soldaten in die Schlacht.



Die Schlacht von Numantia im Sommer 267

Persönliche Aufzeichnungen des Marcus Iulius

Achter Tag des Februarius im Jahr 267
Vorabend der Schlacht
Legionslager bei Numantia


Ich habe es geahnt, den verdammten Puniern kann man nicht trauen. Ich wüsste zu gern, wie mein Großvater es geschafft hat, diese Betrüger dazu zu bringen, sich so lange an unser Bündnis zu halten. Zu meinem Ärger muss ich eingestehen, dass ich die Scipionen nun besser verstehe, gerade was die Verlässlichkeit als Bündnispartner angeht. Wendet man ihnen einmal den Rücken zu, steckt bereits ein Dolch darin. Nun denn, da ich meiner Vorahnung vertraute blieb ich mit meinen Truppen in der Nähe und war dementsprechend schnell zur Stelle, nachdem ich von der Belagerung Numantias erfuhr. Wenn der Bericht über die karthagische Armee zutrifft, wird es uns wenigstens erspart bleiben gegen diese grauen Riesen, die man Elefanten nennt, anzutreten. Einige meiner Veteranen, die schon im Krieg gegen Pyrrhus gegen solche Monstren gekämpft haben, berichteten mir mit angsterfüllten Augen von ihren Erlebnissen. Ich selbst sah sie nur einmal als ich Numantia nahm und auch da sah ich sie nur aus der Ferne, weil sie vor der römischen Macht geflohen sind, anstatt ehrenhaft zu kämpfen und zu sterben, wenn die Götter dies vorsahen. Trotz einer gewissen Angst spürte ich aber auch Vertrauen und Zuversicht. Sie vertrauten meiner Führung und ich hatte nicht vor sie zu enttäuschen. Mit meinen drei Legionen werde ich sie für ihren Verrat bestrafen. Und dann muss ich für Ruhe sorgen. Ein weiterer Krieg muss um jeden Preis vermieden werden. Die Gallier und Makedonen machen uns auch so schon genug Schwierigkeiten. Und die Griechen könnten noch zu einem Problem werden, auch wenn sie sich momentan ruhig verhalten.




Männer,
wir sind heute hier um den punischen Verrätern aus Karthago zu zeigen, was es heißt uns zu hintergehen. Doch damit nicht genug, sie wollen eine unsere Städte erobern. Wie töricht sie doch sind. Haben wir ihnen in der Vergangenheit nicht oft genug unsere Stärke bewiesen. Nun, sie wollen es nicht anders. Sehr bald schon werden sie sich wünschen uns nie auf dem Schlachtfeld begegnet zu sein. Natürlich nur diejenigen die heute ihr Leben behalten, die anderen werden im Orcus um Gnade flehen.

Auf in den Kampf, auf zum Sieg!!




Da die Karthager ohne Elefanten in die Schlacht zogen, wählte ich eine einfach Kampfformation. Allerdings hatte ich vor die Karthage ein klein wenig zu überraschen. Deshalb versteckte ich auf der bewaldeten Anhöhe auf meiner linken Flanke einige Einheiten um.






Die Verstärkung war rechtzeitig zum Kampfbeginn da und wurde sogleich in meinen Plan integriert.



Dann gab ich den Befehl zum Vorrücken.







Womit ich gerechnet hatte, trat ein. Die Karthager versuchten mit ihrer Kavallerie meine Flanke zu umgehen und mir in den Rücken zu fallen.













Nachdem die Karthager erkannten, dass ihr Flankenangriff von mir vereitelt wurde, traten sie unverzüglich den Rückzug an. Ich rieb noch ein paar Nachzügler auf, dann war die Schlacht auch schon siegreich beendet.



Die Schlacht war kurz und am Ende waren 6.600 Karthager und 150 Römer gefallen.

Jedoch konnte durch weitere Verhandlungen eine weitere Eskalation verhindert werden. Wieder wurde das Bündnis erneuert. Auch konnten Waffenstillstands- und Handelsvereinbarungen mit den Galliern und Makedonen geschlossen werden.

Nachdem Marcus überzeugt war, dass die neue Provinz genügend gesichert war, begab er sich auf den Rückmarsch in die Provinz Aquitanien, von wo aus er weiter die Gallier unter Kontrolle halten wollte. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Krieg mit ihnen wieder ausbrechen würde.

Der Senat beauftragte Admiral Marcellus zur selben Zeit mit der erneuten Blockade des Hafens von Thermon. Zuvor sollte er jedoch auf Marcus’ Anweisung im Ariminum in die Werft gehen und die notwendigen Reparaturen durchführen, sowie die personellen Verluste ausgleichen.

Große Trauer herrschte im Winter 267 als, die von allen verehrte, Faustina im hohen Alter von 77 Jahren starb. Sie war 46 Jahre mit dem großen Flavius verheiratet gewesen und hatte drei Söhne auf die Welt gebracht. Sie war 10fache Großmutter und sogar neunfache Urgroßmutter gewesen.

Nach 15 Jahren der Führung des iulischen Hauses hatte Marcus die Macht und den Einfluss der Iulier weiter gefestigt und ausgebaut. Mittlerweile unterstanden 12 Provinzen, in denen über 400.000 steuerpflichtige Menschen lebten, der iulischen Kontrolle.

Vier iulische Senatoren bekleideten die wichtigen Senatsposten. Marcus selbst war zwei Jahre zuvor zum Quästor gewählt worden.

Militärisch konnten nicht mal der Senat, die Bruti und die Scipionen zusammen eine solche Macht aufbieten. Es standen zwei Flotten mit 63 Biremen, 50 Trieren und 11.000 Mann Besatzung zur Verfügung. Dazu kamen insgesamt 30 Legionen mit 179.000 Mann, davon waren über 100.000 Mann Hilfstruppen, die vornehmlich Sicherungsaufgaben an den Grenzen wahrnahmen.

Die militärische Entwicklung wirkte sich jedoch bei der finanziellen Situation beinahe fatal aus. Die Ausgaben waren regelrecht explodiert, die Einnahmen konnten damit nicht schritt halten. Marcus wusste, dass er für mehr Einnahmen sorgen musste. Steuererhöhungen alleine würden dafür jedoch nicht ausreichen. Über kurz oder lang mussten die Handelswege in den Osten und nach Ägypten für die iulische Familie zugänglich gemacht werden. Dies bedeutete erstmal einen schweren Landkrieg gegen die Griechen und Makedonen. Und bereits die Bruti und Scipionen bekamen zu spüren, dass sich dies nicht so einfach bewerkstelligen ließ. Während die Bruti über ihre Provinz Epirus nicht hinauskamen, da v.a. die Makedonen jedes römische Heer bisher zurückschlagen konnten, hatten es die Scipionen auf Sizilien nicht fertig gebracht Syrakus zu erobern und die Griechen von der Insel zu jagen. Überhaupt schienen die Bruti und Scipionen nicht an Expansion interessiert zu sein. Aber darüber wunderte sich kein Iulier. Die Bruti und Scipionen waren allgemein als Feiglinge bekannt, die lieber in den sicheren Städten saßen, anstatt ihre Truppen auf dem Schlachtfeld zu Ehre und Ruhm zu führen.

Der Sommer 268 brachte ein weiteres wichtiges Ereignis in der römischen Geschichte. Der aus dem Ritterstand stammende Volkstribun Caius Marius stellte in diesem Sommer seine Pläne zu einer Heeresreform vor. Hierbei sollte das gewohnte Prinzip eines Bürgerheeres aufgegeben und ein ständig einsatzbereites Heer, ein so genanntes „stehendes Heer“, aus Berufssoldaten geschaffen werden. Allerdings verzichtete Caius Marius darauf das entsprechende Gesetz dem Senat zur Beratung vorzulegen, sondern ließ in der Volksversammlung darüber abstimmen, da er dort gewiss sein konnte, dass das Gesetz angenommen wurde. Erwartungsgemäß wurde das Gesetz mit überwältigender Mehrheit akzeptiert. Offenbar scheute dieser Caius Marius keine Auseinandersetzungen und Angst schien er auch nicht zu kennen. Ein Mann ganz nach dem Geschmack der Iulier.

Marcus erließ bereits kurze Zeit danach die entsprechenden Anweisungen, die bestehenden iulischen Verbände nach den Plänen des Marius umzustrukturieren. Von den Änderungen im Heereswesen wurden jedoch die Hilfstruppen ausgenommen. Sie sollten in der früheren Form beibehalten werden.





Kampagnenshot 240 v.Chr.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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04.12.2006 16:41
#5 RE: Kampagnengeschichte "Res gestae Gens Iulii" Thread geschlossen

Kapitel IV

Die Jahre 268 – 278


In den nächsten Jahren sollte an den Fronten vorerst Ruhe herrschen. Nur auf den Meeren kam es zu Kämpfen mit den Makedonen, die eine starke Flotte unterhielten und deren Kommandanten nie einem Kampf auswichen, sei die Überlegenheit des Gegner auch noch so groß. Dies musste Admiral Marcellus bereits im Sommer 269 auf dem Weg nach Thermon, zur Errichtung der Blockade, feststellen, als er eine kleine makedonische Flotte die seine Fahrt nach Thermon blockierte, angriff. Obwohl sie stark unterlegen war, zogen sich die Makedonen nicht zurück, sondern stellten sich dem Kampf. Admiral Marcellus konnte erwartungsgemäß einen Sieg erringen. Die Verluste betrugen auf beiden Seiten ca. 250 Mann. Damit brach der Makedonische Krieg erneut aus. Die Blockade Thermons wurde im folgenden Winter errichtet.

Ebenso wurde in diesem Sommer wieder einmal Hochzeit gefeiert. Der Neffe von Marcus, Spurius Lucullius, heiratete Fannia (geb. 257), die aus einer der ältesten patrizischen Familien Roms, der Familie der Aemilier, stammte. Marcus setzte wie schon Flavius bei Heiraten fast ausschließlich auf patrizische Familien mit einer ruhmreichen Vergangenheit. Außerdem feierte Valerius Iulius, der Sohn von Quintus, seinen 16.Geburtstag und war damit alt genug um die Männertoga anzulegen. Er wurde seinem Vater als stellvertretender Statthalter der Provinz Umbrien zugewiesen um von ihm das notwendige zum Führen einer Provinz zu lernen.

Als er mit seiner Flotte nach Ariminum zurückkehren wollte wurde Admiral Marcellus im Winter 269 von einer starken makedonischen Flotte abgefangen und angegriffen. Den 57 iulischen Schiffen standen dabei 32 makedonische Kriegsschiffe, 19 Trieren und 13 Biremen, mit 3.000 Mann gegenüber. Es wurde ein harter Kampf, aber Admiral Marcellus konnte die Oberhand behalten. Die Verluste waren auf beiden Seiten hoch: 1.200 Mann auf römischer und 1.700 Mann auf makedonischer Seite. Obwohl kein römisches Schiff verloren gegangen war, war die Flotte angeschlagen, unzählige Einheiten hatten, zum Teil schwere, Beschädigungen erhalten. Kurz darauf traf vom Senat eine weitere Order ein, die eine Blockade des makedonischen Hafens von Korinth forderte. Admiral Marcellus kehrte um und errichtete die Blockade im Sommer 270

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 270 – 274 wurden im Sommer 270 bekannt gegeben. Folgende Senatoren waren gewählt worden:

Pontifex Maximus: Aulus Brutus

Zensor: Amulius Iulius

Konsul: Manius Iulius

Prätor: Lucius Iulius

Ädil: Marcus Iulius

Quästor: Quintus Scipio


Zur selben Zeit war Amulius Sohn, Decimus Iulius, alt genug um die Männertoga anzulegen. Um seine Fähigkeiten zu schulen wurde er zu seinem Vater nach Salona in die Provinz Dalmatien beordert. Er sollte dort als stellvertretender Statthalter dienen. Überschattet wurde dies jedoch vom Tod von Marcus Onkel Quintus Iulius der im Alter von 61 Jahren in Ariminum verstarb. Die Generation die dem iulischen Haus den Weg dorthin geebnet hatte, wo es jetzt stand, starb langsam aus. Einzig Lucius, Marcus’ Vater, war noch am Leben. Und Marcus hoffte, dass sich dies nicht so schnell änderte.

Im Winter 270 wurde die Flotte von Admiral Marcellus bei Apollonia erneut von einer makedonischen Flotte angegriffen. Die makedonische Flotte umfasste 32 Einheiten, 13 Trieren und 19 Biremen, mit rund 2.400 Mann. Wie schon ein Jahr zuvor wurde es ein schwerer Kampf. Die Makedonen verstanden ihr Handwerk im Seekrieg. Am Ende siegte Admiral Marcellus zwar wieder, aber diesmal waren sieben Biremen gesunken und 700 Mann gefallen. Die Makedonen verloren rund 1.600 Mann. Admiral Marcellus musste umgehend einen römischen Hafen anlaufen, da sonst die Gefahr bestand die gesamte Flotte zu verlieren. Aber die Makedonen gaben keine Ruhe und griffen mit einer weiteren Flotte an, jedoch war auch Admiral Marcellus ein erfahrener Kämpfer auf dem Meer und schlug die Makedonen unter geringsten Verlusten zurück.

Unterdessen war an Admiral Julianus vom Senat der Befehl ergangen, den Hafen von Syrakus von einer Blockadeflotte sperren zu lassen. Der Admiral stach sofort mit seiner Flotte in südlicher Richtung in See.

Noch einmal, im Sommer 271, traf Admiral Marcellus auf die Makedonen. Es handelte sich aber lediglich um ein paar versprengte Schiffe und Admiral Marcellus vernichtete sie unter geringen Verlusten. Danach war der Weg nach Ariminum endgültig frei.

Zur selben Zeit heiratete Numerius Iulius in Massilia Minervina (geb. 241), die aus der patrizischen Familie der Nautier stammte. Ebenso feierte Marcus’ ältester Sohn Cnaeus seinen 16.Geburtstag und war damit alt genug seinen Dienst für Rom anzutreten. Sein Vater vertraute ihm als Statthalter die Provinz Keltiberien an. Aber diesen freudigen Ereignissen folgte noch im selben Sommer ein Todesfall, als Claudia, die mit Vibius verheiratet gewesen war, im Alter von 61 Jahren starb.

Im Winter 271, konnte Manius eine, in Aquitanien ausgebrochene, Rebellion niederschlagen. Die Rebellentruppen zogen sich beim ersten Aufeinandertreffen bei Lemonum noch zurück, aber Manius stellte sie erneut zur Schlacht. Die 3.000 Rebellen konnten einer römischen Legion nicht standhalten und ergriffen sehr schnell die Flucht. 1.200 Rebellen und 700 römische Soldaten waren in der Schlacht gefallen. Außerdem konnte zu dieser Zeit die Blockade von Syrakus durch Admiral Julianus errichtet werden.

Auch hielt die Trauer in dieser Zeit wieder Einzug in die iulische Familie. Alypia folgte 62-jährig ihrem geliebten Quintus in den Tod.

Der Sommer des folgenden Jahres brachte eine neue Rebellion in Aquitanien hervor, jedoch ließ Marcus, der inzwischen aus dem Süden zurückgekehrt war, diese unbeachtet da er Nachrichten erhalten hatte wonach die Gallier mit einer Armee auf diese Provinz zumarschierten. Der Senat beauftragte Marcus außerdem mit der Einnahme der makedonischen Stadt Bylazora.

Noch im selben Sommer sollte sich Quintis Iulius, der gerade die Männertoga angelegt hatte, nach Salona begeben um dort die Stelle als stellvertretender Statthalter bei seinem Vater anzutreten. Sein älterer Bruder Decimus wurde nämlich von Marcus zu seinem offiziellen Nachfolger ernannt und bekam die Aufgabe übertragen Bylazora zu erobern. Decimus sammelte umgehend zwei Legionen und marschierte auf makedonisches Gebiet zu.

Im Winter 272 wurde Marcus von einer gallischen Armee bei Chatellerault im Grenzgebiet der Provinz Aquitanien angegriffen, die damit erwartungsgemäß den Waffenstillstand brachen. Den drei Legionen standen 14.000 Gallier gegenüber.


Die Schlacht von Lemonum im Winter 272

Persönliche Aufzeichnungen des Marcus Iulius

27.Tag des December im Jahr 272
Vorabend der Schlacht
Legionslager bei Lemonum


Die Gallier sind leicht ausrechenbar und sie unterschätzen unsere Spione. Trotzdem ist es ihnen gelungen sich bisher den Blicken meiner Späher zu entziehen. Im Moment könnte die gallische Armee überall sein, sogar hinter uns. Ich gehe davon aus, dass wir sie morgen entdecken werden. Und dann werden sie römischen Stahl kennen lernen.


Kameraden,

wieder einmal stehen wir auf dem Schlachtfeld den Galliern gegenüber. Sie sind ein unglaublich stures Volk. Seit ich alt genug war die Männertoga zu tragen bekämpfte ich sie, dieser Kampf dauert nun schon Jahrzehnte. Leider wurde es uns bisher nicht erlaubt, den Galliern einen entscheidenden Schlag zu versetzen, immer mussten wir uns auf die Verteidigung beschränken, oder kleinere Siedlungen erobern. Nachdem wir heute gesiegt haben, werde ich einen anderen Weg gehen um die Bedrohung unseres Reiches durch die Gallier zu beenden.

Lasst die Schlacht beginnen!!




Ich stellte meine Armee in einer tiefen Schlachtordnung auf. Die Fernkämpfer waren hinter der Schlachtlinie postiert und konnten die Gallier unter Beschuss nehmen, wenn sie sich der Schlachtlinie näherten.



Meine Infanterie erwartete den Ansturm der Gallier in der Gewissheit jederzeit standhalten zu können.



Als die Gallier nah genug heran waren, begannen meine Fernkämpfer mit dem Beschuss durch Pfeile, Steine und Pilen. Dadurch waren die Gallier schon größtenteils entmutigt.



Als sie dann auf meine Schlachtlinie trafen, hielten sie nicht lange stand und wendeten sich um zur Fluch.





Durch den folgenden Einstz meiner Reiterei wurden die Gallier endgültig in die Flucht geschlagen.



Der Sieg war errungen, die Verluste gering. Victoria hielt wieder ihre schützende Hand über uns.



Marcus konnte die Gallier unter wenigen Verlusten schlagen. Nur rund 1.300 gallische Krieger überlebten das Blutbad, die römischen Verluste betrugen 1.700 Mann.

Sechs Monate später hinderte Marcus ein 9.000 Mann starkes Rebellenheer am Einfall in die Provinz Aquitanien. Die Rebellen glaubten wohl, Marcus würde sie nicht angreifen, wenn sie sich wieder zurückzogen. Dem war aber nicht so, Marcus griff ein zweites Mal an und vernichtete die Rebellen bis auf den letzten Mann. Von den 18.000 römischen Soldaten die Marcus kommandierte fanden rund 160 den Tod.



Kampagnenshot 235 v.Chr.


Nun konnte man sich der im Sommer 272 ausgebrochenen Rebellion in Aquitanien zuwenden. Manius zog erneut mit 3.500 Soldaten aus um für Ordnung zu sorgen. Der Schlacht ausweichen konnten die 3.000 Rebellen nur einmal, beim zweiten Aufeinandertreffen wurden sie entscheidend geschlagen. 1.500 Tote auf der Seite der Rebellen und 700 Tote auf römischer Seite waren zu beklagen.

Im Winter 273 nahm sich der Statthalter Cnaeus Commodus den seit 14 Jahren aufständischen Illyrern an. Er führte seine Legion Richtung Süden zu den Ausläufern des Dinarischen Gebirges. Die Aufständischen hatten dort 4.000 Mann versammelt, wollten aber die Schlacht vermeiden und zogen sich zurück. Aber Commodus wollte sich endgültig von diesen Störenfrieden befreien und verfolgte sie gnadenlos. Noch bevor sie sich zur Schlacht stellten, hatten sie schon verloren. 1.600 von ihnen starben, 500 Römer ebenfalls. Der Friede war wieder hergestellt.

Zur selben Zeit war Decimus mit seinen 10.000 Soldaten vor Bylazora angekommen und hatte die Belagerung begonnen. Im Sommer 274 griff er dann die Stadt an, die lediglich von 1.700 makedonischen Soldaten unter dem Adligen Euenus, aber trotzdem hartnäckig, verteidigt wurde. Der Übermacht waren sie aber im Endeffekt nicht gewachsen und wurden allesamt getötet. 1.600 römische Soldaten teilten dasselbe Schicksal. Decimus ließ 9.500 Menschen in die Sklaverei verkaufen. Der iulische Machtbereich war damit um eine weitere Provinz erweitert worden. Sie erhielt den Namen Paionien und Decimus wurde der Statthalter dieser Provinz.

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 274 – 278 wurden im Sommer 274 bekannt gegeben. Folgende Senatoren waren gewählt worden:

Pontifex Maximus: Lucius Iulius

Zensor: Amulius Iulius

Konsul: Aulus Brutus

Prätor: Manius Iulius

Ädil: Marcus Iulius

Quästor: Valerius Iulius


Die Wahl eines fünften iulischen Senators für eines der sechs wichtigsten Senatsämter demonstrierte die einzigartige Machtstellung die die Iulier mittlerweile darstellten. Und während andere, wie die Bruti und die Scipionen, schon längst dem Machtehrgeiz erlegen wären, handelten die Iulier weiterhin im Sinne des Senats und des Volkes von Rom, frei von jedwedem persönlichen Machtstreben. Auch die großen Geschlechter und die anderen bedeutenden Familien erkannten, welche Vorteile eine Verbindung zum iulischen Haus haben konnte. Aus diesem Grund wurden durch Heirat zwei weitere Familien mit der iulischen verbunden. Salonina, die Tochter von Manius, heiratete den aus einer alten Familie stammenden Cassius Curtius (geb. 256). Cnaeus Iulius, der älteste Sohn des Marcus, heiratete Clodia (geb. 262), die aus dem altehrwürdigen Geschlecht der Claudier stammte. Cassius Curtius erhielt als erste Aufgabe die Statthalterschaft der Provinz Lugdunensis.

Ein halbes Jahr später folgte noch eine weitere Hochzeit als Terentia den aus einer patrizischen Familie stammenden Spurius Constantius heiratete. Da aber zu diesem Zeitpunkt keine Statthalterschaft verfügbar war und auch die eingesetzten Statthalter die ihnen übertragenen Aufgaben zu Marcus’ Zufriedenheit erfüllten, war es auch nicht notwendig einen von ihnen durch Spurius Constantius abzulösen. Aus diesem Grund sollte er vorläufig bei Lucius in Arretium bleiben.

Für Admiral Marcellus kam zur gleichen Zeit die Anweisung mit seiner Flotte um den Hafen von Sparta eine Blockade zu errichten. Deshalb lief er umgehend mit der Flotte aus.

Herennius Lucullius, der Statthalter der Provinz Narbonensis, bekam im Sommer 275 seinen jüngsten Sohn Appius, der gerade 16 Jahre alt geworden war, als stellvertretenden Statthalter zugeteilt. Marcus gab zur selben Zeit die Anweisung an die Werft in Massilia eine Flotte von 32 Biremen zu bauen, während Numerius, Statthalter der Provinz Transalpines Gallien, die benötigten 2.500 Mann Besatzung zu rekrutieren hatte. Die neue Flotte, die dem Kommando des Admiral Tiberius unterstellt wurde, sollte Sicherungsaufgaben im Sinus gallicus wahrnehmen.

Im Winter 275 zwang eine, im Jahr zuvor ausgebrochene, Rebellion in der Provinz Narbonensis den dortigen Statthalter, Herennius Lucullius, militärisch dagegen vorzugehen. Mit 4.000 Soldaten stellte er die Rebellen, im Grenzgebiet zur Provinz Lugdunensis, zur Schlacht. Fast die Hälfte der 3.000 Rebellen bezahlte die Teilnahme an dieser Schlacht mit dem Leben. Auf römischer Seite starben 650 Soldaten.

Unterdessen stellte Marcus an einem Liger-Übergang nördlich von Lemonum ein gallisches Heer, dass das dortige römische Sicherungsfort bedrohte. Mit insgesamt 27.000 Soldaten ging Marcus seinerseits zum Angriff über. Die 10.000 gallischen Krieger hatten nicht die geringste Chance. Es wurde ein regelrechtes Massaker, 9.000 Gallier wurden niedergemacht. Dagegen waren nur rund 1.300 römische Soldaten gefallen. Marcus hatte jetzt genug vom Reagieren und beschloss nun den Krieg in die gallischen Lande zu tragen. Er fiel mit seinen Truppen in das zentrale Gallien ein.

Mittlerweile konnte Admiral Marcellus auch die Blockade des Hafens von Sparta aufbauen. Bereits auf dem Rückweg nach Ariminum erhielt er ein halbes Jahr später die Weisung um den Hafen des gallischen Pataviums ebenfalls eine Blockade aufzubauen.

In der Provinz Transalpines Gallien kam es im Sommer 276 zu einem lokal begrenzten Aufstand. Numerius Iulius, der dortige Statthalter, rückte im Winter 276 mit seiner 350 Mann umfassenden Leibwache aus um die Rebellen zu vernichten. Diese zogen sich, obwohl 5:1 in Überzahl, hinter den Rhodanus zurück. Da Numerius davon ausging das Problem damit erledigt zu haben, verzichtete er auf eine Verfolgung. Er sah sich jedoch im folgenden Sommer dazu genötigt noch einmal gegen die Rebellen zu ziehen, da diese weiter in der Provinz wüteten. Diesmal rückte er mit seiner Leibwache und zusätzlich 1.350 Reitern aus und wie ein halbes Jahr zuvor zogen sich die Rebellen zurück. Diesmal sogar bis in die Provinz Narbonensis, aber Numerius ließ nicht locker und konnte die Rebellen schließlich zur Schlacht stellen. Er siegte unter geringsten Verlusten, die Rebellen hatten 300 Tote zu beklagen ehe sie endgültig aufgaben.

Im Winter des Jahres 276 heiratete auch der älteste Sohn des Amulius, Quintis Iulius. Die Wahl war auf Violentilla (geb. 264) aus der patrizischen Familie der Veturier gefallen. Bereits im darauf folgenden Sommer stand die nächste Hochzeit an. Appius Lucullius wurde mit Drusilla (geb. 265), aus dem patrizischen Geschlecht der Aternier, verheiratet.

Die Blockade Pataviums wurde von Admiral Marcellus im Winter 277 errichtet.

Die Provinz Aquitanien war in diesen Jahren ein ständiger Unruheherd. Die Aufstände schienen nicht abreißen zu wollen. So sah sich Manius im Sommer 278 einem neuerlichen Aufstand, der bereits im vorangegangenen Winter ausgebrochen war, gegenüber. Mit seiner Legion wollte er die Rebellen nahe Lemonum zum Kampf stellen. Jedoch zogen sich diese zurück. Manius nahm darauf hin die Verfolgung auf und besiegte die Rebellen in einer Schlacht in der Nähe von Chatellerault.

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 278 – 282 wurden im Sommer 278 bekannt gegeben. Folgende Senatoren waren gewählt worden:

Pontifex Maximus: Manius Iulius

Zensor: Amulius Iulius

Konsul: Lucius Iulius

Prätor: Marcus Iulius

Ädil: Valerius Iulius

Quästor: Spurius Constantius


Mit der Wahl des Spurius Constantius hatte die iulische Familie etwas erreicht, dass es noch nie zuvor gegeben hatte: eine Familie stellte Amtsinhaber der sechs wichtigsten Senatsämter. Darüber konnten auch Schmähungen anderer Familien, die Constantius nicht als Iulier sondern nur als durch Heirat diesem Haus angehörenden sahen, nicht hinwegtäuschen.

Dies war jedoch nicht die einzige positive Nachricht dieses Sommers, denn es gab wieder Nachwuchs. Cnaeus Commodus und Marcella wurden Eltern eines Sohnes mit dem Namen Aulus. Manius erhielt in dieser Zeit auch seinen Sohn Marcellus, der nun die Männertoga trug, als stellvertretenden Statthalter der Provinz Aquitanien zugewiesen.

Des Weiteren traf vom Senat endlich ein Befehl ein auf den Marcus schon mehrere Jahre wartete. Der Senat forderte die Einnahme Alesias, der Hauptstadt der Gallier. Allein zu diesem Zweck hielt sich Marcus schon längst in der Nähe dieser Stadt auf. Umgehend leitete er die Belagerung der Stadt in die Wege. Er war sich aber auch bewusst, dass die Einnahme Alesias eine schwere Aufgabe war. Die Stadt wurde von mindestens 20.000 gallischen Kriegern verteidigt, lag strategisch günstig und war dementsprechend leicht zu verteidigen. Marcus’ drei Legionen mit ihren 18.000 Soldaten würden für die Eroberung der Stadt nicht ausreichen. Deshalb schickte er einen Boten nach Lugdunum mit der Weisung an den dortigen Statthalter mit allen verfügbaren Kräften zu ihm zu stoßen. Cassius Curtius handelte schnell und kam mit vier Legionen, die rund 23.000 Soldaten umfassten, als Verstärkung vor Alesia an. Damit verfügte Marcus über rund 42.000 römische Soldaten. Dadurch sollte es möglich sein die Stadt zu erobern.



Kampagnenshot 230 v.Chr.


Nach mittlerweile 10 Jahren war die Umstrukturierung der iulischen Truppen, gemäß den Vorgaben des Caius Marius, weitestgehend abgeschlossen. Nur einzelne Veteraneneinheiten nahm Marcus von der Umstrukturierung aus. Bei diesen Einheiten handelte es sich um Truppen die schon unter Flavius’ Befehl Schlachten siegreich geschlagen hatten. Als ehrendes Andenken entschied Marcus sie in der bisherigen Form zu erhalten. Außerdem waren auch die drei Legionen die er selbst kommandierte von der Umstrukturierung, zumindest vorübergehend, ausgeschlossen.

Der Machtbereich Roms hatte sich, nicht zuletzt durch die iulischen Bemühungen, rasant ausgeweitet. Insgesamt umfasste dieser Bereich 20 Provinzen, zwei wurden vom Senat, zwei von den Scipionen, drei von den Bruti und 13 von den Iuliern verwaltet. Dies brachte sowohl positives als auch negatives mit sich. Und zum jetzigen Zeitpunkt schien diese Entwicklung dem iulischen Haus den finanziellen Ruin zu bringen. Man hatte zwar Macht, aber die finanziellen Mittel schwanden zusehends. Zwar stiegen die Einnahmen in den letzten 40 Jahren, um das fünffache bei den Steuereinnahmen und um das 17fache im Handel. Gleichzeitig aber wurde das Heer um das 27fache vergrößert, die Marine um das 13fache. Dadurch hatte sich dann auch der Unterhalt für die Truppen um das 24fache erhöht.
Durch Steuererhöhungen alleine ließ sich die finanzielle Schieflage nicht beheben. Zwar lebten mittlerweile sechsmal so viele Steuerzahlende Bürger in den iulischen Provinzen wie 40 Jahre zuvor, fast 560.000 Menschen gegenüber fast 95.000 vorher. Doch hatte schon die Vergangenheit gezeigt, dass sich Steuererhöhungen negativ auf die Ordnung in den Provinzen auswirkten. Beleg dafür waren die immer häufiger werdenden Aufstände in den verschiedenen Provinzen. Marcus beschloss dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wie das allerdings geschehen sollte, wusste er noch nicht.

Derweil kümmerte sich Decius Iulius in seiner Provinz Pannonien ebenfalls um eine, schon seit dem Winter 276 andauernde, Rebellion. Am Danubius konnte er die Rebellen im Winter 278 erstmals stellen. Jedoch hatte das 6.500 Mann starke Rebellenheer nicht die Absicht sich mit einer 7.500 römische Soldaten umfassenden Armee in einer offenen Feldschlacht zu messen. Sie zogen sich in südlicher Richtung zurück. Decius musste die Verfolgung aufnehmen.

Zum Ende des Jahres 278 erließ Marcus einige Weisungen die der weiteren Umstrukturierung der iulischen Streitkräfte dienten:

- es wurde angeordnet die bestehenden nicht-römischen Hilfstruppen schrittweise aufzulösen, die Aufgabe der Grenzsicherung sollten reguläre römische Hilfstruppen übernehmen. Bereits im Anschluß an diese Weisung wurden fast 50% der bestehenden Truppen in ihre Heimat entlassen. Dieser Schritt bedeutete auch eine Reduzierung der finanziellen Belastung.

- es wurde eine einheitliche Garnisonsstärke für die Provinzen festgelegt:

Für die italischen Provinzen:

4.050 Mann Stadtkohorten
4.025 Mann Prätorianische Kohorten
2.700 Mann Prätorianische Kavallerie
4.025 Mann Bogenschützen-Hilfstruppen

insgesamt: drei Legionen mit 14.800 Mann


Für die außeritalischen Provinzen:

8.050 Mann Legionärskohorten
2.700 Mann Legionärskavallerie
4.025 Mann Bogenschützen-Hilfstruppen

insgesamt: drei Legionen mit 14.775 Mann

- außerdem erhielten die Neuformierten Legionen sowie die verschiedenen Flotten eine Nummerierung:

Die drei Legionen die Marcus mit sich führte erhielten die Nummern I, II und III.

Die Legionen die als Garnison in den Provinzen stationiert waren, wurden folgendermaßen nummeriert:

Etrurien: IV., V. und VI.Legion
Umbrien: VII., VIII. und IX.Legion
Ligurien: X., XI. und XII.Legion
Pannonien: XIII., XIV. und XV.Legion
Lugdunensis: XVI., XVII. und XVIII.Legion
Illyrien: XIX., XX. und XXI.Legion
Noricum: XXII., XXIII. und XXIV.Legion
Transalpines Gallien: XXV., XXVI. und XXVII.Legion
Dalmatien: XXVIII., XXIX. und XXX.Legion
Narbonensis: XXXI., XXXII. und XXXIII.Legion
Aquitanien: XXXIV., XXXV. und XXXVI.Legion
Keltiberien: XXXVII., XXXVIII. und XXXIX.Legion
Paionien: XL., XLI. und XLII.Legion

Die Flotten wurden folgendermaßen nummeriert:

Arretium: I.Hauptflotte
Ariminum: II.Hauptflotte
Massilia: III.Hauptflotte

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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07.12.2006 16:59
#6 RE: Kampagnengeschichte "Res gestae Gens Iulii" Thread geschlossen

Kapitel V

Die Jahre 278 – 288


Kaum war der Sommer des Jahres 279 da, brach auch schon eine Rebellion in Paionien aus. Der dortige Statthalter Decimus Iulius stellte die Aufständischen im Winter 279 am Margus im Grenzgebiet der Provinzen Paionien und Illyrien. Zuerst zogen sich die Rebellen zurück, beim zweiten Mal kämpften sie. Jedoch konnten die 3.500 Rebellen nichts gegen die XL.Legion mit über 4.000 Soldaten ausrichten und wurden geschlagen. Während die römischen Truppen nur rund 200 Mann verloren, starben fast 1.500 Rebellen.

Zuvor konnte Decius Iulius die Rebellen, die er seit sechs Monaten in der Provinz Pannonien verfolgte, endgültig besiegen. Von den fast 6.500 Aufständischen die sich seiner XIII. und XIV.Legion, mit rund 7.500 Soldaten, entgegenstellten fanden über 2.500 Mann den Tod. Decius’ Verluste betrugen rund 1.300 Mann.

Unterdessen gab es wieder eine Geburt zu feiern, Kaeso Mettius wurde zum ersten Mal Vater. Seine Tochter erhielt den Namen Popilia.

Im Sommer 280 straften uns dir Götter, indem sie schwere Regenfälle in der Provinz Illyrien niedergehen ließen. Dadurch traten die Flüsse Savus und Margus über ihre Ufer und verheerten das Land. Auch die Stadt Segestica trug Schäden davon. 600 Bürger und 200 Soldaten kamen in den Fluten um. Wofür die Götter uns bestraften blieb ein Rätsel. Vielleicht wollten sie uns daran erinnern, dass wir ihnen unseren Aufstieg verdankten. Aber wer kennt schon die Gedanken der Götter. Den Sterblichen bleibt nur den Göttern zu dienen und sich damit ihres Wohlwollens zu versichern.

Als im Winter 280 der allseits geschätzte Lucius Iulius im Alter von 73 Jahren in Arretium starb war die Trauer in der Familie und auch im römischen Volk groß. Besonders Marcus traf der Tod seines Vaters hart. Eine weitere schlechte Nachricht kam fast zur selben Zeit. Admiral Marcellus, Befehlshaber der II.Flotte, starb ebenfalls in diesem Winter. Auch sein Tod wurde in der Familie betrauert, hatte er doch über 40 Jahre treu dem iulischen Haus gedient und ein gutes Dutzend siegreiche Seeschlachten geschlagen. Beide Todesfälle hatten weiterreichende Folgen. Als neuer Statthalter von Etrurien wurde Marcus’ Großneffe Decimus eingesetzt, er erhielt umgehend Order Bylazora zu verlassen und sich in seine neue Provinz zu begeben. Im Gegenzug wurde Spurius Constantius, der die letzten Jahre der Stellvertreter von Lucius als Statthalter gewesen war, die nun offene Stelle als Statthalter der Provinz Paionien zugewiesen. Die II.Flotte erhielt als neuen Befehlshaber den Admiral Titus und sollte zukünftig von Salona ihre Aufgaben durchführen.

Nach nun fast dreijähriger Belagerung entschloss sich Marcus Alesia zu stürmen. Er führte 42.000 Mann in die Schlacht. Da rund 4.000 gallische Krieger während der Belagerung verhungert waren, standen nur noch 16.000 Mann Marcus’ Truppen gegenüber.





Vor der Schlacht



Die Eroberung Alesias im Winter 280

Persönliche Aufzeichnungen des Marcus Iulius

23.Tag des Ianuarius im Jahr 280
Vorabend der Schlacht
Legionslager vor Alesia


Seit nunmehr drei Jahren sitzen wir hier vor dieser Stadt. Die Gallier haben sich als ziemlich hartnäckig erwiesen. Wenn wir morgen die Stadt stürmen, werden viele meiner Männer den Tod finden. Aber sie wissen sie sterben für ein höheres Ziel, sie geben ihr Leben für die Größe Roms.




Meine treuen Soldaten,

heute ist es soweit. Nach drei Jahren Belagerung werden wir die Hauptstadt der Gallier stürmen. Es wird kein leichter Kampf, denn der Feind hat viele Männer zu Verteidigung der Stadt aufgeboten. Ich bin mir aber sicher, dass ihr eure Aufgabe erfüllen werdet, wie schon viele Male zuvor. Zeigt keine Gnade, denn diese Barbaren haben sie nicht verdient. Viel zu lange schon bedrohen sie unsere Städte und plündern unsere Provinzen. Heute werden wir ihnen ein Schlag versetzen, von dem sie sich nicht so leicht erholen werden.

Auf zu Ruhm und Ehre für Rom!!






Die gallische Garnison





Der Sturm beginnt



Das Tor wurde durchbrochen



Meine Hopliten haben die Stellung gegen die Gallier unter schweren Verlusten gehalten







Weitere meiner Truppen dringen in die Stadt ein. Einzelne gallische Truppen treten schon den Rückzug an



Die Verstärkung trifft ein









Meine Truppen stoßen immer weiter zum Stadtzentrum vor



Die Gallier sind besiegt, die letzten Einheiten werden vernichtet


Der Kampf war lang und hart, aber letzten Endes verlief er für die römischen Truppen erfolgreich. Während die gesamte gallische Garnison im Kampf fiel, verlor Marcus über 8.000 Soldaten.

Nach der erfolgreichen Eroberung ließ Marcus 13.000 Menschen versklaven und richtete eine neue Provinz ein: Zentralgallien. Sie war die 14.iulische Provinz. Als Garnison für diese Provinz wurden die XLIII., XLIV. und XLV.Legion aufgestellt. Cassius Curtius wurde mit seinen Truppen zurück nach Lugdunum geschickt.

Während in Paionien im Sommer 281 eine weitere Rebellion ausbrach, kam vom Senat die Order den Hafen von Patavium zu blockieren. Marcus leitete den Befehl an den neuen Befehlshaber der II.Flotte Admiral Titus weiter. Dem Spurius Constantius wurde zu dieser Zeit ein Sohn geboren. Er bekam den Namen Lentulus.

Marcus hatte sich nach der Eroberung Alesias dazu entschlossen seinen Verbündeten, den Germanen zu Hilfe zu eilen, die von den Britanniern zunehmend in die Verteidigung gedrängt worden waren. Um die Britannier ernsthaft von weiteren Expansionen abhalten zu können, war es notwendig ihnen ihren Stützpunkt auf dem Festland, Samarobriva, zu entreißen. Deshalb fiel Marcus im Sommer 281 ohne Vorwarnung mit seinen Truppen in britannisches Gebiet ein und begann mit der Belagerung der Stadt Samarobriva. Dadurch wurde wieder einmal das Bündnis mit Karthago gebrochen, das auch mit den Britanniern verbündet war. Zu diesem Zeitpunkt war es Marcus aber egal. Trotzdem hatte er einen Plan wie er dieses Problem lösen konnte.

Während die Iulier das römische Territorium stetig erweiterten, hatten die Bruti nichts Besseres zu tun, als römisches Gebiet dem Feind zu überlassen. Den Makedonen gelang die Eroberung der Provinz Epirus und der Provinzhauptstadt Apollonia.

Der Sommer des Jahres 282 brachte wieder erfreuliche Nachrichten, denn Kaeso Mettius wurde zum zweiten Mal Vater einer Tochter, die er Pulcheria nannte.

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 282 – 286 wurden im Sommer 282 bekannt gegeben. Folgende Senatoren waren gewählt worden:

Pontifex Maximus: Amulius Iulius

Zensor: Manius Iulius

Konsul: Aulus Brutus

Prätor: Marcus Iulius

Ädil: Valerius Iulius

Quästor: Vibius Brutus


Unterdessen stürmte Marcus mit seinen Truppen Samarobriva und eroberte es. Die nur 3.500 Mann starke britannische Garnison konnte Marcus’ 24.000 Soldaten nicht lange standhalten. Rund 1.200 römische Soldaten fielen in den Kämpfen, die Britannier wurden bis auf den letzten Mann niedergemacht. 15.000 Menschen wurden versklavt, die Stadt wurde Verwaltungssitz der 15.iulischen Provinz Belgica und zum Schutz der Provinz wurden die XLVI., XLVII. und XLVIII.Legion aufgestellt. Umgehend ausgesandte Diplomaten ermöglichten einen Vertrag zwischen Rom, repräsentiert durch Marcus Iulius, und den Britanniern. Dieser sah vor, dass sich die Britannier auf ihre Insel zurückzogen und weitere Expansionen, sowie Angriffe gegen mit Rom verbündete Völker, unterließen. Im Gegenzug erhielten sie privilegierte Handelsrechte und Rom verpflichtete sich als Schutzmacht der Britannier diese gegen eventuelle Angriffe zu schützen. Durch diesen Vertrag ließ sich auch Karthago zur Wiederaufnahme des Bündnisses bewegen. Nur unwesentlich später traf eine griechische Delegation ein, die um einen Waffenstillstand ersuchte, da die Makedonen den Griechen mehr und mehr Städte abnahmen, auf dem Balkan gehörte nur noch Sparta den Griechen, und diese kurz davor standen den Krieg endgültig zu verlieren. Marcus wollte sich dies zunutze machen. Deshalb bot er den Griechen den gleichen Vertrag wie den Britanniern an, mit dem Zusatz verstärkt gegen die Makedonen vorzugehen. Dieser Vertrag wurde von den Griechen akzeptiert. Damit würde zwar der, durch das Bündnis mit Karthago, eingetretene Waffenstillstand gebrochen, aber Marcus beabsichtigte sowieso nicht mehr lange auf Karthago Rücksicht zu nehmen. Marcus ordnete weiterhin die Demobilisierung seiner Armee an. Die Soldaten wurden ehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Nachdem die Truppen aufgelöst waren marschierte Marcus mit seiner Leibwache zurück nach Arretium.

Außerdem wurde Marcus’ jüngster Sohn Valerius in diesem Sommer erwachsen. Marcus ernannte ihn umgehend zu seinem Nachfolger. Da Decimus noch nicht in Arretium eingetroffen war sollte Valerius bis zu seinem Eintreffen als Statthalter fungieren. In dieser Zeit sollte er auch die Neuaufstellung der I., II. und III.Legion überwachen.

Im Winter 282 marschierte Valerius dann mit diesen Legionen, obwohl sie noch nicht volle Stärke hatten und nur 10.000 Mann umfassten, zum Padus und bezog Sicherungsposition in einem Standlager, da Meldungen unserer Spione von einem bevorstehenden Einfall auf römisches Territorium kündeten. Im folgenden Sommer belagerte eine gallische Armee unter der Führung des Adligen Morirex von Uxellodunum Valerius und seine Legionen in diesem Lager. Valerius unternahm trotz deutlicher zahlenmäßiger Unterlegenheit, die gallische Armee zählte 18.000 Krieger, einen erfolglosen Ausfallversuch. Jedoch konnte er den Galliern schwer zusetzen und rund 12.000 gallische Krieger, darunter der Anführer Morirex, kamen bei den Kämpfen um. Valerius verlor nur 2.000 Mann. Als besonders wirksam hatten sich die schweren Katapulte erwiesen, obwohl ungenau, richteten sie bei Treffern in die gegnerische Schlachtlinie verheerende Verluste an. Die Folge der hohen Verluste war, dass die Gallier die Belagerung zum Ende des Sommers abbrachen und sich zurückzogen.




Kampagnenshot 225 v.Chr.

Die Göttin Ceres zeigte sich in diesem Winter gnädig, denn sie schenkte dem Cassius Curtius einen Sohn mit Namen Sextus.

Nachdem die Blockade Pataviums durch die II.Flotte erfolgreich durchgeführt werden konnte, gab der Senat im Winter 282 die Weisung zur Blockade des makedonischen Hafens von Thermon.

Die Blockade Thermons kam im Sommer 284 zu Stande. Zur gleichen Zeit wurde im iulischen Haus Hochzeit gefeiert. Decius’ Tochter Vipsania wurde mit Secundus Coruncanius (geb. 255) verheiratet. Dieser entstammte einem plebejischen Geschlecht, jedoch hatte die Familie es unter Flavius zur Ritterwürde gebracht und war im Volk äußert beliebt. Er wurde Decius als stellvertretender Statthalter der Provinz Pannonien zugeteilt.

Im Winter 284 kam es in der Provinz Noricum zu einer Rebellion. Währenddessen griff Admiral Titus, mit der II.Flotte auf dem Rückweg nach Salona, bei Thermon eine kleine makedonische Flotte an. Unter geringen eigenen Verlusten, rund 70 Mann, konnten die Makedonen geschlagen werden. Sie verloren über 500 Mann.

Außerdem wünschte der Senat die Eroberung der makedonischen Stadt Thermon. Valerius wollte sich aus diesem Grund mit der I., II. und III.Legion auf der II.Flotte einschiffen und nach Thermon bringen lassen. Zuvor musste er jedoch erst die erneute Belagerung seiner Truppen abwehren. Wieder riskierte er einen Ausfall. Diesmal waren jedoch die gallischen Truppen seinen Soldaten auch zahlenmäßig klar unterlegen. Nach dem Valerius die Katapulte einsetzte und die Gallier erste Verluste hatten, zogen sie sich zurück. Von den 7.000 gallischen Kriegern, unter der Führung des Adligen Rianorix von Tolosa, kamen rund 1.000 Krieger um. Valerius entschied das Lager abzubrechen und in südlicher Richtung zur Küste zu ziehen um die Aufnahme durch die II.Flotte vorzubereiten. Auf dem Marsch dorthin wurde Valerius mit seinen Legionen von einer starken gallischen Armee mit über 20.000 Kriegern angegriffen. Obwohl 2:1 in Unterzahl stellte er sich der Schlacht, schließlich lief ein Römer nicht einfach weg. Es wurde ein harter Kampf, aber als der Abend dämmerte, lagen 19.000 gallische Krieger tot auf dem Schlachtfeld. Valerius hatte diesen Heroischen Sieg mit etwas mehr als 2.000 Mann zu bezahlen. Die drei neuen Legionen hatten sich abermals bewährt. Mit ihnen würde auch die Einnahme Thermons gelingen.



Shot des ersten heroischen Sieges

In diesem Winter wurde dem Cassius Curtius ein weiteres Kind, diesmal eine Tochter geboren. Sie erhielt den Namen Servilia.

Ein halbes Jahr später brach in der Provinz Belgica ebenfalls ein Aufstand aus, da aber nicht genügend Truppen zur Verfügung standen, konnte er vorerst nicht niedergeschlagen werden.

Im Sommer 285 wurde auch ein neuer Kommandant für die II.Flotte ernannt. Der bisherige Befehlshaber Admiral Titus wurde durch Admiral Flavius ersetzt. Danach wurden die I., II. und III.Legion an Bord genommen und Kurs auf Thermon gesetzt.

Jedoch gab es auch zwei Todesfälle, denn Herennius Lucullius verstarb im Alter von 63 Jahren in Narbo Martius. Sein Sohn Appius wurde sein Nachfolger als Statthalter der Provinz Lugdunensis. Durch seinen unerwarteten Tod blieb es ihm verwehrt seinen, ebenfalls in diesem Sommer geborenen, Enkel Asinius, den Sohn von Spurius noch zu sehen. Außerdem verstarb Agrippina, Manius’ Frau, im Alter von 66 Jahren.

Mittlerweile war der Statthalter der Provinz Noricum, Spurius Lucullius, mit Teilen der XXII.Legion den Aufständischen auf den Fersen. Nach dem ersten Treffen hatten diese es vorgezogen zu fliehen. Spurius folgte ihnen und stellte sie zur Schlacht. Es wurde kurzer Prozeß gemacht, die Hälfte der 2.500 Rebellen getötet. Von den 3.000 römischen Soldaten starben rund 500 in der Schlacht.

Zur gleichen Zeit verhinderte Secundus Coruncanius mit der XIII.Legion einen Einfall dakischer Rebellen über den Danubius in die Provinz Pannonien. Die 3.000 Aufständischen wurden überrascht. In den Kämpfen fielen über 1.500 von ihnen, etwas 800 römische Soldaten starben ebenfalls.

Die im folgenden Winter in Dalmatien ausbrechende Rebellion schlug Quintis Julius mit der XXVIII.Legion nieder. Er stellte die rund 5.400 Rebellen nach ihrem Rückzug bei Salona zur Schlacht. Das die Schlacht siegreich für Quintis ausging war zu erwarten. Etwa 2.400 Rebellen und 650 römische Soldaten fielen.

Der Winter brachte außerdem einen weiteren Todesfall, Poppaea die 56 Jahre mit Lucius verheiratet gewesen war starb im Alter von 76 Jahren.

Die II.Flotte, die Kurs auf Thermon hatte, musste zweimal kleinere makedonische Flotten zerschlagen. Die Verluste auf römischer Seite waren gering.

Die Ergebnisse der Wahlen für die Senatsämter der Jahre 286 – 290 wurden im Sommer 286 bekannt gegeben. Folgende Senatoren waren gewählt worden:

Pontifex Maximus: Aulus Brutus

Zensor: Manius Iulius

Konsul: Marcus Iulius

Prätor: Valerius Iulius der Ältere

Ädil: Amulius Iulius

Quästor: Valerius Iulius der Jüngere


Marcus gab zu dieser Zeit die Weisung die I.Flotte mit 19 Quinquiremen und 3.750 Mann sowie die III.Flotte in Massilia mit 25 Trieren und 3.000 Mann zu verstärken.

Im Sommer 287 brachen in den Provinzen Noricum und Zentralgallien Aufstände aus. Da die Garnisonstruppen in Zentralgallien noch nicht voll aufgestellt waren und auch sonst keine Truppen verfügbar waren, konnte zumindest dieser Aufstand nicht niedergeschlagen werden.

Quintus’ Sohn Valerius heiratete in diesem Sommer die zwei Jahre jüngere Magna (geb. 255) aus dem Geschlecht der patrizischen Folier.

Zur gleichen Zeit war die II.Flotte an ihrem Bestimmungsort angelangt, hatte die an Bord befindlichen Truppen an Land gesetzt und war umgehend mit nördlichem Kurs weitergesegelt. So stand Valerius mit seinen Legionen nun nahe Thermon. Als er eine in der Nähe befindliche makedonische Abteilung angriff, rückte die Garnison Thermons zur Verstärkung aus. Valerius standen nun rund 7.000 makedonische Soldaten gegenüber. Da seine Truppen aber mittlerweile erfahrener waren, war es ein leichtes die Makedonen vollständig zu vernichten. Lediglich 300 Krieger überlebten die Schlacht und flohen. Da Thermon nun ohne Verteidigung war, rückte Valerius unverzüglich in die Stadt ein. Rund 17.000 Menschen aus der Bevölkerung wurden versklavt. Als 16.Provinz wurde das Gebiet mit dem Namen Ätolien eingegliedert und Valerius ordnete die Aufstellung dreier Legionen zur Sicherung an, es waren dies die IL., L. und LI.Legion.

Die II.Flotte hatte unterdessen den inzwischen nahe Tarentum eingetroffenen Marcus und dessen Leibwache an Bord genommen und war auf dem Weg nach Thermon. Wieder musste eine kleine makedonische Flotte zerschlagen werden, während es auf römischer Seite keine Verluste gab, hatten die Makedonen 200 Tote zu beklagen. Die Flotte erhielt darüber hinaus die Weisung zukünftig von Thermon aus zu operieren.

Zum Ende des Sommers des Jahres 287 errichteten die Makedonen eine Belagerung Thermons. Valerius versuchte im folgenden Winter diese Belagerung zu brechen. Seinen 10.000 Soldaten standen dabei über 20.000 Makedonen gegenüber. Aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit konnte die Belagerung dann auch nicht gebrochen werden. Jedoch hatten die Makedonen schwere Verluste erlitten, fast 12.000 Tote hatten sie zu beklagen. Die römischen Verluste waren dagegen lächerlich, nur rund 200 Mann. Die vielen Verluste zwangen die Makedonen denn auch kurz darauf die Belagerung abzubrechen.

Nachdem Marcus im Winter in Thermon angelangt war und wieder das Kommando übernommen hatte rückte er unverzüglich den Resten des makedonischen Belagerungsheeres hinterher und stellte dieses nach kurzer Zeit nördlich von Thermon. Die Makedonen wussten nicht wie ihnen geschah, Marcus schlug wie der Blitz zu und vernichtete die Makedonen mit einem Schlag. Lediglich 400 Krieger verließen das Schlachtfeld auf ihren Füßen, der Rest lag in seinem Blut auf der Ebene verstreut. Marcus hatte dagegen gerade mal 160 Soldaten verloren.

Sein Sohn Valerius wurde in diesem Winter verheiratet. Als Gemahlin für seinen Nachfolger hatte er Licinia (geb. 275) ausgewählt. Sie stammte aus dem Geschlecht der angesehenen Licinier.

Die II.Flotte unter Admiral Flavius erhielt vom Senat den Auftrag den Hafen von Korinth zu blockieren. Um die Blockade errichten zu können griff Admiral Flavius unterdessen nahe Korinth eine makedonische Flotte an und vernichtete diese. Die Makedonen verloren 900 Mann, die II.Flotte 200 Mann. Nach diesem Sieg konnte die Blockade dann erfolgreich durchgeführt werden.

Spurius Lucullius konnte mit der XXII. und XXIII.Legion den ausgebrochenen Aufstand in der Provinz Noricum unter Kontrolle bringen. Als sich die rund 5.000 Rebellen, nachdem sie vorher geflohen waren, der Schlacht stellten besiegelten sie ihr Schicksal. 2000 starben in der Schlacht. Die römischen Verluste betrugen 700 Mann.

Eine weitere Hochzeit wurde dann im Sommer 288 gefeiert als Marcellus, der Sohn vom Manius, die aus dem Geschlecht der Verginier stammende Helvia (geb. 274) heiratete.

Vom Senat kam in diesem Sommer der Auftrag zur Blockade des Hafens von Patavium.








Verschiedene Kampagnenshots







Bisheriger Stammbaum



Kampagnenshot 220 v.Chr.



Die Mädels mischen auch kräftig mit.

Im Winter 288 befahl Marcus die Bildung zweier weiterer Flotten, der IV.Flotte unter Admiral Cornelius in Lemonum und der V.Flotte unter Admiral Caius in Samarobriva. Beide Flotten sollten zunächst jeweils 32 Biremen mit 2.500 Mann umfassen. Die IV.Flotte erhielt als Sicherungsgebiet das Mare Cantabricum und die V.Flotte das Mare Germanicum.

Unterdessen zerschlug die II.Flotte bei Apollonia eine kleine makedonische Flotte unter geringen eigenen Verlusten.

Um die ausgebrochenen Aufstände in den Provinzen Belgica und Zentralgallien unter Kontrolle zu bringen, erhielt Cassius Curtius zur gleichen Zeit die Weisung sich in die betroffenen Provinzen zu begeben und mit den dort verfügbaren Truppen die Aufstände niederzuschlagen.

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