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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Medieval Total War II - Modvorstellung
konny Offline




Beiträge: 100

07.06.2009 13:24
RE: Vorschau dHRR 0.8: Der Papst und seine Kirche Antworten

Vorschau dHRR 0.8: Der Papst und seine Kirche

Sancta Romana Ecclesia



In dHRR 0.7 ist es möglich, Familienmitgliedern und Priestern Bischofstitel zu verleihen. Wegen der leidigen Heiraterei und weil der Stammbaum in der Regel zu klein ist, um einige Familienmitglieder freiwillig unverheiratet zu lassen, bleibt die wichtige Funktion der Fürstbischöfe in der Spielpraxis meistens ungenutzt. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, diesen Teil für dHRR 0.8 ein wenig umzugestalten:

Es wird nicht mehr möglich sein, Familienmitglieder zu Bischöfen zu machen. Dafür kann man aber Generäle rekrutieren und diese zu Bischöfen zu machen. Das hat den Vorteil, dass sie gewöhnlich immer unverheiratet sind, es sei denn, sie werden von einem Familienmitglied adoptiert oder man zwingt ihnen eine der eigenen Prinzessinnen auf. Priester können, wie gewohnt ebenfalls Bischöfe werden. Das erlaubt auch den Mechanismus etwas zu vereinfachen: Bischöfe werden ab sofort nicht mehr ernannt sondern vom Domkapitel gewählt, wobei der König (also der Spieler oder die KI, die wie üblich nichts von ihrem Glück weiß) die Wahl hat, dem neuen Bischof ein Lehen zu geben oder nicht.

Wenn in einer Diözese eine Sedisvakanz eintritt, kann man einen neuen Bischof wählen lassen. Wichtig ist dabei, dass es der Kirche gewöhnlich egal ist, ob der Bischof auch zu dem Volk gehört, dass die entsprechende Siedlung kontrolliert. Dass heißt also, dass es weltweit normalerweise immer nur einen Bischof pro Diözese geben kann. Somit kann man, wenn man eine Siedlung neu erobert hat, keinen neuen Bischof ernennen, wenn der vorherige Besitzer der Siedlung das bereits getan hat und dieser Bischof noch irgendwo da draußen am Leben ist.


In unserem Beispiel soll ein neuer Patriarch von Grado für Venedig gewählt werden. Natürlich soll der nicht die Lagune als Lehen erhalten, weswegen ein Priester rekrutiert wird.

Im nächsten Zug ist der Priester rekrutiert und hat bereits den Patriarchentitel. Und da das Kardinalskollegium zurzeit ziemlich leer war, wurde er auch gleich zum Kardinal ernannt.


Es ist natürlich auch möglich, diesem Bischof diese Stadt und die dazugehörige Provinz als Lehen zu geben. Für Venedig in Venedig wäre das natürlich ziemlich abwegig, aber das ist nur ein Beispiel. Dazu muss dann statt des Priesters ein General rekrutiert werden.

Auch der hat, wenn er in der nächsten Runde „fertig“ ist, bereits den Patriarchentitel und dazu in Venedig den Bonus eines Feudalherren (+1 Verteidigung, +5% Steuern, +1 Gesetz, -25% Rekrurtierungskosten).

Das ist in allen Städten möglich, die eine Diözese haben, und das werden in dHRR 0.8 die meisten sein. Nicht jedoch in den Fällen, in denen der Bischof immer ein Fürstbischof sein muss, weil er wichtige weltliche Aufgaben zu erfüllen hat. Das wären zum Beispiel der Fürstbischof von Durham als Pfalzgraf, oder auch die drei rheinischen Erzbischöfe in Trier, Mainz und Köln. Wenn einer von ihnen stirbt, wird vom Skript ein neuer General mit diesem Titel ins Spiel gesetzt.

Der Vorteil dieser Fürstbischöfe gegenüber Familienmitgliedern, die die entsprechenden regionalen weltlichen Titel halten, ist dass die Bischöfe (gewöhnlich) ausgesprochen loyal sind und, da unverheiratet, ihre Titel auch nicht vererben können. Damit gibt es hier auch keine Gefahr, dass einer von ihnen mehrere dieser Titel durch Erbschaft anhäufen kann. Der Nachteil ist, dass die Fürstbischöfe nicht Kardinal werden können, und damit auch nicht Papst. Es besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, zusätzlich einen Priester in dieser Siedlung auszubilden, allerdings ist dann der Bischofstitel bereits vergeben, und ohne Titel wird es in Zukunft schwierig für Priester, hochrangige Kardinäle zu werden. Und sicherlich ist der Papst auch nicht begeistert darüber, dass man „seine“ Bischöfe dazu einsetzt, die Lehen der europäischen Könige zu verwalten und deren Armeen mit Rittern zu versorgen…


Patrimonium Sancti Petri



Der Kirchenstaat wird von der Curia der Kardinäle regiert. Die Kardinäle in M2TW sind aber diese Herrschaften, alles Priester, die größtenteils auch noch anderen Völkern angehören. Diese Kardinäle können natürlich nichts zur Verwaltung der päpstlichen Besitzungen beitragen.

Aus diesem Grund werden die Fürstbischöfe des Papstes in die Curia aufgenommen, obwohl sie für das Spiel keine Kardinäle sind. Diese können dann die entsprechenden Ämter ausüben.

Einige weniger wichtige Ämter können auch von Priestern wahrgenommen werden. Dieses hier, der Dekan des Kardinalskollegiums, steht in der Tat ausschließlich Priestern zu Verfügung.

Insgesamt kann der Papst diese Ämter vergeben:

Cancellarius Apostolicus (Kanzler)
Camerarius Domini Papae (Kämmerer)
Paenitentiarius Major (Richter)
Decanus Sacri Collegii (Dekan)
Praefectus Bibliotecae Apostolicae (Bibliothekar)

Dazu dann noch das Amt eines Custodus für das Heilige Land, allerdings nur, wenn Jerusalem von einem katholischem Volk gehalten wird. Bedingung ist jeweils, dass der entsprechende Charakter einen Bischofstitel hält.

Normalerweise wird der Papst jedoch nicht genügend Städte halten, um all diese Posten mit eigenen Bischöfen zu besetzen. Das muss er auch gar nicht: Der Papst, und nur er, hat die Möglichkeit eigene Bischöfe für Städte zu ernennen, die ihm nicht gehören!

Dazu rekrutiert er einen General oder Priester.

Schickt ihn in eine Provinz, in der es eine vakante Diözese gibt.

Und in der nächsten Runde wird dieser Charakter zum Bischof dieser Provinz ernannt.

Danach kann dieser Bischof ein Amt in der Curia bekleiden.

Einzige Bedingung ist, dass der entsprechende Bischofsitz tatsächlich vakant ist, dass also der Besitzer dieser Siedlung bislang keinen Bischof hat wählen lassen. Das funktioniert natürlich immer bei Rebellenstädten, allerdings recht häufig auch bei Städten anderer Völker. Das gilt natürlich auch umgekehrt: Wenn der Papst einen Bischof für eine Stadt ernannt hat, wie hier in Neapel, kann der Besitzer dieser Stadt keinen eigenen Bischof mehr ernennen. Damit hat der Papst die Möglichkeit, das Kardinalskollegium deutlich mehr mit eigenen Kandidaten zu füllen, während es für andere Völker schwieriger wird, das Kollegium unter ihre Kontrolle zu bringen.

Wie oben auf den screenshots zu sehen war, starten die Papststaaten nun mit Florenz und Pisa in ihrem Besitz. Zudem war im Hintergrund eine Prinzessin der Papststaaten zu sehen – eigentlich eine Unmöglichkeit, da die Papststaaten keinen Stammbaum haben. Hierbei handelt es sich um diese Dame:

Mathilda von Canossa, Markgräfin der Toskana und Herzogin von Spoleto, eine treue Beraterin Papst Gregors und „sein bester General“. Allerdings haben wir bislang noch keine Möglichkeit gefunden, Mathilda als päpstlichen General einzufügen, ohne den Namen „Mathilda“ als männlichen Vornamen, und damit möglichen Papstnamen, zuzulassen. Somit ist sie zunächst einmal „sein bester Diplomat“.

Interessanterweise ist auch möglich, Mathilda mit Seitenerben anderer Völker zu verheiraten, allerdings nur, wenn sie direkt mit diesem Volk Kontakt aufnimmt oder ein Diplomat sie direkt anspricht. Es funktioniert nicht, wenn ein Diplomat mit einem anderen päpstlichen Charakter oder einer Siedlung verhandelt, oder ein päpstlicher Diplomat versucht, Mathilda an ein anderes Volk zu verschachern. Anscheinend ist es Mathilda auch nicht möglich, unverheiratete Generäle anderer Völker zu bezirzen.

Ursprünglich war Mathilda auch für das Amt des Marescallus Militiae, des päpstlichen Marschalls vorgesehen. Dieses Amt ist natürlich keines der Curia und wird auch nicht von einem Bischof gehalten – wenn auch mittelalterliche Bischöfe keine Probleme damit hatten, zum Schwert zu greifen (oder eher zum Streitkolben, da es ihnen als Priester nicht gestattet war, Blut zu vergießen). Dieses Amt wird vom Skript kontrolliert: Wann immer ein Amtsinhaber stirbt (und der Papst Rom kontrolliert) fügt das Skript einen neuen Marescallus Militiae ins Spiel ein.


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konny Offline




Beiträge: 100

07.06.2009 13:30
#2 RE: Vorschau dHRR 0.8: Der Papst und seine Kirche Antworten

Und hier noch 1 ältere Vorschau, die ich bisland hier nicht gepostet hatte:

[URL="http://www.imagehosting.com/"][/URL]



Vorschau: dHRR 0.8 „Vom Wahren Blute“


Für dHRR 0.8 haben wir uns einem der ärgerlichsten Momente angenommen, die es in M2TW gibt: die Art, wie das Spiel den nächsten Seitenerben bestimmt. Wir sind natürlich immer noch nicht in der Lage, einen einmal bestimmten Erben zu ändern – was auch durchaus in Ordnung ist, wenn man bedenkt, dass man jeden Seitenerben mit einer der herumwandernden Prinzessinnen verheiraten kann, aber wir sind weitestgehend in der Lage, die Auswahl durch das Spiel dahingehend zu beeinflussen, dass der Titel des Seitenanführers genauso vererbbar wird wie jeder andere Titel. Ein Beispiel:




In dieser englischen Kampagne hatte der komplette Stammbaum noch zwei weitere Zweige und nie weniger als 10 lebende Familienmitglieder. Trotzdem kann man sehen, dass das Spiel fünf aufeinanderfolgende Könige und Erben aus dem Hause Normandie ausgewählt hat.

Auf diese Weise sollten bizarre Erbfolgen, in denen ein „Niemand“ aus der anderen Ecke des Stammbaums Erbe wird, obschon der König vier volljährige Söhne hat, mit dHRR 0.8 der Vergangenheit angehören. Die Erbfolge wird gewöhnlich so geregelt, wie sie auch von den jeweils historischen Herrscherhäusern geregelt wurde, also vor allem durch direkte Erbfolge. Das wird dann auch teilweise die weibliche Erblinie einschließen, so dass man genau überlegen sollte, wem seiner Vasallen man die Tochter des Königs zur Hand gibt. Titel die Familienmitglieder halten werden auch eine Rolle spielen, zumindest wenn sich mehrere davon in einer Hand angehäuft haben. In manchen Staaten wird die „Erbfolge“ sogar vornehmlich durch Titel bestimmt, zum Beispiel in Niederlothringen.


Ämter bei Hofe


Da wo der König ganz durch Erbfolge bestimmt wird, tut Hilfe not. In dHRR war es schon immer möglich, Familienmitglieder bedeutende Ämter zu geben, wie das eines Kanzlers oder das eines Marschalls. Neu wird in 0.8, dass diese Ämter von Königreich zu Königreich durchaus unterschiedlich sein werden, je nach den besonderen Verhältnissen in den historischen Königreichen des Hochmittelalters.

[URL="http://img17.imageshack.us/my.php?image=custodusangliaek.jpg"][/URL]


Hier haben wir zum Beispiel den „Custodus Angliae“, ein nur für England verfügbares Amt, dass jedes Mal dann vergeben werden kann, wenn der König von England nicht auf der Insel ist. Andere Ämter werden lebenslang vergeben und sind nicht übertragbar. Andere sind mit gewissen Titeln verbunden. Manche sind in gewissen Zeiten nicht verfügbar, so kann England zum Beispiel keinen Konstabler und keinen Marschall ernennen solange das Haus Normandie den König stellt. Und wiederum andere werden von Charakteren gehalten, die per Skript eigens eingefügt werden. Das betrifft vor allem Kanzler, ein Amt, dass gewöhnlich von Klerikern oder Angehörigen des niederen Adels besetzt wurde, also nicht unbedingt den Leuten, aus denen der Stammbaum besteht.

[URL="http://img19.imageshack.us/my.php?image=cancellariusregis.jpg"][/URL]



Titel und Titulation




Familienmitglieder werden ihren Titel als Teil ihres Namens führen. Das ist zunächst einmal nichts ungewöhnliches, handelt es sich dabei doch um ein Epitheton als Bestandteil dieser Charaktereigenschaft. Um allerdings zu vermeiden, dass später erworbene niedriger rangierende Titel ältere, wichtigere, überschreiben, haben wir ein Titel-Ranking eingebaut. Unser Robert hier würde sich also weiterhin „Dux Normanniae“ nennen, auch wenn er später einen Graftitel erben würde. Er würde sein Epitheton nur ändern, wenn er König würde (nämlich „Rex Anglorum“).

Dasselbe System wird in Zukunft auch für Seitenanführer verwendet. Die fixen Titel, wie „King“ oder „Duke“ werden ersetzt durch das Epitheton des höchstrangigen Titels, den sie tatsächlich führen. Ein englischer Seitenanführer würde normalerweise immer als „Rex Anglorum“ bezeichnet, es sei denn er käme irgendwie an einen der beiden höherrangigen Kaisertitel heran (Deutschland oder Ostrom). Portugal hingegen würde das Spiel als Grafschaft starten, mit der Möglichkeit, bis zum Königreich aufzusteigen, wobei der Seitenanführer den jeweils entsprechenden Titel führt. Deutsche Herzöge haben natürlich immer Titel, die geringer rangieren als der eines Königs. Sie können den Titel eines Deutschen König erlangen (nun ohne weiterhin als „Duke“ bezeichnet zu werden), oder einen der anderen „herumliegenden“ Königstitel, Jerusalem zum Beispiel.


Die letzten Freien auf der Welt





England ist nicht alleine auf „seiner“ Insel, denn da haben wir auch noch Schottland. Beide Länder befinden sich nun bei Spielbeginn im Krieg, wie auch die historischen Vorbilder 1080. Schottland erhält dabei Hilfe von einer ganz besonderen Seite: Edgar von Wessex, der letzte Angelsächsische König von England beginnt das Spiel als schottisches Familienmitglied, zusammen übrigens mit seiner Schwester, die König Malcolm geheiratet hat. Wenn Schottland sich stark genug fühlt, kann es Edgar nach England hineinschicken, um seine Krone zu fordern. Das würde ihm einen gewaltigen Auftrieb gegeben, denn die Angelsachsen warten sehnsüchtig nach einem, der sie von den räuberischen Normannen befreit. Das würde aber auch die einfachen Grenzstreitigkeiten zwischen Schottland zu einem Krieg auf Leben und Tod werden lassen.

[URL="http://img17.imageshack.us/my.php?image=edgarc.jpg"][/URL]


Sollte sich die schottische Krone zu Edgars Lebzeiten nicht zu diesem Schritt entschließen können, bestünde noch immer die Möglichkeit, einen eventuellen Sohn von Edgar, oder einen der Söhne von Malcolm und Margaret nach der englischen Krone greifen zu lassen.


Ja, und was wäre ein König von Schottland ohne seine Highländer! Hier sind die neuen Gälischen Soldaten, rekrutierbar in Irland und Schottland (außer Edinburgh). Die Kilts und blauen Gesichter sind verschwunden, dafür sieht man den Adligen den starken nordischen Einfluss an, der noch immer an der Westküste Schottlands und in Irland vorherrschend ist.

[URL="http://img223.imageshack.us/my.php?image=0314.jpg"][/URL][URL="http://img50.imageshack.us/my.php?image=0315.jpg"][/URL][URL="http://img99.imageshack.us/my.php?image=0318.jpg"][/URL][URL="http://img293.imageshack.us/my.php?image=0316.jpg"][/URL][URL="http://img183.imageshack.us/my.php?image=0317.jpg"][/URL]





Englische Version dieser Vorschau auf TWC: http://www.twcenter.net/forums/showthread.php?t=243449
Alte Vorschau "Hereditary Titles" auf TWC: http://www.twcenter.net/forums/showthread.php?t=223878


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konny Offline




Beiträge: 100

14.06.2009 15:19
#3 RE: Vorschau dHRR 0.8: Der Papst und seine Kirche Antworten

Vorschau dHRR 0.8: Serenissima Repubblica di San Marco

Venedig ist anders, und mit Venedig spielen sollte auch anders sein. Im Gegensatz zu den ganzen Feudalstaaten drum herum, ist Venedig eine Stadtrepublik. Aus diesem Grund können Familienmitglieder aus Venedig keine feudalen Titel erwerben. Im Gegenzug steht ihnen eine ganze Reihe von Ämtern zur Verfügung, sowohl in der Verwaltung der Stadt als auch in den Kolonien.



Diese Ämter bilden in dHRR 0.8 einen „Cursus Honorum“, ganz ähnlich wie in der Römischen Republik. Historisch gab es in Venedig sowohl Mindestalter für bestimmte Ämter, als auch die Regelung, dass man sich gewöhnlich erst in niederen Ämtern bewähren musste, bevor man für höhere Ämter gewählt wurde, wenn auch die Dinge nicht immer ganz so streng gehalten waren, wie seiner Zeit in Rom. In dHRR 0.8 können Familienmitglieder aus Venedig in die folgenden Ämter gewählt werden:

Wenn der Patrizier mindestens 25 Jahre alt ist, kann er zu einem Podestà gewählt werden. Als Podestà ist er gewöhnlich mit der Verwaltung einer der kleineren Siedlungen in den venezianischen Besitztümern betraut. Podestàs aus Venedig wurden auch gerne als kaiserliche Gouverneure in Italien eingesetzt. Im Spiel geht das natürlich nur, wenn man als Venedig diese Städte erst erobert.

Hat er sich als Podestà bewährt und ein Mindestalter von 30 Jahren erreicht, kann unser Patrizier zum Castellano gewählt werden. Als Castellano ist er Verwalter einer Burg in venezianischem Besitz und hat die oberste militärische und zivile Gewalt im Umland. Dieses Amt wurde historisch auch häufig von ausländischen Adligen ausgeübt.

Mit dem Amt des Castellano hat man Venedig bereits alles erreicht, was man erreichen kann, ohne Mitglied des Großen Rates, des Maggior Consiglio, zu sein. Für Ratsmitglieder beginnt die eigentliche Karriere allerdings erst jetzt, mit der Wahl zum Magistrato, einem der zahlreichen Amtsinhaber, die mit der Verwaltung der Stadt beauftragt sind. Das Mindestalter ist 35.

Von den vielen Magistratsämtern, die es in Venedig gab, können drei besonders wichtige städtische sowie sechs koloniale Ämter vom Spieler gesondert vergeben werden:

In der Stadt
Der Vorsitzende des Magistrato alla Milizia. Er ist zuständig für die Verwaltung des venezianischen Militärs.
Der Camerlenghi de Comùn. Als Stadtkämmerer ist er zuständig für die Finanzen der Republik.
Der Avogador de Comùn. Als oberster „Staatsanwalt“ ist er zuständig für die Überwachung der anderen Magistrate, einschließlich des Dogen.

In den Kolonien
Provveditore Generale da Màr. Er kann eingesetzt werden für die Verwaltung venezianischer Besitzungen in der Ägäis.
Provveditore Generale del Friuli. Er ist zuständig für die Kolonien an der italienischen Küste.
Provveditore Generale della Morea. Er kann in Griechenland eingesetzt werden.
Provveditore Generale di Dalmazia. Zuständig für die Besitzungen an der Adriaküste ist er der einzige, der gleich bei Spielbeginn zur Verfügung steht.
Provveditore Generale di Terraferma. Er ist zuständig für das italienische Hinterland.
Bailo. Der wichtigste von allen: Er ist der oberste venezianische Repräsentant in Konstantinopel.
Die kolonialen Ämter stehen erst zu Verfügung, wenn wenigstens eine Provinz in diesen Regionen erobert wurde und sich ein Magistrato dort aufhält.

Für die Magistratos ist es wichtig möglichst viele dieser Ämter gehalten zu haben, wobei die übliche Amtszeit fünf Runden beträgt und niemals zwei städtische oder zwei provinziale Ämter gleichzeitig gehalten werden können. Ein städtisches Amt kann jedoch zusammen mit dem Amt eines Provveditore gleichzeitig gehalten werden.

Diese Ämter können natürlich auch von Familienmitgliedern höherer oder niederer Ränge gehalten werden, sowie von einem Magistrato, dessen Amtszeit bereits abgelaufen. Der Träger erhält dabei den vollen funktionalen Bonus des Amtes, jedoch nicht den persönlichen Bonus, es wird also nicht als Amtszeit gewertet.

Wer sich als Magistrato bewährt hat und mindestens 40 Jahre alt ist, kann in den „Rat der Vierzig“, die Quarantia gewählt werden. Hierbei handelt es sich um den obersten Gerichtshof der Stadt. Für die meisten Ratsmitglieder ist die Wahl in die Quarantia der Höhepunkt der Karriere, denn über diesen steht nur noch das Minor Consiglio, oder Signoria, der die eigentliche Regierung bildet.



Der kleine Rat besteht aus mindestens zwei, höchstens jedoch fünf, Personen. Das ist zum einen natürlich der Doge als Anführer, der aber, wenn er nicht eine herausragende Persönlichkeit ist, verglichen mit anderen Völkern ein eher „zahnloser“ Anführer ist. Die eigentliche Macht in Venedig hat der oberste Berater des Dogen, der Consigliere Ducale (Erbe). Des Weiteren ist jeder Procuratore di San Marco Mitglied des Minor Consiglio. Hiervon gibt es maximal drei, die aus den Mitgliedern der Quarantia gewählt werden. Da das Amt eines Prokurators auf Lebenszeit verliehen wird, kann es, und wird gewöhnlich auch, vom Doge und seinem Consigliere gehalten werden. Das reduziert die Signoria in der Praxis gewöhnlich auf drei Personen.


Die Hürden in ein neues Amt gewählt zu werden, sind nicht allzu hoch gesetzt. Neben dem entsprechenden Alter muss der Kandidat „Punkte“ bei den Mitgliedern des Maggior Consiglio machen, die ihn wählen sollen. Diese „Punkte“ können auf verschiedene Art verdient werden. Zum einen natürlich in dem man sich in dem Amt, das man gerade innehat, bewährt.

Natürlich ist es auch möglich, zu versagen und so Punkte zu verlieren. Was „gut“ und „schlecht“ ist, unterscheidet sich für die kleinlichen Advokaten einer Kaufmannsrepublik durchaus von den Vorstellungen, die die feudale Umwelt der Zeit pflegte. Wer also z.B. hoffnungslos unterlegen einen Gegner angreift und dabei einen heroischen Sieg unter Verlust fast seiner ganzen Armee erringt, sollte sich nicht auf einen Triumphzug sondern auf ein kräftiges Donnerwetter in Venedig gefasst machen. Natürlich wird es auch nicht gerne gesehen, wenn man das Geld der Republik zum Fenster hinaus wirft, um mit einer gewaltigen Armee ein paar Rebellen auf dem Balkan jagen zu gehen. Ähnlich pingelig sind die Herren Ratsmitglieder auch, wenn es um die Beurteilung der Leistungen als Verwalter geht.

Ein anderer Weg, gewählt zu werden, wäre das so genannte „Networking“.

Je höher die eigene Position ist, desto mehr einflussreiche Männer kennt man, und desto mehr Verbindungen kann man knüpfen, um seine eigene Karriere zu fördern.

Und tatsächlich nicht nur die eigene, sondern auch die seiner Söhne. Wenn Vati Doge ist, sollte es für die Söhne eigentlich auch immer mindestens zum Magistrato reichen.

Neben dem direkten Einfluss des Vaters spielt auch die Familie im weitesten Sinne eine wichtige Rolle in Venedig. Nur die Mitglieder eines alten patrizischen Geschlechts, einer Casa Vecchia, haben automatischen Zugang zum Maggior Consiglio wenn sie über 20 Jahre sind. Und auch nur sie können, bevor sie Mitglieder des Rats sind, schon „Networking“ betreiben, da sie über ihre familiären Bindungen reichlich Kontakt zu wichtigen Persönlichkeiten haben. Mitglieder eines niederen patrizischen Hauses, einer Casa Nuova, können nur durch herausragende Leistungen in den Rat gewählt werden; gewöhnlich kommen sie daher nicht weiter als Castellano. Venedig ist eine Republik, aber keine Demokratie.


Kaiser Alexios und die Venezianer

1080 ist Venedig mit Byzanz verbündet und beide befinden sich im Krieg mit Sizilien. Die Byzantiner brauchen dringend militärische Hilfe, insbesondere zur See. Dafür wären sie bereit, so ziemlich alles zu tun. Und die Venezianer wären schlechte Kaufleute, wenn sie nicht versuchen würden, daraus Profit zu schlagen…

Wenn Venedig tatsächlich aktiv gegen die Sizilianer zu Feld zieht, also eine Armee oder Flotte die Sizilianer angreift, ist Alexios bereit, erhebliche Handelsrechte zu gewähren.

Die Folgen sind harmlos auf den ersten Blick, können aber für Byzanz durchaus ruinös werden. In jeder Runde, in der die Privilegien aktiv sind, steigt das „Königliche Geld“ von Venedig um jeweils 50fl, während das von Byzanz um jeweils 50fl sinkt.

Das geht solange, bis das Bündnis zwischen beiden aufgelöst wird (oder bis Byzanz und Sizilien Frieden schließen, wenn Byzanz von der KI gesteuert wird).


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Gast94 ( gelöscht )
Beiträge:

31.01.2011 17:04
#4 RE: Vorschau dHRR 0.8: Der Papst und seine Kirche Antworten

Das wirkt unglaublich interessant, aber wo kann man diese Mod downloaden?

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