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 "Barkas - Söhne der Tanit"
Mandelus Offline




Beiträge: 4.651

06.02.2007 20:35
RE: Kap. 1 - 270 - 240 v.Ch.- "Barkas-Söhne der Tanit" Thread geschlossen

Kapitel I

Die Jahre 270 bis 240 v.Chr., Aufbauphase

Hanno, das damalige Oberhaupt unserer erleuchteten Familie erbte ein schweres Amt, als er die Führung unseres Volkes übernahm. Durch den leidigen inneren Streit war Karthago geschwächt und es war im angelegen, eine Bestandsaufnahme zu machen.
Karthago war ein zerstreutes Besitztum, welches sich über einige Provinzen erstreckte. Man hatte mit Karthago eine mächtige Hauptstadt und mit Hadrumentum eine wichtige Nachbarstadt. In Afrika waren die Besitzungen nur an der Küste vorhanden, das Hinterland war unbekanntes Land, voller Rebellen und wilder Numider. Im Osten lag das Reich der Ptolemäer, ein wichtiger Freund und Handelspartner.
Auf Sizilien hatten wir an unsere Feinde 2 von 3 Besitzungen verloren, doch Tanit strafte sie, denn beide Provinzen revoltierten gegen die neuen Herren. Anstatt sich der karthagoschen Familie wieder anzuschließen, blieben die Ungläubigen aber auch uns gegenüber stur.
Unserem Volk war es gelungen, auf Sardinien, Korsika und auf den Balearen feste Positionen für den Handel zu beziehen, aber sie waren durch die vorherigen, unsäglichen Querelen schwach. In Iberien war es unserem Volk gelungen, zwei Städte zu an der Küste zu erbauen und unsere Familie begann hier, eine zweite karthagosche Heimat auszubauen. Wir gründeten Karthago-Nova und bei den Säulen des Herkules die Stadt Gadir.

Hanno stellte fest, daß alle Besitzungen schwach waren und sie alle gegenüber unseren neidischen Nachbarn einer ständigen Gefahr ausgesetzt sind. Reichtum weckt Neid, aber der Reichtum war verflogen, was ein Blick in den Staatsschatz zeigte. Reichtum erlangt man über Handel und unser Handel ist sehr seelastig! Alle unsere Provinzen waren überwiegend auf den Handel über das Meer angewiesen, doch die Häfen waren kaum ausgebaut und die Flotte zum Schutz des Handels war genauso schwach wie unser Heer.

Hanno erkannte, daß wir uns vorerst nur begrenzt einen Krieg erlauben können. Der Auf- und Ausbau unseres bestehenden Besitzstandes ist wichtiger, ja sogar lebenswichtig, um in einer mehrheitlich feindlichen Welt überleben zu können. Der Schutz des Besitzes hat Vorrang vor der Eroberung neuen Besitzes, doch Schutz bedarf einer großen Menge Geldes.
Hanno, von Baal gesegnet, wog die Möglichkeiten und Tatsachen ab und entschied sich, vorerst die Besitzungen auszubauen und sie wachsen zu lassen. Er nahm unser Vermögen und gab 4 von 5 Teilen für den Ausbau der Städte und Provinzen, 1 Teil nahm er zum Ausbau des Schutzes. Vorrangig bei dem Ausbau der Städte waren die Einrichtungen für den Handel und für das Wohl der Bevölkerung, sowie für deren unmittelbaren Schutz, also der Befestigungen. Er ließ Palisaden errichten wo noch gar nichts stand und vorhandene Befestigungen erweitern. In dem Schutz förderte er den Handel und Gott Malkart sah es mit Wohlwollen. Die Einnahmen stiegen und es konnten größere Investitionen getätigt werden. Der Reichtum wuchs, aber auch die Sicherheit, genau wie der Neid unserer Nachbarn.
So vergingen die ersten 5 Jahre mit dem Aufbau unserer Besitzungen.

Hanno war es vollkommen bewusst, daß alle Nachbarn auf uns neidisch waren. Er setzte daher auf diplomatische Mittel und schuf sich so zumindest an einigen Stellen Frieden auf Zeit, Zeit, die er zum Schutze unseres geliebten Volkes dringend brauchte. Hanno war aber auch realistisch genug zu erkennen, daß vor allem unsere abtrünnigen Brüder in Italien die größte Missgunst aufbrachten. Diese Römer, Tanit möge sie verfluchen, waren auf Konfrontation aus, was schnell klar wurde. Besonders diese Teufel vom Geschlecht der Scipionen waren uns nicht freundlich gesonnen.

Im Sommer 265 v.Chr. hatte Hanno, trotz des vorrangigen Ausbaus der Städte ein ausreichendes Heer auf Sizilien versammelt. Mit insgesamt 1.192 Mann, überwiegend iberischen Fußvolk rückte er nun auf Syrakus vor und begann umgehend mit der Belagerung. Ein kleine Rebellenarmee zog sich auf dem Weg nach kurzem Angriff und ohne das es zur Schlacht kam zurück.
Während der Belagerung wurde entdeckt, daß sich ebenfalls eine Legion der Scipionen auf Sizilien befand und die Stadt Messana belagerte. Auch wenn die Eroberung von Syrakus nun Vorrang hatte, so war es Hanno vollkommen klar, daß dieses in kürzerer Zeit Krieg mit Rom bedeutet.

Im Winter 265 v.Chr. erfolgte der Sturmangriff auf Syrakus und nach doch heftigem Kampf mit rund 400 Mann Verlusten wurde die Stadt erobert. Fast gleichzeitig fiel Messana den Scipionen zum Opfer. Hanno konnte die erlittenen Verluste, hauptsächlich Opfer von aufständischen Phalanxeinheiten, in Syrakus erst im Jahre 264 v.Chr. allmählich ausgleichen, da die Stadt noch nicht entsprechend ausgebaut war und die nötigen Institutionen erst von uns errichtet werden mussten.

Die Jahre 265 v.Chr. bis 260 v.Chr. verliefen relativ friedlich. Mit Numidien, Ägypten und Gallien wurden Handelsrechte vereinbart, ebenso mit den Spaniern in Iberien. Letztere schickten sich an, allmählich die Aufständischen in allen Siedlungen zu schlagen. Wir behielten vorerst die weitere Entwicklung in Iberien im Auge. Vorsorglich wurde der Ausbau der militärischen Einrichtungen in Karthago-Nova und Gadir vorangetrieben und die Truppenstärke allmählich auf volle Armeestärke gebracht. In Gadir wurde ein Fort zur Sicherung des Flussüberganges nach Norden errichtet, ebenso auf Sizilien. Dieses Forts wurden nun mit einer starken Armee besetzt, die sowohl defensiv, als auch ggfs. offensiv agieren könnte.
Der weitere Ausbau des Handels und wichtiger Institutionen wurde ein allen Städten vorangetrieben. Hadrumentum, Caralis und Hippo Regius erhielten die nächste Siedlungsstufe und es konnte hier mit dem weiteren Ausbau begonnen werden.
Die Familie hatte in dieser Zeit starken Nachwuchs, auch wurden weitere Söhne des Tanit nun volljährig und konnten von nun an dem Volk dienen.

Das Jahr 259 v.Chr. begann mit dem bedauerlichen Tot von Hanno, der weiterhin in Syrakus residierte. Nachfolger wurde der ehrwürdige Hamilkar, welcher in Karthago residierte und bis dahin die Geschicke unserer geliebten Hauptstadt leitete. Nach dem die Trauerfeierlichkeiten für unseren geliebten Anführer gerade beendet waren, erklärten uns die Julier, Scipionen und der römische Senat den Krieg. Dieses unverschämte Volk hatte es noch nicht mal für notwendig gefunden, uns eine ordentliche Kriegserklärung mit welch angeblicher Begründung auch immer zu verlesen. Nein, diese hinterhältigen Römer machten einfach eine Hafenblockade von Lilybaeum!
Dank unserer zwischenzeitlich erheblich verstärkten Flotte, welche sich gegen Piraten die ersten Sporen verdient hatte, wurde die Blockade schnell und direkt beendet. Unverzüglich griffen unsere Flotten von nun an jede römische Flotte an, welche sich zeigte. Diese Maßnahme war ungemein wichtig, denn der Seehandel war und ist die Einnahmequelle unseres Volkes. Jede Blockade wirkt sich hier unheimlich negativ aus. Trotz alledem gelang es den Römern vor allem in Caralis auf Sardinien zumindest kurzfristig eine Blockade zu errichten.
Im Jahr 258 v.Chr. landete eine kleine Legion der roten Teufel, auch Julier genannt auf Korsika. Erstaunlicherweise fingen sie aber keine Belagerung von Aleria an, obwohl hier nur eine schwache Garnison vorhanden war. Im Jahre 256 v. Chr. verschwand diese Legion wieder.
Unser neuer Führer, Hamilkar führte die von Hanno eingeleitete Aufbauphase fort.
Aufgrund des Krieges mit den Römern, erstaunlicherweise erst viel später auch gegen die Familie der Bruti, welche vorerst weiterhin mit uns Handelsrechte unterhielten, wurden einerseits die Rekrutierungen intensiviert, zum anderen konnten und mussten in vielen Städten verstärkt weitere militärische Gebäude errichtet werden.

Bis zum Jahre 255 v.Chr. hatten uns die Römer allgemein nur Seegefechte geliefert, welche von unseren tapferen Flotten fast alle siegreich endeten. Selbst auf Sizilien rückte nur sporadisch ab und zu eine kleine Legion der Scipionen aus, die immer nur zwischen 400 und 500 Mann stark war. Diese Legion, aber auch alle Römer insgesamt, machten bislang nie den Anschein, den uns erklärten Krieg auch zu führen. Dieses merkwürdige Verhalten der Römer war verwirrend für unseren geliebten Anführer und den Rat. Sicher, er gab uns die Gelegenheit weitestgehend mit dem weiteren Aufbau der Städte fortzufahren, ebenso konnten wir in aller Ruhe neue Soldaten rekrutieren, aber wieso verhielten sich die Römer so passiv?

Zur weiteren Erkundung der römischen Verhältnisse schickten wir mit einer unserer Flotten 2 Spione nach Italien. Neben weiteren Karteninformationen erhielten wir hier die Antwort auf das merkwürdige römische Verhalten. Im Norden fand ein heftiger Kampf zwischen allen römischen Familien und des Senates auf der einen und mit den Galliern auf der anderen Seite. Erstaunlicherweise waren hier nicht nur starke Legionen der Julier, sondern auch der Scipionen, Bruti und des römischen Senates vorhanden. Die Kämpfe hier scheinen von größerer Heftigkeit zu sein. Hamilkar entsandte direkt einen Diplomaten zu den Kelten, um mit ihnen ein Bündnis abzuschließen. Doch diese starrköpfigen Kelten nahmen unser großzügiges Angebot nicht an. Möge Baal ihnen noch die Erleuchtung geben, daß sie es doch noch annehmen. Hamilkar wog nun die Situation ab und entschied sich, die Schwäche und Verwundbarkeit der verhassten Römer auszunützen. Unverzüglich zog er aus Lilybaeum und Syrakus eine Angriffsarmee zusammen. Seinem Bruder Acgicoras übertrug er die Befehlsgewalt und dieser griff sofort die Stadt Messana an.
Im darauf folgenden Sommer, kurz bevor Acgicoras den Sturmangriff beginnen wollte, griff die umherstreunende Legion der Scipionen zusammen mit der Garnison sein Heer an. Nahezu ausschließlich mit seiner Reiterei, 5 Einheiten Rundschilden, sowie einer Einheit Waldelefanten vernichtete er beide römischen angreifenden Streitmächte gänzlich. Diese dummen Römer hatten nicht eine Reitereinheit dabei, nur die Leibwache ihres Generals, eines Flavius. Mit ganzen 150 Mann Verlusten tötete Acgicoras insgesamt etwas über 750 Römer, einschließlich ihres Generals, der lieber starb, als weiterzuleben. Diese allgemeine Torheit der Römer ist uns bis heute unverständlich.
Messana wurde daraufhin im Handstreich eingenommen und ganz Sizilien befand sich nun endlich wieder in unserem Besitz!

Das Jahr 254 begannen wir mit einem kleinen Feldzug in Iberien. Die Stadt Saguntum wurde mit Hilfe eines unserer geschickten Spione im Sturm erobert, da dieser die Tore offen hielt. Der Besitz von Saguntum, welches bislang weiterhin von rebellierenden Sklaven beherrscht wurde, war von strategischer Wichtigkeit. Mit Saguntum hatten wir die gesamte iberische Küste in Besitz, noch vor den Spaniern. Hamilkar war sich bewusst, daß die wilden Iberer in naher Zukunft unsere iberischen Besitzungen angreifen werden. Mit dem vollständigen Besitz der Küste nahmen wir ihnen aber die Möglichkeit, auch Flotten gegen uns zu entsenden.
Da die Römer keine Anstalten machten, den uns erklärten Krieg auch zu führen, uns nur mit ihren Flotten angriffen, entschied Hamilkar, die römische Schwäche weiterhin auszunützen. Doch zunächst schickte er Diplomaten nach Griechenland und in den nahen Osten, um hier die Verhältnisse aufzuklären und Handelsverträge abzuschließen. Die gewonnen Erkenntnisse zeigten uns deutlich, daß in Griechenland ein heftiger Krieg im Gange war. Makedonien und der Bund der griechischen Städte kämpften bis auf das Blut um die Vorherrschaft. Noch war der Ausgang dieses Kampfes ungewiss, doch wir schlossen mit beiden Völkern Handelsverträge ab und behielten die weitere Entwicklung im Auge. Unser Diplomat XXXX war nun in Gallien erfolgreich uns schloss mit den Kelten ein Bündnis ab.
Hamilkar stärke derweil die Garnisonen in Iberien und auf Sizilien, wobei er ganz besonders auf Sizilien eine neue Armee zum Angriff aufstellte.
Weitere Städte wuchsen und wurden nach und nach ausgebaut.
Im Jahre 252 vor Christus war die Armee auf Sizilien aufgestellt und Hamilkar entschloss sich zum Angriff auf Croton. Noch während der Überfahrt griffen die Scipionen jedoch ihrerseits Aleria an und belagerten es. Hamilkar stand nun vor der Entscheidung, ob er mit seiner Angriffsarmee, welche von seinem Verwandten Bisaltes geführt wurde, Aleria helfen sollte oder ob er am Angriffsplan gegen Croton festhielt. Er entschied sich, Croton anzugreifen, auch wenn dieses den Verlust von Aleria bedeutet. Gegen Aleria sprachen viele Punkte, vor allem aber, daß seine Armee auf den Schiffen höchst wahrscheinlich nicht rechtzeitig zur Hilfe ankäme. Auch dachte Hamilkar an die Zukunft. Croton versprach höhere Einnahmen als Aleria sie zurzeit erbrachte. Auch war er so die finanzielle Last des Aufbaus dieser kleinen Siedlung losgeworden. Sollen doch die Römer die Siedlung ausbauen, bevor wir sie ihnen wieder wegnehmen!
Hamilkar machte einen Fehler in der Befehlsführung, als Bisaltes mit seiner Armee bei Croton landete. Nach der Ausschiffung war die Armee müde und konnte nicht direkt mit der Belagerung beginnen. Dieses gab den Römern die Möglichkeit, unsere Armee im Vorfeld anzugreifen, was sie auch umgehend machten.
In der folgenden Schlacht musste unsere Armee gegen die Garnison von Croton, eine große Legion der Scipionii und eine weitere Legion der Bruti antreten, die uns gleichzeitig damit den Krieg erklärten. Diese Schlacht war brutal und verlustreich, auch wenn wir als klarer Sieger aus ihr hervorgingen. Über die Hälfte unserer Soldaten starb auf dem Schlachtfeld. Da wir jedoch, Ball sei dank, die Garnison und die Legion der Scipionen vollständig vernichteten, konnten wir direkt in Croton einmarschieren. Die Situation war jedoch prekär, denn einen weiteren Angriff einer starken römischen Legion hätten die Reste unserer Armee in Croton nicht abwehren können. Zwar konnten wir direkt unsere Reiterei wieder auf Sollstärke bringen, doch für unsere Speerträger mussten wir erst noch die geeignete Kaserne bauen.
Wie befürchtet, griff uns in Croton direkt im folgenden Winter eine starke Legion der Bruti an und es versammelte sich noch eine weitere vor der Stadt Tarentum. Hamilkar kratzte aus den Garnisonen von Sizilien, Karthago und Hadrumentum eine weitere Armee unter Führung eines Vetters Ahiram zusammen und schickte sie auf dem Seewege mit entsprechenden Halten zur Aufnahme der einzelnen Armeeteile nach Croton. Da nun aber die Garnisonen schwach waren, war die Rekrutierung neuer Truppen erforderlich. Noch zeigten sich Numidien und Ägypten friedlich, aber wie lange noch? Die Armeekosten stiegen nun bedrohlich und fingen an, den Staatshaushalt arg zu belasten. Das Geld reichte auf keinen Fall mehr, um einen gleichartigen Aufbau unserer Besitztümer zu machen, ja noch nicht mal um alle notwendigen Bauten zu finanzieren. Hamilkar baute daher nun nur noch tropfenweise und vor allem aber nur das Notwendigste.
Zu allem Überfluss wurden einige Flotten von uns geschlagen und die Reste bedurften hier schwerer Reparaturarbeiten und neuer Rekrutierungen, was unseren Haushalt noch weiter belastete. Diese teuflischen Römer begannen nun ernsthafte Versuche, unseren Seehandel zu stören.
Das Jahr 250 begann mit dem Tode von Hamilkar, welcher einem unbekannten Attentäter zum Opfer fiel. Wir vermuten, daß er entweder von den Scipionii oder den Brutii entsannt wurde. Neues Oberhaut wurde nach den Trauerfeierlichkeiten Bomilkar. Unsere Entsatzarmee kam nicht mehr ganz rechtzeitig in Croton an. Kurz bevor sie den Verteidigern helfen konnte, begannen die Römer mit dem Angriff auf die Stadt. In einem heldenhaften Kampf konnten sich die Verteidiger mit schweren Verlusten behaupten. Die angeschlagene römische Legion unter Führung des Publius zog sich nach Tarentum zurück. Unverzüglich wurden die Verluste der Garnison ausgeglichen und neue Truppen rekrutiert. Unsere Entsatzarmee stellte sich in der Zwischenzeit schützend vor die Stadt.
Unsere Familie erhielt in der Zeit dank Baal viel Nachwuchs, doch wird es noch einige Zeit dauern, bis dieser mit seiner Volljährigkeit unserem Volk dienen wird.
Bomilkar stand nun vor schweren Entscheidungen, denn auch wenn unser Volk zwischenzeitlich sowohl als fortschrittlichste Seite, wie auch als stärkste und reichste Seite proklamiert wurde, die Situation war in Wirklichkeit eine andere. Der Rat empfahl einige Opfer zu Ehren von Tanit, damit diese uns noch mehr beistehe und Bomilkar nahm die Empfehlung an.
Unsere Flotten verteidigten in der Folge unsere Seehandelswege und Häfen mit wechselndem Erfolg, nicht alle Häfen konnten von der römischen Geißel direkt befreit werden, auch wurden wir ab uns zu geschlagen. Die hohen Armeekosten drückten zusammen mit Verlusten durch Seeblockaden die Einnahmen immer drastischer. Bomilkar entschied sich daraufhin zu einem aggressiven Vorgehen gegen unsere Feinde.
Im Jahre 248 setzte er die Armee vor Croton in Marsch und ließ die Stadt Tarentum belagern. Eine glückliche Entscheidung, denn wir erwischten die elendigen Bruti mit diesem plötzlichen Angriff auf dem falschen Fuß. Sie sammelten sich zu dieser Zeit gerade vor der Stadt Canae und Tarentum lag fast schutzlos da. Nachdem das notwendige Belagerungsgerät gebaut war, wurde die Stadt ohne große Verluste eingenommen und die Beute wurde zum Bau der dringlichsten Bauten in unserem Reich verwendet, wie auch zur Modernisierung und zum Ausbau unserer Flotte.
Dieser Schritt von Bomilkar erwies sich, das sei vorweg genommen, als ein Glücksgriff. Anscheinend versetzte der Verlust von Tarentum die Bruti, aber auch alle anderen römischen Teufel einen tiefen Schock. In den nächsten Jahren erfolgte nicht ein einziger Angriffsversuch der Römer auf unsere neuen und alten Besitzungen. Auch im Seekrieg gewannen wir allmählich die Oberhand und konnten uns wieder erfolgreicher gegen unsere Feinde erwehren, ja nun auch selber Blockaden bei römischen Häfen durchführen.
Im Jahre 248 erhielten wir noch die diplomatische Information, daß der Krieg in Griechenland entschieden war. Makedonien wurde von den griechischen Städten vernichtet und vollkommen besetzt. Wir müssen diesen neuen Nachbarn und seine Ambitionen im Auge behalten, denn er ist sehr mächtig und stark!

Das Glück endete jedoch jäh, als uns die Spanier im Jahr 247 angriffen. Gleichzeitig wurde das Fort bei Gadir und die Stadt Karthago-Nova belagert. Glücklich ist derjenige, der sich bereits im Frieden auf den Krieg mit seinem Nachbarn vorbereitet! Unverzüglich wurden beide angreifenden Heere der Spanier angegriffen und vernichtet. Trotz unserer Schlachtensiege dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen, ermahnte Bomilkar den Rat von Karthago nachdrücklich. Nachdem eine, vermutlich von den Spaniern angezettelte Serie von Aufständen in Gadir niedergeschlagen war, was mit doch nennenswerten Verlusten einherging, mussten wir doch eine herbe Niederlage gegen die Spanier hinnehmen. Bomilkars Worte vor dem Rat hatten nun mehr Gewicht, denn er warnte uns ja vor den Spaniern.
Aufgrund der Ruhe in Italien, die schon langsam beängstigend wurde, konnte Bomilkar aus unserem Reich die ersten Verstärkungen nach Iberien schicken, aber auch hier neue Truppen rekrutieren. Der Garnison von Gadir gelang es fast im Gegenzug das schmerzlich verlorene Fort zurück zu erobern. Aufgrund der dafür zwangsläufig geschwächten Garnison, brachen erneut Unruhen in Gadir aus. Zum Glück trafen aber die Verstärkungen noch rechtzeitig in Gadir ein, bevor es hier zu einer ernsten Revolte kam.
Manch einer im Rat von Karthago war der kurzsichtigen Meinung, daß wir hier doch eine reinigende Revolte in Gadir hinnehmen sollten. So könnten wir als strafende Hand von Tanit die Einwohner Tanit zuführen und wieder Ruhe in die Stadt bringen. Bomilkar war jedoch einer anderen Meinung. Er wollte mit den Verstärkungen die Spanier schlagen und sich nicht mit unzufriedenen und aufgehetzten Einwohnern rumschlagen.
Bis zum Jahr 245 wog der Kampf in Spanien hin und her, wobei wir in der Summe klare Siege davon trugen. Die Spanier zeigten sich in diesen Kämpfen als besonders verwundbar, wenn wir massiv Reiterei gegen sie einsetzen. Auch wenn die Spanier eine Armee nach der anderen aufstellen, es kam uns schon vor wie der Kampf gegen die Hydra, um einmal die griechische Mythologie zum Vergleich zu verwenden.
Bomilkar war jedoch der Meinung, daß wir uns hier nicht mehr verteidigen sollten. Es sollte nun eine Offensive stattfinden, die wie eine fürchterliche Bestrafung von Tanit sein solle. Diese Spanier sollten Karthagos Rache und Größe zu spüren bekommen und sehen. Einige im Rat befürchteten Aufstände der iberischen Armeeteile in unserem Heer, doch Bomilkar war sich der Loyalität seiner iberischen Einheiten bewusst.
Im Jahr 242 schickte er eine mächtige Armee mit 2 Mitgliedern unserer Familie nach Spanien. Unsere Götter waren uns hier nicht wohl gesonnen, denn die ganze Flotte mit samt der Armee wurde von den römischen Aasfressern auf dem Weg nach Spanien vernichtet. In Karthago brach tiefe Trauer aus! Das Volk fing an sich zu ängstigen, waren die Götter noch mit uns?
Bomilkar entpuppte sich hier als wahrer Führer unseres Volkes. Beim Blute seiner Vorfahren und Nachkommen schwor er vor unseren Göttern tiefe Rache zu nehmen. Diese Römer sollten für diese Frevel bestraft werden und die Söhne unseres Volkes müssen bestraft werden!
Die Situation sah aber nun alles andere als gut aus. Finanziell standen wir ziemlich schlecht da, halbjährliche Einkommen von rund 1.000 Dinare unterm Strich ließen keine großen Sprünge zu, auch stauten sich die notwendigen Bauten in unseren Städten allmählich. Zwar konnten wir nun weitestgehend die Blockaden unserer Häfen direkt beenden, aber dafür brach nun unglückseligerweise gleich in drei Städten eine Seuche aus. Vor allem Karthago und Hadrumentum waren betroffen, aber auch der Unruheherd Gadir wurde von Tanit bestraft. Auch war zeitweise in Sizilien die Seuche ausgebrochen, aber bei weitem nicht mit so schlimmen Folgen. Unsere Bürger starben zu tausenden an der Seuche. Dadurch wurden unsere Steuereinnahmen erheblich weniger.
Gerade als Bomilkar begann, eine neue Streitmacht aufzubauen, da fielen die Scipionii auf Sardinien ein und belagerten Caralis. Mühselig wurden die von der Seuche angeschlagen Garnisonen aus Karthago und Hadrumentum erneut ausgesiebt und die Armee auf Schiffe im Hafen von Karthago eingeladen. Die Zeit drängte, denn die Römer werden bestimmt bald mit dem angriff beginnen.
Im ersten Halbjahr 241 landeten unsere Truppen auf Sardinien, konnten aber den Belagerer nicht mehr direkt angreifen. Im 2. Halbjahr erfolgte nun der römische Angriff auf Caralis, wo unsere Verstärkungen allerdings glücklicher Weise der schwachen Garnison aus 2 Einheiten Stadtwachen, 3 Einheiten Rundschild-Reiterei und der Leibwache von 2 Familienmitgliedern Unterstützung gewähren konnte. Die Römer waren schnell und aggressiv, schnell überwanden sie die schützende Holzmauer an vielen Stellen. Wir positionierten uns daher direkt mit allen Kräften auf dem Hauptplatz und versuchten den Feind so lange aufzuhalten, bis die Verstärkung in die Schlacht eingreifen konnte. In den Straßen Caralis entbrannte ein heftiger und heroischer Kampf unserer Garnison, welche trotz erheblicher Unterzahl den Feind fast vollständig aus der Stadt trieb. Im letzten Kampf, als bereits Theages heldenhaft gefallen war und nur noch 7 Mann der Leibwache von Gelou, 2 Rundschildreiter, sowie 6 Soldaten der Stadtwache in den blutüberströmten Straßen standen, kam die rettende Verstärkung in die Stadt und vernichtete die römischen Reste auf dem Hauptplatz, nachdem sie die restlichen, bereits fliehenden Römer vor der Stadt aufgerieben hatte. Caralis war blutig gerettet worden!
Bomilkar machte nun seinen Schwur vor unserem Volk und unseren Göttern war. Mit einer starken Armee, aus den Garnisonen von Croton und Tarentum gebildet und unter Führung von Mikrilles wurde den Scipionii Capua noch im selben Jahr im Sturm abgenommen, während ihre Legion auf Sardinien durch unsere heldenhaften Truppen den Krähen zum Fraß vorgeworfen wurde. Auch hatten sich die Scipionii arg verrechnet, denn ihre letzten Kräfte zogen gerade auf anderem Wege in Richtung Croton, als sie vom Verlust ihrer Hauptstadt hörten. Sie zogen sich unvermittelt nach der Einnahme von Capua auf das gebiet des Senates zurück.
Auch in Spanien setzte Bomilkar alles auf eine Karte. Mit den vereinten Reiterkräften, der Provinz Gadir und mit ganz leichter Infanterieunterstützung ließ er den spanischen Ort Aleria angreifen. Dank eines Spions wurde die Stadt im Sturm genommen, nachdem zuvor eine spanische Armee von unseren heldenhaften Reitern nieder geritten und zur Flucht bewogen wurde. Bomilkar ließ die Spanier in Gadir ihren Frevel hart bestrafen. Er ließ im Ort alles abreißen und fast die gesamte Bevölkerung massakrieren, bevor er seine Reiterarmee in Richtung Baikor weiterziehen ließ und auch diesen Ort, mit ganz schwacher Garnison eroberte. Hier ließ er jedoch nur die Bevölkerung büßen, den Ort aber als Basis an sich im ganzen erhalten.
Die Spanier begannen nun gleichzeitig eine erneute Belagerung von Karthago-Nova, wo sie durch die dortige Garnison mit Hilfe von Truppen aus Saguntum vernichtend geschlagen wurden. Die Verstärkung aus Saguntum bewegte sich direkt im Anschluss in Richtung zu unserer glorreichen Reiterarmee unter Führung von Charidemos. Das nächste Ziel stand fest. Die Rückeroberung des vollkommen verwüsteten Arsas durch Spanien wurde von uns achselzuckend zur Kenntnis genommen.
Im Jahre 240 wurde ebenfalls im Sturmangriff der Ort Numantia erobert. Die Spanier werden büßen und in ihrem eigenen Blute schwimmen, wenn wir mit unserem Feldzug fertig sind. Die Schmiede werden Schwerstarbeit haben, all die stumpf geschlagenen Schwerter zu schärfen, damit sie weitere Spanier zu Tanit führen können.
Auch zur See haben wir schwere Rache genommen, denn gleich 7 feindliche Flotten wurden durch unsere heldenhaften Seeleute vertrieben oder versenkt.
Mögen den Römern ihre Götter beistehen und ihnen Vernunft geben, sonst werden sie in ihrem eigenen Blute ertrinken, so wie es derzeit den Spaniern widerfährt. Tanit ist groß und verlangt Opfer!






"This is madness....!!!" - "Madness? THIS IS [color=navy]ANTIQUAE!!!"[/color]

NO retreat... NO surrender... THAT is Antiquae law! And by the law we will fight and win or dine in hell tonight! [color=red]Ahu !!![/color]

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