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 Rome Total War-Kampagnengeschichte "Ascensus Romae"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

08.12.2009 20:40
RE: Kapitel XVII Thread geschlossen

Der lange Feldzug



Zu Beginn des neuen Jahres verstarb Quintus Petillius Cerialis, der Statthalter der Provinz Etruria und Befehlshaber der Legio „Consularis Undecima“. Mit seinem Tod trat eine weitere, für die Republik zwar nicht unbekannte, aber dennoch unglückliche, Situation zu Tage. Schon seit einigen Jahren schwand die Zahl der patrizischen Bürger in Rom und ebenso wählten viele Söhne patrizischer Familien ein Leben ohne Politik und Dienst am Staat. So kam es, dass die Zahl potentieller Statthalter ständig abnahm und die Republik damit Schwierigkeiten hatte, das nun doch stark angewachsene römische Territorium adäquat verwalten zu können. Auch für Quintus Petillius Cerialis stand kein Nachfolger bereit und so sah sich Publius Sulpicius Saverrio, der erst kürzlich sein Amt als erster Konsul angetreten hatte, dazu veranlasst die Verwaltung der Provinz an Cnaeus Livius Drusus zu übertragen. Dieser war bereits seit einigen Jahren Statthalter der Provinz Umbria und würde nun beide Provinzen zusammen verwalten bis ein geeigneter neuer Statthalter für Provinz Etruria verfügbar war.

Mit diesen Sorgen musste sich aber in erster Linie der amtierende Konsul herumschlagen, der Senat hingegen konnte sich ganz auf die weiteren Planungen für den Krieg gegen die Makedonen konzentrieren.

Nachdem im Senat die Entscheidung zugunsten eines neuen Feldzuges getroffen worden war, waren die entsprechenden Befehle an den Befehlshaber der Legio „Senatorius Prima Nova“, Spurius Numonius Camerinus, übermittelt worden. Durch den neuen Senatsbefehl stellte sich erneut das Problem der Verwaltung der Provinz. Bisher hatte Camerinus nach seiner Kommandoübernahme in der Funktion als Militärgouverneur alle Aufgaben eines Statthalters wahrgenommen, dies war auf einem Feldzug nicht mehr möglich. Daher wurde die neue Provinz Epirus und die Befehlsgewalt über die Legio „Consularis Octavadecima“ an den Prokonsul der Provinz Dalmatia, Aulus Cornelius Gaetulicus, übertragen.


* * * * * *






Nachdem der Senatsbefehl bei Spurius Numonius Camerinus eingetroffen war, rief er seine Offiziere im Praetorium zusammen um sie darüber zu informieren. Der Senat habe der Legion einen neuen Befehl übermittelt, der ihr aber einiges abverlange. Die Ziele des Feldzuges seien die Städte Emona, Poetovio und Aquincum. Auf diesem Feldzug sei die ganze Legion gefordert und er fordere von den Offizieren, dass sie mit gutem Beispiel vorangingen und Engagement zeigten.





Die Berichte der Speculatores zeigten, was die Legion auf diesem Feldzug erwartete:

In Emona stand eine Garnison aus 14.500 makedonischen Soldaten, in der näheren Umgebung der Stadt hatten drei weitere Armeen mit 45.000 Mann ihr Lager aufgeschlagen. In Poetovio befanden sich 400 makedonische Soldaten als Garnison, während 50.000 Mann, aufgeteilt in fünf Armeen, nahe der Stadt standen. Aquincum wurde von 3.000 makedonischen Soldaten verteidigt. Damit ständen der Legion auf diesem Feldzug rund 115.000 makedonischen Soldaten gegenüber. Der Stab müsse nun entscheiden wie und wo die Legion zuschlagen sollte. Jeder Fehler bedeute bei dieser Übermacht gegen die Legion den sicheren Untergang.

Cnaeus Furfanius Blaesus, stellvertretender Befehlshaber der Legion, sah im neuen Senatsbefehl eine gewaltige Aufgabe vor die die Legion gestellt wurde und wollte wissen mit welcher Unterstützung und Verstärkung die Legion rechnen konnte. Sie könne wohl kaum mit 15.000 Soldaten gegen 115.000 Makedonen bestehen.

Wie Spurius Numonius ausführte sei die Legion weitestgehend auf sich allein gestellt. Ihre Schwesterlegion, die Legio „Senatorius Secunda“ sei mit dem Schutz Salonae’s und Ambrakia’s beauftragt, daher werde man nur auf konsularische Verbände zurückgreifen können und dass diese nach der Heeresreform erheblich an Schlagkraft eingebüßt hatten, sei kein Geheimnis. Deshalb müsse man auch jeden Schritt auf diesem Feldzug genau überdenken.

Sextius Mamilius Verecundus, Primus Pilus der Legion, hielt es unter diesen Umständen nicht für ratsam sich buchstabengetreu an den Befehl des Senates zu halten. Die Legion sollte als erstes Ziel das nur schwach verteidigte Aquincum angreifen anstatt in die Höhle des Löwen nach Emona vorzustoßen. Wenn sich die Legion am östlichen Danubius-Ufer entlang nach Norden bewege, würden die Makedonen nicht mitbekommen, dass die Legion sich nähere. Dann nutze man die Furt südlich von Aquincum, unternehme einen Überraschungsangriff auf die Stadt und nehme sie ein.

Publius Cornelius Scipio, einer der Militärtribunen der Legion, sprach sich ebenfalls dafür aus Aquincum anzugreifen. Placus Mucius Gallus war der Ansicht, dass die Einnahme von Aquincum Vorrang haben sollte, da man diese auch ohne Verstärkung bewältigen könne.

Aber wenn man Emona angreifen wolle, bräuchte die Legion unbedingt so viel Verstärkung wie der Senat entbehren könne. Für einen Angriff böte sich an, dass die Legion von Osten auf Emona marschiere und gleichzeitig die eigenen Verstärkungen von Westen heranmarschierten. So würden die Stadt und die makedonischen Truppen in die Zange genommen und die Makedonen seien gezwungen ihre Truppen zu teilen. Dann dürfte es wesentlich leichter sein sie zu zerschlagen.

Publius Catius Sabinus, Praefectus Alae, äußerte sich dahingehend den Senatsbefehl nicht wortwörtlich zu nehmen sondern der Situation anzupassen und zuerst Aquincum anzugreifen.

Cnaeus Pomponius Glabrio, Praefectus Praetorio der Legion, war der Meinung, der Senat könne wohl kaum entscheiden welche die richtige militärische Vorgehensweise sei. Wenn am Ende des Feldzuges alle Ziele erobert seien, werde keiner mehr fragen in welcher Reihenfolge die Legion die Städte erobert hatte. Daher sollte man sich also auf den Weg nach Aquincum machen.

Da auch Spurius Numonius Camerinus die Meinung des Stabes teilte, wurde entschieden zuerst gegen Aquincum zu marschieren und danach zu entscheiden wie es weitergehen sollte. Er ließ die Offiziere wegtreten und die Truppen abmarschbereit machen.


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Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, brach die Legion dann unverzüglich von Ambrakia aus auf um nach Aquincum zu marschieren, welches vom Senat als erst als drittes Feldzugsziel festgelegt worden war. Der Stab der Legion hatte sich so entschieden, obwohl man sich damit einer direkten Anweisung des Senates widersetzte. Aber man war aus taktischen Überlegungen heraus zu der Entscheidung gekommen nicht Emona als erstes anzugreifen sondern Aquincum. Was passieren würde, wenn der Senat davon erfuhr, konnte niemand sagen, aber man war sich einig, dass es so das Beste für die Truppen wäre – unabhängig von den Folgen.

Während die Legio „Senatorius Prima Nova“ also nach Norden marschierte, wurde die Legio „Senatorius Secunda“ im folgenden Winter in ihrem Lager bei Muccurum, westlich von Salonae, von makedonischen Truppen eingeschlossen. Da die makedonischen Truppen aber zahlenmäßig der Legio „Senatorius Secunda“ unterlegen waren, befahl Oppius Plaetorius Armiger, der Befehlshaber der Legion, den Angriff aus dem Lager heraus. Die Schlacht hatte kaum begonnen als die Makedonen ihrer Unterlegenheit gewahr wurden, sie konnten lediglich 8.800 Soldaten aufbieten, während auf römischer Seite mehr als 15.000 Soldaten bereitstanden, und sich schnell aus der Schlacht zurückzogen. Dabei ließen sie 1.530 Tote auf dem Schlachtfeld zurück. Die Verluste auf römischer Seite waren verschwindend gering, zwei Dutzend Tote und ein halbes Dutzend Verwundete waren zu verzeichnen.

Auch auf See fand zu dieser Zeit ein Gefecht statt: die „Classis Prima“ griff bei Cecina eine kleine Piratenflotte an und brachte diese nach kurzem Kampf auf. Alle 24 Piratenschiffe wurden erfolgreich gekapert, über 200 Piraten im Kampf getötet. Die „Classis Prima“ büßte 60 Tote und 12 Verwundete ein.

Das Amtsjahr des Publius Sulpicius Saverrio endete ruhig und im neuen Jahr übernahm Quintus Aemilius Papus das Amt des Ersten Konsuls. Dessen erste Amtshandlung war die Einsetzung von Caeso Claudius Canina als neuen Statthalter der Provinz Etruria, der damit Cnaeus Livius Drusus wieder ablöste.

Die Legio „Senatorius Secunda“ verlegte zu dieser Zeit ihr Lager näher an die Stadt Salonae. Auf dem Marschweg traf die Legion dann bei Scodra unverhofft auf makedonische Truppen, die aus dem Marsch heraus angegriffen wurden. Da die makedonischen Truppen von diesem Zusammentreffen nicht minder überrascht wurden wie die römischen Truppen herrschte dort Unordnung in den Reihen. Hier kam dann die sprichwörtliche Disziplin der römischen Truppen zum Tragen. In kürzester Zeit standen die Kohorten in Gefechtsformation und begannen ihren Angriff. Schon die erste Attacke schlug die, sich 1:2 in Unterzahl befindenden, Makedonen in die Flucht. Rund 1.900 Makedonen fielen in der kurzen Zeit des Nahkampfes, auf römischer Seite gab es rund 50 Tote und Verwundete, die restlichen 5.500 Makedonen versuchten ihr Leben durch eine wilde Flucht zu retten, was ihnen auch gelang da die römischen Truppen auf eine Verfolgung verzichteten.

Bis in den Winter hinein kam es zu keinen weiteren Kämpfen mehr, fast schien als herrsche tiefster Frieden. Aber das Erwachen kam schnell, als sich sowohl die Gallier in der Provinz Gallia Transalpina als auch die Ligurer in der benachbarten Provinz Liguria erhoben. Publius Aelius Donatus, der Statthalter der Gallia Transalpina, rückte mit vier Kohorten der Legio „Consularis Sextadecima“ aus und griff die Aufständischen bei Sparonum erfolgreich an.





Von den 4.300 Kriegern, die die Gallier versammeln konnten, fielen fast alle im Kampf. Lediglich rund 80 Aufständische gerieten in Gefangenschaft, aber da sie sich gegen die Republik aufgelehnt hatten, war ihnen der Tod gewiss, sie wurden noch an Ort und Stelle hingerichtet. Die römischen Truppen verloren in der Schlacht 54 Tote und 12 Verwundete.

Auch gegen die rebellischen Ligurer wurde hart vorgegangen. Publius Iulius Libo, seines Zeichens Statthalter der Liguria und Befehlshaber der Legio „Consularis Tertiadecima“, sammelte 6.500 Soldaten und zog gegen die Rebellen.





Bei Luna trafen die römischen Truppen schließlich auf die etwa 5.500 Aufständischen und griffen sie unverzüglich an. Der geballten Kraft einer römischen Legion konnten die Aufständischen allerdings nicht lange standhalten und wurden fast restlos niedergemacht. Etwa 400 überlebten zwar die Schlacht, aber ihnen erging es wie den rebellischen Galliern – sie wurden hingerichtet. Die Legio „Consularis Tertiadecima“ hatte 1.602 Tote und 282 Verwundete beklagen.

Die „Classis Prima“ sah sich ebenfalls in diesem Winter im Einsatz. Wieder einmal galt es Piraten zu bekämpfen und bei Pyrgi wurden diese auch erfolgreich aufgespürt. Die Piraten hatten keine Chance in diesem ungleichen Kampf. Trotzdem mussten erst rund 250 von ihnen im Kampf fallen ehe sie aufgaben. Vor dem Tod rettete es sie indes nicht – die überlebenden 350 Piraten wurden ebenfalls hingerichtet. Auf den Schiffen der römischen Flotte hatte es 156 Tote und 30 Verwundete gegeben.

Zu dieser Zeit brach auch der Konflikt Roms mit den Griechen wieder aus. Obwohl diese nur mehr Besitzungen im Mare Aegeum hatten, führten sie Landeunternehmen an den Küsten des Mare Ionium durch. Diese Truppenanlandungen endeten schlussendlich in der Belagerung Ambrakia’s, dadurch hatten die Griechen den seit langem bestehenden Friedensvertrag gebrochen und der Krieg begann von neuem.

Zum Ende des Jahres traf in Rom die Nachricht über eine Rebellion auf der carthagischen Insel Sardinia ein. Die Sarden waren der Kontrolle durch die Karthager überdrüssig und vertrieben deren Truppen größtenteils von der Insel. Diese Entwicklung wurde schnell Diskussionsthema im Senat, welches sich bis ins neue Jahr ziehen sollte, ehe eine Entscheidung getroffen werden konnte.


* * * * * *


Publius Cornelius Rufinus, der amtierende Konsul, hatte die Senatoren aber nicht nur über den Angriff der Griechen auf Ambrakia und die Rebellion der Sarden zu unterrichten sondern auch darüber, dass sich die Legio "Senatorius Prima Nova" über ihre Befehle hinweggesetzt hatte und nicht nach Emona aufgebrochen war um die Stadt anzugreifen wie befohlen. Stattdessen stehe die Legion, wie die Speculatores berichtet hatten, vor Aquincum und habe begonnen einen Belagerungsring um die Stadt zu errichten.

Senator Lentulus äußerte sich nur zu den Geschehnissen auf Sardinia und empfahl eine umgehende Besetzung der Insel durch römische Truppen, diese Gelegenheit sei günstig und Rom müsse sie ergreifen. An den Konsul richtete er die Frage mit welchem Truppenaufwand man dieses Ziel erreichen konnte.

Senator Clemens unterstützte die Empfehlung von Senator Lentulus, zeigte sich aber zugleich schockiert über die Missachtung der Befehle seitens der Legio „Senatorius Prima Nova“, zumal sie sich weit in feindliches Gebiet gewagt hatte, wo sie nicht auf Unterstützung hoffen konnte, sollte sie in Bedrängnis geraten.

Quintus Romilius Magnus kritisierte die Senatoren Lentulus und Clemens ob ihrer Aussagen in einer zurückliegenden Senatssitzung in der auch die Frage eines Krieges mit den Griechen erörtert worden war und diese beiden argumentiert hatten, dass es zu einem Krieg nur kommen könne, wenn er von Rom ausginge. Nun aber erklärte er, vorwurfsvoll die beiden Senatoren anblickend, habe man diesen Krieg und das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Dazu käme das Verhalten der Legio „Senatorius Prima Nova“ die sich nicht an die Befehle des Senates halte. Und in dieser Situation hätten einige Senatoren nicht besseres zu tun als an neue Eroberungen zu denken.

Senator Vibius Suilius Albus machte das Thema Sardinia nur kurz zu dem seinen als er die Frage des Senators Lentulus an den Konsul bezüglich des notwendigen Truppenaufgebotes für eine Eroberung Sardinia’s erneuerte. Wie er aber erklärte stand er einem solchen Vorhaben eher ablehnend gegenüber, da Carthago es der Republik verübeln könnte, wenn sie eingreifen würde und man damit Carthago zu einem Feind machen würde. Zuletzt ging er dann auf das Verhalten der Legio „Senatorius Prima Nova“ ein. Er drängte darauf, die Ungehorsamkeit der Legion zu bestrafen. Ferner sollte der momentan verantwortliche Befehlshaber dem Senat die Gründe für sein Tun erklären, damit der Senat entsprechend reagieren könne. Außerdem sei zu entscheiden ob die Belagerung Aquincum’s abgebrochen und die Legion zurückbeordert werden sollte. Aus seiner Sicht sei dies absolut notwendig und er riet dazu den beschlossenen Feldzug nun in die Hände der Legio „Senatorius Secunda“ zu legen, denn nur diese Legion habe momentan sein volles Vertrauen. Zuletzt sei für eine weitere Diskussion in der Frage des Krieges gegen die Griechen wichtig deren Truppenstärke in Erfahrung zu bringen und wie die Griechen zu den Makedonen standen und ob ein Bündnis zwischen beiden Völkern bestand.

Spurius Toranius Polus war die Aufregung über die Befehlsverweigerung der Legio „Senatorius Prima Nova“ unverständlich, die Mehrheit des Senates habe Spurius Numonius Camerinus als Befehlshaber der Legion akzeptiert, obwohl von vornherein bekannt gewesen sei, dass er oft eigensinnig handele. Daher durfte eigentlich kein Senator überrascht sein. Wobei er festhalten wolle, dass es sich bei Aquincum um ein reguläres, vom Senat ausgegebenes, Feldzugsziel handele. Es könne sich hier also wohl kaum um befehlswidriges Verhalten oder Ungehorsamkeit handeln. Allenfalls sehe er eine großzügige Auslegung der Befehle, da man seitens der Legion der Eroberung von Aquincum Vorrang vor einer Einnahme Emona’s eingeräumt habe. Zudem dem Senat aus zurückliegenden Sitzungen des Senates bekannt sei, dass die Makedonen eine Vielzahl von Truppen in Pannonien und Illyrien stationiert hätten, so dass der Senat hier von einer militärisch notwendigen Entscheidung des Befehlshabers der Legio „Senatorius Prima Nova“ ausgehen könne, die dazu geführte habe, die ursprünglich angedachte Eroberungsabfolge zu ändern. Wie dem auch sei, werde er auf keinen Fall zustimmen die Legion von ihrer Belagerung abzuziehen und schon gar nicht den befehlshabenden Offizier mitten in einem Feldzug nach Rom zu befehlen. Entweder werde dieser Feldzug jetzt durchgeführt und der Senat richtete hinterher oder der gesamte Feldzug müsse sofort abgebrochen und die Truppen zurückgezogen werden. Eine andere Option gebe es nicht. Außerdem würde ihn interessieren mit welchen Truppen man eigentlich eine Eroberung Sardinia’s in Angriff nehmen wolle. Beide senatorischen Legionen seien im Einsatz.

Publius Cornelius Rufinus konnte nun, nachdem die Senatoren ihre Standpunkte ausgeführt hatten, die gewünschten Informationen vorlegen. Seinen Ausführungen zufolge verfügten die sardischen Rebellen über eine Truppenstärke von mehr 8.500 Mann. Für einen Einsatz zur Eroberung der Insel Sardinia müsste von der Republik mindestens eine Legion von 7.500 Mann aufgeboten werden. Neben den sardischen Truppen befänden sich auch noch rund 2.500 carthagische Soldaten auf der Insel. Über die Truppenstärke der Griechen sei allerdings nichts Näheres bekannt. Zur Belagerung Ambrakia’s hatten sie rund 5.500 Mann aufgeboten. Was man über die Griechen wisse, außer dass sie seit Neuestem mit den Makedonen paktierten, sei dass sie über eine nicht unerhebliche Flotte verfügten und die Inseln Creta, Rhodos, Euboea und Lesbos ihre verbliebenen Stützpunkte seien, von denen sie aber den Handel im Mare Aegeum kontrollierten und einen enormen Reichtum angehäuft hatten.

Senator Vibius Suilius Albus wandte sich an Senator Polus und äußerte es sei ihm ein Rätsel, wie Polus hier von keiner Missachtung von Befehlen sprechen könne. Der Konsul habe klare Anweisung gegeben einen Feldzug gegen Emona zu führen und anschließend in die Region Pannonien weiter zu ziehen. Es sei dem Senat sehr wohl bewusst, dass der Legat eigensinnig sei, jedoch stehe er jetzt unter dem Befehl des Senats und habe sich zu fügen. Es sei und bleibe eine Befehlverweigerung und diese sollte auch nicht ungestraft bleiben. Dies dürfe nie mehr vorkommen. Warum debattierten die Senatoren und planten Feldzüge, wenn der befehlshabende Offizier dann doch das mache, was er wolle. Dies sei kein Vorbild für die Soldaten. Dieser Legat werde die geschichtsträchtige Legio „Senatorius Prima Nova“ ins Verderben führen. Momentan habe er kein Vertrauen in diesen Legaten. Daher plädiere er vorerst nur die Legio „Senatorius Secunda“, auf die sich der Senat verlassen könne, für offensive Aktionen zu nutzen. Der neue Legat der Legio „Senatorius Prima Nova“ missachtete die Befehle des Konsuls von Rom und des Senats. Sobald es die Möglichkeit erlaube, wolle er diesen Legaten vor den Senat bestellen. Er sei zu neugierig, was diesen getrieben habe, sich dem Befehl des Konsuls zu widersetzen. Weiterhin plädiere er dafür, dass die Legio „Senatorius Prima Nova“ die Belagerung abbreche und nach Salonae zurückkehre um die Provinz Dalmatia zu sichern. In der Frage einer Besetzung Sardinia’s hingegen befürworte er in der momentanen Situation keine militärische Aktion. Der Senat sollte jedoch die Lage weiterhin genau beobachten.

Lucius Antonius Sabinus schloss aus den Worten Senator Albus’ dass dieser anscheinend die militärische Lage vor Emona besser kenne als der Konsul oder der restliche Senat. Ansonsten könne er sich nicht erklären wie man so blödsinniges Zeug von sich geben könne wie Albus es getan hatte. Diesem wäre es wohl lieber eine Legion marschiere mit wehenden Fahnen in den Untergang nach Emona wo vielleicht 80.000 Makedonen nur darauf warten, dass römische Soldaten dorthin kommen um abgeschlachtet zu werden. Der einzige der die militärische Lage vor Ort wirklich kenne sei der Befehlshaber der Legio „Senatorius Prima Nova“ und wenn er entscheide nicht dort anzugreifen wo es der Senat gerne hätte, dann vertraue er auf dessen Urteil. Die Senatoren sollten nicht vergessen, dass der Legat die Verantwortung für 15.000 römische Soldaten trage und während der Senat hier im sicheren Rom sich das Maul zerreiße, hielten die Offiziere und Soldaten der Legion ihre Knochen für die Republik hin. Zudem sei es ihm ehrlich gesagt lieber einen Legaten zu haben, der der Situation entsprechend handele und das Leben römischer Soldaten schütze als ein blinder, sturer Befehlsempfänger der selbst dann nicht erkenne dass er in den Tod renne wenn sich ein feindliches Schwert in seine Brust bohre.

Senator Albus entgegnete, dass er vergessen hatte, dass Sabinus es ja auch befürworte, dass Befehle des Konsuls je nach belieben des Legaten abgeändert werden könnten. Warum debattierte der Senat überhaupt noch in diesen Hallen, wenn die Legaten machen konnten was sie wollten. Man habe keine Nachricht des Legaten erhalten, dass Emona nicht eingenommen werden könne, weil sich zu starke Truppen der Makedonen in und um in Emona befänden, daher sei sein Handeln nicht einfach so zu akzeptieren. Albus mutmaßte, dass Sabinus wohl der Wein zu sehr zugesetzt hatte, aber er habe noch die Worte von Sabinus im Ohr, dass Emona fallen müsse um eine gute Basis für weitere Operationen zu erhalten.

Senator Sabinus entgegnete, dass wohl eher ihm, Albus, der Wein zu Kopf gestiegen sei. Er, Sabinus, trinke grundsätzlich keinen Wein, wie jeder in Rom bestätigen konnte, daher könne ihm so etwas nicht passieren. Deshalb kenne er auch seine Worte aus der letzten Senatssitzung. Im Vergleich zu Albus besäße er auch noch militärischen Sachverstand und sehe die Notwendigkeit einer flexiblen Haltung in diesem Feldzug. Aber Albus solle ruhig weiter wettern. Um eine Entscheidung und Konsequenzen zu erreichen müsse erst einmal ein Antrag gestellt und angenommen werden. Und wie jeder wisse, brauche Demokratie Zeit. Bis eine Entscheidung gefallen sei, habe sich die Sache erledigt.

Konsul Rufinus äußerte sich auf Drängen von Senator Albus dahingehend, dass er die Tatsache zur Kenntnis nehme, dass die Legion nicht gegen Emona sondern gegen Aquincum gezogen ist. Da ihm die näheren Umstände dieser Entscheidung nicht bekannt seien, werde er aber keine Wertung dieses Handelns vornehmen. Es sei davon auszugehen, dass es Gründe für das Handeln der Legion gebe, aber solange sie ihm nicht bekannt seien, werde er es weder verurteilen noch gutheißen.

Placus Iulius Caninus war der Ansicht, dass die wichtigsten Punkte die Sicherung Ambrakia vor den Griechen und die Einnahme Sardiniens seien und der Senat sich darauf konzentrieren sollte, daher befürworte er die Verlegung der Legio „Senatorius Secunda“ nach Ambrakia, sowie die Zusammenstellung einer Kampftruppe aus Teilen konsularischer Legionen zur Eroberung Sardiniens. Senator Clemens stimmte mit ihm darin überein, dass dies die dringendsten Angelegenheiten seien, mit der Legio „Senatorius Prima Nova“ könne man sich danach befassen.

Die Debatte endete mit diesen Worten und die entsprechenden Anträge wurden zur Abstimmung gestellt. Dem Antrag die Legio „Senatorius Secunda“ zur Verteidigung von Epirus nach Ambrakia zu verlegen wurde ebenso mit großer Mehrheit zugestimmt wie dem Antrag zur Eroberung Sardinia’s durch konsularische Truppen. Der letzte Antrag, die Abberufung der Legio „Senatorius Prima Nova“ aus dem Feldzug betreffend, wurde hingegen mit großer Mehrheit abgelehnt.


* * * * * *


Nachdem der Senat entschieden hatte die Situation auf der Insel Sardinia auszunutzen und Truppen für diesen Angriff zusammenzog, begannen in Ostia die Truppenverladungen auf die Schiffe der „Classis Prima“. Für diesen Einsatz wurden neun Kohorten, jeweils die I., II. und III.Kohorte der Legionen „Consularis Prima“, „Consularis Tertia“ und „Consularis Quarta“, zu einer Legion zusammengefasst. Da auch in den Militärkreisen die Zahl der Patrizier abnahm war der Erste Konsul Publius Cornelius Rufinus gezwungen das Kommando über diese Truppen einem rangniederen Tribunus Militum mit Namen Cnaeus Mallius Maximus zu übertragen.

Unterdessen begann die Legio „Senatorius Prima Nova“ mit der Belagerung der Stadt Aquincum. Innerhalb des Stabes war man sich einig den Angriff schnell durchzuführen da die Lage günstig war.







Die II.Ala nahm am Osttor Aufstellung, die IV. und V.Ala am Westtor. Die restlichen Truppen gingen vor dem Südtor in Position.























Die schweren Onager schlugen zwei Breschen in die Südmauer und schalteten auch die beiden nächsten Verteidigungstürme an der Mauer aus.





Die Bogenschützen rückten zu den Breschen vor, von aus sie die hinter der Mauer postierten makedonischen Truppen unter Beschuss nahmen.








Nachdem der Bereich von den Makedonen geräumt worden war, setzten sich die I., III., IV. und V.Kohorte in Bewegung und gemeinsam mit den Bogenschützen drangen sie in die Stadt ein.











Ungehindert drangen die Truppen ins Stadtzentrum vor, wo sie dich Makedonen für den letzten Kampf versammelt hatten.





Der letzte verzweifelte Versuch der Makedonen das Blatt zu wenden wurden von römischen Pilen und Pfeilen aufgehalten.








Im folgenden Nahkampf hatten die makedonischen Truppen den römischen Legionären nichts mehr entgegenzusetzen.





Mit dem Tod des makedonischen Befehlshabers endete der makedonische Widerstand.






Die Schlacht war schnell entschieden, nachdem die ersten römischen Truppen erst einmal in die Stadt vorgedrungen waren. Die makedonische Garnison wehrte sich bis zum letzten Mann aber die 2.850 Soldaten hatten keine wirkliche Chance und büßten mit ihrem Leben dafür. Die Legio „Senatorius Prima Nova“ verlor 324 Tote und 54 Verwundete.

In der Schlacht hervorgetan hatten sich die beiden Kohorten des Praefectus Cohortis Placus Mucius Gallus, der dafür stellvertretend für seine Männer mit Phalerae ausgezeichnet wurde.

Die Beute, die nach dem Fall der Stadt gemacht wurde, belief sich auf über 32.000 Sklaven und annähernd 29.000 Aurei. Da der Weg nach Rom im Moment noch zu gefährlich war entschied Spurius Numonius Camerinus sie vorerst in Aquincum zu behalten bis der Marschweg gesichert war und die Beute sicher nach Rom gelangen konnte.


* * * * * *


Mit diesem Sieg war der Kampf aber noch nicht vorbei, unmittelbar nachdem Camerinus den Befehl zur Aufstellung einer Garnison in Form einer Legion, der Legio „Consularis Undevicesima“, gegeben hatte, versammelten er seine Offiziere erneut um sich über das weitere Vorgehen zu beraten.





Zwei Ziele für diesen Feldzug galt es noch einzunehmen: Poetovio und Emona und beiden Eroberungen würden keine leichten Unterfangen sein.

Cnaeus Pomponius Glabrio sprach offen zu seinem Befehlshaber und äußerte seine Meinung, dass der Senat verrückt sei. Die Legion sei 6:1 in der Unterzahl und der Senat erwarte allen ernstes, dass die Legion Poetovio und Emona erobere. Ihm schien zu dieser Zeit ein Vorrücken nur wenig sinnvoll, die Legion wäre im Nu umzingelt und würde vernichtet werden. Man sollte abwarten welche Truppenbewegungen die Makedonen unternahmen. Sorge bereitet ihm zudem die makedonische Armee die nahe Aquincum gesichtet worden sei. Man sollte bei günstiger Gelegenheit diese angreifen und vernichten.

Wie Camerinus dem Stab mitgeteilt hatte umfasste diese makedonische Armee rund 8.500 und deshalb sprach sich auch Publius Cornelius Scipio dafür aus, die makedonischen Truppen schnell anzugreifen und zu vernichten. Ebenso Placus Mucius Gallus, Cnaeus Furfanius Blaesus, Gaius Vedius Antoninus und Sextius Mamilius Verecundus die mit ihren beiden Kameraden überein stimmten und einen umgehenden Angriff auf die makedonischen Truppen befürworteten. Daher rückte die Legion kurz darauf aus um die Makedonen anzugreifen.


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Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

08.12.2009 20:46
#2 RE: Kapitel XVII Thread geschlossen

Bei Intercisa kam es dann zum Kampf zwischen den römischen und makedonischen Truppen.







Die Legion marschierte in zwei Linien auf. Vorgeschoben vor die erste Schlachtreihe waren die schweren Onager, die aus dieser Position die makedonischen Linien unter Beschuss nehmen sollten. In der zweiten Reihe standen die Bogenschützen, sowie zwei Kohorten Legionäre als Reserve, die Flanken wurden von den fünf Alen der Legion gedeckt, wobei der linke Flügel der zahlenmäßig stärkere war.





Die schweren Onager begannen schließlich den Beschuss der makedonischen Linien.





Unter diesem Schutz rückten die Kohorten vor.





Die IV. und V.Ala, die den rechten Flügel der römischen Schlachtformation bildeten, setzten unterdessen zur Überflügelung der makedonischen Linien an.








Die leichten Truppen die den Flankenschutz der Makedonen bildeten wurden in die Flucht geschlagen und die Reiter attackierten die Stellungen der schweren Waffen der makedonischen Truppen.





Die Kohorten der Legionäre erwarteten derweil den Angriff der ersten makedonischen Einheiten, darunter die Leibwache des makedonischen Heerführers. Der rechte Flügel mit den drei Alen der römischen Reiterei rückte zu dieser Zeit scheinbar zu einem eigenen Flankenangriff vor.








Als jedoch die makedonischen Reiter auf die Legionäre der III., IV. und VI.Kohorte trafen schwenkten die römischen Reiter ein und attackierten die makedonischen Reiter von hinten.








Als einer der letzten fiel der makedonische Heerführer in diesem ungleichen Kampf.





Der Kampfgeist der Makedonen war nun gebrochen und die Truppen wendeten sich zur Flucht. Die römische Reiterei aber wütete weiter gnadenlos in den Reihen der Makedonen.







Der römische Sieg war umfassend, denn kein Makedone entkam vom Schlachtfeld, die wenigen Überlebenden gerieten in Gefangenschaft.






Die makedonischen Truppen wurden bis auf 30 Verwundete die in Gefangenschaft gerieten komplett aufgerieben. Die Verluste der Legio „Senatorius Prima Nova“ lagen bei 1.452 Toten und 258 Verwundeten. Maßgeblich zum Sieg beigetragen hatten die Männer unter Gaius Vedius Antoninus und die Reiter von Publius Catius Sabinus. Für diese Leistungen wurden die beiden Offiziere mit der Hasta Pura ausgezeichnet.

Wenige Wochen später, der Winter war mittlerweile in die Provinzen der Republik eingezogen, übertrug Konsul Rufinus dem Cnaeus Cassius Charea die Statthalterschaft der Provinz Epirus, ferner ernannte er Titus Sentius Vibennis zum Befehlshaber der „Classis Tertia“ in Syracusae, da einige Tage zuvor der bisherige Kommandeur Caius Sextius Calvinus in hohem Alter verstorben war. Diese beiden Ernennungen bildeten den Abschluss des Konsulatsjahres des Rufinus, welches kurz darauf zu Ende ging.

Auch der Konsul des neuen Jahres, Caius Genucius Clepsina, begann seine Amtszeit mit der Besetzung eines Statthalterpostens: Quintus Fabius Servilianus wurde zum Prokonsul der Provinz Venetia ernannt und folgte Amulius Gellius Publicola als Statthalter nach, der um ein neues militärisches Kommando ersucht hatte und auf den Kriegsschauplatz im Osten versetzt wurde.


* * * * * *


Caius Genucius Clepsina, amtierender Konsul von Rom, hatte den Senat zu einer weiteren Sitzung einberufen. Er unterrichtete die Senatoren davon, dass neun Kohorten mit fast 9.000 Soldaten aus verschiedenen konsularischen Legionen auf die Schiffe der „Classis Prima“ verladen worden waren und sich auf dem Weg nach Sardinia befanden. Weiterhin berichtete er davon, dass die Griechen die Belagerung Ambrakia’s abgebrochen hatten, nachdem sie vom Anmarsch der Legio „Senatorius Secunda“ Kenntnis erhalten hatten. Die dritte Neuigkeit betraf das Feldzugsziel Aquincum, denn wie ein Bote von Spurius Numonius Camerinus mitteilte war die Stadt erobert worden.

Quintus Cornelius Lentulus zeigte sich zufrieden, für ihn entwickelten sich Dinge nach den Wünschen des Senates. Mit Abschluss des Feldzuges würde man den Makedonen immensen Schaden zugefügt haben. Danach könne man sich dem so oft von Senator Clemens geforderten Feldzug gegen die Peloponnes widmen.

Aulus Plautius Silvanus griff Senator Lentulus ob seiner Worte scharf an. Der Größenwahn den er hier offenbare, lege den Verdacht nahe, dass er den Bezug zur Realität verloren habe. Die oberste Prämisse nach Abschluss des Pannonienfeldzuges müsse die Grenzsicherung und Konsolidierung der neuen Gebiete sein. Es sei zudem bedenklich, dass die Truppen gleich wieder abrückten nachdem eine Stadt erobert wurde, wobei die Garnison doch erst über zwei Kohorten verfügten mit denen man sich nicht lange würde verteidigen können. So sei es schon in Ambrakia gewesen und man habe Verstärkung schicken müssen. Dies könnte vielleicht demnächst auch in Aquincum von Nöten sein. Die Folgen seien hingegen immer dieselben, entweder verlöre man die Stadt wieder oder müsse Truppen aus anderen Provinzen abziehen um die jeweilige Stadt zu entsetzen, so könne es nicht weiter gehen. Daher sei er dagegen in nächster Zeit einen neuen Feldzug zu führen.

Quintus Romilius Magnus argumentierte ähnlich, es müsse Schluss sein mit immer neuen Eroberungen auf Gedeih und Verderb. Es werde nicht mehr lange dauern und die Republik werde in die nächste Finanzkrise gestürzt, wenn der Senat diesem Treiben nicht endlich einen Riegel vorschiebe. Ständige Kriege kosteten die Republik mehr als das sie ihr einbrachten. Nicht zuletzt deshalb weil man immer mehr Truppen bräuchte um die Provinzen wirksam verteidigen zu können und selbst dafür bräuchte man zudem auch noch Zeit, nicht alle Gebiete die man in den letzten Jahren erobert hatte böten die Möglichkeit gute Truppen zu rekrutieren. Dadurch dauere der Aufbau der Garnisonstruppen länger als gewohnt und die Provinzen seien weitestgehend schutzlos.

Da es jedoch zu keinen Gegenargumentationen kam und auch keine entsprechenden Anträge eingebracht wurden, wurde die Sitzung des Senates schließlich geschlossen und die Senatoren verließen die Hallen der Curia Hostilia.


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Unterdessen erhoben sich im Süden die Messapier und begehrten gegen die Republik auf. Der Statthalter der Provinz, Spurius Lusius Quietus, ging mit der Legio „Consularis Secunda“ gegen die Aufständischen vor, die rund 6.000 Kämpfer versammelt hatten.








Bei Sannace kam es zur Schlacht in deren Verlauf die Rebellen besiegt und aufgerieben wurden. Nicht weniger als 5.100 Rebellen fielen in der Schlacht, die überlebenden 900 wurden einige Tage nach Ende der Schlacht entlang der Via Appia nach Tarentum gekreuzigt.

In der neuen Provinz Epirus kam es einige Wochen später zu einem Zusammentreffen starker Truppenverbände der Makedonen und der Republik.





Unweit von Sirota, nahe bei Ambrakia, griff die Legio „Senatorius Secunda“ eine makedonische Armee an. Die rund 14.000 makedonischen Soldaten konnten dem Angriff der römischen Legion nicht lange standhalten und wurden zerschlagen. Nur rund 200 Makedonen überlebten den Kampf, der Rest starb auf dem Schlachtfeld. Die Legio „Senatorius Secunda“ verlor 1.890 an Toten und 336 Verwundeten.

Während die Legio „Senatorius Secunda“ die Makedonen bekämpfte, wollten die Griechen die Gunst der Stunde nutzen. Daher begannen sie zu Beginn des einbrechenden Winters erneut eine Belagerung von Ambrakia. Doch wie auch einige Zeit zuvor waren ihre Kräfte nicht ausreichend für einen richtigen Angriff und als ihnen der Anmarsch der Legio „Senatorius Secunda“ gemeldet wurde, zogen sie sich auf ihre Schiffe zurück, die an der Küste lagen.

Derweil waren die Truppen unter Cnaeus Mallius Maximus auf der Insel Sardinia gelandet und im Eilmarsch nach Caralis vorgerückt. Nun standen die Truppen vor der Stadt und begannen einen Belagerungsring aufzubauen. An einen direkten Angriff war in Anbetracht der hohen und starken Mauern nicht zu denken. Zudem verfügten die Sarden in der Stadt über annähernd 7.000 Kämpfer demgegenüber die römischen Truppen fast 9.000 Mann zählten. Da jedoch keine Gefahr bestand, dass die Sarden Verstärkung erhielten, konnte man sich die Zeit nehmen um den Sturm der Stadt gut zu planen und vorzubereiten.


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Nachdem die Makedonen sich vorerst nicht mehr in die Nähe Aquincum’s wagten und die ersten Kohorten der Legio „Consularis Undevicesima“ aufgestellt worden waren, wollte Spurius Numonius Camerinus den Feldzug fortsetzen. Seine Offiziere fanden sich daher im Praetorium ein um den Vormarsch zu planen.

Wie Camerinus ihnen eröffnete, habe sich an der zahlenmäßigen makedonischen Überlegenheit in diesem Gebiet nichts geändert. Trotzdem müsse man nun entscheiden ob man den Marsch nach Poetovio oder Emona antreten würde. Dass die Legion nicht gerade aus marschieren könne, sei wohl jedem klar, daher müsse man den Anmarschweg so planen, dass man den überlegenen Makedonen so gut wie möglich auszuweichen konnte.

Placus Mucius Gallus vertrat die Meinung, dass Poetovio erst als letztes Ziel des Feldzuges angegriffen werden sollte und erst Emona Ziel der Legion sein sollte. Dies auch aus einfachem Grund: bei einem Angriff auf Emona könne man auf Verstärkung aus dem römischen Venetien und dem diesseitigen Gallien rechnen. Daher wäre es von Vorteil sie auch zu nutzen. Natürlich müsse man auf dem Marsch nach Emona den zahlreichen makedonischen Truppen aus dem Weg gehen. Daher habe man zwei Möglichkeiten zu marschieren: entweder den Weg zurück, den man genommen habe um Aquincum zu erreichen, am Ostufer des Danubius entlang nach Süden und nach Erreichen von Epirus nach Nordwesten einschwenken. Der andere Weg sei, dass die Legion sich am Westufer des Danubius nach Westen bewege, das germanische Noricum durchziehe und sich dann nach Süden wende um Patavium zu erreichen. Dadurch könnte man Emona aus dem Westen kommend angreifen.

Cnaeus Furfanius Blaesus unterstützte den Vorschlag des Praefectus Gallus, der Marschweg nach Westen schütze die Legion vor Hinterhalten und Überraschungsangriffen, auf dem Marschweg nach Süden sehe er zu große Gefahr von den Makedonen gestellt zu werden.

Da sich auch Publius Cornelius Scipio, Publius Catius Sabinus, Cnaeus Pomponius Glabrio und Gaius Vedius Antoninus für diesen Weg aussprachen war die Entscheidung gefallen. Die Legion verließ kurze Zeit später Aquincum und marschierte nach Westen.


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In Rom verbreitete sich zu dieser Zeit die Kunde, dass es den Galliern gelungen war ihre Nachbarn, die Iberer, vollständig zu unterwerfen und dieses Volk ausgelöscht worden war. Zwar weinten die wenigsten diesen Barbaren eine Träne nach, einzig die Händler die mit den Iberern Handel getrieben und Unmengen Silber von dort nach Rom gebracht hatten sahen ihren Wohlstand schwinden, aber die Stärke und Macht über welche die Gallier nun verfügten sorgte für einiges Unbehagen innerhalb der Bevölkerung.

Das neue Jahr begann mit einem Todesfall: Caius Flavius Fimbria, der lange Jahre als Prokonsul von Latium amtierte, verstarb im hohen Alter. Als Nachfolger im Amt des Statthalters wurde sein Sohn Publius vom neuen Konsul Lucius Cornelius Lentulus Caudinus ernannt. Das Restjahr verlief bis in den Winter hinein ruhig und ereignislos, ehe sich dann neue Kämpfe anbahnten. Die Legio „Senatorius Prima Nova“ hatte nun ihr zweites Ziel, Emona, erreicht und begann mit der Belagerung der Stadt, während die Truppen vor der Stadt Caralis ihren Angriff auf die Stadt begannen. Die Sarden verteidigten sich verbissen, was auf römischer Seite zu schweren Verlusten führte und beinahe den Angriff scheitern ließ. Aber mit Beharrlichkeit erkämpften sich die römischen Soldaten den Sieg. Die gesamte sardische Garnison der Stadt wurde im Kampf getötet, 3.144 römische Soldaten fielen, 558 wurden verwundet. In den Schatzkammern des Palastes des karthagischen Statthalters, der von den Sarden mitsamt der Garnison ermordet worden war, stießen die römischen Truppen auf eine nicht unbeträchtliche Beute von annähernd 78.000 Aurei, ferner wurden rund 85.000 Sarden zusammengetrieben und als Sklaven nach Rom geschafft. Unverzüglich begann Cnaeus Mallius Maximus damit eine Garnisonstruppe aufzustellen, die Legio „Consularis Vicesima“, und eine römische Verwaltung zu etablieren. Cnaeus Mallius Maximus wurde vom Konsul Lucius Cornelius Lentulus Caudinus als befehlshabender Offizier eingesetzt, während der Oberbefehl über die Legion und die Statthalterschaft über die neue Provinz Sardinia an Caius Coelius Caldus, den Prokonsul der Provinz Corsica, übertragen wurde.

Im folgenden Sommer liefen die 10. – 20. Flottille der „Classis Secunda“ aus dem Hafen von Tarentum aus und segelten nach Ambrakia. Dort waren neue griechische Truppenverbände gelandet, die die Stadt belagerten, und die Schiffe der Flotte sollten Verstärkungstruppen, bestehend aus den I., II. und III.Kohorten der Legionen „Consularis Secunda“, „Consularis Quinta“ und „Consularis Septima“, nach Ambrakia schaffen, da die Legio „Senatorius Secunda“ sich zu diesem Zeitpunkt in ihrem Lager nahe Rom aufhielt um die Verluste aus den letzten Kämpfen zu ersetzen und nicht rechtzeitig zurückkehren konnte. Daher hatte sich der amtierende Konsul, Servius Cornelius Merenda, dazu entschlossen konsularische Truppen zur Verstärkung zu schicken. Bei Preveza kreuzte dann eine griechische Flotte den Weg der Schiffe der „Classis Secunda“ und es kam zum Kampf. Aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit der römischen Flotte zogen sich die Griechen aber alsbald aus der Schlacht zurück. Auf römischer Seite hatte es 366 Tote und Verwundete gegeben, die Griechen hatten rund 300 Mann verloren.

Nach diesem Sieg landeten die römischen Truppen südlich von Ambrakia. Im Eilmarsch stießen sie zur Stadt vor und begannen unverzüglich ihren Angriff unterstützt von den Truppen der Legio „Consularis Octavadecima“ unter dem Prokonsul Cnaeus Cassius Charea. Den römischen Truppen, die insgesamt 10.800 Mann zählten, standen drei Verbände der Griechen in Gesamtstärke von fast 24.000 Mann gegenüber. Aber die römischen Truppen nutzten den Vorteil der Überraschung aus, die Griechen hatten ihre Truppen weit auseinander gezogen und rechneten nicht mit einem so schnellen Entsatzangriff. Der Angriff der römischen Truppen zielte auf die beiden griechischen Truppenverbände die ihnen am Nächsten waren. Während der dritte griechische Verband nicht in den Kampf eingreifen konnte, sondern erst herankommen musste. Da somit auf beiden Seiten zahlenmäßig fast gleichstarke Truppen in die Schlacht zogen, waren die römischen Truppen im Vorteil. Und so dauerte es auch nicht lange bis die griechischen Reihen zerschlagen waren. Die Überlebenden auf Seiten der Griechen flohen so schnell sie konnten und das dritte griechische Kontingent aus 14.000 Soldaten stellte sich gar nicht mehr zur Schlacht, sondern zog sich ebenfalls zurück. Die Belagerung Ambrakia’s war mit diesem Sieg gebrochen und die Verluste auf römischer Seite waren bei weitem nicht so schwer wie gedacht: die Legio „Consularis Octavadecima“ hatte 102 Tote und 6 Verwundete zu beklagen, die konsularischen Verstärkungstruppen 1.182 Tote und 222 Verwundete, auf griechischer Seite wurden 7.920 Tote auf dem Schlachtfeld gezählt.


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Die Legio „Senatorius Prima Nova“ war schließlich nach langen Märschen vor Emona eingetroffen. Unverzüglich wurde die Belagerung der Stadt begonnen und der Stab der Legion versammelte sich zur Beratung.

Spurius Numonius umriss kurz die derzeitige Lage. Die Heerstraßen die von Norden nach Emona führten waren von je drei Kohorten der Legio "Consularis Undecima" und der Legio "Consularis Duodecima" gesperrt worden. Die Straßen aus dem Südwesten seien von Kohorten der Legio "Consularis Septimadecima" blockiert. Dadurch sei Emona von jeglichem Nachschub und Verstärkung abgeschnitten. Durch die Sperrung der Heerstraßen habe man Zeit um genau zu überlegen wie man vorgehen wollte. Man habe mehrere Optionen: zum einen die Stadt unverzüglich zu stürmen, die Tore der Stadtmauer seien von den eigenen Speculatores zerstörte worden und ständen offen, außerdem konnte man sich mit den schweren Waffen weitere Breschen in die Mauer schlagen. Eine weitere Vorgehensweise sei die Stadt zu belagern bis das Herannahen von Verstärkung der Makedonen einen Sturm notwendig machte. In dieser Zeit habe man Gelegenheit auch ausreichend Belagerungsgerät zu bauen um den Sturm für die Truppen noch einfacher zu machen. Die letzte Alternative sei auf Risiko zu gehen und die Belagerung und die Blockade der Straßen solange aufrechtzuerhalten bis Emona kapitulierte, was aber unter Umständen Jahre dauern konnte. Bei der Entscheidung sei zu bedenken, dass die Makedonen mehr als 13.000 Mann in der Stadt zur Verteidigung hätten und dass die Legion durchaus als angeschlagen angesehen werden könne, da die letzten Kämpfe Verluste gefordert hatten. Die personelle Stärke belaufe sich im Moment auf 13.752 Mann. Jedoch seien aus Mediolanum drei Kohorten der Legio "Consularis Quintadecima" im Anmarsch, die die Legion bei einem Angriff auf die Stadt unterstützen könnten, zudem könne man auch bis zu vier Kohorten der Sperrverbände im Norden zur Unterstützung des Angriffes heranbeordern, so dass man die Angriffsverbände insgesamt um sieben Kohorten mit fast 7.000 Mann aufstocken konnte.

Publius Cornelius Scipio sprach sich dafür aus nicht lange zu warten sondern sofort angreifen. Die Legion sollte sich mit den schweren Waffen ein paar weitere Breschen schaffen und dann kämpfe man die doch ziemlich ungeübt wirkenden Milizen der Makedonen nieder. Er rechnete sich gute Chance aus dies mit wenigen Verlusten zu bewältigen.

Cnaeus Furfanius Blaesus war hingegen nicht so optimistisch was einen sofortigen Angriff betraf wie Publius Cornelius Scipio. Er bevorzuge eine Belagerung, um die Makedonen zu schwächen bzw. die eigenen Truppen zu stärken. Wenn man den Angriff mit Belagerungstürmen durchführe, sei man weder auf die offenen Tore noch auf weitere Breschen angewiesen, könne diese aber trotzdem nutzen um die feindlichen Kräfte zu zersplittern.

Placus Mucius Gallus wollte die Belagerung sogar so lange aufrechtzuerhalten wie möglich, am besten bis zur Kapitulation, so dass man im Optimalfall die Stadt ohne Kampf einnehmen würde.

Cnaeus Pomponius Glabrio war derselben Meinung wie Cnaeus Furfanius Blaesus, die Stadt belagern und ausreichend Belagerungstürme bauen ehe man zum Sturm übergehen würde. Publius Catius Sabinus unterstützte diese Meinung.

Gaius Vedius Antoninus wollte erst dann stürmen wenn die Situation kein anderes Handeln mehr zuließ. Je mehr Leben man retten konnte umso besser.

Die Worte der Primus Pilus Sextius Mamilius Verecundus gaben dann den Ausschlag. Auch er plädierte dafür ein halbes Dutzend Belagerungstürme zu bauen und dann die Stadt zu stürmen.

Spurius Numonius Camerinus erteilte schließlich den Befehl zum Bau des Belagerungsgerätes und terminierte den Sturm auf die Stadt zeitnah hinter den Abschluss der Bauarbeiten an den Belagerungstürmen.


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In der laufenden Senatssitzung in Rom wurden die Senatoren von Konsul Servius Cornelius Merenda darüber informiert, dass die Belagerung von Ambrakia durch griechische Truppen durch einen Angriff konsularischer Truppen beendet werden konnte. Weiterhin teilte der Konsul mit, dass die Legio „Senatorius Prima Nova“ nach Emona vorgerückt sei und die Stadt bereits belagere. Der entscheidende Angriff sollte in naher Zukunft erfolgen.

Nachdem der Konsul alle Informationen vorgebracht hatte, ergriff Senator Albus das Wort. Er brachte den Antrag ein, nach dem Fall von Emona für fünf Jahre keine weiteren Feldzüge durchzuführen. In diesem Zeitraum gäbe es genug zu tun: es müssten die Grenzen befestigt und die Garnisonen aufgebaut werden. Es brächte der Republik nichts wenn ihre Legionen Stadt um Stadt eroberten und man diese nicht halten könne. Dann könnte man die stolzen Söhne der Republik auch gleich hier in Rom töten. Denn jede Eroberung, die man nicht halten konnte, habe sinnlos Leben gekostet. Er sei nicht bereit die Verantwortung dafür zu tragen, dass der Blutzoll für Eroberungen durch die Gier einzelner Senatoren unnötig nach oben getrieben werde.

Der Konsul wandte ein, dass durch den Senatsbeschluss zum Pannonienfeldzug, den auch Albus mit seiner Stimme unterstützt habe, festgelegt wurde, dass im Laufe dieses Feldzuges drei Städte erobert werden sollten: Emona, Poetovio und Aquincum. Aquincum sei bereits erobert, Emona werde belagert aber danach müsse sich der Feldzug gegen Poetovio anschließen. So hatte es der Senat beschlossen. Natürlich könne Albus nicht daran gehindert werden einen Antrag wie den seinen einzubringen, dieser würde aber den vorzeitigen Abbruch des Feldzuges bedeuten und dagegen hege er schwerste Bedenken.

Senator Albus gestand daher zu, dass der Antrag dahingehend geändert werden solle, dass nach der Eroberung Poetovio’s für fünf Jahre keine weiteren Feldzüge zu führen seien.

Da es keine weiteren Wortmeldungen mehr dazu gab, wurde der Antrag zur Abstimmung gebracht und mit klarer Mehrheit angenommen.


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Die vor dem Westtor postierten schweren Onager sollten zwei Breschen in die Westmauer schlagen, durch die die beiden Prätorianer-Kohorten sowie die IV. und V.Ala in die Stadt eindringen sollten.





Währenddessen zogen die VII., VIII. und IX.Kohorte mit drei Belagerungstürmen zum Südtor um dort die Mauern und das Südtor einzunehmen um so der X.Kohorte und der III.Ala das Eindringen in die Stadt zu ermöglichen.





Vor dem Osttor erwartete die I.Ala die Einnahme dieses Tores um ebenfalls in die Stadt vorstoßen zu können.





Vor dem Nordtor waren die III., IV., V. und VI.Kohorte mit ihren vier Belagerungstürmen aufmarschiert, sie wurden unterstützt von den beiden Kohorten der Bogenschützen und der II.Ala.











Die schweren Onager schlugen eine erste Bresche in die Mauer, das Kriegsglück war hier auf Seiten der Römer, denn die zusammenstürzende Mauer brach nach innen ein und begrub eine Vielzahl makedonischer Soldaten die sich dort postiert hatte um die entstehende Bresche zu verteidigen.





Nachdem die Onager ihre Stellung gewechselt hatten, gingen sie daran die zweite Bresche in der Mauer zu schaffen.





Jedoch ging die Munition aus, ohne dass die Mauer an dieser Stelle durchbrochen gewesen worden wäre.





Am Nordtor hatte unterdessen der erste Belagerungsturm die Mauer erreicht, die Soldaten begannen den Aufstieg in den Turm.





Auch vor dem Südtor waren die Belagerungstürme zwischenzeitlich an die Mauer gelangt, ein Turm wurde dabei aber von den Verteidigern zerstört.





Die VIII.Kohorte war die erste die auf den Mauern Emona’s stand …





… und gleich darauf das Südtor kampflos einnahm.





Die IX.Kohorte folgte kurz darauf auf die Mauern der Stadt.











Die III., IV., V. und VI.Kohorte gelangten indes auf die Nordmauer begannen gegen die Makedonen auf den Mauern vorzugehen, erlitten dabei aber schon erste schwere Verluste.





Die IV. und V.Ala versuchten derweil das Westtor freizukämpfen.





Während der verbissen geführten Kämpfe am Nordtor fiel Cnaeus Furfanius Blaesus, der Tribunus Laticlavius der Legion.





Die Lage am Westtor schien sich für die römischen Truppen zugunsten der römischen Truppen zu wenden …









... während die Verluste am Nordtor permanent stiegen, die dort eingesetzten Kohorten standen vor der Vernichtung.





Da die makedonischen Truppen am Nord- und Westtor gebunden waren, gelang es der VII., VIII., IX. und X.Kohorte sowie der III.Ala kampflos vom Südtor ins Stadtzentrum vorzudringen und die Makedonen dort anzugreifen.





Nachdem das Stadtzentrum erobert war, legten die Makedonen die Waffen nieder und kapitulierten.






Nach dem Fall der Stadt fanden sich die Offiziere des Stabes im Praetorium ein. Die Reihen der Offiziere waren merklich gelichtet, nicht weniger als drei Offiziere hatten in der Schlacht den Tod gefunden. Obwohl die Legion relativ schnell den Sieg erringen konnte, war der Angriff alles in allem ein Desaster gewesen. Angefangen damit, dass die schweren Waffen nur eine anstatt zwei Breschen in die Westmauer schlagen konnten. Dadurch erfolgte der Angriff der Truppen dort auf einen konzentrierten Feind, wodurch die IV. und V.Ala zurückgeschlagen wurden und horrende Verluste erlitten, unter den Toten war der Praefectus Alae Publius Catius Sabinus. Auch der Angriff der Kohorten III, IV, V und VI wurde aufgehalten und abgeschlagen. Bis auf die III.Kohorte wurden diese Truppen ebenfalls aufgerieben, der Tribunus Angusticlavius Gaius Vedius Antoninus fiel. Der Entlastungsangriff der II.Ala brachte auch keinen Erfolg die Ala wurde restlos vernichtet, auch der Tribunus Laticlavius Cnaeus Furfanius Blaesus fand dabei den Tod. Den Sieg brachte schließlich der Angriff der Kohorten VII, VIII, IX und X, die die Südmauer schnell überwanden und zügig ins Stadtzentrum vorstießen. Ohne auf großen Widerstand zu treffen wurde das Stadtzentrum erobert und die Makedonen kapitulierten. Für diesen Erfolg wurde der Tribunus Angusticlavius Publius Cornelius Scipio mit der Corona Civica ausgezeichnet.

Die Verluste, welche die Legion erlitten hatte, waren in der Tat horrend. Sie beliefen sich auf 3.786 Tote und 666 Verwundete. Die Makedonen büßten 6.468 Tote ein, 6.108 Makedonen gingen in Gefangenschaft. Als Beute fielen den Truppen fast 79.000 Aurei in die Hände. Des Weiteren wurden mehr als 86.000 Bewohner der Stadt zusammengetrieben und in die Sklaverei verschickt.

Die Truppen gingen nun daran die Schäden an den Verteidigungsanlagen auszubessern und die Stadt in einen einigermaßen vernünftigen Verteidigungszustand zu versetzen. Mit einem massiven makedonischen Gegenangriff musste gerechnet. Auch die Aushebungen der Garnisonstruppen, der Legio „Consularis Unetvicesima“, wurden schnell eingeleitet und kurz darauf standen die ersten beiden Kohorten bereit. Für die gefallenen Offiziere forderte Spurius Numonius Camerinus Ersatz an und auch dieser traf wenig später an: Tiberius Calavius Hiberus nahm den Posten des Tribunus Laticlavius und stellvertretenden Legionsbefehlshabers ein, Cnaeus Saturius Scrofa kam als neuer Tribunus Angusticlavius zur Legion und Quintus Tempanius Sandilianus übernahm den Posten des Praefectus Alae. Den Großteil der Verluste unter den Mannschaften konnte die Legion aber nur in Rom ersetzen, weshalb die Legion wohl bald Emona verlassen würde um nach Rom zurückzukehren.


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Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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08.12.2009 20:53
#3 RE: Kapitel XVII Thread geschlossen

Der neue Konsul Caius Fabius Licinus berief zu Beginn seines Amtsjahres wie üblich den Senat zu seiner ersten Sitzung im Jahr ein. Er teilte dabei den Senatoren mit, dass Emona von den Truppen der Legio „Senatorius Prima Nova“ erobert worden sei. Dabei habe es jedoch einige Verluste gegeben, allein drei Offiziere der Legion seien gefallen, so dass die Kampfstärke der Legion unter 10.000 Mann gesunken sei was eine Auffrischung in Rom in Bälde notwendig machen würde. Ferner gab er den Senatoren einen Überblick über die allgemeine Lage: in Epirus herrsche Tod und Verwüstung, die Griechen und Makedonen wechselten sich mit Belagerungen von Ambrakia ab. Die konsularischen Truppen die aus Tarentum, Crotona und Cannae abgezogen und nach Epirus verlegt worden waren, konnten bisher alle Angriffe abwehren. Der Konsul erwartete eine Entlastung in dieser Provinz wenn die Legio "Senatorius Secunda" wieder in Epirus eintreffen würde, sie sei in der Zwischenzeit zur Auffrischung in Rom gewesen. Aber nicht nur in Epirus brenne es, erneut marschiere eine makedonische Armee auf Salonae, zwei weitere marschierten auf Emona, wo sich die Legio "Senatorius Prima Nova" aufhielte. Jedoch müsste diese, wie eingangs erwähnt, dringend nach Rom zurückkehren um ihre Verluste auszugleichen die sie bisher auf dem Feldzug erlitten habe. Einem Großangriff werde die Legion wohl nicht standhalten können. Auch Aquincum sei akut gefährdet, makedonische Truppen hätten von Osten kommend den Danubius überschritten und stünden vor der Stadt. Ein Angriff stehe unmittelbar bevor und die 2.000 Mann der Garnison würden auf sich gestellt sein, denn Verstärkung könnten sie nicht erhalten, da die Makedonen zwischen Emona und Aquincum 50.000 Mann zusammengezogen hatten. So gut der Feldzug auch begonnen habe, hätten sich die Makedonen nun von der Überraschung erholt und brächten ihre starke zahlenmäßige Überlegenheit ins Spiel, obwohl zehntausende Soldaten in den letzten Schlachten starben, werde ihre Kraft nicht schwächer. Die Verlegung von neun Kohorten konsularischer Legionen aus Mediolanum, Ariminum und Arretium nach Illyrien habe dort nur kurzzeitig Entlastung bringen könne. Die Republik müsse daher damit rechnen Aquincum und vielleicht auch Emona wieder zu verlieren. Zudem werde auch die Staatskasse durch die Kriegsanstrengungen in Mitleidenschaft gezogen. Die Lage der Republik sei zu diesem Zeitpunkt im prekär. Solange sich aber die Gallier im Westen und die Germanen im Norden ruhig verhielten, sollte die Republik unter Aufbietung sämtlicher freien Kräfte in der Lage sein die Makedonen zurückzuschlagen, jedoch sei das Kriegsglück dieser Tage launisch und man sollte sich nicht darauf verlassen.

Spurius Toranius Polus äußerte sich dahingehend, dass die Lage zwar angespannt sei, aber der Senat war sich der Herausforderungen dieses Feldzuges bewusst gewesen. Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass die Makedonen die Hände in den Schoß legten. Aber er sei zuversichtlich, dass die Truppen der Republik ihrer Aufgabe gewachsen seien. Nichtsdestotrotz sei es die Verpflichtung des Senats dafür zu sorgen, dass die Truppen alle notwendige Unterstützung erhielten. Daher stelle er den Antrag konsularische Truppen für die Dauer des Pannonienfeldzuges und bis zur Herstellung der Grenz- und Provinzsicherung in die gefährdeten Gebiete zu verlegen. Die Anzahl der notwendigen Truppen solle dabei vom Konsul festgelegt werden.

Decius Livius Denter stimmte dem Senator Polus zu, die Lage sei ernst, jedoch habe sich Rom schon ähnlichen Situationen gegenüber gesehen und diese gemeistert. Ebenso sicherte er seine volle Unterstützung für den eingebrachten Antrag zu. Aber auch er selbst gedachte einen Antrag einzubringen, demzufolge ausreichend Söldner angeworben werden sollten um eine weitere Legion zu bilden und diese dann gegen den Verbund an Griechen und Makedonen in die Schlacht zu senden. Soweit dieser Vorschlag die Senatoren auch stören oder schockieren mochte, diese Armee als eine reine „Verschleißtruppe“ zu nutzen sei notwendig um die römischen Truppen zu schützen und entlasten und vor allem die Truppenanzahl von Roms Feinden zu verringern. Die Legion solle unter die Führung eines Mannes mit eiserner Faust gestellt werden und soweit es möglich sei absolut defensiv in der Schlacht geführt werden um den Feind zu schwächen und eventuell zu taktisch unklugen Aktionen zu provozieren. Es sei wahrlich keine ehrenvolle oder gar glorreiche Entscheidung, jedoch entspringe sie der augenblicklichen angespannten militärischen Lage. Vor allem sollten Gallier und Germanen angeworben werden, denn diese Völker seien zwar unzivilisiert, jedoch sehr stark und so vernichte man zweierlei Feinde im Kampf gegeneinander zum Wohle und Ruhme der Republik.

Aulus Plautius Silvanus signalisierte ebenfalls seine Zustimmung zum Antrag des Senators Polus, gerade im Hinblick auf den zeitweisen Abzug der Legio „Senatorius Prima Nova“ zur Auffrischung in Rom. Durch diese Truppenverlegung erreiche man die Beibehaltung der Kampfstärke in Illyrien. Dagegen halte er von dem Vorschlag der Aufstellung einer Söldnertruppe absolut überhaupt nichts. Jeder wisse, dass Söldner unzuverlässig seien, ihnen sei ihr Leben wichtiger als die Verteidigung der Republik. Sie würden nicht mal annähernd den Nutzen haben, den sich Senator Denter erhoffe, weil sie sich nicht verheizen ließen. Dazu hätten sie auch nicht die personelle Stärke die sie bräuchten um ihren Zweck zu erfüllen. Was sollten 7.500 Söldner auch erreichen, sie würden von der Reiterei der Makedonen niedergemacht bevor sie überhaupt in den Nahkampf kommen würden.

Obwohl dem Antrag keine sichtbare Unterstützung in den Reihen der Senatoren zuteil wurde, brachte Decius Livius Denter ihn trotzdem zur Abstimmung, musste dabei aber eine herbe Niederlage einstecken, denn die Senatoren ließen den Antrag durchfallen, nur ein einziger Senator, außer Denter, unterstützte ihn.


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Das Konsulatsjahr des Caius Fabius Licinus verlief ruhig und ohne große Ereignisse und fast schien es als sei es diesem Konsul vergönnt seine Amtszeit friedlich beschließen zu können. Doch das Ende seiner Amtszeit wurde stattdessen von den Aufständen der Illyrer und der Veneter überschattet. Die Illyrer waren nicht sonderlich erbaut darüber nun Rom untertan sein zu müssen statt wie bisher den Makedonen und die Veneter waren von jeher aufsässig gewesen. Dem Aufstand der Illyrer stand Rom erst einmal machtlos gegenüber, da diese den römischen Truppen nicht den Gefallen taten sich offen zur Schlacht zu stellen, sondern sich auf Überfälle und kleinere Hinterhalte verlegten. Sahen sie sich größeren römischen Verbänden gegenüber zerstreuten sie sich in den Bergen ihrer Heimat und entzogen sich so dem römischen Zugriff. Waren die römischen Truppen abmarschiert, kamen die Illyrer wieder hervor und das Spiel begann von vorne.

Die Veneter hingegen konnten sich nicht lange der Schlacht verweigern, fünf Kohorten der Legio „Consularis Quartadecima Nova Pia Fidelis“ unter dem Prokonsul Quintus Fabius Servilianus stöberten die Rebellen auf und bei Bellunum kam es schließlich zur Schlacht.








Von den 4.600 Rebellen fanden rund 3.000 den Tod in der Schlacht, die restlichen 1.600 wurden gefangen genommen und anschließend zur Abschreckung gekreuzigt.

Dass mit Caeso Claudius Crassus, Prokonsul der Provinz Siculum, in diesem Winter erneut ein Statthalter verstarb ohne das Konsul Licinus sofort einen Nachfolger nach Messana schicken konnte, verdeutlichte einmal mehr die ernste Lage in der sich die Republik zu diesem Zeitpunkt befand. Wie andere Konsuln vor ihm übertrug Licinus die Amtsgewalt auf einen Statthalter einer benachbarten Provinz. In diesem Fall an Sextus Fabius Valens, den Prokonsul der Provinz Sicanium.

Ambrakia stand unterdessen erneut unter Belagerung, waren es in den vergangenen Jahren die Griechen die die Stadt erobern wollten, so versuchten sich nun wieder die Makedonen an der Einnahme der Stadt und hatten eine Armee aus 11.000 Soldaten dafür entsandt. Es dauerte aber nur kurze Zeit bis die makedonischen Belagerer von der Legio „Senatorius Secunda“ angegriffen wurden die zur dieser Zeit aus Rom zurückgekehrt war und nun von der Grenze aus dem Norden herbeieilte.








Von zwei Seiten bedroht versuchten sich die Makedonen der Schlacht durch Flucht zu entziehen, was nur dazu führte, dass die flüchtenden Truppen von römischer Reiterei angegriffen und niedergeritten wurde: mehr als 3.000 Makedonen wurden auf diese Weise abgeschlachtet.

Dies sollte aber nicht die letzte Schlacht dieses Winters gewesen sein. Bei Actium, unweit von Ambrakia, schlug die „Classis Secunda“ eine griechische Flotte in die Flucht. Die Schiffe der „Classis Secunda“ nahmen die Verfolgung der Griechen auf und es entspann sich eine Verfolgungsjagd quer durch das Mare Hadriaticum die sich bis weit ins nächste Jahr hinzog, wobei es den Griechen immer wieder gelang sich den römischen Schiffen zu entziehen. Bei Bardulos erfolgte der nächste Versuch die griechischen Schiffe in einen Kampf zu verwickeln, aber wieder konnten diese entkommen. Erst Wochen später bei Fulfinium gelang es der römischen Flotte die Griechen zu stellen und ihnen jedwede Fluchtmöglichkeit zu nehmen. Die Schlacht endete mit der vollständigen Vernichtung aller griechischen Schiffe.

Während die Seeschlacht bei Fulfinium tobte kam es auch bei Apollonia zu Kämpfen zwischen römischen und makedonischen Truppen. Dort war die Legio „Senatorius Secunda“ von einer makedonischen Armee aus 11.000 Soldaten in ihrem Lager eingeschlossen worden.





Der Ausfallangriff ließ aber nicht lange auf sich warten und unter geringen eigenen Verlusten wurden die Makedonen vertrieben, nachdem die Legion ihnen mit präzisen Beschuss durch Bogenschützen und Katapulte einige Verluste zugefügt hatte und die Reiterei damit begonnen hatte die Flanken der Makedonen, die nur von leichten Truppen gedeckt waren, aufzurollen: 3.540 tote Makedonen blieben auf dem Schlachtfeld zurück.

Im Sommer des nächsten Jahres hatten die Makedonen eine Lücke in der römischen Verteidigung ausgemacht und eine Streitmacht von 14.000 Mann in Marsch gesetzt. Schnell standen sie vor Salonae und begannen eine Belagerung der Stadt. Hatten in der Vergangenheit noch Verstärkungstruppen eine Verbesserung der Lage herbeigeführt, sollte die Legio „Consularis Septimadecima“ mit ihren 5.800 Soldaten in diesem Fall auf sich alleine gestellt bleiben. Und die Makedonen nutzten dies aus, mit Einbruch des Winters begann der Angriff.







Die Makedonen boten neben ihren Katapulten auch einen Belagerungsturm auf um die Mauern Salonae’s zu überwinden.





Um zu verhindern, dass die Makedonen die Mauern gleich an mehreren Stellen durchbrachen, unternahm Aulus Cornelius Gaetulicus mit seine Leibwache einen Angriff auf die Stellungen der Katapulte.





Teilweise gelang der Angriff, aber er reichte nicht aus um den Beschuss der Katapulte auf die Mauer dauerhaft zu unterbrechen.





Die Makedonen schickten nun ihrerseits ihre Reiterei in den Kampf gegen die römischen Soldaten. Einzig Aulus Cornelius Gaetulicus und ein Soldat konnten sich vor dem sicheren Tod retten.





Die Mauern Salonae’s fielen schließlich kampflos, da Aulus Cornelius Gaetulicus die Truppen ins Stadtzentrum zurückgezogen hatte, nachdem es nicht gelungen war die makedonischen Katapulte auszuschalten. Dort tobten nun die Kämpfe.





Wenn auch die Verluste hoch waren gelang es den Soldaten der Legio „Consularis Septimadecima“ die Makedonen immer wieder zurückzuschlagen.





Schließlich erfolgte der Angriff der makedonischen Reiterei, der die Entscheidung zugunsten der Makedonen erzwingen sollte.














Aber auch diesem Angriff hielten die römischen Soldaten stand und schlugen ihn zurück.





Die Makedonen warfen nun auch die letzte Reserve, barbarische Söldner, in die Schlacht.





Doch auch sie flohen schließlich vor den tapferen römischen Legionären.






Dass der Angriff der Makedonen in einer Katastrophe endete war der hervorragenden Truppenführung des Prokonsuls Aulus Cornelius Gaetulicus und der Tapferkeit der römischen Soldaten zu verdanken. Die makedonische Armee wurde vernichtet, kein Makedone der die Stadt betreten hatte, verließ sie lebend. Aber die Legio „Consularis Septimadecima“ hatte einen hohen Preis für diesen Sieg zu bezahlen: mehr als 4.000 Tote und mehr als 700 Verwundete.

Im neuen Jahr, Cnaeus Cornelius Blasio war Konsul, verlor die Republik einen weiteren Statthalter: Luca Cornelius Gaetulicus verstarb in Syracusae. So wurde auch die Provinz Sicilia dem Prokonsul der Provinz Sicanium, Sextus Fabius Valens, unterstellt und die gesamte Insel Sicilia und das Kommando über drei Legionen war in die Hände eines Statthalters gelegt. Dafür konnte an anderer Stelle eine solche Machtkonzentration abgebaut werden, denn auch im Osten war mit Aulus Cornelius Gaetulicus ein Statthalter für drei Provinzen, Dalmatia, Illyria und Pannonia, verantwortlich. Dies änderte Blasio nun indem er Spurius Licinius Nerva zum Prokonsul der Pannonia bestellte.


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Zu Beginn des neuen Jahres berief Cnaeus Cornelius Blasio den Senat ein um über die Fortschritte der Kämpfe in Illyrien und Dalmatien zu sprechen. Wie der Konsul ausführte dauerten die Kämpfe in Dalmatien und Illyrien immer noch an und wurden mit größter Heftigkeit von beiden Seiten geführt. Allerdings mache sich die zahlenmäßige Überlegenheit der Makedonen wieder einmal bemerkbar. Mit ihrer kürzlich angelaufenen Großoffensive hätten sie das Heft des Handelns an sich gerissen. Emona und Ambrakia stünden wieder einmal unter Belagerung, die Legio "Senatorius Secunda" sei in ihrem Lager an der dalmatisch-epirotischen Grenze eingeschlossen worden und werde ebenfalls belagert. Zudem hätten die Makedonen nun auch Truppen in das germanisch-kontrollierte Noricum entsandt und damit begonnen die Stadt Iuvavum zu belagern. Es stehe zu befürchten, dass in Kürze römisches Territorium auch von Norden her von makedonischen Truppen bedroht sein würde. Aber es gebe auch von römischer Tapferkeit zu berichten. So hätten die 6.000 Soldaten der Legio "Consularis Septimadecima" unter dem Statthalter Aulus Cornelius Gaetulicus erneut einen Angriff auf Salonae abwehren können. Die Makedonen hätten die Stadt mit fast 14.000 Soldaten angegriffen. Schnell sei es ihnen gelungen mit ihren schweren Waffen zwei Breschen in die Mauer zu schlagen und ihre Truppen in die Stadt führen. In zähem Kampf und mit heroischem Einsatz sei es aber den römischen Truppen gelungen die Makedonen unter schwersten Verlusten zurückzuschlagen. Annähernd 13.500 Makedonen seien im Kampf gefallen, eine kleine Anzahl in Gefangenschaft geraten, einige Hundert seien lebend vom Schlachtfeld entkommen. Die Legio "Consularis Septimadecima" habe dabei aber einen horrenden Blutzoll entrichten müssen: 4.000 Tote und über 700 Verwundete.

Spurius Toranius Polus: erachtete diesen Sieg zwar als teuer erkauft aber auch als immens wichtig. Roms Soldaten hätten wieder einmal bewiesen wie standhaft sie seien. Auch in Anbetracht der hohen Verluste der Legion halte er es für die Moral für unabdingbar wenn sich die Republik und der Senat dazu entschließen würden die Legion für ihre Tapferkeit auszuzeichnen.

Quintus Cornelius Lentulus protestierte lautstark dagegen, wo sollte es enden, wenn man jeder Legion gleich eine Ehrung zuteil werden ließe nur weil sie ihre Aufgaben erfüllt hatte. Überdies in einer befestigten Stadt eine zweifache Übermacht zu schlagen sei keine große militärische Leistung, die es besonders zu würdigen galt. Er erinnerte an das Beispiel der Legio „Consularis Quartadecima“ die einer zwölffachen Übermacht gegenüber gestanden hatte. Zweitausend Römer hatten fast 10.000 Makedonen getötet, also die fünffache Anzahl. Unter diesem Aspekt sei die Leistung der Garnison von Salonae beinahe schon selbstverständlich. Hätten sie 30.000 Makedonen in dieser Schlacht geschlagen sei es etwas anderes.

Lucius Antonius Sabinus fand Senator Lentulus lege zu hohe Maßstäbe an. Eine Stadt gegen eine Übermacht zu verteidigen, deren Mauern bereits überwunden wurden, sei eine vortreffliche Leistung. Auch der Blutzoll der Legion spreche für die Härte des Kampfes und dass es keine Selbstverständlichkeit gewesen sei die Stadt halten zu können. In diesem Sinne schlage er als Auszeichnung den Ehrennamen "Fidelis Constans" für die Legion vor.

Diesem Vorschlag folgte der Senat und die Abstimmung ergab eine klare Mehrheit für den Antrag die Legion für ihre Tapferkeit auszuzeichnen.


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Unterdessen rückte die Legio „Consularis Octavadecima“ unter Cnaeus Cassius Charea aus um ein kleines Kontingent aus 1.250 griechischen Soldaten anzugreifen, die sich Ambrakia näherten. In kurzem Kampf wurden die griechischen Truppen vernichtet, die eigenen Verluste betrugen dabei 852 Tote und 150 Verwundete.

Vor den Mauern Emona’s mussten die Makedonen derweil eine weitere vernichtende Niederlage einstecken. Überraschend waren sie mit mehr als 15.000 Mann dorthin gelangt und hatten umgehend die Belagerung begonnen und nach kurzer Vorbereitung den Sturm der Stadt eingeleitet. Die Legio „Consularis Unetvicesima“ sah sich einer vielfachen Übermacht gegenüber und der befehlshabende Offizier der Tribunus Militum Lucius Furius Vibullius, er führte die Legion stellvertretend für den momentanen Statthalter Aulus Cornelius Gaetulicus, rechnete sich keine großen Chancen aus. Aber er schwor seine Männer darauf ein, wenn man schon untergehen würde, dann aber kämpfend und die Makedonen sollten dafür einen hohen Preis bezahlen müssen. Und was keiner für möglich hielt, trat ein, der Angriff der Makedonen scheiterte schon an den Mauern der Stadt, zu Tausenden fielen sie, niedergestreckt von römischem Stahl. Lediglich rund 1.000 Makedonen war es möglich sich zu retten, die anderen 14.000 lagen in ihrem Blut vor und auf den Mauern Emona’s. Auf römischer Seite fielen 2.832 Soldaten, 450 wurden verwundet.


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Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hatte Cnaeus Cornelius Blasio nochmals den Senat einberufen. Erneut konnte er von einem wichtigen Sieg über die Makedonen berichten. Diesmal seien sie vor Emona geschlagen worden. Zwar sei es ihnen gelungen auf die Mauern der Stadt zu gelangen, dort aber wurden sie von den tapfer kämpfenden Soldaten der Legio "Consularis Unetvicesima" größtenteils aufgerieben. Weitere, in die Stadt vorgedrungene Truppen, konnten ebenfalls aufgehalten und restlos vernichtet werden. Die Makedonen büßten dabei fast alle Soldaten dieser Armee ein, während die römischen Verluste etwa ein Fünftel der makedonischen umfasste.

Quintus Romilius Magnus meinte, dass er den Eindruck habe dieser Krieg werde nie mehr enden. Man habe zehntausende Makedonen getötet, doch ihre Zahl scheine nicht weniger zu werden. Er fürchte auch um die Moral der Truppen, zwar zeigte sich der Senat in der Vergangenheit zurückhaltend bei der Verleihung von Ehrennamen an die Truppen aber es sei nun an der Zeit in dieser Frage freigiebiger zu sein. Roms Soldaten starben zu Tausenden und der Senat schickte sie einfach in neue Schlachten. Die Soldaten kämpften zwar um der Liebe zum Vaterland willen, aber es sei sicherlich nicht falsch wenn das Vaterland sich auch seinen Soldaten gegenüber erkenntlich zeige.

Senator Clemens stimmte dem zu, es sei Zeit, den Legionen im Feld die Anerkennung des Senates und der Republik zu bezeugen.

Tiberius Nautius Rutilus, einer der neuen Senatoren, der den Platz des Aulus Plautius Silvanus eingenommen hatte, war es der den erforderlichen Antrag dafür einbrachte. Er sei der Meinung, wenn man die eine Legion nun mit einem Ehrennamen ausgezeichnet habe, müsse man es auch bei der anderen tun. Unterließe es der Senat, sei es nicht auszuschließen, dass sich die Truppen in Emona vielleicht zurückgesetzt fühlen obwohl ihre Leistung nicht der der anderen Legion nachsteht. Daher beantrage er für Legio „Consularis Unetvicesima“ den Ehrennamen „Victrix“.

Gaius Nautius Rutilus, der Bruder des Tiberius und ebenfalls neuer Senator, der auf Placus Iulius Caninus gefolgt war, unterstützte diesen Antrag. Eine Legion zu ehren und die andere nicht, sei ungerecht.

Decius Livius Denter, der selbst nie gedient hatte versuchte sich die Qualen vorzustellen, die Roms Soldaten dort zu Felde zu ertragen hatten. Er für seinen Teil, sei daher ebenfalls für die Ehrung dieser Legion.

Auch in dieser Abstimmung fand sich schließlich die notwendige Mehrheit um den Antrag anzunehmen und auch diese Legion mit einem Ehrennamen auszuzeichnen.


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Die nächste Niederlage der Makedonen gegen die Republik ließ nur ein Jahr auf sich warten. Ein Kontingent von 6.000 Soldaten wurde bei Dyrrachium von römischen Truppen angegriffen und geschlagen. Mehr als 4.000 Makedonen fanden den Tod, die römischen Truppen verzeichneten 636 Tote und 114 Verwundete an Verlusten.

Im darauf folgenden Winter wurde die Republik in den nächsten Krieg verwickelt. Was viele seit dem Untergang der Iberer vermutet hatten, trat nun ein, die Gallier zogen gegen die Republik zu Felde und versuchten die Grenzbefestigungen in der Gallia Cisalpina zu überwinden, doch mussten sie erkennen, dass sie ohne Kampf nicht weiter vorstoßen konnten und so gingen sie zur Belagerung über.


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08.12.2009 20:57
#4 RE: Kapitel XVII Thread geschlossen

Quintus Ogulnius Gallus, amtierender Erster Konsul, trat vor die versammelten Senatoren, da er Neuigkeiten aus den Grenzgebieten mitzuteilen hatte. Er berichtete, dass Noricum in die Hände der Makedonen gefallen sei. Die Germanen wären nach schwerem Kampf der Übermacht Makedoniens unterlegen. Um es den Makedonen zu erschweren ihre Herrschaft über dieses Gebiet zu konsolidieren, habe er Speculatores ausgesandt die die germanische Bevölkerung gegen die makedonische Herrschaft aufwiegeln sollten. Unabhängig davon ob es gelänge, müsse sich die Republik nun auch auf Angriffe aus dem Norden einstellen. Weiterhin hätten die Gallier das bestehende Bündnis gebrochen und hätten überraschend die Grenzbefestigungen der Provinz Gallia Cisalpina angegriffen, die sie nun belagerten nachdem kein Durchbruch möglich war. Nachdem die Gallier ihre iberischen Nachbarn endgültig vernichtet und unterjocht hätten seien sie dazu übergegangen mehr und mehr Truppen in der Nähe der römischen Grenzen zusammenzuziehen. Auch nahe Massilia seien bereits Truppenverbände gesichtet worden. Ein Angriff dort scheine nur noch eine Frage der Zeit. Die Republik führe nun einen Zweifrontenkrieg was die militärischen Kräfte Roms noch mehr beanspruchen würde. Aufgrund der Bedrohung durch die Gallier sei er gezwungen gewesen Teile der konsularischen Truppen die nach Illyrien entsandt werden sollten zurückzuhalten um die Grenze im Westen zu sichern. In Epirus hätten die Makedonen erneut einen Angriff gestartet, der aber vorerst an den dortigen Grenzbefestigungen aufgehalten werden konnte. Die in die Provinz verlegten konsularischen Truppen der Legionen "Consularis Secunda", "Consularis Quinta" und "Consularis Septima" verteidigten die Grenzen im Moment erfolgreich. Weitere makedonische Armeen befänden sich zudem im Anmarsch auf Salonae und Emona. Mit der Verteidigung dieses Gebietes seien die Truppen der Legionen "Consularis Prima", "Consularis Tertia", "Consularis Quarta", "Consularis Undecima" und "Consularis Duodecima" betraut. Unterdessen sei die Legio "Senatorius Prima Nova" auf dem Weg nach Aquincum um die bestehende Belagerung der Stadt durch die Makedonen zu beenden. Die Legio "Senatorius Secunda" sei vor kurzem erneut nach Rom zurückgekehrt, da sie in den hinter ihr liegenden Kämpfen starke Verluste erlitten hatte. Nach der Auffrischung werde sie in die umkämpften Provinzen im Osten zurückkehren und die Verteidigung verstärken.

Gaius Nautius Rutilus wandte sich dann an die Senatoren. Er unterbreitete den, aufgrund der schlechten Finanzlage wahrscheinlich unpopulären, Vorschlag neue Truppen aufzustellen. Da die militärischen Kräfte nicht ausreichend seien um den Krieg gegen die Makedonen schnell beenden zu können, die Republik nun auch aus dem Westen und Norden bedroht werde und Krieg mit den Galliern führen müsse, halte er es für unumgänglich die Streitkräfte erheblich aufzustocken. Ihm schwebe dabei aber beileibe keine Söldnerlegion vor, wie von Senator Denter vor einiger Zeit vorgeschlagen, sondern die Aufstellung einer schlagkräftigen Legion: einer dritten Legion des Senates. Damit könnte man den Streitkräften neue Schlagkraft verleihen und sowohl den Kampf an den Grenzen im Westen als auch in den Provinzen im Osten parallel führen ohne eine Front dabei vernachlässigen zu müssen. Es spielten auch nicht nur die derzeitigen Gegebenheiten eine Rolle sondern auch die zukünftige Entwicklung. Irgendwann werde man die Makedonen besiegt und die Gallier geschlagen haben. Das hieße aber nicht, dass man dann die Hände in den Schoß legen könne. Denn zwei Mächte, die heute noch nicht Roms Feind seien, würden es in Zukunft werden: die Perser im Osten und die Carthager im Süden. Vor allem Carthago werde Roms Feind werden, sie beherrschten die See und den Handel und ihr Reich erstrecke sich von den Gestaden des Oceanus Atlanticus im Westen bis nunmehr weit nach Osten nach Phönizien. Er sei auch der festen Überzeugung, dass die Carthager die Perser in naher Zukunft noch weiter zurückdrängten als sie es ohnehin schon jetzt getan hätten. Über kurz oder lang werde Rom sie bekämpfen müssen, entweder weil sie Rom angreifen würden oder weil sie Roms Interessen im Wege seien.

Decius Livius Denter teilte die Ansicht des Senators Rutilus, dass es notwendig sei neue Truppen aufzustellen. Er schlug daher die Aufstellung von sogar zwei neuen Legionen des Senates vor um auch zahlenmäßig ausreichend Truppen für alle Kriegsschauplätze zur Verfügung zu haben.

Lucius Antonius Sabinus wollte erst noch die finanziellen Aspekte von neuen Truppenaufstellungen diskutieren bevor er sich eine endgültige Meinung in dieser Frage bilden wollte.

Konsul Gallus legte aus diesem Grund den Senatoren eine Auflistung vor, aus der ersichtlich war welche Auswirkungen neue Truppenaufstellungen auf die Staatskasse haben würden:


Barbestand: 3.246.552 Aurei

Jährliche Einnahmen:

- Landwirtschaft: 139.800 Aurei
- Bergbau: 19.200 Aurei
- Handel: 833.148 Aurei
- Steuern: 233.172 Aurei


Jährliche Ausgaben:

- Sold: 151.200 Aurei
- Armee-Unterhalt: 812.664 Aurei
- Bauvorhaben: 250.560 Aurei
- Unterhaltung: 4.800 Aurei
- Sonstige Kosten: 63.132 Aurei


Einnahmen Gesamt: 1.225.320 Aurei
Ausgaben Gesamt: 1.282.356 Aurei

Gewinn/Verlust: - 57.036 Aurei


Die Aufstellungskosten einer senatorischen Legion betragen: 90.060 Aurei

Die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich auf: 35.856 Aurei

Für zwei neuaufgestellte Legion verdoppeln sich die Kosten.


Die Aufstellungskosten einer Söldner-Legion betragen: 24.000 Aurei

Die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich auf: 10.950 Aurei



Zusammenfassend, führte der Konsul aus, seien die Aufstellungskosten einer senatorischen Legion mit Gesamtsstärke von 16.600 Mann rund viermal höher als die Aufstellung einer Legion aus Söldnern, die aber nur eine Mannschaftsstärke von 7.500 Mann hatte. Die Unterhaltskosten seien bei einer senatorischen Legion aber nur dreimal höher als bei einer Legion aus Söldnern. Neben der geringeren Mannschaftsstärke hätte eine Legion aus Söldnern auch den Nachteil der fehlenden schweren Reiterei und der schweren Waffen. Ebenso sei die Kampfstärke einer senatorischen Legion bedeutend höher, aufgrund besserer Bewaffnung, Ausrüstung, Ausbildung und Motivation. Wohingegen Söldner einzig für Geld kämpften und den Kampf nicht bis zum Äußersten führen würden. Ein Einsatz barbarischer Söldner werde weder gegen gallische Truppen noch gegen makedonische Truppen eine besondere Wirkung entfalten können. Gallische Truppen pflegten den selben Kampfstil und makedonischen Truppen setzten zum einen selbst diese Söldner ein und zum anderen sei ihre disziplinierte Kampfführung innerhalb der Phalanx eine wirksame Gegenwaffe und dem massiven Einsatz schwerer makedonischer Reiterei könnten barbarische Truppen nur wenig entgegensetzen.

Decius Livius Denter riet zum Wohle der Republik und vor allem um den Ruf der römischen Republik zu stärken, tief in die Tasche greifen um den Makedonen zu zeigen, was wirkliche Militärstärke bedeute. Man sollte es eventuell auch in Betracht ziehen, die Gebiete der Gallier und Makedonen bei einem Kriegszug zu plündern und zu verheeren.

Für Senator Sabinus kam die Aufstellung einer Legion aus Söldner weiterhin nicht infrage, daher komme er zu der Einsicht, dass die Aufstellung einer senatorischen Legion die einzige Option sei für die er sich begeistern konnte. Auch wenn das bedeute, dass sich der jährliche Verlust den die Republik erwirtschafte auf rund 130.000 Aurei erhöhe. Aber er sehe im Moment keine andere Lösung wenn man die eroberten Gebiete behalten und siegreich aus diesem Krieg hervorgehen wolle. Die Entscheidung die es zu treffen galt, konnte in beiden Fällen schwerwiegenden Konsequenzen haben. Stelle man keine neuen Truppen auf, laufe man Gefahr den Krieg zumindest gegen einen der Gegner zu verlieren, stelle man sie auf und gelänge es nicht schnell eine Entscheidung herbeizuführen werde die Republik in den finanziellen Ruin getrieben.

Tiberius Nautius Rutilus erklärte, wäre dieser Antrag vor dem Angriff der Gallier gestellt worden, hätte er ihn mit großer Wahrscheinlichkeit abgelehnt. Aber die militärische Notwendigkeit diktiere in diesen Zeiten das Handeln und Denken, so dass er geneigt sei einem solchen Antrag trotz der enormen finanziellen Belastungen für die Republik zuzustimmen.

Auch für Senator Clemens sei dieser Schritt unausweichlich. Eine arme Republik sei immer noch besser als eine unterjochte.

Marcus Aratus Probus, Mitglied des Senates, der den Platz Vibius Suilius Albus eingenommen hatte, drängte zur Abstimmung zu schreiten, damit umgehend mit der Aufstellung der Truppen begonnen werden könne. Auch er werde für eine weitere senatorische Legion stimmen. Jedoch sollte man die neue Legion, sobald sie aufgestellt war, in den Osten entsenden, damit sie neben der Legio „Senatorius Prima Nova“ erste Kampferfahrung sammeln könne. Die neue Legion gegen die zähen Gallier zu entsenden, sei seines Erachtens ein Fehler.

Spurius Toranius Polus: sprach sich dafür aus gleich zwei neue senatorische Legionen aufzustellen. Eine sollte in den Osten geschickt werden, die andere die Gallier im Westen bekämpfen. Mit dann drei senatorischen Legionen im Osten, die auf die beachtliche Zahl von 50.000 Soldaten komme, müsste es der Republik gelingen den Makedonen das Rückgrat zu brechen.

Senator Probus machte den Vorschlag die Legio „Senatorius Secunda“, die erneut in Rom zur Auffrischung weilte, an die Grenzen zu den Galliern zu entsenden. Seines Erachtens seien zwei Legionen ausreichend um sie gegen die Makedonen in den Kampf zu entsenden.

Widerspruch hierzu kam umgehend von Quintus Cornelius Lentulus. Ein Einsatz der Legio „Senatorius Secunda“ im Westen komme gar nicht in Frage, erstens bestehe ein Senatsbeschluss der den Einsatz der Legion im Osten festlege und zum zweiten werde im Senat wohl keiner so dumm sein gegen Roms stärksten Feind eine erfahrene Legion durch eine gerade erst aufgestellte Legion im Kampf zu ersetzen. Wie so oft werde im Senat wieder Stückwerk fabriziert. Wenn man Truppen aufstellen wolle, dann sollte man es richtig machen und zwei Legionen aufstellen. Die Legio „Senatorius Prima Nova“ und die Legio „Senatorius Secunda“ sollten im Osten bleiben und durch eine neue dritte Legion verstärkt werden. Im Westen müssten die Gallier erst einmal die Grenzsicherungen überwinden bevor sie zu einer wirklichen Gefahr werden könnten. Und selbst daran würden sie seiner Meinung nach scheitern. Die neue vierte Legion werde die Westgrenze dann von dem barbarischen Abschaum reinigen, ihre Stärke reiche für diese Aufgabe aus. Wenn man den Galliern eine Niederlage zugefügt habe, würden sie sich wieder dorthin verkriechen wo sie hervor gekrochen seien, wie schon unzählige Male zuvor. Die vierte Legion solle dann vorerst in Grenznähe verbleiben um den Galliern zu zeigen, dass Rom sie erwarte.

Marcus Aratus Probus erhob sich langsam von seinem Platz um nochmals seine Worte an den Senat zu richten. Er erklärte, da es die Götter gut mit ihm gemeint hätten und er dadurch über ein gewisses Vermögen verfüge, werde er, um die Staatskasse zu entlasten, die Rekrutierungskosten für eine Legion übernehmen.

Die Ankündigung des Senators Probus wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Lucius Antonius Sabinus erklärte daraufhin, dass er nun keinen Grund mehr sehe warum nicht wirklich zwei neue Legionen aufgestellt werden sollten.

Die folgende Abstimmung zum eingebrachten Antrag wurde schließlich mit großer Mehrheit angenommen und zwei neue senatorische Legionen, die Legio „Senatorius Tertia Aratia“ und die Legio „Senatorius Quarta“, sollten aufgestellt werden.


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Umgehend wurden nach dem Senatsentscheid die Soldatenwerber in die Stadt entsandt um Freiwillige anzuwerben und die meldewilligen Bürger zum Marsfeld zu schicken wo die Männer sich versammeln sollten, die in den beiden neuen Legionen dem Vaterland dienen wollten.

Als das neue Jahr begann und die Schneeschmelze einsetzte, begannen die Gallier ihren Angriff auf die eingeschlossenen römischen Truppen. Die rund 900 Soldaten der IV.Kohorte der Legio „Consularis Quintadecima“ konnten der mehr als zehnfachen Übermacht der Gallier nicht standhalten. Zwar kämpften sie tapfer aber ihrer Vernichtung entgingen sie nicht. Aber sie ließen die Gallier bluten. Mehr als 3.800 Barbaren-Krieger fielen, nicht weniger als 650 wurden verwundet, somit büßten die Gallier fast 50% ihrer Truppenstärke ein. Die Verluste veranlassten die Gallier sich nach ihrem Sieg wieder zurückzuziehen, so dass römische Truppen kurz darauf wieder die Grenzbefestigungen bemannen und instand setzen konnten. Damit war ein Eindringen der Gallier auf römisches Gebiet an dieser Stelle verhindert worden.

Mit dem Kriegsausbruch zwischen der Republik und den Galliern operierten auch wieder gallische Piraten in den Gewässern des Mare Tyrrhenum und gefährdeten den Handel der Republik. Bei ihren Beutezügen wagten sich diese Piraten aber zu weit nach Süden vor bis sie sich plötzlich vor dem Hafen von Ostia wieder fanden und dort von den Schiffen der „Classis Prima“ angegriffen wurden. Der Kampf war kurz, dann versanken die Schiffe der Piraten in den Fluten des Mare Tyrrhenum. 252 tote Piraten sowie 186 Tote und 30 Verwundete auf römischer Seite waren die Bilanz dieses Kampfes.

Im Sommer des nächsten Jahres überschritten die Makedonen mit 3.500 Soldaten erneut die Grenze der Provinz Epirus und marschierten nach Westen. Die Legio „Senatorius Secunda“ stellte sich den vorrückenden Makedonen bei Scampa in den Weg. Der Angriff der römischen Legion mit einer fünffachen Überlegenheit gegenüber den Makedonen zerschlug die feindlichen Reihen in kurzer Zeit. Über 3.000 Makedonen starben innerhalb weniger Minuten, die Überlebenden flüchteten vom Schlachtfeld, auf römischer Seite gab es 150 Tote und Verwundete. Nur wenige Monate, die Makedonen hatten mit der Belagerung von Salonae begonnen, später schlug die Legio „Senatorius Secunda“ bei Emania, östlich von Salonae, erneut eine Streitmacht der Makedonen. Von den 7.500 makedonischen Soldaten fielen rund 7.000, dazu 990 römische Soldaten, weitere 174 wurden verwundet. Dann setzte die Legion ihren Weg nach Salonae fort um die Belagerung der Stadt durch die Makedonen zu beenden.

Zu dieser Zeit hatten sich auch die Veneter erneut gegen die Herrschaft Roms erhoben und zu den Waffen gegriffen. Mit insgesamt vier Kohorten der Legio „Consularis Quartadecima Nova Pia Fidelis“ ging der Prokonsul Quintus Fabius Servilianus gegen die Aufständischen vor.








Bei Aquileia erfolgte der Angriff der Kohorten auf die 2.500 Mann starke Rebellenstreitmacht. Nach kurzem Gefecht, 1.300 Mann waren gefallen, gaben sich die Aufständischen geschlagen. Aber auf Pardon konnten sie nicht hoffen, Rebellion wurde mit Hinrichtung bestraft, so auch in diesem Fall. Die Kohorten des Servilianus beklagten 438 Tote und 78 Verwundete.

Auch an der Grenze im Westen gab es Aktivitäten, die Gallier überquerten mit 8.000 Kriegern den Rhodanus, den Grenzfluß zwischen dem Gebiet der Republik und den Galliern, und marschierten auf die Stadt Massilia zu, welche sie noch vor Ende des Winters erreichten und schließlich zur Belagerung übergingen.


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Derweil erkundigte sich Decius Livius Denter in der laufen Senatssitzung über den Fortschritt der Aushebung der beiden neuen Legionen sowie über den Fortgang der Kämpfe an den Grenzen im Westen und Osten.

Bevor jedoch der amtierende Konsul Decius Iunius Pera dazu kam die gewünschten Auskünfte zu erteilen, wollte der Senator Spurius Toranius Polus über die Einsatzgebiete der beiden neuen Legionen sprechen. Er erklärte, dass es ihm sinnvoll schiene, die Einsatzgebiete der beiden Legionen schon jetzt festzulegen. Er griff dabei einen Vorschlag des Senators Lentulus auf, der unlängst angeregt hatte, die Legio „Senatorius Tertia Aratia“ zur Unterstützung der Legio „Senatorius Prima Nova“ und der „Legio Senatorius Secunda“ zu entsenden. Dies sei insofern sinnvoll, da die Legio „Senatorius Prima Nova“ noch immer den Auftrag habe Poetovio anzugreifen und den Pannonienfeldzug zu Ende zu bringen. Mit der Verlegung der Legio „Senatorius Tertia Aratia“ in die östlichen Provinzen habe die Legio „Senatorius Prima Nova“ die Gelegenheit frei von Verteidigungseinsätzen ihre Ziele zu erreichen. Derweil solle die Legio „Senatorius Quarta“ an der Grenze zu den gallischen Gebieten eingesetzt werden um dort die Verteidigungskraft zu erhöhen und um für den Fall der Überwindung der Grenzbefestigungen eine schlagkräftige Truppe in Grenznähe zu haben um die Gallier schnellstmöglich zurückschlagen zu können.

Decius Iunius Pera erhob sich schließlich und begann seine Ausführungen. Er erklärte, dass die Lage an dem weiterhin angespannt und z.T. auch gefährlich sei. Im Westen habe man die Gallier fast überall daran gehindert die Grenzbefestigungen zu überwinden. An einer Stelle hingegen sei ihnen gelungen: sie überschritten den Rhodanus und begannen mit der Belagerung Massilias. Ob die Mauern und Verteidiger die Stadt vor dem Zugriff der Barbaren bewahren konnten sei ungewiss. Dahingegen habe sich die Lage an der Nordgrenze entspannt, unterstützt durch römische Speculatores erhoben sich die Germanen in Noricum gegen die makedonische Besetzung und vertrieben diese zum großen Teil aus dem Land. Die Kämpfe an der Ostgrenze hielten weiter mit unverminderter Härte an, doch schien die Kraft der Makedonen langsam zu erlahmen nachdem ihre Offensive nicht die gewünschte Durchschlagskraft gehabt hatte. Salonae stehe zwar immer noch unter Belagerung, aber die Legio "Senatorius Secunda" eile zum Entsatz der Stadt heran. Epirus konnte soweit gesichert werden, konsularische Verbände verstärkten dort derzeit noch die Verteidigung. Illyrien sei weitestgehend abgesichert, so dass die Makedonen dort bisher keinen Fuß fassen konnten. Trotzdem zögen sie auch dort wieder Truppen zusammen um die Verteidigung, ebenfalls verstärkt durch konsularische Truppen, ins Wanken zu bringen. Pannonien sei zwar im Moment noch exponiert, aber man konnte die beiden wichtigsten Danubius-Übergänge sichern und verhinderte damit ein Eindringen der Makedonen in die Provinz aus dem Norden und Osten. Die Sicherung gegen Westen und Süden habe die Legio "Senatorius Prima Nova" übernommen, die die makedonischen Verbände alleine durch ihre Präsenz davon abhalte einen Angriff zu starten.

Lucius Antonius Sabinus beschäftigte die Frage nach dem Einsatzzeitpunkt für die Legio „Senatorius Quarta“, die an der Westgrenze eingesetzt werden sollte, denn hier schiene ihm im Moment der wichtigste Brennpunkt zu liegen, weshalb man dort als erstes zur Lageentspannung tätig werden sollte.

Der Konsul Pera erläuterte daraufhin, dass einige Kohorten bereits aufgestellt seien und in Marsch gesetzt werden könnten, bis die Legionen allerdings komplett aufgestellt seien werde noch etwas Zeit vergehen.

Da ein unmittelbarer Einsatz der Legionen dadurch nicht möglich war, vertagte der Senat die endgültige Entscheidung über die Einsätze der Legio „Senatorius Tertia Aratia“ und der Legio „Senatorius Quarta“ auf die nächste Senatssitzung, nachdem die Legionen komplett aufgestellt sein würden.


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Der Angriff der Gallier auf Massilia ließ nicht lange auf sich warten, kaum war das Frühjahr angebrochen traten die Gallier zum Sturm auf die Stadt an. Auf den Mauern Massilias wurden sie von den 4.500 Soldaten der Legio „Consularis Sextadecima“ unter dem Kommando des Prokonsuls Publius Aelius Donatus erwartet.











Zwar gelang es den Galliern die Mauern zu überwinden und in die Stadt einzudringen, aber in den Straßen wurden sie nach und nach aufgerieben. Der Sieg war für die Republik teuer erkauft: 3.204 Tote und 564 Verwundete waren an Verlusten zu verzeichnen.

Die Legio „Senatorius Prima Nova“ war nach ausreichender Sicherung Emonas nach Rom zurückgekehrt und hatte ihre Verluste ersetzt. Danach war sie sofort wieder nach Pannonien aufgebrochen und hatte ein Lager in den pannonischen Ebenen bei Osones gebaut, wo sie untergezogen war, um bei günstiger Lage auf Poetovio vorstoßen zu können. Die Makedonen griffen dieses Lagers zu der Zeit an als auch die Gallier ihren Sturm auf Massilia begannen. Mit 9.500 Mann gingen sie daran das Lager der Legion zu belagern.










Während die Reiterei das Lager verließ um außerhalb Aufstellung zu nehmen, begannen die schweren Onager die makedonischen Truppen zu beschießen, die ihre Truppen neu positionieren und formieren wollten.





Die römische Reiterei stürzte sich auf die schweren Waffen der Makedonen die nicht in der Lage waren dem Tempo des Großteils der makedonischen Truppen zu folgen.





Panik und Unordnung verbreitete sich ob des Reiterangriffes in den Reihen der Makedonen. Als sich die ersten zur Flucht wandten, folgte ihnen nach und nach der Rest der Truppen.





Die römische Reiterei nahm die Verfolgung auf und machte die Fliehenden nieder.





Unterdessen hatten sich die beiden Kohorten der Bogenschützen des Placus Mucius Gallus genähert und begannen nun die sich zurückziehenden Makedonen mit Pfeilhageln einzudecken.








Der Großteil der makedonischen Truppen konnte vernichtet werden, nur rund einem Drittel gelang es sich vom Schlachtfeld zurückzuziehen.






Die Soldaten der Legio „Senatorius Prima Nova“ waren begierig auf einen Kampf und so unternahmen sie schon kurz darauf einen Ausfall und attackierten die Makedonen. In Anbetracht ihrer Unterlegenheit beschlossen diese sich schnell aus dem Kampf zurückzuziehen. Die kurze Gefechtsberührung hatte rund 6.500 Makedonen das Leben gekostet, römischer Seite waren 594 Soldaten gefallen und 108 verwundet worden.

Nachdem weitere makedonische Truppen durch die Exploratores der Legion bei Herculia gesichtet worden waren, entschloss sich der Stab dazu diese umgehend anzugreifen. Es handelte sich um zwei Armeen, zusammen 14.000 Mann stark.







Die Legion positionierte sich in einer doppelten Schlachtreihe deren Flanken von der III., IV. und V.Ala gedeckt wurde. Im Zentrum der zweiten Reihe waren die schweren Onager in Position gegangen.





Diese nahmen die makedonischen Reihen unter Beschuss …





… während sich die einzelnen Kohorten und Alen in Formation auf die makedonischen Linien zu bewegten.





Wie geplant lösten sich während des Vormarsches je zwei Kohorten auf den Flanken aus dem Verband der Formation und bewegten sich auf die makedonischen Flanken zu. Das Zentrum hielt an um den Angriff der makedonischen Reiterei zu erwarten, der sich ankündigte. Die Bogenschützen nahmen dabei die sich nähernden Reiter unter Beschuss.





Der Angriff der makedonischen Reiterei wurde erfolgreich abgewehrt und im Gegenzug begann die römische Reiterei nach der Überflügelung der makedonischen Linien ihrerseits den Flankenangriff.





Die Linien der Makedonen brachen unter dem Angriff zusammen und fluteten zurück.





Schließlich fand der makedonische Anführer den Tod und die Makedonen flohen nun Hals über Kopf verfolgt von römischen Truppen.





Da die makedonische Verstärkung nicht rechtzeitig auf dem Schlachtfeld eintraf, war der römische Sieg nicht mehr zu gefährden.






Die Teilung ihrer Truppen war für die Makedonen verhängnisvoll, der Angriff der Legio „Senatorius Prima Nova“ traf auf keinen großen Widerstand seitens der 8.000 Makedonen die sich diesem Angriff gegenübersahen und noch bevor die zweite Armee mit ihren 6.000 Mann das Schlachtfeld erreichen konnte waren ihre Kameraden schon dabei um ihr Leben zu rennen. Aber nur 1.300 schafften es lebend das Schlachtfeld zu verlassen. Die Verluste der Legio „Senatorius Prima Nova“ beliefen sich auf 144 Tote und 24 Verwundete.

Die Legio „Senatorius Secunda“ hatte derweil durch ihren Sieg bei Emania und ihren Anmarsch auf Salonae die Makedonen dazu veranlasst die Belagerung der Stadt abzubrechen und sich zurückzuziehen. Der Legatus Legionis Oppius Plaetorius Armiger dachte aber nicht daran die Makedonen entkommen zu lassen und befahl der Legion die Verfolgung aufzunehmen. Obwohl die Makedonen zahlenmäßig der Legio „Senatorius Secunda“ ebenbürtig waren, beide Armeen zählten rund 15.000 Soldaten, wichen sie dennoch permanent der Schlacht bis sie sich schließlich bei Salviae in einem Lager verschanzten, welches die Legio „Senatorius Secunda“ umgehend anfing zu belagern.














Nach sorgfältiger Vorbereitung begann dann der Angriff auf das Lager. Der Kampf dauerte nicht lange, die Makedonen unfähig ihre Kräfte sinnvoll zu entfalten waren nicht zu einer organisierten Abwehr im Stande. Dies begünstigte das Eindringen der römischen Truppen in das Lager und das Niederkämpfen jedweden Widerstandes der Makedonen. Nachdem auch der letzte Makedone niedergestreckt war, endete das Blutbad. 2.598 Tote und 456 Verwundete auf römischer Seite kamen zu den 15.000 toten makedonischen Soldaten hinzu.


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08.12.2009 21:00
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Konsul Lucius Mamilius Vitulus berichtete in der zuvor einberufenen Senatssitzung von einer Lageverbesserung an den Grenzen der Republik, die durch wichtige Siege gegen Gallier und Makedonen erreicht wurde. Die Legio "Consularis Sextadecima" konnte einen Angriff durch 8.000 Gallier auf Massilia unter starken eigenen Verlusten abwehren und die gallischen Truppen vernichten. Zwar gebe es weiter nördlich noch Grenzbedrohungen durch gallische Verbände, aber bisher gelang es den Grenztruppen die Gallier am Eindringen auf römisches Territorium zu hindern. Im Osten gelang es der Legio „Senatorius Secunda“ eine starke makedonische Armee ebenfalls restlos aufzureiben. Die restlichen Verbände der Makedonen in Pannonien und Illyrien hätten sich nun in den Raum Poetovio zurückgezogen wo sie sich neu sammelten und den nächsten römischen Angriff erwarteten. Daher sei es noch offen wann die Stadt Poetovio falle und der Feldzug abgeschlossen sein werde. Ferner unterrichtete der Konsul die Senatoren vom Abschluss der Aufstellung der Legio „Senatorius Tertia Aratia“ und der Legio „Senatorius Quarta“, beide seien nun bereit für den Einsatz.

Lucius Antonius Sabinus brachte den seit langem vorbereitenden Antrag ein, die der Legio „Senatorius Tertia Aratia“ im Osten und die Legio „Senatorius Quarta“ im Westen einzusetzen. Die Senatoren Tiberius Nautius Rutilus, Marcus Aratus Probus und Decius Livius Denter sicherten diesem Antrag sofort ihre Unterstützung zu.

Die Abstimmung darüber war dann nur noch eine Formsache, da auch fast alle anderen Senatoren für diesen Antrag waren, so dass er einstimmig angenommen wurde.


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Umgehend wurden den Legionsbefehlshabern Marcus Claudius Fronto, Legatus Legionis der Legio „Senatorius Tertia Aratia“, und Cnaeus Iulius Verus, Legatus Legionis der Legio „Senatorius Quarta“, die Marschbefehle für ihre Truppen zugestellt und die Legionen begaben sich auf den Weg in ihre Einsatzgebiete.

Die im folgenden Winter durch den Tod von Caius Artorius Castus, dem Prokonsul der Provinz Apulia, vakant gewordene Position als Statthalter wurde vom amtierenden ersten Konsul Lucius Mamilius Vitulus durch die Übertragung der Amtsgewalt auf Tertius Claudius Crassus, den Prokonsul der Provinz Campania, besetzt. Zu dieser innenpolitischen Krise gesellten sich kurz darauf auch ein Aufstand der Dalmater und eine neuerliche Belagerung von Salonae durch die Makedonen, die aber nur kurz aufrechterhalten wurde. Ein Jahr später schied auch Quintis Ulpius Vitalis, Prokonsul der Gallia Cisalpina, aus dem Leben und die Gallier überschritten einmal mehr den Rhodanus um Massilia zu belagern. Die Statthalterschaft der Gallia Cisalpina wurde vom Ersten Konsul Marcus Fulvius Flaccus an Quintus Fabius Servilianus, den Prokonsul der Provinz Venetia, übertragen. Gegen die Belagerung Massilias ging Publius Aelius Donatus, Prokonsul der Gallia Transalpina, eigenständig vor.











Die Legio „Consularis Sextadecima“ griff, mit dem Prokonsul an der Spitze, aus der Stadt heraus die Gallier an und schlug sie in die Flucht. Alle 3.000 gallischen Krieger fielen im Kampf, auf römischer Seite starben 3.096 Soldaten, weitere 546 wurden verwundet.

Im Sommer des Konsulatsjahres von Manius Otacilius Crassus erfolgte dann der geballte Angriff römischer Truppen auf Poetovio, das letzte Feldzugsziel der Legio „Senatorius Prima Nova“, dessen Einnahme den Abschluss eines zwanzigjährigen Feldzuges bringen sollte. Mehr als 50.000 römische Soldaten in vier Armeen marschierten aus verschiedenen Richtungen auf Poetovio zu: die Legionen „Senatorius Prima Nova“, „Senatorius Secunda“, „Senatorius Tertia Aratia“ und eine aus den I., II. und III.Kohorten der Legionen „Consularis Prima“, „Consularis Tertia“, „Consularis Quarta“, „Consularis Undecima“ und „Consularis Duodecima“ bestehende Legion. Den ersten Schlag führten die konsularischen Truppen im Verbund mit der Legio „Senatorius Secunda“. Bei Celeia, einem kleinen Ort westlich von Poetovio, griffen sie eine 17.000 Mann starke makedonische Armee an. Doch gegen die beiden römischen Armeen in Gesamtstärke von 26.500 Mann hatten sie keine Chance. Schon der Angriff der Legio „Senatorius Secunda“ fügte den Makedonen schwere Verluste zu und brachte ihre Reihen an den Rand der Vernichtung. Als die konsularischen Kohorten das Schlachtfeld erreichten waren die Makedonen schon fast gänzlich vernichtet. Die Reste wurden dann von den konsularischen Truppen in die Flucht geschlagen. An diesem Tag büßten die Makedonen 15.000 Tote ein, die Legio „Senatorius Secunda“ hatte Verluste in Höhe von 5.748 Toten und 1.062 Verwundeten, die konsularischen Truppen verzeichneten 282 Tote.

Im Winter des gleichen Jahres erhoben sich erstmals seit vielen Jahren auch wieder die Latiner gegen Rom. Publius Flavius Fimbria, der Statthalter Latiums, ging mit den ihm verbliebenen Truppen der Legio „Consularis Prima“ gegen die Latiner vor und schlug sie in einer Schlacht bei Antemnae.








Von den 3.000 Aufständischen die zu den Waffen gegriffen hatten, kamen 1.800 im Kampf um, die überlebenden 1.200 wurden entlang der Via Latina gekreuzigt. Die Legio „Consularis Prima“ hatte 1.416 Tote und 258 Verwundete zu verzeichnen.

Zum Abschluss seiner Amtszeit als amtierender Konsul berief Manius Otacilius Crassus noch einen neuen Statthalter für die Provinz Gallia Cisalpina: Herius Alpinus Classicianus übernahm die Amtsgeschäfte von Quintus Fabius Servilianus, der sich nun wieder voll und ganz um seine eigene Provinz kümmern konnte. Auch der Crassus folgende Konsul des nächsten Jahres, Lucius Postumius Megellus, konnte einen weiteren vakanten Statthalterposten besetzen: Quintus Iulius Libo wurde zum Statthalter der Provinz Illyria ernannt und löste damit den Prokonsul der Dalmatia, Aulus Cornelius Gaetulicus, als Statthalter der Provinz Illyria ab, die dieser elf Jahre als zweite Provinz geführt hatte.

Wenig später erfolgte im Krieg gegen Makedonien der nächste Schlag. Nachdem die Legio „Senatorius Prima Nova“ einen Belagerungsring um Poetovio gezogen hatte, ging die Legio „Senatorius Tertia Aratia“, unterstützt von konsularischen Truppen, daran die beiden makedonischen Armeen die nahe der Stadt standen anzugreifen. In zwei Schlachten wurden die Makedonen geschlagen, von den 13.500 Mann die die beiden makedonischen zur Verfügung hatten konnten lediglich rund 700 lebend entkommen. Die Verluste der Legio „Senatorius Tertia Aratia“ beliefen sich auf 966 Tote und 174 Verwundete. Mit diesen Siegen war die Garnison in Poetovio auf sich allein gestellt und sah sich dem nun bald folgenden Angriff der Legio „Senatorius Prima Nova“ gegenüber.

Während der Kämpfe im Osten sprachen auch im Westen die Waffen. Die Legio „Senatorius Quarta“ war in Gewaltmärschen in Richtung Grenze geeilt als die Gallier mit 11.000 Kriegern erneut den Rhodanus überschritten und sich auf Massilia zu bewegten. Bei Glanate gelang es der Legion die Gallier abzufangen und anzugreifen. Die Gallier wurden von diesem Angriff überrascht und unvorbereitet getroffen, so dass die Legion einen ungefährdeten Sieg erringen konnte. Dabei verlor sie 2.496 Tote und 438 Verwundete, die gallischen Truppen wurden fast zur Gänze zerschlagen, 10.500 gallische Krieger fielen in der Schlacht, einige wenige gerieten in Gefangenschaft, der Rest konnte vom Schlachtfeld fliehen.


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Auch in der laufenden Senatssitzung unter dem Vorsitz des Konsuls Lucius Valerius Flaccus waren diese Kämpfe Thema. Konsul Flaccus hielt fest, dass der Feldzug gegen die Makedonen der im Konsulatsjahr des Publius Sulpicius Saverrio seinen Anfang genommen hatte, nun 19 Jahre später, endlich vor seinem Abschluss stehe. Nach den Siegen der Legio „Senatorius Tertia Aratia“ sei es nur noch eine Frage der Zeit wann die Truppen der Legio "Senatorius Prima Nova" unter Spurius Numonius Camerinus, die ihren Belagerungsring um die Stadt Poetovio aufgebaut hatte, den Angriff zur Eroberung beginnen würden. Während sich im Osten die Lage sehr zu Roms Gunsten geneigt habe, sei die Lage im Norden wieder schlechter geworden, denn Noricum sei den Germanen wieder verloren gegangen und die Makedonen besäßen damit nun wieder die Möglichkeit von Norden her in römisches Gebiet einzudringen. Im Westen habe sich die Lage ebenfalls stabilisiert nachdem die Legio "Senatorius Quarta" ihre Feuertaufe bestand und eine gallische Armee zurückgeschlagen habe und so die Belagerung Massilias beenden konnte.


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Der finale Angriff auf Poetovio erfolgte dann ohne große Vorbereitungszeit noch im Winter um den Makedonen nicht die Gelegenheit zu geben, sich vorzubereiten.







Der Angriff auf die Stadt sollte an vier Stellen gleichzeitig erfolgen. Die VII., VIII., IX. und X.Kohorte, sowie die I.Ala und die schweren Onager stellten sich vor dem Südtor auf.





Während die schweren Onager den Beschuss der makedonischen Truppen in der Stadt begannen, marschierten die I. und II.Kohorte, sowie die beiden Prätorianerkohorten und die III.Ala zum Westtor, von wo aus sie angreifen sollten.





Vor dem Osttor waren die V. und VI.Kohorte, sowie eine Bogenschützen-Kohorte und die IV.Ala aufmarschiert.





Die III. und IV.Kohorte, eine weitere Bogenschützen-Kohorte und die V.Ala zogen zum Nordtor.








Einer der ersten in der Stadt einschlagenden Brandsalven fiel der makedonische Befehlshaber zum Opfer, so dass die Verteidiger der Stadt nun führerlos waren.





Der erste Erfolg wurde am Westtor erzielt als die Reiter der III.Ala durch das Tor stürmten und die makedonischen Truppen die das Tor sicherten zurückschlugen.





Am Nordtor hatten die Bogenschützen durch ihren Beschuss die makedonischen Truppen vom Tor weggetrieben, so dass die III. und IV.Kohorte ohne auf Widerstand zu treffen durch das Tor gelangen konnte.





Am Osttor stürmten die V. und VI.Kohorte in die Stadt.





Die III.Ala hielt unterdessen nachrückende makedonische Truppen vom Westtor fern, so dass die I. und II.Kohorte unterstützt von den Prätorianern unbeschadet durch das Tor gelangen konnte.





Am Südtor geriet der Angriff der römischen Truppen hingegen ins Stocken und die Verluste stiegen rapide an.








Auch am Nordtor begannen die Makedonen ernsthaften Widerstand zu leisten und weitere Truppen heranzuziehen.





Die I. und die III.Ala waren unterdessen bis ins Stadtzentrum vorgestoßen wo sie die sich dort befindenden makedonischen Truppen angriffen.








Die Makedonen hatten dem Angriff der römischen Reiterei nur wenig entgegenzusetzen und wurden nach und nach aufgerieben.





Wo sich noch makedonischer Widerstand formierte wurde er von römischen Truppen unter vielen eigenen Verlusten gebrochen.






Der Sieg der Legio „Senatorius Prima Nova“ war nach hartem Kampf gegen den Widerstand der Makedonen erreicht. Der Angriff hatte dabei nicht den erhofften Erfolg gebracht, denn die Makedonen konnten die Angriffe an den meisten Stellen abwehren. Trotzdem gelang es der I., II., XI. und XII.Kohorte, sowie der I. und III.Ala in die Stadt vorzudringen und dort das Stadtzentrum zu besetzen und gegen die makedonischen Gegenangriffe zu halten. Nachdem der Großteil der makedonischen Truppen gefallen war, gaben die wenigen Überlebenden den Kampf auf. Rund 12.400 von 12.700 makedonischen Soldaten waren getötet worden, der Rest geriet, teilweise verwundet, in Gefangenschaft. Die Verluste der Legio „Senatorius Prima Nova“ beliefen sich auf 5.520 Tote und 978 Verwundete. Drei Kohorten wurden komplett aufgerieben, ebenso die beiden Alen des Quintus Tempanius Sandilianus, der in der Schlacht den Tod fand. Für ihre Tapferkeit in der Schlacht wurden Tiberius Calavius Hiberus und Placus Mucius Gallus mit der Corona Civica ausgezeichnet. Auf Beute musste die Republik aber verzichten, denn in der ganzen Stadt fand sich keine Schatzkammer oder ähnliches, was sich lohnte als Siegesbeute nach Rom geschickt zu werden. Wie es den Anschein hatte, war es den Makedonen gelungen alles rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Auch Sklaven gab es nicht einzubringen, denn in der ganzen Stadt fanden sich gerade einmal genügend Männer um damit wenigstens zwei Kohorten Garnisonstruppen aufzustellen. Ob die Legio „Consularis Duovicesima“, so der Name der Garnisonslegion, je ihrer Bezeichnung „Legion“ gerecht werden würde, konnte bei diesem Mannschaftsbestand bezweifelt werden.


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Während die Senatssitzung ihren Lauf nahm betrat ein Bote die Hallen der Curia und eilte schnellen Schrittes zum Sella Curulis, auf dem der Erste Konsul Platz genommen hatte. Er überreichte ihm eine Schriftrolle und entfernte sich schnell wieder. Flaccus überflog die Zeilen und erhob sich schließlich um zu sprechen. Er informierte den Senat über den Fall Poetovio’s und den Abschluss des langen Feldzuges. Man dürfe sich aber nicht der Illusion hingeben, dass die Republik nun Ruhe hätte. Noch immer befänden sich zehntausende makedonische Soldaten in Pannonien, so dass Rom noch weitere Kämpfe bevorstanden bis die Kampfkraft der Makedonen endgültig erlahmt sein würde. Weiterhin nutzte er die Gelegenheit den Senat über den Verlauf und die Erfolge des Krieges gegen Makedonien zu informieren:

In den zurückliegenden 21 Jahren seit der Krieg mit dem Angriff der Makedonen auf Salonae erneut ausbrach seien insgesamt 24 große Schlachten geschlagen und Territorium für die Bildung von 4 römischen Provinzen gewonnen worden.

Als Beute seien 268.116 Sklaven und 241.374 Aurei nach Rom gebracht worden.

5 Schlachten seien von konsularischen Truppen geschlagen worden, 7 von der Legio "Senatorius Prima Nova", 2 von der Legio "Senatorius Tertia Aratia" und 10 von der Legio "Senatorius Secunda".

Dabei lagen die Verluste bei den konsularischen Truppen bei 14.772 Toten und 2.556 Verwundeten.

Die Legio "Senatorius Prima Nova" verlor 13.080 Tote (darunter 7 Offiziere) und 3.114 Verwundete.

Die Legio "Senatorius Tertia Aratia" hatte Verluste in Höhe von 966 Toten und 174 Verwundeten.

Die Legio "Senatorius Secunda" verzeichnete 12.516 Tote und 2.556 Verwundete.

So dass sich die Gesamtverluste des Krieges bisher auf 41.334 Tote und 8.400 Verwundete beliefe.

Demgegenüber verloren die Makedonen mindestens 176.862 Tote und weitere 6.708 Soldaten die, z.T. verwundet, in Gefangenschaft gerieten.

Zugleich gelte es einen neuen Befehlshaber für die Legio „Senatorius Prima Nova“ zu ernennen, denn Spurius Numonius Camerinus sei aus Altersgründen als Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima Nova“ zurückgetreten ist. Die zur Wahl stehenden Offiziere wurden vom Ersten Konsul benannt und die Senatoren nahmen Einblick in die Dienstakten der Kandidaten um eine Entscheidung treffen zu können.











Senator Quintus Cornelius Lentulus befand derweil, dass die Truppen Roms wahrlich außergewöhnliche Erfolge im Kampf gegen die Makedonen zu verzeichnen hatten. Aber er käme nicht umhin auch dem Gegner Respekt zu zollen, so viele Tote hatten die Makedonen zu beklagen und noch immer bekämpften sie die Republik, griffen sie immer wieder an. Anderen Feinden hätten solche Verluste das Rückgrat gebrochen. Bei den Makedonen scheine es, wo einer fiele, stünden zwei neue auf. So werde der Kampf jedoch noch ewig weitergehen, wenn man nicht handelte und die richtigen Entscheidungen treffen würde.

Secundus Albinius Triferus, der den Platz des aus dem Senat ausgeschiedenen Spurius Toranius Polus eingenommen hatte, ergriff das Wort. Der Feldzug sei zwar beendet, der Krieg aber noch lange nicht. Weder der im Osten gegen die Makedonen und noch viel weniger der Krieg im Westen gegen das gallische Barbarenpack. Hier gelte es ein Exempel zu statuieren, denn im Vergleich zu den Makedonen hätten die Gallier noch nicht ausreichend gelernt römischen Stahl zu fürchten. Hier müsse man die nächste Offensive ansetzen. Er wollte aber nicht soweit gehen von einem Eroberungsfeldzug zu sprechen sondern vielmehr einen Vernichtungsfeldzug führen. Rom solle zwei senatorische Legionen mit der Flotte in feindlichem Hinterland landen. Während das Gros der gallischen Truppen an der Grenze gebunden sei, werde das Hinterland entblößt sein und damit das richtige Ziel für Roms Truppen.

Gaius Nautius Rutilus empfahl hingegen eher die Nordgrenze im Auge zu behalten, es gefalle ihm nicht, dass die Makedonen Rom nun auch aus dieser Richtung angreifen konnten. Ein militärisches Eingreifen dort sollte man nicht ausschließen, auch wenn das Gebiet ursprünglich den Germanen gehört habe. Quintus Romilius Magnus war der gleichen Meinung, Noricum unter römische Kontrolle zu bringen sei sicherlich eine sinnvolle Maßnahme um die Grenzverteidigung zu optimieren. Man sollte die römischen Grenzen im Norden an den Danubius vorschieben, dies wäre mit Sicherheit nicht zum Nachteil Roms.

Senator Gaius Pomponius Clemens, Nachfolger von Valerius Pomponius Clemens im Senat, empfahl den Senatoren dringend, sich nicht noch zusätzliche Feinde zu schaffen, indem man altes Land der Germanen in Besitz nehme. Besser sei es eine Revolte dort zu schüren um die Makedonen von dort zu vertreiben. Viel wichtiger sei im Moment, den Krieg gegen die Makedonen ein für allemal zu Ende zu bringen. Das könne man nur mit einem Angriff auf das makedonische Kernland erreichen. Also sollte die Republik alle ihre Truppen nach Thessalonica entsenden, um den Makedonen das Rückgrat zu brechen.

Lucius Antonius Sabinus äußerte, bevor nicht die neu eroberten Gebiete von makedonischen Truppen gesäubert, gesichert und befriedet seien, sei er dagegen einen neuen Feldzug zu beginnen. Aber er teile die Meinung, dass die Republik danach gut beraten wäre die Makedonen aus Noricum zu werfen und das Gebiet Rom untertan zu machen. Früher oder später werde man es sowieso erobern müssen, wenn die Republik einen stabilen und sicheren Grenzverlauf haben wolle. Dann solle man es lieber früher als später erobern.

Da aber aufgrund eines zurückliegenden Senatsbeschlusses ein unmittelbar beginnender Feldzug nicht möglich war, sondern die nächsten fünf Jahre der Konsolidierung der neuen Grenzen dienen sollten, wurde das Thema vorerst vertagt. In der Frage des neuen Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima Nova“ endete die Abstimmung mit einer deutlichen Mehrheit für Sextus Potitius Collatinus als neuen Befehlshaber der Legion.


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Mit der Einnahme Poetovio’s waren die Expansionspläne der Republik vorerst erfolgreich umgesetzt. Nun galt es die neuen Grenzen im Osten zu verteidigen und die eigenen Kräfte zu sammeln um den Krieg gegen die Makedonen weiterhin erfolgreich gestalten zu können. Auch im Westen war die Grenze einigermaßen gesichert, vereinzelte gallische Einfälle konnten bisher immer zurückgeschlagen und sollte das Kriegsglück die Republik nicht verlassen, würde dies auf absehbare Zeit so bleiben.

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