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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Rome Total War-Kampagnengeschichte "Ascensus Romae"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

09.09.2009 11:25
RE: Kapitel XVI Thread geschlossen

Expansion







Gegen den Aufstand der Messapier wurde die neu strukturierte Legio "Consularis Secunda" unter ihrem Legatus Legionis Cnaeus Rubellius Plautus eingesetzt. Nahe dem Ort Grumentum konnten die römischen Truppen die Aufständischen stellen und in einer kurzen Schlacht besiegen. Dabei kamen annähernd 3.500 der mehr als 4.000 Rebellen um, auf römischer Seite wurden 96 Soldaten getötet, zwei Dutzend weitere wurden verwundet, die überlebenden Rebellen wurden hingerichtet. Die Schlagkraft der neuen Truppen nach der Heeresreform hatte sich erneut unter Beweis gestellt.

Die durchgeführte Heeresreform brachte auch einige Veränderungen im Stab der Legio "Senatorius Prima Nova" mit sich. Zwei neue Offiziere waren zur Legion gestoßen, während andere Stabsoffiziere neue Posten besetzten. Marcus Iulius Glabrus kam als neuer Tribunus Laticlavius zur Legion, genauso wie Cnaeus Pomponius Glabrio, der als neuer Praefectus Praetorio seinen Dienst versehen sollte. Der bisherige Tribunus Angusticlavius Numerius Flavius Asterius sollte den Posten des Praefectus Cohortis bekleiden, während Publius Catius Sabinus der neue Praefectus Alae der Legion wurde.

Im Winter dieses Jahres verstarb Caius Cornelius Gallus, der langjährige Befehlshaber der "Classis Prima". Als Nachfolger wurde Titus Flavius Taurus durch den zweiten Konsul der Republik eingesetzt.


* * * * * *


Im Sommer seines Konsulatsjahres erhielt der Erste Konsul Spurius Carvilius Maximus alarmierende Nachrichten aus dem Norden. Die an den Grenzen der Republik lebenden Gallier hatten den Bündnisvertrag aufgekündigt und hatten die römischen Grenzbefestigungen angegriffen. Der Erste Konsul berief den Senat zu einer Dringlichkeitssitzung ein, um über die Reaktion auf den Angriff der Gallier zu entscheiden. Der Konsul legte den Senatoren dar, dass die Aufkündigung des Bündnisses auf den Kriegsausbruch zwischen Galliern und Iberern zurückzuführen sei. Mit den Iberern hatte Rom erst kürzlich zuvor ebenfalls einen Bündnisvertrag geschlossen und war daher mit beiden Völkern verbündet. Der Republik hätte daher eine Parteinahme bevorgestanden, dem hatten die Gallier dann jedoch vorgegriffen in dem sie die Grenzbefestigungen in der Provinz Gallia Cisalpina angegriffen hatten. Den römischen Besatzungen sei es gelungen die Angriffe abzuwehren und die Gallier am Eindringen in die römische Provinz zu hindern. Man müsse nun jedoch schnell Verstärkung in die bedrohte Provinz verlegen. In Anbetracht der Tatsache, dass nur die konsularischen Legionen komplett umgerüstet waren, die senatorischen Truppen jedoch noch Mannschaftsbedarf hätten, sei es am sinnvollsten in diesem Fall beide senatorischen Legionen in Marsch zu setzen.

Marcus Scantinius Alienus, der Lucius Verginius Curio im Amt des Volkstribuns nachgefolgt war, zeigte sich betrübt ob des Bündnisbruches seitens der langjährigen gallischen Verbündeten. Nichtsdestotrotz solle dieser Krieg nicht aufwändiger werden als unbedingt erforderlich. Die Grenzbefestigungen hätten gehalten und damit Schaden von den Bürgern der Republik abgewendet. Jetzt gelte es, die gallischen Angriffstruppen in den Bergen zu zermürben. Über die engen Pässe könnten sie nur wenige Truppen heranführen, das sei ein Vorteil für die eigenen Truppen. Mit Mediolanum in erreichbarer Nähe sollte man sich daher auf die Verteidigung der Befestigungen konzentrieren anstatt sich auf kostspielige Abenteuer einzulassen. Außerdem sei ein regional begrenzter Konflikt in den Alpen eine weit weniger starke Belastung für die Geldmittel der Republik. Er stimme daher dem Vorschlag des Konsuls zu, die beiden senatorischen Legionen trotz ihrer noch laufenden Umrüstung in den Norden zu entsenden. Allerdings sollten sie schnellstmöglich durch eine aus den Garnisonen der nördlichen Städte zusammengesetzte Verteidigungstruppe abgelöst werden, da deren Verluste leicht in Mediolanum ersetzt werden könnten, hingegen die senatorischen Truppen erst nach Rom zurückkehren mussten

Tiberius Pollienus Macro unterstützte den Vorschlag des Konsuls ebenfalls um die Lage an der Grenze zu bereinigen. Ferner hielt er einen begrenzten Feldzug für erforderlich um den Galliern ihre Grenzen aufzuweisen. Sowohl aus strategischer als auch praktischer Sicht böte sich ein Angriff auf das gallische Massilia an.

Senator Bellicus hielt es ebenfalls für sinnvoll beide senatorische Legionen in den Norden zu schicken und auch in Massilia sah er ein geeignetes Gegenziel. Jedoch fand er, man solle zuerst etwas detaillierte Geheimdienstinformationen über die Gallier abwarten bevor die Republik zu dem angedachten Schritt übergehe. Vorerst sollte man die Gallier an den Alpen bluten lassen, so wie es der Volkstribun Alienus bereits vorgeschlagen habe.

Dieser äußerte Bedenken bezüglich eines Angriffes gegen Massilia. Die Stadt läge zu ungünstig um dauerhaft und wirkungsvoll verteidigt werden zu können. Der Schutz der Alpen den die Republik nun genieße, könne nicht für diese Stadt gelten. Auch dürfe man das Hauptaugenmerk in der Führung der Republik nicht aus den Augen verlieren, welches finanzielle und wirtschaftliche Konsolidierung hieße. Mit einem neuerlichen Feldzug wären die gesetzten Ziele in diesem Bereich schwerer zu realisieren.

Spurius Carvilius Maximus ergriff das Wort um zu dem aktuellen Vorschlag des Senators Macro seine Meinung zu äußern. Er begrüßte den Vorschlag Senator Macro’s. Ein solcher begrenzter Angriff bedeute für die Republik keinen größeren Aufwand, da beide senatorischen Legionen im Feld stünden und ein Marsch nach Massilia nur ein kurzer Umweg sei. Alternativ könne der Transport auch auf den Schiffen der "Classis Prima" erfolgen. Massilia selbst sei eine reiche Handelsstadt griechischer Gründung. Unterstützt durch Speculatores wäre die Einnahme wahrscheinlich im Handstreich zu ermöglichen. Auch was die Integration in die Verteidigungslinie der Republik betreffe, werde man so schnell nicht wieder auf eine Stadt treffen die diese Möglichkeiten biete. Es führe nur eine Straße nach Massilia und die müsse den Fluß Rhodanus queren. Diesen Übergang zu sichern wäre ein leichtes Unterfangen und mit geringen Kräften erreichbar. Ansonsten führe kein Weg nach Massilia außer über See oder durch römisches Territorium. Die Stadt zu verteidigen sei unter diesen Umständen relativ einfach. Nicht zu vergessen seien die positiven finanziellen Auswirkungen einer Einnahme dieser Stadt. Nach dem Bündnisschluß mit den Iberern sei Massilia der ideale Stützpunkt für den Handel mit Iberien, zudem könne Rom dann auch mit den carthagischen Baliares Handel treiben. Ein weiterer Punkt, der aber erst in einigen Jahren, wenn sich die Finanzlage verbessert habe, umsetzbar wäre, sei eine neue Flotte mit der Rom den westlichen Teil des Mare Internum kontrollieren könne. Massilia verfüge über einen großen natürlichen Hafen, der ohne Probleme eine römische Flotte aufnehmen könne. Es wäre daher im Sinne der Republik den Vorschlag, den Senator Macro gemacht habe, umzusetzen.

Marcus Valerius Scato war der Meinung dass es unter diesen Voraussetzungen unverzeihlich sei, wenn man diese Chance verstreichen lassen würde. Sowohl die vermutliche rasche Einnahme, die sehr gute Verteidigungsposition als auch die günstige Handelslage zu Iberien und den carthagischen Inseln würden ihn veranlassen seinem Vorredner Spurius Carvilius Maximus zuzustimmen.

Kurz nachdem im Senat die Nachricht eingetroffen war, dass die Lage an der Nordgrenze geklärt war, endete auch die Abstimmung im Senat über das weitere Vorgehen im Krieg gegen Gallien. Mit einer Mehrheit wurde entschieden dass römische Truppen, genauer gesagt die Legio "Senatorius Prima Nova", einen Vergeltungsangriff gegen die gallische Stadt Massilia durchführen sollten.


* * * * * *






Im Sommer des Konsulatsjahres des Caius Iunius Bubulcus Brutus brach die Legio "Senatorius Prima Nova" schließlich nach Massilia auf. Im Stab der Legion hatte man entschieden, den Weg nach Massilia übers Meer zurückzulegen. Daher marschierte die Legion an einen Treffpunkt mit der "Classis Prima" an der Küste des Mare Tyrrhenum um sich dort einzuschiffen.

Der Transport ging zügig voran und noch vor dem Winter war die Legion am Zielort und hatte einen Belagerungsring um die Stadt errichtet. Nach kurzer Vorbereitung begann man mit dem Angriff auf die von etwa 1.600 Galliern verteidigte Stadt.






Dem Schlachtplan folgend nahmen die II.Ala, die III., IV. und V. sowie die Prätorianerkohorte vor dem Nordtor Aufstellung.





Die IV. und V.Ala stellten sich vor dem Osttor auf …





… während die I.Ala und die I., II., XIII. und XIV.Kohorte dem Südtor zustrebten, von wo aus diese Truppen angreifen sollten.





Die schweren Waffen, die III.Ala und die IX.Kohorte gingen vor dem Westtor in Position.





Als erstes fiel das offene Südtor, das wie alle Tore der Stadt von den römischen Speculatores unbrauchbar gemacht worden war, in römische Hand.





Dann fiel das Westtor …





… und schließlich das Nordtor.







Die XIII. und XIV.Kohorte drangen, ohne auf Widerstand zu stoßen, in die Stadtmitte vor.







Die I.Ala sprengte ebenfalls in die Mitte der Stadt.





Die Gallier reagierten, indem sie ihre schwere Reiterei auf die XIII. und XIV.Kohorte losließen.





Die I.Ala attackierte die gallische Reiterei daraufhin in ihrer Flanke.





Auch die I.Kohorte griff nun in den Kampf ein und entlastete die I.Ala.







Allerdings geriet die I.Ala immer mehr unter Druck, denn die gallische Reiterei war zahlenmäßig weit überlegen und konzentrierte nun sich im Kampf auf die römische Reiterei und ließ von den Bogenschützen und den Legionären der I.Kohorte ab. Zusätzlich stürzte sich nun auch noch die gallische Infanterie in den Kampf.





Als sich schon der Untergang der I.Ala abzeichnete, preschten die Reiter der II.Ala heran und auch die I.Kohorte stürzte sich in den Kampf gegen die Gallier.





Die Lage der I.Ala war aber immer noch äußert gefährdet und auch Appius Aquilius Gallus musste sich seiner Haut erwehren.







Dann aber wurde der gallische Anführer von einem römischen Gladius niedergestreckt.





Schließlich griffen auch die IV. und V.Ala, die vom Nordtor herangeprescht waren, in den Kampf ein.





Die Gallier waren nun in der Unterzahl und immer mehr sanken tot zu Boden.









Der Sieg war den römischen Truppen nicht mehr zu nehmen und der gallische Widerstand brach zusammen.








Der Sieg war schnell erkämpft, die Gallier konnten nur kurzzeitig Widerstand leisten. Die Legion verlor 1.314 Tote und 240 Verwundete in diesem Kampf, die gallischen Verteidiger fanden allesamt den Tod. Nachdem die Stadt gefallen war, wandte sich die Legion einer heranziehenden gallischen Entsatzstreitmacht zu. Sie marschierte mit 9.500 Soldaten den Galliern entgegen, die restlichen Truppen blieben als Sicherung in Massilia zurück, und stellte sich bei Avennio der Schlacht. Die Gallier führten dabei annähernd 7.000 Mann in die Schlacht, waren aber der Legio "Senatorius Prima Nova" zahlenmäßig unterlegen.






Die I., IX. und die Prätorianerkohorte bildeten die erste Linie der römischen Schlachtformation. Dahinter waren die XIII. und XIV.Kohorte aufgestellt. Etwas gestaffelt schlossen sich die Reihen der III., IV. und V.Kohorte an. Die Reiterei verteilte sich auf die rechte Flanke.





Langsam rückten die römischen Truppen gegen die gallischen Linien vor, die sich größtenteils in einem nahen Waldstück verbargen.





Die III., IV. und V.Kohorte schlossen beim Vormarsch näher an die Linie der I.Kohorte heran.





Mitten in den Vormarsch der römischen Kohorten stürmten die Gallier in Scharen aus dem nahen Wald und griffen die Nahtstelle zwischen der V. und der XI.Kohorte an. Die römischen Bogenschützen eröffneten das Feuer, aber die gallischen Truppen waren bereits zu nahe an den römischen Linien um ihnen ernsthafte Verluste zufügen zu können.





Durch die gallische Reiterattacke wurden die Linien der III., IV. und V.Kohorte durchbrochen und die Formation brach zusammen. Im Nahkampf waren die römischen Legionäre den gallischen Kriegern unterlegen. Unterdessen hatten die IV. und V.Ala die gallischen Linien flankiert und attackierten die in den Wäldern zurückgehaltenen gallischen Truppen.





Aber dieser Angriff brach schnell zusammen, da die römischen Truppen zahlenmäßig zu stark unterlegen waren.









Nach und nach erlahmte die Kampfkraft der Gallier aber zusehends, und obwohl die römischen Kohorten schwere Verluste erlitten hatten, leisteten sie diszipliniert Widerstand, der sich auch auszahlte, da die römischen Truppen die Oberhand gewannen.





Schließlich flohen die übrig gebliebenen gallischen Truppen vom Schlachtfeld als sie erkannten, dass sie keinen Sieg erringen konnten.






Der Sieg, wenn man ihn den so bezeichnen konnte, war teuer gewesen. Die III., IV. und V.Kohorte wurden schwer dezimiert, ebenso die IX.Kohorte, die I.Kohorte wurde fast zur Gänze vernichtet. Der Primus Pilus Tiberius Rutilius Stellatinus fiel in der Schlacht, die Tribunii Angusticlavii Tiberius Claudius Quadrigarius und Lucius Tarrutius Pavo wurden schwer verwundet. Insgesamt verlor die Legion mehr als 5.000 Mann, 4.326 waren gefallen, 774 verwundet worden. Die gallischen Verluste lagen bei fast 7.000 Toten. Dass die Schlacht schlussendlich nicht verloren ging, führte Appius Aquilius Gallus auf den effizienten Einsatz der Bogenschützen zurück, die fast die Hälfte der Gallier töteten. Daher entschloss er sich dazu ihren Befehlshaber, den Praefectus Cohortis Numerius Flavius Asterius, mit der Corona Civica auszuzeichnen.

Nachdem die Provinz dann gesichert war konnte man in Massilia an die Aufstellung von Garnisonstruppen, der Legio "Consularis Sextadecima", gehen und die Stadt nach römischem Vorbild umgestalten. Auch die Beute konnte nun gesichert und erfasst werden: fast 90.000 Sklaven und mehr als 80.000 Goldstücke wurden nach Rom geschickt.


* * * * * *





Die Siegesnachricht aus Massilia wurde in den Reihen des Senates mit großer Genugtuung aufgenommen. Aulus Plautius Silvanus äußerte, dass ein weiterer Schritt getan sei. Der Senat müsse sich nun mit der Frage befassen ob er aus diesem Krieg mit Gallien eine größere und längerfristige Angelegenheit machen wolle oder ob es eher im Interesse der Republik liege den Krieg zu begrenzen.

Der neue Senator Valerius Pomponius Clemens, er nahm den lange verwaisten Platz des Senators Titus Flavius Belisarius ein, erhob sich von seinem Platz um zu seinen Kollegen zu sprechen. Er sprach klar aus, dass die Gallier es nicht verdienten sich weiterhin ihrer Freiheit zu erfreuen. Allerdings müsse bei einem großangelegten Rachefeldzug gegen Gallien bedacht werden, dass zum einen die senatorischen Legionen über Jahre hinaus im Einsatz wären und somit keiner Bedrohung Italiens entgegentreten könnten, zum anderen ließen sich die Weiten Galliens nicht so effektiv verteidigen, wie die Alpen. Der Fluss Rhenus böte hingegen eine feste Grenze, doch befürchte er, dass die Germanen die an den Ufern dieses Flusses siedelten, auch bereits Siedlungen auf der gallischen Uferseite errichtet hätten. Von daher sei es nach einer Unterwerfung Galliens erforderlich, auf dem Verhandlungswege, die fehlenden Gebiete in römischen Besitz zu bringen, um eine effektive Grenzverteidigung sicherzustellen.

Marcus Annius Seneca fand man sollte einen Feldzug größeren Ausmaßes vermeiden. Zum einen seien die römischen Kräfte dazu nicht ausreichend und zum anderen sei die Republik im Moment auch nicht in der Lage Neueroberungen wirksam zu schützen und zu verteidigen. Ein Feldzug sollte daher, wenn er überhaupt durchgeführt werden sollte, auf Vernichtungsaktionen beschränkt werden.

Senator Bellicus befürwortete einen ausgedehnten Feldzug gegen die Gallier. Rom sollte aber Respekt vor den Germanen und ihren Streitkräften haben und diese nicht aus den Augen verlieren. Daher schlage er vor die ersten Eroberungen in der Nähe der Küste zu machen und verfügbare Speculatores an den Rhenus und die dortigen Siedlungen der Germanen zu senden. Auch sollte angedacht werden mit den Germanen ein Bündnis einzugehen.

Manius Curius Dentatus, amtierender Erster Konsul, entgegnete diesem Ansinnen, dass ein Bündnis mit den Germanen zu realisieren sei, denn diese befänden sich mit zwei Verbündeten der Republik im Krieg: mit Makedonien und dem Reich der Bosporaner. Wenn sich die Republik in den Besitz der diesseitigen germanischen Rhenusgebiete bringen wolle, koste dies entweder viel Blut oder noch mehr Geld. Auch müssten Truppen der Republik erst einmal so weit vorstoßen. Diesem Unterfangen ständen aber schätzungsweise ein Dutzend gallische Oppidien und 200.000 gallische Krieger entgegen, die es zu besiegen gelte.

Placus Iulius Caninus warnte den Senat davor, die Gallier zu unterschätzen. Sie mochten Barbaren sein, aber sie lebten viele Jahre in direkter Nachbarschaft mit den Griechen und seien nicht zuletzt auch viele Jahre mit diesen verbündet gewesen. Dadurch hätten die Gallier vieles gelernt, was einem Barbaren nicht zustehe zu lernen. Zuviel hätten sie auch im militärischen Bereich gelernt: ihre schwere Reiterei sei stark, ihre Bögen reichten weit, ihre Krieger seien furchtlos und würden gefürchtet. Er rate daher zu einem überlegten und vor allem langsamen Vorgehen, wenn sich der Senat zu einem Feldzug entscheide.

Marcus Valerius Scato sah vor allem aus wirtschaftlichen Gründen einen Sinn in einer Eroberung Galliens. Die Bodenschätze brächten der Republik das nötige Geld um sich für weitere Aufgaben rüsten und vorbereiten zu können. Die Gallier seien zwar gefürchtete Krieger, aber sie seien unorganisiert und den geordneten und disziplinierten römischen Legionen nicht gewachsen. Ihre Angriffswellen würden an den Schildern und Schwertern römischer Legionäre zerbersten, wie die Brandung des Meeres an den römischen Klippen zerberste.

Nachdem die neuesten Berichte der Speculatores ausgewertet waren, konnte Manius Curius Dentatus nähere Angaben zur militärischen Stärke der Gallier machen. Diese hielten insgesamt 14 Oppidien und hätten mindestens rund 145.000 Krieger unter Waffen. Der Senat müsse nun darüber entscheiden, ob er gewillt sei gegen diese Stärke zu Felde zu ziehen.

Spurius Toranius Polus lehnte die weit reichenden Pläne, welche vorgebracht worden waren, entschieden zurück. Er zeigte sich erstaunt, wie schnell die Gier die Senatoren veranlassen konnte unvorsichtig zu werden und unverantwortlich zu handeln. Auch wenn sich die finanzielle Lage verbessert habe, sei die Republik noch lange nicht bereit dazu einen neuen großen Krieg zu führen. Große Beute könne man auch aus Gallien nicht erwarten. Die Städte seien klein, die Bevölkerung arm, die Kosten eines solchen Krieges würden nicht refinanziert werden können. Nachdem die Gallier den Krieg begonnen hatten, hatte der Senat entschieden keinen groß angelegten Feldzug zu führen. Massilia musste für die Tat der Gallier büßen und das sei auch gut so gewesen. Genau diese Methodik der kleinen Schritte sollte die Republik beibehalten, anstatt einen flächenmäßig groß angelegten Feldzug zu beginnen.





Mitten in die Debatte platzte die Nachricht von der Schlacht bei Avennio und der Beinahe-Katastrophe die diese Schlacht den römischen Truppen fast beschert hatte. Tiberius Pollienus Macro kommentierte die Nachricht mit dem ihm eigenen Zynismus, er sei beeindruckt wie eindrucksvoll unorganisierte Gallier den geordneten und disziplinierten römischen Legionen nicht gewachsen gewesen waren. Noch eindrucksvoller sei, wie ihre Angriffswellen an den Schildern und Schwertern römischer Legionäre zerbarsten wie die Brandung des Meeres an den römischen Klippen. Mit nun ernsten Worten und harter Stimme fuhr er fort, dass es einfach beschämend sei, dass die angeblich beste Legion Roms einen unterlegenen Feind nicht klar und deutlich bezwingen konnte, sondern beinahe noch eine Niederlage erlitten hätte. Dies sei wohl ein Omen für diejenigen die einem Gottglauben anhingen, für ihn jedoch sei es eine klare Botschaft: Roms Truppen seien augenscheinlich nicht in der Lage gegen einen Feind zu Felde zu ziehen. Entweder habe die Führung versagt oder die hoch gepriesene Heeresreform habe ihr Ziel klar verfehlt, denn es habe den Anschein als wären die senatorischen Legionen nicht stärker sondern schwächer geworden. Ihm graue vor dem Tag an dem die abgerüsteten konsularischen Legionen einem Feind standhalten müssten, dies werde wohl der erste von vielen schwarzen Tagen in der Geschichte der Republik werden. Er sehe aus diesem Grund einen dringenden Nachholbedarf an Ausbildung, Taktik- und Strategieschulung bei den Truppen. Bevor dieses Defizit nicht behoben werde, verbiete es sich größere militärische Unternehmungen durchzuführen. Den Rücktritt Appius Aquilius Gallus als Legionsbefehlshaber ließ er hingegen unkommentiert.

Da Manius Curius Dentatus bereits vor dem Senat vom Rücktritt von Gallus erfahren hatte war er vorbereitet und konnte dem Senat sogleich die Liste der potentiellen Nachfolger für den Posten des Legatus Legionis der Legio "Senatorius Prima Nova" vorliegen






Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

09.09.2009 11:33
#2 RE: Kapitel XVI Thread geschlossen

Aulus Plautius Silvanus lächelte süffisant über die Worte Senator Macros. Er meinte, es scheine, dass Senator Macro wieder einmal sein Herz auf der Zunge trage und wie immer seine Meinung auf unwiderstehlich offene Art und Weise kundtue. In der Grundaussage sehe er sich aber genötigt Senator Macro zuzustimmen. Die hohen Verluste in einer für seine Begriffe unbedeutenden Schlacht seien nicht tolerierbar. Hier bedürfe es einer intensiven Aufklärungsarbeit. Dass sich dann der Legionskommandeur aus der Verantwortung stehle in dem er in den Ruhestand gehe, hinterlasse einen faden Beigeschmack. Sollte es sich erweisen, dass die Ausbildung der Soldaten unzureichend sei, sei Handlungsbedarf gegeben.

Der Konsul Manius Curius Dentatus schlug vor Appius Aquilius Gallus vor den Senat zu holen und damit Gelegenheit zu erhalten die Fragen des Senates beantwortet zu bekommen.

Marcus Valerius Scato schloss sich diesem Vorschlag an. Es dürstete ihn danach zu erfahren wie die Barbaren es geschafft hatten der Legio "Senatorius Prima Nova" solch hohe Verluste zuzufügen. Gegen die gestaffelten makedonischen Phalanxen bestanden die Legionen Roms aber gegen die barbarischen Horden erlitten sie solche Verluste.

Wenig später öffneten sich die großen Doppeltüren der Curia Hostilia und Appius Aquilius Gallus betrat voll uniformiert die Hallen des Senates. Er baute sich in seiner vollen Größe vor dem Halbrund der Sitzplätze der Senatoren auf und erwartete die Fragen des Senates.

Aulus Plautius Silvanus als der wichtigste Forderer einer genauen Untersuchung übernahm die Befragung. Er wünschte wie Senator Scato zu erfahren, wie es die Gallier geschafft hatten, der Legio "Senatorius Prima Nova" solche Verluste zuzufügen wie in der Schlacht bei Avennio, gerade im Hinblick darauf, dass man gegen die kampfstarken makedonischen Armeen nur selten solche Verluste hatte einstecken müssen.

Appius Aquilius Gallus erklärte Makedonen und Gallier hätten in ihrer Kampfführung wahrlich gar nichts gemeinsam. Die Legionen konnten die Makedonen aus zweierlei Gründen relativ einfach besiegen. Erstens kämpften sie in starren Phalanx-Formationen, die einem beweglichen Gegner wie den römischen Soldaten erlaube durch flexible Kampfführung die Schwachpunkte dieser starren Formation anzugreifen. Dazu komme es bei der Kampfweise der Makedonen nicht auf die Stärke des einzelnen Soldaten an, sondern auf das exzellente Zusammenwirken der gesamten Einheit. Zweitens verfügten die Makedonen nur über wenig schwere Reiterei wodurch die römischen Truppen ihre Schlachten nicht zuletzt durch den Einsatz der überlegenen römischen Reiterei gewannen. Die Gallier hingegen würden eine gänzlich andere Kampfesweise pflegen. Die Barbaren schätzten die Stärke des einzelnen Kriegers und dementsprechend kämpften sie. Wenn sie auf einen unformierten Gegner träfen, seien sie auf Grund dessen im Nahkampf überlegen. Weiterhin setzten sie stärker auf den Einsatz schwerer Reiterei als die Makedonen, weshalb die Überlegenheit der römischen Truppen bei der Reiterei fast ausgeglichen werde und nicht zuletzt kämpfe ihre Infanterie allgemein nicht in starrer Formation sondern in aufgelockerten Horden, was sich je nach Schlachtsituation als Vorteil oder Nachteil erweise. Beim letzten Aufeinandertreffen mit den Galliern sei die Ausgangssituation von der Eroberung Massilias beeinflusst gewesen. Vor allem die Reiterei hatte Verluste erlitten, so dass sie nur die Hälfte der Sollstärke umfasste. Weiterhin hätten die Gallier aus dem Schutz der Wälder heraus agiert und sich in der Verteidigungsposition befunden. Ausschlaggebend für den Ausgang der Schlacht sei aber die Reaktion der Gallier auf den Angriff der römischen Kohorten gewesen. Die Gallier setzten eine massive Reiterattacke an, die die im Vormarsch befindlichen Truppen voll getroffen und die Linien durcheinander gebracht hatte, in der zweiten Welle folgte die Attacke der schweren gallischen Infanterie. Der daraus resultierende Nahkampf sei dann wie bereits erklärt verlaufen – zum Nachteil der römischen Truppen, da nur einige Kohorten Gefechtsformation hatten einnehmen können, bevor die Attacke der Gallier sie getroffen habe. Aus den geschilderten Gründen müsse sich der Senat deshalb darüber im Klaren sein, dass der Krieg mit den Galliern nicht mit dem Krieg mit den Makedonen zu vergleichen sei. Beide pflegten unterschiedliche Kampfesweisen, die Makedonen bekämpfte Rom auf eigenem Grund und Boden, der den Truppen vertraut war. Die Gallier müsse man in deren Heimat bekämpfen, wo man die Geländegegebenheiten nicht kenne. Zudem würden sich die Gallier nicht der römischen Kampfführung beugen und in offenem Gelände römischen Truppen entgegentreten, sondern sie würden die Schlachten dort den römischen Truppen aufzwingen wo diese Nachteile im Kampf hätten.

Aulus Plautius Silvanus äußerte nach den Ausführungen des ehemaligen Legaten den Verdacht, dass vielleicht auch die Legionsführung versagt habe. Die Legion verfüge über mehr als 16.500 Mann Sollstärke, etwa 1.500 davon seien im Kampf um Massilia gefallen, jedoch sei die Legion nur mit 9.500 Soldaten in die Schlacht gezogen. Es stelle sich die Frage wo die verbliebenen 5.500 Mann gewesen seien und warum nicht die gesamte Legion in den Kampf geschickt worden sei. Zumal, wie Gallus ausgeführt habe, 50% weniger Reiter zur Verfügung gestanden hatten. Es scheine beinahe, dass der gesamte Legionsstab den Feind schlicht und ergreifend unterschätzt habe.

Appius Aquilius Gallus erklärte, im Nachhinein könne man leicht sagen, dies und das hätte man anders machen können. Fakt sei, dass Massilia geschützt sein musste wenn die Legion ausrückte und das bedeutete, dass man Truppen dort lassen mussten, bevor man die Gallier angreifen konnte. Es sei nun ersichtlich, dass 5.500 Soldaten zum Schutz der Stadt zurückzulassen die Legion geschwächt habe, aber in dieser Situation schien dieses Handeln am Besten. Unterschätzt habe man die Gallier auf keinen Fall, man habe sie so ernst genommen wie jeden Gegner den man bisher bekämpft habe. Es besteht Anlass zur Vermutung, dass die Truppen und die Offiziere ob des leichten Sieges von Massilia vielleicht übermotiviert waren und sich etwas zu freudig erregt in den Kampf gestürzt hatten anstatt kaltblütig abzuwarten was die Gallier tun. Auf jeden Fall sehe er bei seinen Offizieren keinerlei Versäumnisse oder Fehler die begangen wurden, nicht zuletzt hätten auch zwei Offiziere schwere Verwundungen davon getragen und der Primus Pilus der Legion sei gefallen. Der Senat solle zudem in seiner Suche nach der Verantwortung, nicht vergessen, dass die Gallier, wie immer man auch persönlich über sie denke, vortreffliche und harte Gegner seien, die unter der richtigen Führung in der Lage waren eine römische Legion vernichtend zu schlagen. Wenn der Senat allerdings der Überzeugung sei, dass Führungsschwäche verantwortlich sei für die hohen Verluste, dann würde er als Befehlshaber dafür ganz alleine gerade stehe und er sei bereit jedwede Strafe zu akzeptieren.

Nun schritt aber Senator Verus ein, denn er hatte wie viele Senatoren die Unsinnigkeit einer Schuldzuweisung erkannt und war nicht gewillt eine sinnlose Untersuchung zu unterstützen. Er wandte sich daher an Aulus Plautius Silvanus und erklärte, man sei, wie er finde, an einem Punkt angekommen, an dem es klug wäre aufzuhören einen Schuldigen zu suchen. Die Ausführungen von Appius Aquilius zur Schlacht seien ausführlich genug für ihn um zu erkennen, dass es sich in der Schlacht bei Avennio um eine unglückliche Verkettung schlechter Voraussetzungen gehandelt hatte, die zu den überaus großen Verlusten geführt hatte. Weder sehe er fahrlässiges Handeln noch Fehler bei der Führung der Legion.

Senator Silvanus ließ sich überzeugen und die Untersuchung wurde eingestellt. Damit wurde auch der Rücktritt von Appius Aquilius Gallus vollständig anerkannt und dieser in den Ruhestand entlassen. Der Senat hatte sich auch schnell auf einen neuen Legatus Legionis geeinigt. Mit einer Mehrheit wurde Quintus Arrecinus Geta für diesen Posten ausgewählt. Danach beendete Manius Curius Dentatus die von ihm einberufene Senatssitzung und die Senatoren verließen die Curia.


* * * * * *


Auch an anderer Stelle kam es in diesem Winter zu Kämpfen. Nachdem sich die Siculer aufgelehnt hatten und eine Streitmacht zusammenzogen, rückte die Legio "Consularis Sexta" unter Caeso Claudius Crassus aus ihrer Garnison in Messana aus. Bei Cephaloedium trafen die römischen Truppen auf die Siculer, welche 3.500 Kämpfer unter ihren Fahnen vereint hatten.






Caeso Claudius Crassus gliederte die Truppen in zwei Linien, in der ersten Linie standen die Legionäre, in der zweiten Linie standen die leichten Truppen.









Die erste Linie der römischen Truppen rückte gegen die Linien der Rebellen vor.







Die leichten Truppen folgten in geringem Abstand.











Als die Legionäre in Reichweite gekommen waren, ließen sie einen Pilenhagel auf die Rebellen herabregnen.







Dann erfolgte der Angriff auf die Linie der Rebellen.









Die Leibwache des Prokonsuls stürmte ebenfalls an und warf die Rebellen zurück.







Die ersten Rebellentruppen wandten sich zur Flucht.







Auch die angreifende feindliche Reiterei konnte von der römischen Reiterei zurückgeschlagen werden.









Die Rebellen versuchten durch einen letzten verzweifelten Angriff das Blatt noch einmal zu wenden, aber sie wurden von der römischen Reiterei niedergemacht.







Mit dem Tod des Anführers der Rebellen wurde der Kampfgeist der Rebellentruppen endgültig gebrochen.





Die Schlacht war gewonnen.





Die Legio "Consularis Sexta" unter dem Prokonsul Caeso Claudius Crassus war kräftemäßig doppelt so stark und so wurde aus der Schlacht ein Gemetzel: 3.200 Rebellen fielen, der Rest wurde gefangen genommen und gekreuzigt. Die römischen Truppen hatten 252 Tote und 42 Verwundete zu beklagen.

Im folgenden Sommer verstarb Cnaeus Rubellius Plautus, Prokonsul der Provinz Messapium und Befehlshaber der Legio "Consularis Secunda", sein Nachfolger wurde Spurius Lusius Quietus. Im Winter des gleichen Jahres wurde auch der Prokonsul der neuen Provinz Gallia Transalpina, Publius Aelius Donatus, durch den Ersten Konsul Quintus Caedicius Noctua berufen.

Die "Classis Secunda" lief zu Beginn des neuen Jahres zu einem weiteren Einsatz zur Piratenbekämpfung aus. Trotz aller Bemühungen waren die Piraten nie vollständig auszurotten, v.a. im Mare Hadriaticum erstarkten sie nach jeder Niederlage gegen römische Flotten aufs Neue. Bei Melita konnte die Flotte zwölf Piratenschiffe stellen und angreifen. Nach kurzem Kampf waren alle Piratenschiffe erfolgreich geentert und der Kampf beendet. Mehr als 500 Piraten waren getötet worden, 700 weitere erlitten das den Piraten übliche Ende, sie wurden hingerichtet. 60 Tote und ein Dutzend Verwundete hatte es auf römische Seite gegeben.

Bereits kurze Zeit später befand sich die "Classis Secunda" erneut auf Piratenjagd. Ihr Weg führte sie nach Lissa, wo sie die Piratenflotte aufspüren konnte. In einem überraschenden Angriff wurden die Piraten überrumpelt, sechs ihre Schiffe versanken, die restlichen wurden gekapert. Der Großteil der Piraten, mehr als 800, fiel im Kampf, die Überlebenden wurden nach Ende des Kampfes hingerichtet. Die römischen Verluste betrugen 66 Tote und 24 Verwundete.


* * * * * *


In der Sitzung des Senates, die der Konsul Publius Cornelius Arvina einberufen hatte, machte Marcus Annius Seneca von seinem Recht als amtierender Censor Gebrauch als erster Redner seine Worte an den Senat richten zu dürfen. Er griff die Thematik eines neuen Feldzuges aus vergangenen Sitzungen auf und erneuerte seine Ablehnung eines Unternehmens welches sich gegen Gesamtgallien richten würde. Stattdessen schlug er einen begrenzten Feldzug nach Dalmatien vor. Nachdem Rom im Makedonischen Krieg dieses Gebiet kurzzeitig erobert hatte, sei es nach dem Abzug der römischen Truppen in die Hände von Rebellen gefallen. Den Makedonen sei es bisher nicht gelungen, das Gebiet zurückzuerobern, sie hätten auch nicht viel in dieser Richtung getan, da sie an drei Fronten in Kriege verwickelt seien. Es böte sich daher an, dieses Gebiet erneut und diesmal dauerhaft in die Republik einzugliedern. Ein Feldzug in diesem begrenzten Rahmen wäre durchführbar und v.a. müsste Rom das neu eroberte Gebiet nicht gegen einen aggressiven Feind verteidigen, da Dalmatien von makedonischem Territorium umgeben sei. Solange der Frieden und das Bündnis mit Makedonien hielten, sei die neue Provinz sicher und bedurfte so lange auch keiner großen militärischen Anstrengung zur Gebietssicherung.

Publius Cornelius Arvina unterbreitete den Senatoren ergänzend die Späherinformationen die über Salonae vorlagen. Demnach sei die Stadt nur schwach verteidigt, lediglich 3.000 Mann unter Waffen standen den Dalmatern zur Verteidigung zur Verfügung.

Tiberius Pollienus Macro hielt es für fahrlässig eine solche Chance verstreichen zu lassen. Der Militäreinsatz sei minimal und im Gegensatz zu dem geforderten großen Gallien-Feldzug ohne großes Risiko, es sei denn die römischen Soldaten hätten neben der offenen Feldschlacht auch noch verlernt nur schwach verteidigte Städte zu belagern bzw. zu erobern. Die Truppen könnten hier auch ihren in Mitleidenschaft gezogenen Ruf wieder etwas aufpolieren. Ein Antrag auf Einnahme der Stadt Salonae und des Gebietes Dalmatien erhielte seine uneingeschränkte Unterstützung. Dies sei zugleich auch seine letzte Amtshandlung als Senator von Rom, denn er werde sein Amt niederlegen, das Alter bereite ihm mehr und mehr körperliche Gebrechen, weshalb er die letzten Jahre seines Leben frei von politischer Verantwortung verleben wolle. Seinem Nachfolger wünsche er, dass er seiner neuen Verantwortung gerecht werden könne.

Spurius Toranius Polus unterstützte Senator Seneca's Vorschlag. Er böte die Art von Expansion die die Republik im Moment bevorzugen sollte, kleine Eroberungen die leicht zu verteidigen seien und keine große Gefahr bargen. Und man verhindere mit der Eingliederung des Gebietes in die Republik eine Wiedereroberung durch die Makedonen. Auch Aulus Plautius Silvanus signalisierte seine Unterstützung, vor allem wie er sagte, in Ermangelung geeigneter Alternativen.

Überraschend ergriff der anwesende Marcus Gavius Firmus, Befehlshaber der Legio "Senatorius Secunda", das Wort. Er drückte seine und die Besorgnis seiner Männer aus immer hinter der Legio "Senatorius Prima Nova" zurückstehen zu müssen wenn der Senat neue Feldzüge befahl. Seit dem Bestehen der Legio "Senatorius Secunda", was nun auch schon mehr als 40 Jahre seien, sei sie erst zweimal auf einen Feldzug geschickt worden, fünf Schlachten habe sie geschlagen. Aber seit dem Ende des Makedonischen Krieges bestehe ihre Aufgabe darin an die Grenze zu marschieren um Feinde zu verjagen, die sich aber nie dem ehrenvollen Kampf stellten. So könne sich die Legion keinen Ruhm erwerben und die Männer keine Beute. Daher bringe er den Wunsch vor, einen Feldzug nach Salonae, falls der Senat sich dafür entscheide, von der Legio "Senatorius Secunda" durchführen zu lassen.

Marcus Annius Seneca antwortete offen, auch auf die Gefahr hin sich bei den Männern der Legion unbeliebt zu machen, dass die Legion seiner Meinung nach nicht immer die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt habe. Nicht zu vergessen, habe die Legion in der 3.Schlacht um Patavium auf der ganzen Linie versagt und so den kurz darauf erfolgten Fall der Stadt mitverschuldet. Seine Wertschätzung gegenüber der Legio "Senatorius Prima Nova", die seit mehr als 60 Jahren treu dem Senat und der Republik diene, geht weit über die, die er der Legio "Senatorius Secunda" entgegenbringe. Die Legio "Senatorius Prima Nova" habe sich ihren Status als die erste Legion Roms erkämpft und mit dem Blut von 30.000 ihrer Soldaten bezahlt und er habe nicht vor dies nun zu ändern, indem er Firmus’ Wunsch entspreche. Aber Firmus solle versichert sein, auch die Legio "Senatorius Secunda" werde bald wieder Gelegenheit haben sich zu bewähren, bis dahin hätten sich die Männer der Legion in Geduld zu üben.

Senator Clemens konnte die Einschätzung Senator Seneca’s nicht teilen. Die Legio "Senatorius Secunda" habe tapfer gekämpft und es geschafft, den unvermeidlichen Zusammenbruch unter großer Selbstaufopferung immer wieder hinauszuzögern. Ein Versagen könne er beim besten Willen zu keinem Zeitpunkt erkennen. Die Legio "Senatorius Secunda" habe der Republik gute Dienste erwiesen und sich im Kampf einen Namen gemacht. Von daher verdiene sie es, ihre erste vollständig eigenständige Operation durchzuführen. Ferner dränge er auf eine Fortsetzung des Krieges gegen Gallien, sobald Salonae gefallen sei.

Senator Denter, ein kürzlich neu berufener Senator, wandte sich nun an seine Senatskollegen. Er hielt der Legio "Senatorius Secunda" zugute sich auch in schwieriger und aussichtsloser Situation nicht kampflos zurückgezogen zu haben und sich damit äußert tapfer und ehrenvoll verhalten zu haben. Er plädierte dafür der Legion weiterhin das Vertrauen der Republik in ihre Stärke zu gewähren.

Placus Iulius Caninus hatte an dem Anliegen der Einnahme Salonaes nichts auszusetzen. Chancen die einem geboten würden, solle man ergreifen, daher sei es nur sinnig, einen Feldzug dorthin zu unternehmen und das Gebiet unter römische Kontrolle zu bringen. Der Wunsch von Marcus Gavius Firmus sei auch nur allzu verständlich, was sei ein Soldat, wenn er sich keinen Ruhm und keine Ehre erkämpfen könne. Aber er frage sich auch, wie die Offiziere und Soldaten der Legio "Senatorius Prima Nova" reagieren würden, wenn der Senat beschließen sollte der Legio "Senatorius Secunda" den Vorzug zu geben. Manch einer unter den Senatoren werde vielleicht nicht viel von Tradition halten, aber er sei immer bestrebt sie zu erhalten wo es möglich sei. Seit fast 100 Jahren sei es Tradition, dass die Feldzüge von der Legio "Senatorius Prima" bzw. der Legio "Senatorius Prima Nova" geführt werden. Die Legio "Senatorius Secunda" sei lediglich zur Unterstützung der Legio "Senatorius Prima Nova" aufgebaut worden und nicht um diese abzulösen. Sie sei dadurch schon von vornherein der Legio "Senatorius Prima Nova" nachgeordnet gewesen. Warum also solle der Senat ohne triftigen Grund mit dieser Tradition brechen und die nachgeordnete Legion, der vorgeordneten vorziehen. Für ihn sei es daher klar, dass Aufträge des Senates weiterhin an die Legio "Senatorius Prima Nova" vergeben würden und die Legio "Senatorius Secunda" dann eingesetzt würde, wenn die Lage es erforderte.

Die anschließenden Abstimmungen zu den Anträgen gingen dann auch rasch zu Ende. Der Senat sprach sich geschlossen für einen Feldzug gegen die Stadt Salonae aus. Jedoch konnte keine Entscheidung getroffen werden, welche Legion den Feldzug führen sollte. Daher ordnete Publius Cornelius Arvina als amtierender Erster Konsul der Republik an, dass die Legio "Senatorius Prima Nova" mit der Durchführung des Feldzuges betraut werden sollte.


* * * * * *





Die Legio "Senatorius Prima Nova" erreichte im Sommer des folgenden Jahres die Stadt Salonae. Die dalmatische Stadt stand zu diesem Zeitpunkt unter Belagerung durch makedonische Truppen. An seine Befehle gebunden befahl Quintus Arrecinus Geta den Angriff. Der Bündnisvertrag verpflichtete die Makedonen den römischen Angriff zu unterstützen und so mussten sie nun mithelfen eine Stadt für Rom zu erobern, welche sie selbst in ihren Besitz bringen wollten. Rund 3.000 Dalmater verteidigten die Stadt, während die Makedonen 13.000 Mann einsetzten, die Legio "Senatorius Prima Nova" verfügte über 16.500 Soldaten






Während die Makedonen ihre Truppen vor dem Osttor konzentriert hatten, verteilten sich die römischen Truppen auf alle Tore. Vor dem Westtor waren die schweren Waffen in Stellung gegangen, dazu die IX., X., XIII. und XIV.Kohorte, sowie die II.Ala.





Die beiden Prätorianerkohorten bildeten die Reserve.





Vor dem Südtor standen die I., VI., VII. und VIII.Kohorte, die II.Kohorte und die I.Ala begaben sich zum Osttor, um von dort in die Stadt einzudringen.





Die schweren Waffen begannen eine Bresche neben dem Westtor zu schlagen, damit die Verteidiger, die das offene Tor verteidigten, umgangen und von zwei Seiten angegriffen werden konnten.









Die Makedonen nahmen mit ihren schweren Waffen die Ostmauer auf breiter Front unter Feuer, zerstörten die Wehrtürme und schlugen Breschen durch die die Fußtruppen in die Stadt eindringen konnten.







Auch die schweren Waffen der Legio „Senatorius Prima Nova“ hatten schließlich ihre Bresche geschlagen.







Währenddessen drängten die makedonischen Truppen bereits in die Stadt vor ohne auf Widerstand zu treffen.













Die IX. und X.Kohorte waren die ersten römischen Truppen die in die Stadt eindrangen. Sie stürmten durch das Westtor und bekämpften die dortigen Verteidiger im Nahkampf.





Während die makedonischen Truppen weiter vordrangen …





… fiel das Südtor kampflos in römische Hand.









Die letzten Verteidiger am Westtor wurden niedergekämpft, das Tor wurde besetzt und die ersten Truppen stürmten auf der Mauer nach Norden und Süden.





Die Makedonen trafen zu dieser Zeit unvermittelt auf Widerstand der Dalmater, der ihr Vordringen aufhielt.

















Die II.Ala, die ebenfalls durch das Westtor in die Stadt eingedrungen war, strebte zum Stadtzentrum. Auf ihrem Weg traf sie auf die Leibwache des dalmatischen Anführers und griff diese sofort an.







Den geschulten Männern der schweren römischen Reiterei konnten die leichten dalmatischen Reiter nicht lange standhalten und schließlich fiel ihr Anführer im Kampf.





Makedonische Reiterei erreichte das Zentrum der Stadt zu dem Zeitpunkt als sich dort die I., VI., VII. und VIII.Kohorte sammelten und auf den Angriff vorbereiteten. Sofort und überhastet gingen die Makedonen zum Angriff auf die im Stadtzentrum versammelten Dalmater über.





Jedoch wurde der Angriff abgewehrt und der makedonischen Anführer im Kampf getötet.







Die römischen Truppen stürmten nun gegen die Dalmater an und verwickelten sie in den Nahkampf.















Nach und nach wurden die dalmatischen Truppen von den römischen Legionären eingekreist und immer mehr dezimiert.







Die Makedonen kämpften ihrerseits verlustreich den letzten Widerstand der Dalmater nieder, die sich kämpfend in Richtung Stadtzentrum zurückzogen.







Dort trafen sie aber auf die bereits wartenden Männer der I., VI., VII. und VIII.Kohorte.









Letzter Widerstand wurde von den Reitern der II.Ala niedergekämpft.





Als die Makedonen das Stadtzentrum erreichten war der Kampf schon längst entschieden und Salonae in römischer Hand.






Der Kampf war aufgrund der massiven Überlegenheit der makedonischen Truppen schnell, entschieden, aber die Dalmater verteidigten sich hartnäckig bis auch der letzte Verteidiger gefallen war und fügten den Angreifern zum Teil schwere Verluste zu. Allein die Makedonen hatten 5.100 Tote und 763 Verwundete zu beklagen. Auch auf römische Seite hatte es einige Verluste gegeben: 1.818 Soldaten waren gefallen, weitere 318 verwundet worden. Und während die Makedonen nur tatenlos zusehen konnten wie römische Truppen Salonae in Besitz nahmen, hatte Quintus Arrecinus Geta die Plünderungstrupps auf die Stadt losgelassen. Von ihnen wurden über 100.000 Bewohner der Stadt in die Sklaverei verschleppt, aus den Schatzkammern der Stadt wurden mehr 90.000 Goldstücke geschafft und nach Rom geschickt. Quintus Arrecinus Geta begann schließlich eine neue Legion auszuheben, die Legio "Consularis Septimadecima", und versetzte die Stadt in Verteidigungsbereitschaft. Man musste mit allem rechnen, auch mit einem Überraschungsangriff der Makedonen. Der Befehlshaber der VI., VII. und VIII.Kohorte, der Tribunus Angusticlavius Publius Cornelius Scipio, wurde für die guten Kampfleistungen seiner Kohorten im Kampf mit Phalerae ausgezeichnet.


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Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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09.09.2009 11:37
#3 RE: Kapitel XVI Thread geschlossen




Nach dem Eintreffen der Siegnachricht im Senat in Rom ergriff Vibius Suilius Albus das Wort um als erster Redner dieser Senatssitzung, unter dem Vorsitz des Konsuls Marcus Claudius Marcellus, zu seinen Kollegen zu sprechen. Er zeigte sich erfreut über die Einnahme Salonaes jedoch habe er die Befürchtung, dass die Gefahr bestehe, dass die Makedonen das Bündnis schnell aufkündigen und Rom wieder den Krieg erklären könnten. Bündnisse hätten einfach keinen allzu großen Wert mehr, wie die Republik schon mehrfach feststellen konnte. Man sei daher gut beraten sich auf einen eventuellen Zweifrontenkrieg vorzubereiten.

Senator Clemens sah in der Eroberung Dalmatiens und Salonaes einen großen Fehler, denn das neu gewonnene Gebiet sei von allen Seiten aus angreifbar. Um nun einen Zweifrontenkrieg zu verhindern, müsse Rom an einer Stelle den Krieg beenden, dass dies Gallien sein müsse, allein schon wegen der besseren Verteidigungsposition die die Republik in Massilia habe, müsse er entgegen seinem in der letzten Senatssitzung geäußerten Vorschlag anerkennen. Doch sollte man den Makedonen nicht die Zeit lassen, sich auf einen neuen Krieg vorzubereiten. In ihrem Land gäbe es Schwachpunkte, die ausgenutzt werden müssten, solange noch die Gelegenheit dazu bestehe. Er schlage daher ein Unternehmen gegen Südgriechenland vor, da sich dieses Gebiet ebenfalls mit wenig Aufwand verteidigen ließe und einen Vorstoß ins makedonische Kernland ermögliche.

Senator Albus stand langsam auf und ergriff erneut das Wort. Er verurteilte die erneuten Diskussionen über einen erneuten Feldzug, obwohl bereits mehrfach ein großer Feldzug von großen Teilen des Senates ausgeschlossen worden war. Natürlich müsse man vorausschauend denken, aber der verlustreiche Krieg mit den Makedonen sei noch nicht lange her, und die Gallier hatten sich als unerwartet starker Gegner entpuppt. Und aus finanzieller Sicht könne sich die Republik auch nicht auf das Risiko eines länger anhaltenden Kampfes einlassen. Überhaupt lehnte er es ab mit einer Kriegserklärung gegen die Makedonen einen zweiten Krieg Roms vom Zaun zu brechen. Solange der Krieg mit den Galliern nicht beendet sei, könne Rom keinen weiteren Brennpunkt gebrauchen.

Aulus Plautius Silvanus nahm die Worte des Senators Albus zum Anlass die Debatte auf einen Friedensschluss mit den Galliern zu lenken. Er argumentierte, dass der Krieg mit den Galliern ohnehin zum Stillstand gekommen war, da sich die Gallier nicht mehr in die Nähe des Rhodanus, des Grenzflusses der die gallischen Gebiete von denen Roms trennte, wagten und sich in respektvollem Abstand von der Grenze hielten. Daher könne man genauso gut Frieden schließen und den Handel wieder aufnehmen. Einen Krieg mit Makedonien, den die Republik vom Zaun brach, lehnte er aber ab. Wenn sie wirklich erneut das Bündnis brachen, würde Rom ihnen wieder seine Legionen auf den Hals hetzen. Aber er sei zuversichtlich, dass die Makedonen mit ihrem Krieg gegen Germanen, Griechen und Bosporaner genug zu tun hatten. Vibius Suilius Albus stellte daraufhin den Antrag Friedensverhandlungen mit den Galliern aufzunehmen. Rom könne vom Handel mit den Galliern nur profitieren und mit einem Friedensvertrag das Grenzgebiet befrieden.

Quintus Cornelius Lentulus, Nachfolger des Tiberius Pollienus Macro im Senat, regte an eine Unternehmung gegen Karthago zu starten, speziell gegen die Inseln Sardinia und die Balearen, diese lagen weit ab vom karthagischen Herrschaftsgebiet. Unterstützung könnten sie nicht rechtzeitig bekommen und da die Republik keine gemeinsame Grenze mit Karthago habe, würde es auch nicht zu einem Krieg zu Lande kommen, höchstens zu einigen Geplänkeln zwischen den Flotten beider Reiche.

Placus Iulius Caninus fand es besorgniserregend, dass in den Hallen des Senates schon mehrfach davon gesprochen, ja auch gefordert, worden war, Verbündete oder neutral zu Rom stehende Völker anzugreifen. Diese Entwicklung sei nicht akzeptabel. Wenn Rom nicht mehr zu Tugenden wie Ehre, Loyalität, Gerechtigkeit, Vertragseinhaltung oder Bündnistreue stehe und als leuchtendes Beispiel vorangehe, wie könne sich ein Senator Roms dann in den Senat hinstellen und andere Völker dafür tadeln und verurteilen. Man könne von seinen Nachbarn nicht verlangen, was man selbst nicht zu tun bereit sei. Dabei sei es unwichtig, ob und wie oft sich der andere nicht an Vereinbarungen gehalten habe, sondern es zähle wie oft Rom dies getan hatte. Bislang habe sich die Republik sichtlich bemüht ihrer Vorbildfunktion anderen Völkern gegenüber gerecht zu werden und er hoffe und kämpfe dafür, dass die Republik dies auch in der Zukunft tun werde. Der Tag an dem die Senatoren ihre Prinzipien vergaßen, werde der Tag sein an dem der Untergang der Republik seinen Anfang nehmen werde. Wenn ein Feind der Meinung sei, die Republik gäbe ein leichtes Ziel ab, weil Rom sich nicht der Hinterhältigkeit und des Verrates bediene, und könne leicht angegriffen werden, der werde sich schnell eines besseren belehren lassen müssen, wenn seine Männer unter römischem Stahl ihr Ende fanden. Die Römer seien kein Volk, dass Angst haben müsse vor einem Feind, egal wer es sei, die Republik sei wehrhaft und solange die Römer zu ihren Tugenden und Prinzipien standen, würde es nicht an Männern mangeln die bereit seien die Republik mit ihrem Leben zu verteidigen.

Senator Verus hatte nur ein verächtliches Lachen für die Worte des Senators Caninus übrig und erwiderte trocken, die Liberalität die Caninus an den Tag lege, erinnere an den ehemaligen Senator Marcus Quintilius Nerva, der obwohl ein großer Held Roms, auch immer nur von Frieden, Harmonie und Eintracht faselte, so dass er selbst den ärgsten Feinden Roms die Hand zum Frieden reichte. Roms Feinde verstünden aber nun einmal nur das Schwert, was nicht verwundere, seien doch die meisten davon Barbaren mit niederen Instinkten.

Senator Clemens bestätigte die Worte Senators Caninus, Tugenden wie Ehre und Treue bedeuteten nichts mehr. Roms Untergang sei es, sich weiter an überholten Werten festzuhalten und immer darauf zu warten, von einem vermeintlichen Freund überfallen zu werden. Makedonien werde zu mächtig, dem müsse deshalb Einhalt geboten werden, bevor die Makedonen so unangreifbar würden wie einst die Griechen. Noch sei die Möglichkeit gegeben die Makedonen mit schrittweisen Feldzügen in die Knie zu zwingen, doch wenn sie erst einmal ihre Grenzen nach Norden über den Danubius ausgedehnt hätten, wären sie nicht mehr zu bändigen. Deshalb halte er eine Besetzung Südgriechenlands für den sinnvollsten Schritt, da die Truppen die Gebiete dort gut verteidigen könnten und dort eine ideale Basis für weitere Vorstöße geschaffen werden könnte. Die Karthager oder Griechen zu bekämpfen sei hingegen sinnlos, da keines dieser Reich Rom im Moment gefährlich werden konnte.

Die Debatten verliefen aber alle im Sand, da keiner der Senatoren einen entsprechenden Antrag zu seinen Vorschlägen einbrachte. Das einzige worauf man sich einigen konnte war die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit den Stämmen Galliens.

Bereits kurze Zeit nachdem der entsprechende Antrag vom Senat mit einer Mehrheit angenommen worden war, hatte der Konsul Marcus Claudius Marcellus einen Vertrag ausgehandelt, der umgehend in Kraft trat. Eine der Gegenleistungen bei den Verhandlungen war die Übergabe von Informationen über die Herrschaftsgebiete von den Galliern bekannten Völkern. Diese sehr aktuellen Informationen wurden im Laufe des Jahres immer weiter durch neueste Berichte der zahlreichen für Rom arbeitenden Informanten ergänzt wurden. So konnte der Konsul des Folgejahres, Caius Aelius Paetus, dem Senat erstmals eine speziell ausgearbeitete Landkarte präsentieren die die Machtverhältnisse rund um das Mare Internum detailliert darstellte.





* * * * * *


Im folgenden Sommer traf der neue Statthalter, Aulus Cornelius Gaetulicus war eingesetzt worden, in Salonae ein und ihm wurde Stadt und Provinz übergeben.

Währenddessen befand sich die "Classis Secunda" in ihrem dritten Einsatz gegen die Piraten in drei Jahren. Bei der Insel Leukas schließlich wurden die Piraten gestellt, ihre Schiffe gekapert und wer den Kampf überlebte wurde hingerichtet.

Cnaeus Livius Drusus, Prokonsul der Provinz Umbria und Befehlshaber der Legio "Consularis Duodecima", sowie Manius Ofonius Tigellinus, Prokonsul der Provinz Campania und Befehlshaber der Legio "Consularis Tertia" verstarben beide im hohen Alter in den Wintermonaten dieses Jahres. Caius Aelius Paetus setzte zwei neue Statthalter ein: Cnaeus Livius Drusus für die Provinz Umbria und Tertius Claudius Crassus für die Provinz Campania.

Kaum hatte das neue Jahr angefangen und die Schneeschmelze eingesetzt. Als sich die Insubrer in der Provinz Gallia Cisalpina erhoben. Allerdings konnten sie nur wenig kampfbereite Truppen aufbieten, lediglich 1.500 Krieger waren bereit zu den Waffen zu greifen. Quintis Ulpius Vitalis, Prokonsul der Provinz und Befehlshaber der Legio "Consularis Quintadecima", rückte daher auch nur mit rund 1.300 Mann aus um den Aufstand niederzuschlagen.







An dem kleinen Fluß Tanaro kam es dann zum Kampf, in dessen Verlauf alle insubrischen Kämpfer getötet wurden bzw. von der römischen Reiterei niedergeritten wurden. Die Insubrer wandten sich schon zur Flucht noch bevor die römische Reiterei ihre Reihen erreicht hatte, was folgte war nur noch ein Blutbad. Lediglich 18 Mann waren als Verluste auf römischer Seite zu beklagen.

Die durch den Tod von Spurius Iulius Libo und Servius Claudius Crassus, im nächsten Jahr, vakant gewordenen Posten als Prokonsuln der Provinzen Sabatinium und Sicanium wurden von Caius Servilius Tucca mit Quintis Gellius Publicola für die Provinz Sabatinium und mit Sextus Fabius Valens für die Provinz Sicanium besetzt. Schließlich verstarb im Winter diesen Jahres auch der langjährige Befehlshaber der "Classis Prima", Titus Quinctius Flamininus. Sein Nachfolger wurde Sextus Flavius Quietus.

Zwei Jahre später, im Konsulatsjahr des Caius Fabricius Luscinus, griffen die Makedonen mit mehr als 13.500 Soldaten überraschend die, von der Legio "Consularis Septimadecima" verteidigte, Stadt Salonae an. Damit war das Bündnis zwischen Rom und den Makedonen Vergangenheit und ein neuer Krieg zog herauf. Die römischen Truppen konnten den Angriff der Makedonen abwehren. Die makedonischen Truppen wurden fast gänzlich aufgerieben, nur einige hundert entkamen lebend vom Schlachtfeld. Die Legio "Consularis Septimadecima" verlor 2.838 Tote und 498 Verwundete.


* * * * * *


Quintus Marcius Philippus, der im Amt des Ersten Konsuls der Republik Caius Fabricius Luscinus nachgefolgt war, hatte eine Botschaft aus Salonae erhalten, deren Bekanntgabe dringlich war. Deshalb berief er eine Dringlichkeitssitzung des Senates ein. Er berichtete von der Nachricht die Aulus Cornelius Gaetulicus, Statthalter der Provinz Dalmatia nach Rom geschickt hatte. Die Makedonen hatten in einem Überraschungsangriff versucht die Stadt Salonae zu erobern. Die 7.000 Mann der Legio "Consularis Septimadecima" hatten diesem Eroberungsversuch von mehr als 13.500 makedonischen Soldaten heroischen Widerstand geleistet und die Makedonen unter schweren eigenen Verlusten vernichtend geschlagen. Es herrsche nun wieder Krieg mit Makedonien.

Senator Vibius Suilius Albus stand mit vor Wut rot angelaufenem Gesicht von seinem Platz auf und ergriff das Wort. Er verurteilte den hinterlistigen Angriff der Makedonen und sprach sich für einen Gegenschlag aus. Einmal könne man Rom aus Unwissenheit angreifen, aber wer nach einer Niederlage wie sie die Makedonen im Ersten Makedonischen Krieg erlitten hatten, erneut den Krieg mit Rom suchte, habe keine Gnade mehr zu erwarten. Diesmal sollte sich die Republik nicht auf einen Verteidigungskrieg beschränken. Die Republik sollte schnell, hart und präzise zuschlagen, keine Gnade walten lassen und keine Gefangenen machen. Diesmal sollten die Makedonen die wahre Härte Roms zu spüren bekommen. Dies sei nun auch die Gelegenheit für die Legio "Senatorius Secunda" zu zeigen aus welchem Holz sie geschnitzt sei.

Der Erste Konsul legte den Senatoren auch die neuesten Informationen vor, die die Speculatores und Informanten nach Rom hatten übermitteln können. Demnach hatten die Makedonen die wieder erstarkten Griechen entscheidend geschlagen und sie auf die Inseln im Mare Aegeum zurückgedrängt, auch der Krieg mit dem Bosporanischen Reich hatte ein Ende gefunden und beide Völkern hatten ein Bündnis geschlossen, dies mit der Konsequenz, dass die Bosporaner mit dem Kriegsausbruch zwischen Rom und Makedonien, dass schon Jahrzehnte bestehende Bündnis mit Rom aufkündigten. Die Germanen waren von den Makedonen gar an den Rand der Vernichtung getrieben haben und hatten Frieden schließen müssen. Die Makedonen konnten sich daher voll und ganz auf den Krieg mit der Republik vorbereiten. Die Speculatores berichten außerdem von einem halben Dutzend makedonischer Armeen in Pannonien und Illyrien.

Senator Clemens wollte die Gunst der Stunde nutzen, da die makedonischen Truppen noch in Pannonien weilten. Er plädierte, nicht zum ersten Mal, für eine Besetzung und dauerhafte Sicherung Südgriechenlands, um von dort aus weitere Angriffe ausführen zu können. Zudem sollten zur Vorsicht weitere Truppen nach Dalmatien und Venetien verlegt werden.

Marcus Valerius Scato war der Ansicht man sollte zuerst Illyrien unter römische Kontrolle bringen. Es läge näher als Südgriechenland und man unterbinde damit die makedonischen Bemühungen nördlich des Danubius. Außerdem sollten beide senatorischen Legionen eingesetzt werden, eine Legion sollte über Land marschieren, die zweite über den Seeweg transportiert werden.

Senator Clemens hegte Zweifel, denn man greife die Makedonen dann dort an, wo sie viele ihrer Truppen konzentriert hätten. Außerdem seien Illyrien und Pannonien weitläufig, was den Aufbau von Nachschubwegen erschwere. Südgriechenland könne hingegen vom Meer aus versorgt werden und wäre außerdem eine Möglichkeit, die Makedonen ohne große eigene Verluste empfindlich treffen zu können.

Quintus Marcius Philippus erläuterte ergänzend die Informationen über die Truppenpräsenz der Makedonen. Demnach standen in Pannonien und Illyrien rund 90.000 Mann, in Südgriechenland standen 50.000 Mann, im nahen Thessalien weitere 35.000, in Makedonien selbst waren 40.000 Mann stationiert und in den makedonischen Gebieten jenseits des Danubius befanden sich mehr als 120.000 makedonische Soldaten. Der einzige Schwachpunkt schiene Epirus zu sein, wo nur einige Tausend Soldaten als Verteidigungstruppen stationiert seien.

Für Quintus Cornelius Lentulus konnte es zwingend nur ein Angriffsziel geben und das seien Epirus und dessen Hauptstadt Ambrakia. Daher plädiere er dafür die Legio "Senatorius Prima Nova" auf einen Feldzug nach Epirus zu schicken. Die Legio "Senatorius Secunda" solle zur Sicherung der Provinz Dalmatien in die Nähe von Salonae verlegt werden.

Lucius Antonius Sabinus pflichtete Senator Lentulus bei. Die Truppen dahin zu schicken wo sie in Unterzahl kämpfen mussten sei verantwortungslos. Ein Angriff auf die Schwachpunkte des makedonischen Reiches scheine ihm da sinnvoller und weniger risikoreich. Nur müsse genau entschieden werden welche Eroberungen die Republik halten wolle und könne. Als erstes Ziel sei Epirus gut gewählt, vor allem weil man dieses Gebiet halten könne, es grenze an Dalmatien und was wichtiger sei, über See könne man leicht von Tarentum aus Verstärkungstruppen aus Messapium nach Epirus transportieren. Daher unterstütze er den Antrag auf einen Feldzug gegen Epirus ebenso wie den Antrag zur Verlegung der Legio "Senatorius Secunda" nach Salonae.

Spurius Toranius Polus war wenig überrascht über den Angriff der Makedonen. Dass der Frieden mit Makedonien ewig halte konnte man nicht erwarten. Ihn überrasche lediglich, dass er nach unserer Einnahme von Salonae noch fünf Jahre gehalten hatte. Dadurch hätte man die Zeit gehabt die Stadt zu sichern und die Garnison aufzubauen die ihren Wert nun schon beeindruckend unter Beweis gestellt hatte.

Natürlich gebiete es die Höflichkeit, dass Rom den Makedonen nun ebenfalls auf diese Weise begegne. Dass man dabei an den Stellen angreife an denen die Makedonen unterlegen seien gebiete schon die militärische Vernunft. Diese Stelle scheine nun das Gebiet um Ambrakia zu sein, das als Epirus bekannt sei. Deshalb sollten die römischen Truppen dort angreifen.

In der folgenden Abstimmung wurde mit einer Mehrheit entschieden dass Epirus das Ziel des römischen Gegenschlags sein sollte und einstimmig wurde entschieden, dass die Legio "Senatorius Secunda" zur Sicherung der Provinz Dalmatia nach Salonae verlegt werden sollte.


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Im folgenden Sommer verstarb Cnaeus Fabius Valens, Prokonsul der Provinz Calabria und Befehlshaber der Legio "Consularis Quinta". Quintus Marcius Philippus, der amtierende Erste Konsul der Republik, setzte Quintus Fulvius Paetinus als dessen Nachfolger ein.
Unterdessen waren beide senatorische Legionen aufgebrochen. Die Legio "Senatorius Secunda" marschierte über Land nach Salonae, während die Legio „Senatorius Prima Nova" an Bord der Schiffe der "Classis Secunda" nach Epirus transportiert wurde.

Die Legio "Senatorius Secunda" wurde auf ihrem Marsch nach Salonae nahe Aquileia überraschend von einer 7.500 Mann starken Streitmacht der Makedonen angegriffen.






Marcus Gavius Firmus hatte seine Männer auf einer kleinen Anhöhe postiert an der der Wald endete. Die vorderste Linie bildeten die zehn Kohorten der Legionäre, dahinter standen die Bogenschützen und die schweren Waffen. Die Reiterei verbarg sich im Wald an der linken Flanke.





Als die Makedonen aus dem Schutz des Waldes gegen die Stellung der Legion anrückten, begannen die schweren Waffen ihren Beschuss.





Nachdem die Makedonen weit genug vorgerückt waren, fielen auch die Bogenschützen in den Beschuss ein.





Der Beschuss zeigte Wirkung, die Makedonen erlitten die ersten Verluste.







Schließlich ließen die Legionäre einen Pilenhagel auf die anrückenden Makedonen herabregnen, der regelrechte Breschen in die Linien der Makedonen schlug. Zur gleichen Zeit versuchten die Makedonen ihre Reiterei durch den Wald in die linke römische Flanke zu führen, dadurch liefen sie der wartenden römischen Reiterei in die Arme.







Mit ihrer schieren zahlenmäßigen Überlegenheit schlug die römische Reiterei die makedonische in die Flucht, auch der makedonische Anführer suchte sein Heil in der Flucht.





Auch die ersten makedonischen Fußtruppen wandten sich zur Flucht.







Der rechte Flügel der römischen Schlachtlinie erhielt den Befehl vorzurücken um die noch kämpfenden makedonischen Truppen aus der Flanke attackieren zu können.







Als die Makedonen das Manöver bemerkten, verließ sie der Mut und zu Hunderten strömten sie zurück und flüchteten vom Schlachtfeld.







In kopfloser Flucht, verfolgt von der römischen Reiterei und einigen Kohorten der Legionäre, versuchten die Makedonen ihr Leben zu retten. Den wenigsten war ein Erfolg beschieden.








Die Makedonen waren der römischen Legion aber zahlenmäßig 1:2 unterlegen und so wurde der Angriff zu einem Desaster. Die makedonischen Truppen wurden fast vollständig zerschlagen, nur 800 Mann konnten sich geordnet vom Schlachtfeld zurückziehen, der Rest lag erschlagen auf dem Schlachtfeld. Die Legio "Senatorius Secunda" büßte 1.086 Tote und 192 Verwundete ein. Nach diesem Sieg setzte sie ihren Marsch nach Salonae fort und blieb fortan unbehelligt, obwohl sich makedonische Truppen permanent in der Nähe der Legion aufhielten.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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09.09.2009 11:43
#4 RE: Kapitel XVI Thread geschlossen

Im neuen Jahr, Erster Konsul war Publius Valerius Laevinus, erhoben sich die Siculer erneut. Doch sie waren noch geschwächt vom letzten Aufstand und konnten nur rund 1.000 Kämpfer aufbieten. Caeso Claudius Crassus, der Prokonsul der Provinz, schickte rund 3.000 Mann der Legio "Consularis Sexta" aus, die die siculischen Rebellen aufspüren und vernichten sollten.





Bei Malpasso gelang es ihnen und in einem kurzen Geplänkel wurden die Rebellen besiegt. Mehr als 300 starben im Kampf, die überlebenden 700 an den Kreuzen. 156 römische Soldaten waren gefallen, 30 verwundet worden.

Die Legio "Senatorius Prima Nova" war in der Zwischenzeit nahe Ambrakia gelandet und auf die Stadt marschiert. Da der Augenblick günstig schien, befahl Quintus Arrecinus Geta den sofortigen Angriff auf die Stadt bevor die makedonischen Verstärkungen heran waren, die im sich im Anmarsch befanden. Den rund 4.000 makedonischen Truppen in der Stadt, traten die Angriffstruppen der Legion mit etwa 5.000 Mann entgegen. Der Rest der Legion blieb in Reserve.






Die römischen Truppen waren allesamt in der Nähe des Westtores aufgestellt, außer der II.Ala, die vor dem Südtor wartete.





Die schweren Waffen begannen mit dem Beschuss des Mauerstückes welches es zu durchbrechen galt, damit die Truppen ohne Verluste in die Stadt gelangen konnten.











Die Mauer brach unter dem Beschuss zusammen, mit Fortunas Hilfe sogar so, dass ein Großteil der makedonischen Truppen, die sich hinter der Mauer bereitgestellt hatten um den römischen Angriff abzuwehren, von der einstürzenden Mauer erschlagen wurden.





So war es ein leichtes für die römischen Truppen in die Stadt zu gelangen.





Die Abwehrtürme an der Westmauer wurden besetzt …





… und römische Legionäre stürmten die Mauern entlang um sie vollständig einzunehmen.







Nacheinander wurden alle Tore und Türme eingenommen.





Die I. und II.Ala stürmten unterdessen in die Stadt und gelangten schließlich zum Stadtzentrum.





Dort trafen sie auf die Leibwache des makedonischen Stadtkommandanten, die sie in einen heftigen Nachkampf verwickelte.









Trotzdem die römischen Reiter kampfstarke Männer waren, sank einer um den anderen vom Rücken seines Pferdes, ihre Zahl schmolz dahin.







Schließlich fiel auch der Legionsbefehlshaber Quintus Arrecinus Geta im Kampf.







Wenig später folgte ihm sein Stellvertreter Marcus Iulius Glabrus und die römische Reiterei wurde vollends aufgerieben.





Die I.Kohorte unter Marcus Sanquinius Lamia konnte die makedonische Reiterei dann zurückdrängen und sich an günstiger Stelle in Gefechtsformation aufstellen.









Die makedonische Reiterei gab aber nicht auf und stürmte erneut an. Marcus Sanquinius Lamia war einer der ersten die diesem Angriff zum Opfer fielen.





Nach schwerem Kampf war die makedonische Reiterei bis auf den makedonischen Stadtkommandanten im Kampf gefallen. Obwohl von Legionären umzingelt gelang es ihm zu entkommen.







Aber die Pfeile der Bogenschützen der XIII. und XIV.Kohorte beendeten sein Leben auf der Flucht.







Nun rückten die I. und II.Kohorte zum entscheidenden Angriff vor.









Die Makedonen setzten ihrerseits auch ihre Truppen in Bewegung und als diese in die Reichweite der römischen Bogenschützen gerieten wurden sie unter starken Beschuss genommen.







Der Pilenhagel folgte dem Beschuss kurze Zeit darauf.





Die Makedonen rückten jedoch weiter vor, der Nahkampf stand bevor.





Während die II.Kohorte den Ansturm der Makedonen aufhielt, setzte die I.Kohorte zur Flankierung und fiel den Makedonen in den Rücken.







Die Makedonen wurden nach und nach niedergekämpft und schließlich war kein einziger von ihnen mehr am Leben.






Der Angriff hätte beinahe zu einer Katastrophe geführt, denn obwohl er gut begann und die Mauern schnell überwunden waren, stoppten die Makedonen den Ansturm in den Straßen der Stadt und in einem verbissen geführten Reiterkampf schlug sich gar Fortuna auf die Seite der Makedonen. Denn sowohl Quintus Arrecinus Geta, der Legatus Legionis, als auch Marcus Iulius Glabrus, der Tribunus Laticlavius der Legion, fanden in diesem Kampf den Tod. Und als kurze Zeit später auch noch Marcus Sanquinius Lamia, der Primus Pilus, fiel stand der Angriff kurz vor dem Zusammenbruch. Da nun fast alle höheren Offiziere gefallen waren, packte Unruhe die Truppen und nur dem Eingreifen von Gaius Vedius Antoninus, einem der Tribunii Angusticlavii der Legion, war es zu verdanken, dass keine Panik und Flucht ausbrach. Unter seiner Führung wurde der Angriff fortgesetzt und die Makedonen konnten schließlich besiegt werden. Alle Verteidiger wurden niedergemacht, die Legion verlor neben drei Offizieren noch 1.251 Soldaten, dazu wurden 1.026 weitere Soldaten verwundet.

Obwohl es ranghöhere Offiziere innerhalb der Legion gab, wurde die Kommandoübernahme durch Gaius Vedius Antoninus von allen unterstützt. Bis zum Eintreffen des neuen Befehlshabers, der erst noch durch den Senat bestimmt werden musste, kümmerte sich Gaius Vedius Antoninus um die wichtigsten Dinge, so z.B. die Verschiffung der Sklaven, rund 150.000, und der Beute, etwa 133.000 Goldstücke. Auch die Schäden in der Stadtmauer wurden behoben und die Stadt war bereit sich zu verteidigen, falls die makedonischen Entsatztruppen versuchen sollten Ambrakia zurückzuerobern.


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Vibius Suilius Albus war der erste Senator der, nachdem die Nachricht aus Ambrakia verlesen worden war, das Wort ergriff. Er schlug vor, dem kommandierenden Offizier der Legio "Senatorius Prima Nova" schnell neue Anweisungen zu übermitteln, das letzte das man brauchen könne, sei eine führungslose bzw. nicht richtig geführte Legion. Auch solle man in Betracht ziehen, die Legio "Senatorius Prima Nova" durch die Legio "Senatorius Secunda", die sich nahe Salonae befand, ablösen zu lassen.

Lucius Antonius Sabinus sah hingegen keinerlei Veranlassung die Legio "Senatorius Secunda" von Salonae abzuberufen um die Legio "Senatorius Prima Nova" in Ambrakia abzulösen. Diese habe in der Schlacht nur geringe Verluste erlitten, dass derzeit nur ein rangniederer Tribun das Kommando führe sei für ihn kein Grund die Legion abzuziehen. Durch eine zügige Ernennung eines neuen Legaten durch den Senat würden die Vakanz des Postens und deren Auswirkung beseitigt werden.

Publius Valerius Laevinus, der amtierende Konsul, stellte den Senatoren daher auch zügig die drei Kandidaten für den Oberbefehl über die Legio "Senatorius Prima Nova" vor.









Eine klare Mehrheit des Senates sprach sich für Spurius Numonius Camerinus als neuen Legatus Legionis aus, so dass die durch den Tod von Quintus Arrecinus Geta entstandene Lücke schnell geschlossen werden konnte.

Der Senat befasste sich nach der Wahl des Legatus Legionis mit der aktuellen Lage im Makedonischen Krieg und erörterte die weitere Vorgehensweise. Quintus Cornelius Lentulus forderte, dass die eigene Offensive weiter vorangetrieben werden müsse. Dazu sei es notwendig die Legio "Senatorius Secunda" weiter nach Süden zu verlegen, damit sie in der Lage war sowohl Salonae als auch Ambrakia zu schützen falls die Makedonen eine Rückeroberung versuchten. Die Legio "Senatorius Prima Nova" solle sich dann nach Norden begeben und Emona angreifen, damit hätte die Republik nach Dalmatien auch Illyrien weitestgehend unter Kontrolle. Ferner böte der Fluß Savus die Möglichkeit die nördlichen makedonischen Gebiete von den südlichen zu trennen, in dem man die Flussübergänge sperrte.

Spurius Toranius Polus erschienen die vorgeschlagenen Maßnahmen sinnvoll, so dass er gewillt war, sie zu unterstützen sofern keine besseren Vorschläge gemacht würden.

Lucius Antonius Sabinus hatte aber Kritikpunkte am Plan des Senators Lentulus vorzubringen. Der Plan habe einen nicht unerheblichen Schönheitsfehler. Zwar könne man die drei Furten des Savus absichern, aber die Makedonen würden weiterhin ihre nördlichen Gebiete versorgen können, da die Republik die Furten des Danubius nicht unter Kontrolle habe und die Makedonen dort ihre Truppen entlang marschieren lassen können. Ihm erschiene es daher sinnvoller nach einer Einnahme Emonas sofort an die Eroberung der pannonischen Provinzen zu gehen. Dann hätte man das römische Territorium bis an den Danubius vorgeschoben und dadurch eine für die Zukunft leicht zu verteidigende Stellung erreicht.

Aulus Plautius Silvanus warnte davor blind einen Angriff hinter den nächsten zu schieben. Man sollte erst einmal die Reaktionen der Makedonen auf den Fall Ambrakias abwarten, ehe man die Legio "Senatorius Prima Nova" nach Norden abziehe um vielleicht Emona anzugreifen. Es sei einem Legionsbefehlshaber, in dem Fall Marcus Gavius Firmus, nicht zuzumuten, und zudem unverantwortlich, wenn dieser entscheiden müsse welche Stadt er entsetze wenn die Makedonen Salonae und Ambrakia gleichzeitig angriffen. Erst sollte die neue Provinz gesichert sein, bevor man die Legio "Senatorius Prima Nova" für einen weiteren Angriff abziehe.

Senator Verus stellte die rhetorische Frage wer das waghalsige Unternehmen nach Pannonien hinein durchführen solle. Die senatorischen Legionen seien wohl kaum in der Lage 100.000 makedonischen Soldaten standhalten zu können, wenn die Offensive erst einmal angelaufen war. Selbst mit Unterstützung von konsularischen Truppen, die nach der Heeresreform auch nicht mehr die schlagkräftigen Truppen von einst seien, sei ein Erfolg fraglich. Neue Truppen auszuheben verbot die finanzielle Lage der Republik. Er appelliere daher an die Vernunft der Senatoren, nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren und ein Vorgehen zu planen, das für die Truppen der Republik machbar sei.

Titus Aurelius Italicus, ein kürzlich in den Senat aufgenommener Senator, teilte die Meinung von Quintus Cornelius Lentulus. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt weiter vorzustoßen, er habe vollstes Vertrauen, dass die römischen Truppen auch diese Aufgabe meistern werden und schließlich sei eine Konfrontation mit den makedonischen Truppen unvermeidbar, ob nun früher oder später. Er mache sich keine großen Sorgen um die Makedonen, ihre Strategien in der Schlacht seien veraltet, wie oft hatten römischen Truppen schon gegen sie gesiegt, ohne das sie aus ihren Fehlern gelernt hätten. So wie die römischen Truppen früher siegten werden sie nun auch wieder siegen.

Senator Clemens sah in einem Angriff auf Pannonien zwei beträchtliche Risiken, zum einen Entfernten sich die Truppen sehr von eigenen Verstärkungen und es bestehe die Gefahr aus mehreren Richtungen von Makedonen angegriffen und eingekreist zu werden. Daher hielt er es immer noch für das klügste weiter nach Griechenland statt nach Pannonien vorzustoßen.

Lucius Antonius Sabinus entgegnete die Versorgungswege würden genauso lang sein, wenn man nach Griechenland marschiere, das sei kein Argument gegen ein Handeln in Pannonien. Er sähe in Griechenland auch die größere Gefahr der Einkreisung, zumal er dort eine deutlichere Truppenmassierung erwarte als in Pannonien. In den Ebenen Pannoniens könnten sich römische Truppen zudem frei entfalten und auf breiter Front agieren, während sie in den griechischen Gebirgen auf zahlreiche Engpässe stießen an denen sie die Makedonen mit nur wenig Truppen dauerhaft aufhalten könnten. Zudem müsse Emona unbedingt fallen um eine gute Basis für weitere Operationen zu erhalten. Solange Emona noch in den Händen der Makedonen sei, müsse die Republik damit rechnen, dass von dort aus Truppen nach Dalmatien oder Venetien marschieren und dort angreifen.

Da in der Abstimmung zu dieser Frage keine Entscheidung gefallen war, machte Publius Valerius Laevinus in seiner Eigenschaft als amtierender Erste Konsul der Republik von seinem Recht Gebrauch in Fällen wie diesen die abschließende Entscheidungsgewalt inne zu haben. Daher entschied er die Legio "Senatorius Prima Nova" auf einen Feldzug gegen Emona zu schicken, im Anschluss daran und nach erfolgter Sicherung der Stadt und der Provinz sollte die Legion nach Pannonien vorrücken, bis zum Danubius vorstoßen und alles Land südlich davon bis zum Savus erobern.

Mit dieser Entscheidung waren Jahre des Kampfes vorgezeichnet, denn alle im Senat waren sich bewusst, dass es nicht einfach werden würde, dieses Ziel was nun gesteckt worden war zu erreichen. Und nicht wenige würden, nachdem sie den Senat verlassen hatten, einen Tempel aufsuchen um den Göttern zu opfern und ihren Beistand zu erbitten.


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Zu der Zeit als Ambrakia fiel befand sich auch die "Classis Prima" im Einsatz. Nachdem sie die Legio "Senatorius Prima Nova" an Land gesetzt hatte, war sie nach Norden gelaufen um dort eine Flotte der Piraten anzugreifen. Bei Nimphaeum trafen die Flotten aufeinander, nach kurzem Kampf hatte die römische Flotte gesiegt. Alle Piratenschiffe wurden gekapert und die Piraten ihrem Schicksal überantwortet, während auf Seiten der Piraten mehr als 450 im Kampf gefallen waren, verlor die römischen Truppen 102 Tote und 18 Verwundete. Nach diesem Sieg lief die Flotte nach Ambrakia zurück um die Beute aus dem Feldzug an Bord zu nehmen und nach Rom zu transportieren.

Der Angriff auf Ambrakia war der Auftakt für den nächsten großen Krieg den Rom mit den Makedonen ausfechten würde und er Ausgang war ungewiss ...

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