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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Rome Total War-Kampagnengeschichte "Ascensus Romae"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

15.07.2009 22:39
RE: Kapitel XV Thread geschlossen

Die Rückeroberung Pataviums



Nachdem der Senat weitere Truppenentsendungen an die Nordgrenze beschlossen hatte, sammelten sich die vorgesehenen Truppen nahe Ariminum, von wo aus sie an Bord von Schiffen der "Classis Secunda" an ihren Bestimmungsort gebracht werden sollten. Es handelte sich bei den Truppenverbänden um die II. und III.Ala sowie die II., III., VIII. und IX.Kohorte der Legio "Consularis Prima", die II. und III.Ala sowie die VIII. und IX.Kohorte der Legio "Consularis Septima", die II. und III.Ala sowie die II., III., VIII. und IX.Kohorte der Legio "Consularis Decima" und die VIII. und IX.Kohorte der Legio "Consularis Tertiadecima". Der Oberbefehl über diese Truppen wurde von Quintus Fabius Maximus Rullianus an Amulius Gellius Publicola übertragen.

Auf ihrem Weg nach Ariminum traf die "Classis Secunda" bei Fasano auf eine kleine Piratenflotte. Im Verlauf eines kurzen Gefechtes wurden sechs Piratenschiffe gekapert und 246 Piraten getötet, auf römischer Seite starben 66 Mann, weitere 12 wurden verwundet.

Während des Konsulatsjahres des Quintus Marcius Tremulus verstarb der Statthalter der Provinz Liguria, Cnaeus Coelius Caldus. Ihm folgte Publius Iulius Libo als neuer Statthalter nach.

Die Truppen des Amulius Gellius Publicola landeten zu dieser Zeit wie geplant bei Tergeste und schnitten die makedonischen Nachschublinien ab, indem sie die Straße von Patavium nach Emona durch ein großes Lager, in dem die Truppen unterzogen, sperrten. Zu gleicher Zeit überschritten alle römischen Truppen die am Padus stationiert waren den Fluß und insgesamt 60.000 römische Soldaten zogen in Richtung Patavium.

Im Folgejahr, Erster Konsul war Lucius Postumius Megellus, kam es zu einem ersten Kampf. Bei Solferino schlossen makedonische Truppen die konsularischen Truppen unter Manius Quinctius Cincinnatus in deren Lager ein. Da sich die Legio Senatorius Secunda recht nahe am Ort des Geschehens befand um eingreifen zu können, befahl Cincinnatus seinen Männern den Angriff.







Den römischen Truppen gelang es die makedonischen Verbände zu einem großen Teil aufzureiben, da diese übereilt und fluchtartig das Schlachtfeld verließen und von der römischen Reiterei niedergeritten wurde bzw. im Pfeilhagel der römischen Bogenschützen dezimiert wurden. Die Legio "Senatorius Secunda" erhielt keine Gelegenheit helfend einzugreifen und so konnten sich die konsularischen Truppen diesen Erfolg an ihre Fahne heften. Mehr als 9.000 von fast 13.000 Makedonen fielen, die Truppen von Cincinnatus erlitten nur geringe Verluste in Höhe von 96 Toten und 84 Verwundeten.

Nun ging es Schlag auf Schlag, in einer präzise ablaufenden Folge rückten die römischen Truppen vor und stellten die einzelnen makedonischen Verbände zum Kampf. Nachdem konsularische Truppen den Fluß Athesis überschritten hatten bezogen sie ein Lager. Schon kurze Zeit später rückten drei makedonische Armeen heran, die insgesamt etwa 28.000 Mann stark waren, während die römischen Truppen nur 18.000 Mann zählten. Da aber zwei der drei Armeen noch nicht nahe genug herangekommen waren, konnte nur eine makedonische Armee von 11.500 Mann den Belagerungsring errichten. Da gute Siegchancen bestanden griffen auch diesmal die konsularischen Truppen aus dem Lager heraus an.




Die römischen Truppen hatten sich bereits innerhalb des Lagers formiert, die sechs Alen der Reiterei würden durch die Seitentore aufmarschieren, während die Fußtruppen durch das Nordtor ziehen würden.





Sowohl die makedonischen als auch die römischen Verstärkungstruppen waren bisher nicht auf dem Schlachtfeld eingetroffen.





Durch drei Tore fluteten die römischen Truppen aus dem Lager, während die Makedonen den Beschuss mit ihren Katapulten starteten.





Die Geschosse schlugen in die Reihen der Principes und verursachten Verluste, das Nordtor wurde zerstört und konnte nicht mehr geschlossen werden.





Die Makedonen setzten ihre Truppen in Marsch die nun den römischen entgegenmarschierten.





Während die römischen Bogenschützen von innerhalb des Lagers Pfeilhagel auf die anmarschierenden makedonischen Truppen regnen ließen und diese dezimierten, startete die Reiterei ihre Attacke auf die makedonischen Flanken.





Die Männer an den makedonischen Katapulten wurden niedergemacht, beide Flanken der makedonischen Linie gerieten bedenklich ins Wanken.





Makedonische Infanterie stürzte sich in den Kampf um die Lage zu stabilisieren und die römischen Reiter zu vertreiben.





Die rechte Flanke der Makedonen brach zusammen, auch der makedonische Heerführer suchte sein Heil in der Flucht.





Doch er kam nicht weit, ehe ihn sein Schicksal ereilte und er tot vom Pferd sank.









Nach dem Tod des makedonischen Heerführers brach Chaos aus und viele makedonische Truppen wandten sich zur Flucht.











Die Reiterei jagte die makedonischen Truppen vom Schlachtfeld.





Einzig eine Schar tapferer Phalangiten blieb standhaft zurück um zu kämpfen.













Die römischen Principes empfingen die Makedonen mit einem Pilenhagel der große Lücken in die Front der Makedonen schlug.







Der zweite und dritte Pilenhagel der Principes demoralisierte die makedonischen Truppen dann vollauf und auch die letzten Tapferen begannen zu fliehen.








Auch in diesem Treffen hatten die Makedonen das Nachsehen, bevor die Verstärkung eingreifen konnte war der römische Sieg errungen. Von den 11.500 Makedonen fielen alle, bis auf eine kleine Schar von 200 Mann die entkommen konnte. Die römischen Verluste beliefen sich auf 2.322 Tote und 414 Verwundete.

Immer weiter rückten die römischen Truppen vor, bei Adano trafen die konsularischen Truppen unter Manius Quinctius Cincinnatus auf eine etwa 3.600 Mann starke makedonische Streitmacht. Ohne die Hilfe der nahen Legio "Senatorius Prima Nova" abzuwarten, stürzten sich die konsularischen Truppen in die Schlacht.






Der Angriff auf die kleine Schar makedonischer Soldaten begann durch die Bogenschützen, die Pfeil auf Pfeil auf die makedonischen Linien regnen ließen.





Schließlich setzte sich die Reiterei in Bewegung und stürmte auf die Makedonen zu.

















Die Makedonen konnten dieser Attacke nicht standhalten und wer nicht schon erschlagen worden war, suchte sein Leben durch Flucht zu retten. Aber nur die wenigsten konnten der nachpreschenden römischen Reiterei entkommen.






Das kleine Häuflein makedonischer Soldaten wurde buchstäblich niedergeschossen und überrannt, fast alle 3.600 Mann fielen. Die konsularischen Truppen verloren 144 Tote und 114 Verwundete.

Mit diesem Sieg waren alle makedonischen Truppen westlich Pataviums zurückgeschlagen worden und römische Truppen in Stärke von 42.500 Mann standen buchstäblich vor den Mauern der Stadt. Obwohl sich starke makedonische Truppenverbände in und um Patavium aufhielten, insgesamt rund 37.000 Mann, gingen erneut die konsularischen Truppen zum Angriff über.






Der Angriffsplan sah vor, dass die römischen Truppen durch alle vier offenen Tore in die Stadt eindringen sollten. Damit sollte verhindert werden, dass die Makedonen einen Verteidigungsschwerpunkt bilden und dort ihre Truppen konzentrieren konnten. Am Nordtor war der römische Angriffsschwerpunkt, dort standen die meisten Truppen zum Angriff bereit.







Am Westtor standen ebenfalls stärke Verbände bereit, während kleinere Truppenverbände nun erst zum Süd- und Osttor marschierten um sich dort aufzustellen.







Die Verstärkungen beider Seiten verspäteten sich, so dass die Schlacht ohne sie begann.







Zwei Alen der römischen Reiterei drangen durch das nur schwach verteidigte Osttor in die Stadt ein.







Auch Fußtruppen gelangten durch das Osttor in die Stadt und brachten das Torhaus unter ihre Kontrolle. Schließlich drangen sie über die Mauer in Richtung des Nord- und Südtores vor.





Weitere Alen der römischen Reiterei und Fußtruppen drangen durch das Südtor in die Stadt ein, dort kam es zu Kämpfen mit makedonischen Truppen.







Nach kurzem Kampf zogen sich die Überreste der makedonischen Truppen zurück.





Teile der Reiterei drangen in das Stadtzentrum vor.









Dort trafen sie auf makedonische Reiter, die den Heerführer der Makedonen begleiteten.

















Der Kampf war schnell entschieden, der makedonische Heerführer brachte sich durch Flucht in Sicherheit.





Am Westtor wartete der härteste Widerstand auf die römischen Truppen, deshalb erfolgte hier der Angriff erst nachdem Teile der Stadt unter Kontrolle römischer Truppen standen.











Versuche der Makedonen die römischen Truppen wieder aus der Stadt zu werfen wurden abgewehrt.




Auf der Mauer nahe dem Nordtor kam es ebenfalls zu Kämpfen.









Die makedonischen Truppen dort konnten nach heftigen Kämpfen zurückgedrängt werden.





Auch nahe dem Westtor flammten die Kämpfe noch einmal auf.





Auf der Mauer am Nordtor wurde der letzte Widerstand gebrochen und das Torhaus erobert.





Nach dem Fall des Nordtores hatten sich alle verbliebenen makedonischen Truppen ins Stadtzentrum zurückgezogen. Dort marschierten nun auch die römischen Truppen zum letzten Kampf auf.









Der makedonische Heerführer fiel als erster im Hagel der Pilen.









Die vormarschierenden makedonischen Phalangiten wurden ebenfalls mit Pilenhageln eingedeckt.









Schließlich begann der Nahkampf.











Der überlegenen römischen Kampfführung hatten die Makedonen nur noch den Mut der Verzweiflung entgegenzusetzen.







Der letzte Widerstand war schnell gebrochen, die Schlacht entschieden.






Der Angriff erfolgte zu schnell, sowohl für die römischen als auch für die makedonischen Verstärkungstruppen, die nicht dazu kamen ihre Männer in die Schlacht zu führen. Und so kämpften die makedonische Garnison, rund 13.500 Mann, und die konsularischen Truppen, etwa 15.700 Mann, die Entscheidungsschlacht um Patavium, die mit einem großen römischen Sieg endete: 13.278 Makedonen fielen, der Rest geriet, teilweise verwundet, in Gefangenschaft. Auf römischer Seite kamen 4.578 Soldaten im Kampf um, 810 wurden verwundet. Eine der makedonischen Armeen, 12.500 Mann unter dem makedonischen Heerführer Asphalion von Theben, kapitulierte nach dem Fall der Stadt, die zweite makedonische Armee zog sich aus der Provinz zurück.

Die Rückeroberung Pataviums und die Wiedergewinnung der Provinz Venetia waren geglückt, die Makedonen zogen daraufhin alle anderen Truppen in der nun wieder römischen Provinz zurück und entsandten eine Gesandtschaft die über einen Waffenstillstand verhandeln wollte.

Während eine Bote nach Rom geschickt wurde um dort zu berichten und Instruktionen zu erhalten ob verhandelt werden sollte, sammelten sich die römischen Truppen rund um Patavium und legten einen Verteidigungsring an um evtl. erfolgende Angriffe abwehren zu können.

In der Stadt selbst wurde sofort mit den Reparaturarbeiten begonnen und wie vom Senat beschlossen wurde die Garnisonslegion der Provinz neu aufgestellt. Sie trug den Namen Legio "Consularis Quartadecima Nova Pia Fidelis". Als neuer Statthalter war Amulius Gellius Publicola vorgesehen, der auch bald von Tergeste aus kommend mit den ihm unterstellten konsularischen Truppen in der Stadt eintraf.


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Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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15.07.2009 22:45
#2 RE: Kapitel XV Thread geschlossen

Lucius Postumius Megellus, amtierender Erster Konsul der Republik, stand in der Curia Hostilia vor den Senatoren um die Neuigkeiten bekannt zu geben, die von der Nordfront eingetroffen waren. Er eröffnete den Senatoren, dass Patavium zurückerobert worden war. Beim Sturm der Stadt hatten die Truppen Verluste in Höhe von 4.578 Toten und 810 Verwundeten erlitten. Die Makedonen büßten über 13.000 Tote ein, weitere 12.500 Soldaten der Makedonen hatten nach dem Fall der Stadt überraschend kapituliert. Der Raum um Patavium war somit frei von makedonischen Truppen. Die ersten Truppenverbände seien bereits auf dem Rückweg in ihre Garnisonen. In und um Patavium verblieben rund 55.000 Mann bis die Provinz vollständig gesichert und verteidigungsbereit sei. Die Neuaufstellung der Legio "Consularis Quartadecima Nova Pia Fidelis" sei bereits in vollem Gange und die Legion würde in Kürze kampfbereit sein. Des Weiteren berichtete der Konsul vom Eintreffen einer makedonischen Gesandtschaft die Waffenstillstandverhandlungen führen und evtl. ein neues Bündnis schließen wollte. Der Grund hierfür sei in den schweren Kämpfen zu suchen, die die Makedonen im Raum Ambrakia gegen ihren griechischen Erzfeind führen musste. Bevor der Konsul aber die Beratungen im Senat beginnen ließ, erläuterte er dem Senat welche Folgen dieser ungewollte Krieg der Republik beschert hatte: mehr als 70.000 Tote und 10.000 Verwundete hatte es in den Schlachten des Krieges auf römischer Seite gegeben, die Makedonen verloren mehr als 175.000 Mann an Toten sowie eine kleinere Anzahl an Gefangenen. Viel gravierender als die personellen Verluste der Republik war der zerrüttete Staatshaushalt, der Krieg kostete die Republik insgesamt rund 3.000.000 Aurei, was 75% des Staatsvermögens entsprach, welches nun nur noch etwa 1.000.000 Aurei groß war. Auch diese Zahlen sollten bei den Beratungen beachtet werden.

Decimus Petronius Camillus Verus zeigte sich bereit Verhandlungen mit den Makedonen zu fordern, denn die von ihm gestellten Bedingungen waren mit der Rückeroberung Pataviums erfüllt. Gerade in Anbetracht der finanziellen Belastungen, die der Krieg der Republik bescherte, sei es seiner Ansicht nach sinnvoll, unabhängig von den Gefühlen die man für die Makedonen hege, über einen Waffenstillstand ernsthaft nachzudenken. Das letzte das die Republik brauche, sei dass dieser Krieg noch Jahre weiter gehe. Auch wenn sich die Republik als Sieger dieses Kampfes fühlen durfte, benötige sie nun Jahre der Ruhe um sich erholen zu können. Aus diesem Grund werde er einem entsprechenden Antrag auf Verhandlungen mit den Makedonen zustimmen.

Marcus Valerius Scato dankte den Göttern für den Sieg der ruhmreichen Soldaten Roms und auch er stimmte zu, dass sich Roms Truppen und die Wirtschaft der Republik nach den entbehrlichen Jahren des Kampfes wieder erholen mussten und sollten. Ebenso wie Aulus Pinarius Rufus, der den Ausführungen von Senator Verus zustimmte, man habe einen Punkt erreicht an dem es nur zwei Wege gebe, die man beschreiten könne. Der eine sei der Weg des Krieges bis zur Vernichtung Makedoniens, der andere Weg sei der des Friedens. Was der Republik vor dem Krieg gehörte, gehöre ihr jetzt wieder, es gebe im Moment nichts was die Republik von den Makedonen fordern müsste. Daher sollte man die Waffen ruhen und die Soldaten zu ihren Familien heimkehren lassen, damit sich die Republik von den Jahren des Krieges erholen konnte.

Tiberius Pollienus Macro glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können, als er seine Kollegen von Frieden sprechen hörte. Wütend äußerte er, dass es nicht der Ernst des Senates sein könne im Augenblick des Sieges die Waffen beiseite zu legen, Makedonien stehe kurz vor dem Fall. Er schlug ein Bündnis mit den Griechen vor um Makedonen endgültig zu vernichten, die Republik von Norden aus, die Griechen von Süden. Makedonien müsse büßen für den Krieg den es in die Republik getragen hatte. Das bisher vergossene Makedonenblut reiche dafür nicht aus. Der Krieg müsse weitergehen bis es kein Makedonien mehr gäbe.

Auch Senator Augurnus, der selten die Meinung des Hardliners Macro teilte, stimmte in diesem Punkt mit ihm überein. Die Makedonen, die so viel Leid und Zerstörung gebracht hatten, verdienten es nicht angehört zu werden. Jetzt sei der Augenblick an dem man aller Welt verdeutlichen könne, welchen Stellenwert das Thema Vertragsbruch in der Republik habe. Der Krieg gegen die Makedonen solle beendet werden, aber erst nachdem die Verbrechen gesühnt seien und die Kassen der Republik durch die Eroberung oder Zerstörung ausgewählter Städte wieder gefüllt seien.

Der neue Senator Placus Iulius Caninus erklärte, nicht einzusehen noch weiteres römisches Blut zu vergießen nur um noch mehr Makedonen zu töten. Man sollte dies die Griechen tun lassen, sollten sich zwei Feinde der Republik doch gegenseitig zerfleischen, während die Republik ihre Kräfte stärkte. Damit sich ein solcher Kriegsverlauf auch nicht noch einmal ereignen konnte, sollte die Republik zukünftig auch nicht mehr auf Verträge vertrauen, sondern die Grenzen besser und stärker sichern.

Senator Inregillensis war nicht zu Friedensverhandlungen mit den Makedonen gewillt. Tausende römische Soldaten seien von ihnen getötet worden, die Republik habe 75% ihrer Geldmittel durch den Krieg verloren, dies müsse gesühnt werden. Wenn die Makedonen Frieden wollten müssten sie mindestens zwei große Städte und das dazugehörige Land an die Republik als Wiedergutmachung abtreten. Auch müsse bedacht werden, welches Bild die Republik nach außen abgebe wenn sie nun Frieden schließe ohne als Sieger irgendwelche Forderungen an den Verlierer zu richten.

Marcus Vinicius Andronicus erinnerte an die griechischen und etruskischen Kriege, die sich über 40 Jahre hingezogen hatten. Sie hätten eines gelehrt, nämlich dass es falsch sei einen Konflikt über einen langen Zeitraum auszutragen. Wieder seien zwölf Jahre des Krieges vergangen und wieder breite sich das Leid unter den Bürgern der Republik aus. Felder lagen brach, die Ernten fielen schlecht aus, Hunger breitete sich aus. Die Bürger Roms wollten keinen Krieg der ihnen nur Leid verursache, auch wenn man diesen im Endeffekt gewinnen könne. Im Moment sei die Lage günstig wie nie für die Republik. Man könne den Krieg beenden ohne das Gesicht zu verlieren, denn Rom als Sieger stehe es zu Milde walten zu lassen. Eine Fortsetzung des Krieges beinhalte die Möglichkeit, dass der Kriegsverlauf sich im Laufe der Zeit nachteilig für die Republik gestalte und das wolle man wohl nicht. Die Soldaten seien ausgelaugt, manch einer habe seine Familie seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen, der Kampfeswille der Truppen sinke bereits merklich. Die klügste und weiseste Entscheidung sei es daher Frieden zu schließen.

Lucius Verginius Curio, einer der amtierenden Volkstribune, stimmte Senator Andronicus zu. Das Volk sei nicht begierig auf einen weiteren endlosen Krieg. Es seien bereits hunderttausende gestorben, ein weiteres Blutvergießen diene lediglich den persönlichen Machtgelüsten einzelner Senatoren, aber in keiner Weise dem Wohl des Volkes oder der Republik. Auch die Staatskasse würde unter einer Fortsetzung des Krieges empfindlich leiden, was die vergangenen Jahre bereits bewiesen hätten, indem der Fiskus in nie gekannter Geschwindigkeit dahin geschmolzen sei. Er forderte daher im Namen des Volkes, dass Frieden herrschen müsse, man müsse die Felder wieder bestellen, die Städte wieder aufbauen und vor allem die Grenzen effektiv sichern, damit nie wieder ein Feind in diesem Umfang auf römisches Territorium vorstoßen konnte. Das Gebirge im Norden böte dazu ideale Voraussetzungen für eine einfache und Kosten sparende Verteidigung, während kein einziger römischer Hof in Gefahr sei. Er ersuchte deshalb den Senat diesen Vorschlag zu bedenken und umzusetzen. Weiterhin forderte er die Aufstellung einer Armee nach dem Vorbild der senatorischen Legionen zur Verteidigung des Grenzgebietes. Die konsularischen Legionen konnten die Republik nicht schützen, dies hätte der Krieg mit Makedonien belegt. Zwar sei immer wieder die Rede davon, dass die Truppen gut ausgebildet und ausgerüstet seien aber das war wohl nur Schönrederei.

Senator Verus widersprach dem Volkstribun, die konsularischen Truppen hätten, obwohl sehr oft in zahlenmäßiger Unterlegenheit, außerordentlich effektiv und tapfer gekämpft. Sie hätten den senatorischen Legionen in nichts nachgestanden und mehr als einmal ihren Wert gezeigt. Beispielhaft sei hier die Heldentat der Legio "Consularis Quartadecima" bei der Verteidigung Pataviums. Er bat den Konsul die Leistungen der konsularischen Legionen im zurückliegenden Krieg zu bewerten und mit denen der senatorischen Legionen zu vergleichen. Einer dauerhaften Stationierung einer kampfstarken Grenztruppe stand er aber nicht grundlegend ablehnend gegenüber und brachte daher die Möglichkeit vor die Legio "Senatorius Secunda" dauerhaft in den Norden zu verlegen. Aus Kostengründen sei aber eine Aufstellung einer neuen Truppe kategorisch abzulehnen.

Nachdem der Senator geendet hatte, nahm Lucius Postumius Megellus eine der Schriftrollen auf, die sich auf dem kleinen Tisch neben dem Sella Curulis stapelten und trug den Senatoren den Inhalt vor. Insgesamt 21 Schlachten hatte es im Laufe des Krieges mit Makedonien gegeben, nur zweimal seien römische Truppen geschlagen worden. Dreizehn Schlachten schlugen dabei die konsularischen Truppen, während die senatorischen vier Schlachten austrugen, weitere vier Schlachten seien gemeinsam von konsularischen und senatorischen Legionen geschlagen worden. Von ihren dreizehn Schlachten konnten die konsularischen Truppen zwölf siegreich beenden, die senatorischen Truppen gingen in ihren vier Schlachten immer siegreich hervor. Auch die Verlustzahlen der Schlachten belegten, dass die konsularischen Truppen den senatorischen ebenbürtig waren: die konsularischen Truppen fügten den Makedonen Verluste in Höhe von 83.970 Toten und Verwundeten/Gefangenen zu, die senatorischen Truppen 52.740 Tote und Verwundete/Gefangene. Dabei erlitten die senatorischen Legionen Verluste in Höhe von 14.448 Toten und Verwundeten, während die konsularischen Truppen 36.774 Mann an Toten und Verwundeten einbüßten. Zwar seien die Verluste der konsularischen Truppe zahlenmäßig deutlich höher, aber unter Berücksichtigung der mehr geschlagenen Schlachten seien sie im Vergleich nicht höher als die Verluste der senatorischen Legionen. Der Konsul zog die Schlussfolgerung, dass die konsularischen Truppen ihrer Aufgabe mehr als gewachsen seien und nicht hinter den senatorischen Legionen zurückstanden.

Aulus Pinarius Rufus kehrte schließlich zum eigentlichen Thema der Debatte zurück. Zwar sei eine Weiterführung des Krieges aus militärischer Sicht vertretbar, aber sie berge auch Gefahr. Bisher sei der Krieg nahe der eigenen Grenze geschlagen worden, aber ein Angriff auf das makedonische Herrschaftsgebiet wie Dalmatien oder Pannonien würde römische Truppen weit von den eigenen Linien wegführen und man würde Gefahr laufen in einen Hinterhalt der Makedonen zu geraten. Nicht zu vergessen sei, dass die Makedonen immer noch einige zehntausend Soldaten in diesem Gebiet zur Verfügung hatten und die römischen Truppen ohne weiteres von ihrem Rückweg abschneiden konnte. Auch sehe er Probleme neue Eroberungen in diesem Gebiet wirkungsvoll verteidigen zu können, wenn die Makedonen erst einmal anfingen ihre Truppenmassen loszulassen. Nüchtern und emotionslos betrachtet sei ein Frieden auf Zeit besser als jetzt den Krieg auf Biegen und Brechen weiterzuführen.

Die Abstimmung in dieser Frage brachte schnell eine Entscheidung zu Gunsten der Verhandlungen und man konnte innerhalb der Republik zum Alltag zurückkehren und daran gehen die Schäden der zwölf Kriegsjahre, v.a. in den Landstrichen die zum Kriegsgebiet gehörten, zu reparieren.

Die Legio "Senatorius Secunda" erhielt zu dieser Zeit einen neuen Befehlshaber, da der bisherige Legatus Legionis, Titus Manlius Acidinus, seinen Abschied eingereicht hatte und in den Ruhestand gegangen war. Sein Nachfolger wurde der sehr erfahrene und hoch dekorierte Marcus Gavius Firmus.

Auch innerhalb der Legio "Senatorius Prima Nova" gab es einen Wechsel innerhalb des Stabes, der Tribunus Angusticlavius Secundus Aemilius Paullus, hatte ebenfalls seinen Ruhestand angetreten. Für ihn wurde Publius Catius Sabinus von der Legio "Senatorius Secunda" zur Legio "Senatorius Prima Nova" versetzt.

Nach dem Friedensschluss begann der Senat darüber zu debattieren wie es weitergehen sollte. Zentrale Themen der Debatte waren der Bau einer Grenzsicherung, Aufstellung neuer Truppen zur Verstärkung der Grenzsicherung und die Verlegung der Legio "Senatorius Secunda" zu Verteidigungszwecken an die Nordgrenze. Aulus Pinarius Rufus und Lucius Cornelius Inregillensis waren beide zu dieser Zeit aus dem Senat ausgeschieden und zwei neue Senatoren hatten ihre Plätze eingenommen: Aulus Plautius Silvanus und Vibius Suilius Albus.

Marcus Annius Seneca brachte derweil zwei Anliegen vor, die er im Senat besprechen wollte. Zum einen bat er den amtierende Quästor Lucius Valerius Vedrix dem Senat einen aktuellen Finanzbericht zur Einsicht vorzulegen. Zum anderen stellte er den Antrag, sofern es die finanziellen Mittel zuließen, unverzüglich mit dem Bau und der Bemannung von fünf Grenzbefestigungen zu beginnen, mit denen alle Zugänge aus den Gebieten jenseits der Alpen zu den Provinzen Venetia und Gallia Cisalpina gesperrt werden sollten. Ferner kündigte er an in seinem Amt als Censor einen neuen Census abzuhalten, da der letzte bereits 25 Jahre zurückliege und sich seit damals einiges verändert habe.

Der amtierende Quästor Lucius Valerius Vedrix war auf die Bitte des Senators vorbereitet und beeilte sich die betreffende Schriftrolle dem Senat vorzulegen. Der Bericht wies diese Zahlen aus:


Bericht des Quästors
- - - Finanzbericht des Jahres 305 v.Chr. - - -


Barbestand Aerarium Populi Romani: 1.001.478 Aurei (- 1.424.898)

Jährlichen Erträge der Provinzen:


Etruria:

- Handelserträge: 91.608 Aurei (+ 36.792)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 5.424 Aurei (- 2.328)
- Steuern: 10.704 Aurei (+ 120)


Latium:

- Handelserträge: 42.192 Aurei (- 33.900)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.344 Aurei (- 1.188)
- Steuern: 11.208 Aurei (- 3.791)


Umbria:

- Handelserträge: 30.828 Aurei (+ 16.944)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.344 Aurei (- 408)
- Steuern: 11.580 Aurei (+ 6.684)


Campania:

- Handelserträge: 59.760 Aurei (+ 16.368)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 8.976 Aurei (+ 816)
- Steuern: 11.616 Aurei (- 552)


Siculum:

- Handelserträge: 47.016 Aurei (+ 3.552)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.752 Aurei (- 3.708)
- Steuern: 9.948 Aurei (- 900)


Sicilia:

- Handelserträge: 41.628 Aurei (- 31.584)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 6.972 Aurei (- 4.056)
- Steuern: 11.436 Aurei (- 1.404)


Sicanium:

- Handelserträge: 39.336 Aurei (- 70.992)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.752 Aurei (- 4.116)
- Steuern: 10.740 Aurei (- 2.496)


Corsica:

- Handelserträge: 20.028 Aurei (- 25.992)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 3.078 Aurei (- 2.346)
- Steuern: 12.456 Aurei (+ 3.408)


Sabatinium:

- Handelserträge: 40.716 Aurei (- 33.480)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.752 Aurei (+/- 0)
- Steuern: 9.780 Aurei (- 2.820)


Apulia:

- Handelserträge: 33.216 Aurei (- 264)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.920 Aurei (+ 1.716)
- Steuern: 13.332 Aurei (+ 1.452)


Messapium:

- Handelserträge: 56.400 Aurei (+ 53.064)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 8.160 Aurei (- 816)
- Steuern: 13.416 Aurei (+ 2.112)


Calabria:

- Handelserträge: 46.032 Aurei (+ 26.736)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.344 Aurei (- 1.464)
- Erträge aus Minenbau: 4.200 Aurei (+/- 0)
- Steuern: 10.056 Aurei (- 2.772)


Liguria:

- Handelserträge: 14.160 Aurei (+ 14.160)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 5.712 Aurei (+ 5.712)
- Steuern: 6.420 Aurei (+ 6.420)


Venetia:

- Handelserträge: 22.692 Aurei (+ 22.692)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 7.752 Aurei (+ 7.752)
- Steuern: 7.488 Aurei (+ 7.488)


Gallia Cisalpina:

- Handelserträge: 4.836 Aurei (+ 4.836)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 5.712 Aurei (+ 5.712)
- Steuern: 7.704 Aurei (+ 7.704)


Jährliche Gesamterträge:


- Handelserträge: 590.448 Aurei (- 26.184)
- Erträge aus der Landwirtschaft: 104.994 Aurei (+ 1.278)
- Erträge aus Minenbau: 4.200 Aurei (+/- 0)
- Steuern: 157.884 Aurei (+ 20.532)

Gesamteinnahmen o.g. vier Einnahmenquellen jährlich: 857.526 Aurei (- 4.374)


Die Ausgaben lassen sich in drei Punkte zusammenfassen:

- Soldkosten: 94.200 Aurei (- 24.000)

- Unterhaltskosten: 724.548 Aurei (+ 358.572)

- Rekrutierungskosten: - (- 12.168)

- Kosten für Bauvorhaben: 58.320 Aurei (- 139.440)


Gesamtkosten o.g. vier Punkte jährlich: 877.068 (+ 182.964)


Der Finanzbericht bestätigte die Worte des Konsuls, die Erträge die die Republik erwirtschaftete waren stark gesunken, während die Kosten nie gekannte Höhen erreicht hatten. Größter Kostenfaktor, der zur brisanten finanziellen Lage entscheidend beigetragen hatte, waren wie der Bericht auswies die Militärausgaben, dazu kamen permanente Truppenneuaushebungen um die entstandenen Verluste auszugleichen, Aufstellung einer senatorischen Legion, Aufstellung von insgesamt vier konsularischen Legionen, die im Verlauf des Krieges weitere Geldmittel verschlungen hatten.

Nachdem alle Senatoren den Bericht eingesehen hatten, legte der Senator und Censor Marcus Annius Seneca seinen Censusbericht vor:

Bericht des Censors
- - - Zensus des Jahres 305 v.Chr. - - -




In der Provinz Latium (Provinzhauptstadt: Roma) leben:

201.538 Menschen (- 39.962), davon:
• 60.461 männliche römische Bürger (- 11.989)
• 40.308 weibliche römische Bürger (- 7.992)
• 30.231 Kinder römischer Bürger (- 5.994)
• 50.385 Sklaven (- 9.990)
• 20.154 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 3.996)


In der Provinz Etruria (Provinzhauptstadt: Arretium) leben:

129.534 Menschen (- 44.574), davon:
• 38.860 männliche römische Bürger (- 13.372)
• 25.907 weibliche römische Bürger (- 8.915)
• 19.430 Kinder römischer Bürger (- 6.686)
• 32.384 Sklaven (- 11.143)
• 12.953 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 4.458)


In der Provinz Umbria (Provinzhauptstadt: Ariminum) leben:

167.412 Menschen (+ 158.868), davon:
• 50.224 männliche römische Bürger (+ 47.661)
• 33.482 weibliche römische Bürger (+ 31.773)
• 25.112 Kinder römischer Bürger (+ 23.830)
• 41.853 Sklaven (+ 39.717)
• 16.741 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (+ 15.887)


In der Provinz Campania (Provinzhauptstadt: Capua) leben:

239.250 Menschen (+ 42.504), davon:
• 71.775 männliche römische Bürger (+ 12.751)
• 47.850 weibliche römische Bürger (+ 8.501)
• 35.888 Kinder römischer Bürger (+ 6.376)
• 59.813 Sklaven (+ 10.626)
• 23.925 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (+ 4.250)


In der Provinz Siculum (Provinzhauptstadt: Messana) leben:

230.298 Menschen (- 12.816), davon:
• 69.089 männliche römische Bürger (- 3.845)
• 46.060 weibliche römische Bürger (- 2.563)
• 34.545 Kinder römischer Bürger (- 1.922)
• 57.575 Sklaven (- 3.204)
• 23.030 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 1.281)


In der Provinz Sicilia (Provinzhauptstadt: Syracusae) leben:

204.468 Menschen (- 50.118), davon:
• 61.340 männliche römische Bürger (- 15.036)
• 40.894 weibliche römische Bürger (- 10.023)
• 30.670 Kinder römischer Bürger (- 7.518)
• 51.117 Sklaven (- 12.530)
• 20.447 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 5.012)


In der Provinz Sicanium (Provinzhauptstadt: Lilybaeum) leben:

252.738 Menschen (- 35.472), davon:
• 75.821 männliche römische Bürger (- 10.642)
• 50.548 weibliche römische Bürger (- 7.094)
• 37.911 Kinder römischer Bürger (- 5.321)
• 63.185 Sklaven (- 8.868)
• 25.274 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 3.547)


In der Provinz Corsica (Provinzhauptstadt: Alalia) leben:

131.766 Menschen (- 30.090), davon:
• 39.530 männliche römische Bürger (- 9.027)
• 26.353 weibliche römische Bürger (- 6.018)
• 19.765 Kinder römischer Bürger (- 4.514)
• 32.942 Sklaven (- 7.523)
• 13.177 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 3.009)


In der Provinz Sabatinium (Provinzhauptstadt: Veii) leben:

183.048 Menschen (- 51.054), davon:
• 54.914 männliche römische Bürger (- 15.317)
• 36.610 weibliche römische Bürger (- 10.210)
• 27.457 Kinder römischer Bürger (- 7.658)
• 45.762 Sklaven (- 12.764)
• 18.305 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 5.105)


In der Provinz Apulia (Provinzhauptstadt: Cannae) leben:

173.832 Menschen (- 11.484), davon:
• 52.150 männliche römische Bürger (- 3.446)
• 34.766 weibliche römische Bürger (- 2.296)
• 26.075 Kinder römischer Bürger (- 1.723)
• 43.458 Sklaven (- 2.871)
• 17.383 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 1.148)


In der Provinz Messapium (Provinzhauptstadt: Tarentum) leben:

199.050 Menschen (- 19.914), davon:
• 59.715 männliche römische Bürger (- 5.974)
• 39.810 weibliche römische Bürger (- 3.983)
• 29.858 Kinder römischer Bürger (- 2.987)
• 49.763 Sklaven (- 4.978)
• 19.905 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 1.991)


In der Provinz Calabria (Provinzhauptstadt: Crotona) leben:

199.140 Menschen (- 53.724), davon:
• 59.742 männliche römische Bürger (- 16.117)
• 39.828 weibliche römische Bürger (- 10.745)
• 29.871 Kinder römischer Bürger (- 8.059)
• 49.785 Sklaven (- 13.431)
• 19.914 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (- 5.372)


In der Provinz Liguria (Provinzhauptstadt: Genua) leben:

20.532 Menschen (+ 20.532), davon:
• 6.160 männliche römische Bürger (+ 6.160)
• 4.106 weibliche römische Bürger (+ 4.106)
• 3.080 Kinder römischer Bürger (+ 3.080)
• 5.133 Sklaven (+ 5.133)
• 2.053 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (+ 2.053)


In der Provinz Venetia (Provinzhauptstadt: Patavium) leben:

33.144 Menschen (+ 33.144), davon:
• 9.943 männliche römische Bürger (+ 9.943)
• 6.629 weibliche römische Bürger (+ 6.629)
• 4.972 Kinder römischer Bürger (+ 4.972)
• 8.286 Sklaven (+ 8.286)
• 3.314 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (+ 3.314)


In der Provinz Gallia Cisalpina (Provinzhauptstadt: Mediolanum) leben:

124.986 Menschen (+ 124.986), davon:
• 37.496 männliche römische Bürger (+ 37.496)
• 24.997 weibliche römische Bürger (+ 24.997)
• 18.748 Kinder römischer Bürger (+ 18.748)
• 31.247 Sklaven (+ 31.247)
• 12.499 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (+ 12.499)


Innerhalb der Grenzen unserer Republik leben insgesamt:

2.490.736 Menschen (+ 113.974), davon:
• 747.221 männliche römische Bürger (+ 34.192)
• 498.147 weibliche römische Bürger (+ 22.795)
• 373.610 Kinder römischer Bürger (+ 17.096)
• 622.684 Sklaven (+ 28.493)
• 249.074 geduldete Fremde ohne Bürgerrecht (+ 11.398)

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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15.07.2009 22:51
#3 RE: Kapitel XV Thread geschlossen

Nachdem der Censor die Auswertung des abgehaltenen Census' dem Senat vorgelegt hatte und sich die Senatoren die Zahlen angesehen hatten, erhob sich der Konsul Lucius Postumius Megellus von seinem Platz und wandte sich erneut an die Senatoren. Er teilte mit, dass in den Verhandlungen mit den Makedonen eine Übereinkunft erzielt wurde: mit sofortiger Wirkung würde ein Waffenstillstand in Kraft treten und der Bündnisvertrag der vor dem Krieg zwischen der Republik und dem Königreich Makedonien bestand, werde wieder in Kraft gesetzt.

Senator Augurnus zeigte sich nicht erfreut über das Handeln der Mehrheit des Senates und er war der Ansicht, dass dieser Krieg nur Schaden hinterlassen hatte. Ebenso empfand es Senator Inregillensis. Man habe den Krieg zwar gewonnen, aber ansonsten nichts. Weder Provinzen, noch Geld und auch keine Achtung. Gekostet habe er sehr viel Geld, Soldaten und Ansehen. Er hoffte, dass sich diese Entscheidung nicht irgendwann rächen werde.

Aulus Pinarius Rufus meinte, dass es müßig sei über Dinge die in der Zukunft passieren könnten nachzudenken, denn man kenne die Zukunft nun einmal nicht. Rom hätte den Krieg weiterführen können und die Germanen hätten die Gunst der Stunde genutzt und plötzlich angegriffen. Dann hätte die Republik einen Zweifrontenkrieg führen müssen und das mit einem Militär das auch so schon an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit angelangt war. Für Entscheidungen seien die aktuell geltenden Bedingungen maßgebend und die ließen nur zwei Wege zu: den totalen Krieg bis ins Verderben, den die Republik auch gut hätte verlieren können oder Frieden und damit einen Schlussstrich ziehen unter die Vergangenheit. Sowohl der Census als auch der Finanzbericht zeigten klar und deutlich, dass die Republik sich diesen Krieg nicht mehr lange hätte leisten können. Gerade im Hinblick darauf, dass sich die Militärausgaben in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt hatten, während die Einnahmen gesunken waren. Der Senat habe daher mit einer klaren Mehrheit eine Entscheidung getroffen, die seiner Verantwortung dem Volk von Rom gegenüber geschuldet sei.

Auch der Konsul empfand weitere Debatten über getroffene Entscheidungen als nicht sinnvoll, vielmehr sollte sich der Senat um die Gestaltung der Zukunft bemühen und entscheiden wie es in der Zukunft weiter gehen solle. Weitere wichtige Entscheidungen waren zu treffen wie die um eine Truppenverlegung an die Nordgrenze. Dazu äußerte sich auch der neue Legatus Legionis der Legio "Senatorius Secunda", Marcus Gavius Firmus, der Titus Manlius Acidinus in dieser Position nachgefolgt war. Er sprach sich dafür aus, dem Vorschlag des Senators Verus zu folgen und die Legio "Senatorius Secunda" dauerhaft an die Nordgrenze zu verlegen.

Placus Iulius Caninus zeigte sich zuversichtlich, dass die Garnisonstruppen in der Lage seien mit den meisten Gegnern fertig zu werden, dies Belege der Bericht des Konsuls. Aber er glaube auch, dass eine stärkere Truppenpräsenz den Bürgern der Provinzen mehr Sicherheit gebe und damit mehr Stabilität in die kürzlich eroberten Gebiete gebracht werden könne. Ein weiterer Faktor dafür sei sicherlich die Zeit und der Anmarschweg der Senatslegionen wenn beide um Rom stationiert seien und es Probleme im Norden gäbe. Durch eine Verlegung der Legio "Senatorius Secunda" wäre es möglich allen Seiten und Wünschen gerecht zu werden.

Der Volkstribun Lucius Verginius Curio war nicht sehr glücklich mit dem Vorschlag der Verlegung der Legio "Senatorius Secunda" an die Nordgrenze. Er sah darin eine Schwächung der Offensivkraft der Republik, was sich im Kriegsfall als Nachteil erweisen könnte.

Aulus Plautius Silvanus, der den Platz des kürzlich ausgeschiedenen Senator Aulus Pinarius Rufus eingenommen hatte, hielt den Vorschlag des Baues einer Grenzsicherung im Norden wie sie Senator Seneca vorschlagen hatte, trotz einer angespannten Finanzlage, für zwingend erforderlich und sinnvoll. Jedoch sei er grundsätzlich dagegen neue Truppenaushebungen an der Nordgrenze durchzuführen oder die Legio "Senatorius Secunda" dorthin zu verlegen. Die senatorischen Legionen seien nicht für solche Verteidigungsmaßnahmen vorgesehen, dafür habe die Republik die konsularischen Legionen. Weitere Truppenaushebungen würden weitere Unsummen verschlingen, die sich die Republik im Moment nicht leisten könne. Der Militäretat habe, wie der Finanzbericht zeige zur derzeitigen finanziellen Lage beigetragen, die Republik wäre gut beraten die Ausgaben in diesem Bereich zur reduzieren und die Einnahmen dauerhaft zu steigern.

Der Volkstribun Curio hielt hingegen die konsularischen Legionen in den betreffenden nicht für ausreichend um die Grenze und die Provinzen selbst zu sichern. Ohne eine starke Grenztruppe sei die Grenzverteidigung nutzlos, da der Kampf letztlich doch auf römischem Boden geführt werden müsste.

Placus Iulius Caninus entgegnete, dass die Legio "Senatorius Secunda" nicht zur Bemannung der Grenzbefestigungen vorgesehen sei, sondern als Eingreiftruppe vor Ort. Die Befestigungen selbst mussten von den verantwortlichen Garnisonslegionen bemannt werden. Er hielt die an der Grenze vorhandenen Truppen, seines Wissens nach insgesamt achtzehn Kohorten Infanterie und sechs Kohorten Reiterei für zwei Provinzen, für ausreichend. Überdies seien die Garnisonslegionen gerade für diese Zwecke gedacht. Er ging auch mit Senator Silvanus’ Meinung konform, dass sich die Republik weitere neue Truppen im Moment nicht leisten könne.

Senator Verus bezeichnete die Debatte um neuerliche Truppenaushebungen in der derzeitigen Lage der Republik als lächerlich. Bevor man die Finanzen nicht grundlegend konsolidiert habe, sei eine Vergrößerung der Armee nicht umsetzbar. Es gelte zu bedenken, dass pro Jahr 724.548 Aurei nur an Unterhalt für die Truppen aufzubringen sei und dies bei einem Staatsvermögen von 1.000.000 Aurei, was rund 75% entspräche. In dieser Situation von neuen Truppenaushebungen zu sprechen sei realitätsfremdes Denken. Wenn die Lage sich nicht bessere, werde man die Soldaten bald nicht einmal mehr bezahlen können und dann würde es zu Meutereien kommen. Wenn Roms Feinde ein paar Jahre warteten, würden sie eine Republik vorfinden die sich nicht mehr wehren könnte. Dies gelte es zu verhindern, daher müsse man versuchen die Einnahmen zu vergrößern und die Kosten zu senken. Im Zweifelsfall hieße das in sicheren Provinzen Truppen aufzulösen um Geld zu sparen.

Auch Marcus Valerius Scato hielt die Befestigung der Nordgrenze für unabdingbar, nur so könne man verhindern, dass Feinde der Republik auf römischen Grund und Boden vordringen konnten. Er hielt es aber auch für erforderlich eine senatorische Legion im Norden zu stationieren um im Notfall sofort reagieren zu können. Solange Rom keine größeren Feldzüge führe, sei dies die beste Lösung. Wenn es dann einmal von Nöten wäre die Legio „Senatorius Secunda“ auf einen Feldzug zu schicken, dann werde man sich um eine andere Lösung bemühen.

Der Volkstribun Curio hielt eine Verringerung der Truppen für unsinnig, denn früher oder später würde man diese Truppen wieder benötigen. Er kündigte sein Veto in der Volksversammlung an, sollte ein diesbezüglicher Antrag im Senat angenommen werden.

Senator Verus zeigte sich von den Worten des Lucius Verginius Curio unbeeindruckt. Er sagte dem Volkstribun auf den Kopf zu, dass dieser seine eigene Macht stark überschätze, es sei schon zuviel ein Wort mit ihm zu wechseln. Das Volk von Rom und auch der Senat lasse sich nicht von einem Opportunisten wie Curio beeindrucken oder an der Nase herumführen. Daraufhin wandte er sich demonstrativ von dem Volkstribun ab und ignorierte von nun an dessen Anwesenheit, an seine Senatskollegen gerichtet fuhr er fort. Er erklärte, dass er einen Antrag zur Truppenreduzierung nur stellen würde, wenn es wirklich nötig werden sollte. Vorher jedoch wäre die Erhöhung der Steuern zu erörtern. Aber auch dieser Schritt sei zu dieser Zeit noch nicht angetan. Im Moment sollte man sich auf die Steigerung der Einnahmen konzentrieren. Da in naher Zukunft keine außerplanmäßigen Ausgaben vorgesehen, von dem Bau der Grenzsicherung einmal abgesehen, und man nicht wieder in einen Krieg hineingezogen werde, sollte dieser Schritt ausreichen um die finanzielle Schieflage zu beenden. Zur Steigerung der Einnahmen sei in erster Linie eine Verbesserung des Handels notwendig. Seit der Handel mit der Handelsmacht Carthago abgebrochen war, waren die Handelseinnahmen ins Bodenlose gesunken. Daher sollte man ein strategisches Handelsabkommen mit Carthago schließen, wovon sich Verus eine Besserung der Handelseinnahmen versprach. Die auf die Ausführungen von Senator Verus folgenden Worte des Volkstribuns Curio wurden von allen Senatoren nicht mit einer Antwort aufgewertet sondern allgemein ignoriert.

Die Abstimmung in der Frage verlief dann auch schnell und reibungslos, der Senat sprach sich geschlossen für den Bau der geforderten Grenzsicherung und gegen neue Truppenaushebungen aus. In der Frage um eine Stationierung der Legio "Senatorius Secunda" in Grenznähe wurde mit knapper Mehrheit dagegen votiert.

Der Princeps Senatus tat dem Volk bereits kurz darauf auf dem Forum Romanum die Entscheidungen des Senates kund:


Beschlüsse des Senates von Rom



Volk von Rom, der Senat von Rom lässt euch durch mich, Marcus Vinicius Andronicus, wissen, welche Entscheidungen in der zurückliegenden Senatssitzung getroffen wurden:


I.) Der Senat hat mit einer klaren Mehrheit entschieden, die von den Makedonen nach der Rückeroberung Pataviums angebotenen Friedensverhandlungen zu führen und eine Übereinkunft zu erzielen, die den Krieg mit sofortiger Wirkung beendet. Ein ausschlaggebender Grund waren die enormen Kosten, hier v.a. die immensen Kosten für den Unterhalt unserer Soldaten, die der Krieg der Republik verursachte. In den Kriegsjahren verlor die Republik mehr als 75% ihrer Geldmittel, eine Fortführung des Krieges hätte unter Umständen den Staatsbankrott bedeutet, welcher nur durch Steuererhöhungen zu verhindern gewesen wäre. Diese Belastung dem Volk von Rom aufzubürden stand dabei von Anfang nicht zur Debatte weshalb der Senat seine Entscheidung dahingehend fällte den Krieg zu beenden.

II.) Ferner wurde der Antrag des Senators Marcus Annius Seneca für den Bau von Grenzsicherungen an der Nordgrenze einstimmig angenommen. Der Senat in seiner Gesamtheit sieht den Bau dieser Grenzsicherung als grundsätzlich wichtig für die zukünftige Verteidigung der Republik an.

III.) Außerdem hat der Senat einstimmig entschieden keine neue Truppen auszuheben, die als Garnisonen die neue Grenzsicherung verteidigen sollen. Wichtigster Grund für diese Entscheidung war die schlechte finanzielle Lage der Republik. Der Senat empfand es als unverantwortlich in diesen Zeiten eine solche Ausgabe zu tätigen nur um Truppen aufzustellen die nicht wirklich benötigt werden. Es ist die Überzeugung der Gesamtheit des Senates, dass die Legionen denen die Sicherung der Provinzen Venetia und Gallia Cisalpina obliegt, eine ausreichende Bemannung und Verteidigung der Grenzsicherung sicherstellen können, ebenso eine effektive Sicherung der Provinzen. Des Weiteren befinden sich in den angrenzenden Provinzen 3 weitere Legionen die bei Gefahr unverzüglich Truppen in den Norden entsenden können und werden.

Daher hat der Senat auch darauf verzichtet die Offensivkraft der Republik zu schwächen, in dem er die Legio Senatorius Secunda zur Grenzsicherung in den Norden entsendet, diese Entscheidung wurde mit einer Mehrheit getroffen. Die Verteidigung der Nordprovinzen ist durch die 5 Legionen im Norden gesichert und diese werden die Grenzen im Angriffsfall so lange verteidigen können bis eigene Verstärkungstruppen herangeführt sind.

Die Republik hat derzeit 170.000 Soldaten in 17 Legionen unter Waffen, die jährlich Kosten in Höhe von ca. 750.000 Goldstücken verursachen, dies bei derzeitigen Geldmitteln von ca. 1.000.000 Goldstücken in der Staatskasse. Weitere Kosten durch Aufstellung weiterer Truppen kann sich die Republik im Moment nicht leisten.

Diese Tatsachen sind unbestreitbar und darauf muss der Senat bei seinen Entscheidungen Rücksicht nehmen.

Wenn sich die finanzielle Lage der Republik gebessert hat, wird der Senat die Situation im Norden erneut prüfen und wenn nötig dann Neuaufstellungen veranlassen.



* * * * * *


Nach der Beendigung des Krieges mit Makedonien herrschte innerhalb der Republik und an den Grenzen allgemeine Ruhe. Der neue Bündnisvertrag mit den Makedonen hielt, so dass diese sich gegen die Griechen wenden konnten, die weiterhin das Gebiet um die Stadt Ambrakia beherrschten. Hier kam es zu schweren Kämpfen in deren Verlauf es den Makedonen gelang die Griechen nach Ambrakia zurückzudrängen. Diese schickten ihrerseits über den Seeweg laufend neue Truppen nach Ambrakia, so dass die Makedonen keinen entscheidenden Schlag ausführen konnten.

Das einzige militärische Unternehmen in dieser Zeit auf römischer Seite war ein Einsatz der "Classis Secunda" zur Bekämpfung der Piraten, der in ein Gefecht bei Budua mündete in dessen Verlauf die Piratenschiffe gekapert und somit ausgeschaltet wurden. Die Verluste beliefen sich auf 36 Tote und 6 Verwundete auf römischer Seite, sowie 216 Tote auf Seiten der Piraten. Ansonsten herrschte trügerische Tatenlosigkeit außerhalb der römischen Grenzen.

Zu dieser Zeit musste auch Marcus Vinicius Andronicus, der amtierende Princeps Senatus, aus Altersgründen aus dem Senat ausscheiden. Ihm folgte Spurius Toranius Polus in das Senatscollegium nach.

Unterdessen erhoben sich die Sicanier gegen Roms Herrschaft auf der Insel Sicilia und zogen eine Streitmacht zusammen. Die Legio "Consularis Nona" unter dem Befehl des Statthalters Servius Claudius Crassus rückte aus und griff die sicanischen Rebellen an. Bei Thermae wurden die Sicanier geschlagen, mehr als 3.000 fielen im Kampf, der Rest geriet in Gefangenschaft und wurde zur Abschreckung gekreuzigt. Die römischen Truppen hatten 1.152 Tote und 48 Verwundete zu beklagen.







Mit dem Ausscheiden des Senators und Princeps Senatus Marcus Vinicius Andronicus wurde es zu Beginn des Konsulatsjahres von Marcus Fulvius Paetinus notwendig Neuwahlen zur Vergabe des Amtes durchzuführen. Da aus den Reihen der Senatoren nur Decimus Petronius Camillus Verus nominiert wurde, verlief die Wahl schnell und problemlos und Senator Verus wurde zum neuen Princeps Senatus gewählt.

Wenige Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit berief der amtierende Erste Konsul Marcus Fulvius Paetinus erneut den Senat ein. Er informierte die Senatoren in dieser Sitzung darüber, dass er sowohl aus militärischer Notwendigkeit als auch aus finanziellem Grund, eine erneute Reform des römischen Heeres angeordnet hatte. Nach der Heeresreform des Servius Cornelius Maluginensis war es die zweite Heeresreform seit Bestand der Republik und sie sollte tief greifender verlaufen als die erste. Die Reform beinhalte drei grundlegende Pfeiler: zum einen die Stärkung der Schlagkraft der senatorischen Legionen, zum anderen Senkung der allgemeinen Truppenkosten durch Reduzierung der konsularischen Legionen bei Erhalt einer genügenden Schlagkraft zur Sicherung der Provinzen und zuletzt die Einführung einer einheitlichen Kampfführung und einer allgemeinen Ausrüstung und Ausbildung, wodurch die bisher vorhandenen Truppeneinteilungen aufgelöst würden und durch eine neue ersetzt werden. Die Reform sehe eine Reduzierung der Mannschaftsstärke der konsularischen Legionen um 30% auf eine Sollstärke von 7.500 Mann vor. Dadurch würden auch die Kosten ebenfalls um 30% sinken. Weiterhin die Erhöhung der Mannschaftsstärke der senatorischen Legionen um rund 6% auf eine Sollstärke von 15.700 Mann. Bedingt durch die neue Truppeneinteilung, der verbesserten Ausrüstung erhöhen sich die Kosten für die senatorischen Legionen um rund 22%.Dadurch würde die Armee der Republik zukünftig eine Mannschaftsstärke von 145.000 haben, was eine Reduzierung um insgesamt 50.000 Soldaten, oder anders ausgedrückt um 25% der bisherigen Stärke, bedeute. Die Kosten würden von 700.000 Aurei um 20% auf 550.000 Aurei pro Jahr sinken. Bis die komplette Armee der Republik dieser Reform unterzogen und wieder voll einsatzbereit sei, würden insgesamt rund vier Jahre vergehen. Bereits in dieser Zeit werde sich die finanzielle Lage der Republik spürbar bessern.

Senator Aulus Plautius Silvanus begrüßte die Maßnahmen des Konsuls. Er ging auch davon aus, dass die finanzielle Entlastung dazu führe, dass die Republik in naher Zukunft in allen Belangen wieder freier tätig werden könne. Auch Senator Verus war zufrieden, denn er sah seinen Vorschlag zur Truppenreduzierung ohne jeden Widerstand umgesetzt. Noch mehr erfreute ihn, dass die Worte des Volkstribuns Curio keinen Eindruck hinterlassen hatten und sich niemand davon hatte beeinflussen lassen. Auch in der Volksversammlung sei der opportunistische Aufwiegler Curio gescheitert, die wenigsten hatte es interessiert was der Volkstribun auf dem Forum zu sagen hatte und noch weniger teilten seine Meinung.

Unterdessen traf die "Classis Tertia" im Winter dieses Jahres im Rahmen eines Einsatzes zur Piratenbekämpfung bei Licata auf eine kleine Flotte aus zwölf Schiffen. Aufgrund der großen zahlenmäßigen Überlegenheit waren sechs Schiffe schnell versenkt und der Rest gekapert. Mehr als 400 Piraten starben in dem kurzen Kampf, 240 römische Soldaten wurden getötet, 50 verwundet.

Der folgende Sommer brachte der Republik ein Bündnis mit den Spaniern und damit endlich wieder Handelsbeziehungen im westlichen Mare Nostrum. Ebenfalls zu dieser gelangten die ersten wirklich gesicherten Erkenntnisse über das mächtige Perserreich im Osten nach Rom. Bis zu dieser Zeit wusste man in Rom nur wenig über dieses Reich und noch weniger über dessen Macht und Ausdehnung, nun aber hatte man genaue Informationen. Sie kündeten von großem Reichtum, aber einer immenser Ausdehnung und v.a. von einer Millionen Soldaten in Diensten des Perserkönigs.

Im Winter des Folgejahres kam es erstmals seit vielen Jahrzehnten zu Kampfhandlungen innerhalb Latiums. Der Auslöser war eine 2.000 Mann starke Streitmacht entlassener und unzufriedener Veteranen, die im Rahmen der Heeresreform ausgemustert worden waren. Der Statthalter Caius Flavius Fimbria sah sich veranlasst dagegen mit Waffengewalt vorzugehen und zog mit der Legio "Consularis Prima" in die Schlacht. Der neuen römischen Armee konnten die altgedienten Veteranen aber nicht mehr standhalten, zu gut waren die neue Ausrüstung und Ausbildung. Fast 1.800 der Veteranen wurden niedergemetzelt als sie die Aussichtslosigkeit der Schlacht erkannten und fliehen wollten, der letzten Schar Überlebender wurde Gnade gewährt. Die Legio "Consularis Prima" büßte 12 Tote und 6 Verwundete ein.





Derweil schritt die Reformierung der römischen Armee voran und ein Großteil der Truppenverbände meldete bereits die Einsatzbereitschaft. In kurzer Zeit sollte die Heeresreform abgeschlossen sein und Rom würde dann über eine neue schlagkräftigere Armee verfügen.

Während des Konsulats von Spurius Carvilius Maximus kündigten die gallischen Stämme das seit vielen Jahren bestehende Bündnis mit der Republik, da sie sich wieder im Krieg mit den Iberern befanden, ebenfalls Verbündete Roms. Die Republik erhielt nicht die Gelegenheit sich für einen Verbündeten zu entscheiden, denn die gallischen Stämme eröffneten den Krieg mit Angriffen auf die römischen Grenzbefestigungen in der Provinz Gallia Cisalpina. Zu allem Überfluss erhoben sich auch die Messapier, unterstützt von den widerspenstigen Samniten, gegen Roms Herrschaft und versammelten Truppen nahe der Provinzgrenze zur Provinz Apulia. Es schien als erwarteten die Republik neue schwere Kriegsjahre.

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