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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Rome Total War-Kampagnengeschichte "Ascensus Romae"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

30.06.2008 20:46
RE: Kapitel VII Thread geschlossen

Der Feldzug gegen Arretium



Seit der Eroberung Alalias waren knapp eineinhalb Jahre ins Land gegangen und in Rom und seinen Provinzen machte sich eine trügerische Ruhe breit. Die Legio „Senatorius Prima“ war bereits im Winter des letzten Jahres nach Rom zurückgekehrt.

Der Krieg zu Land gegen die Etrusker, die permanent die Nordgrenze bedrohten, war zum Erliegen gekommen und so hatten sich die Kampfhandlungen auf die See verlagert. Dort lieferten sich die drei römischen Flotten immer wieder schwere Kämpfe mit den etruskischen Flottenverbänden, die die Handelswege Roms bedrohten, doch auch dort hatte sich das Geschehen beruhigt, nachdem die Etrusker mehrere schwere Niederlagen gegen Rom einstecken mussten. Während sich das Jahr schließlich dem Ende näherte, kam es dann doch noch zu Kampfhandlungen sowohl zu Wasser als auch zu Land. Nachdem zwei etruskische Flotten gesichtet wurden, die südlich von Ostia kreuzten, lief die "Classis Prima" aus um die Etrusker anzugreifen. Bei Laurentum kam es zur ersten Seeschlacht als die "Classis Prima" auf die erste Flotte der Etrusker traf. Unter einigen Verlusten konnten die Etrusker geschlagen werden, jedoch büßte die "Classis Prima" sechs Schiffe ein, außerdem gab über 2.300 Tote und fast 300 Verwundete. Die Etrusker waren im Seekrieg immer noch ein ernstzunehmender Gegner und die römischen Besatzungen meist noch unerfahren, und nur die zahlenmäßige Überlegenheit sicherte zahlreiche römische Siege, so auch diesen. Allerdings hatten auch die Etrusker einige Verluste, nicht weniger als zwölf ihrer Schiffe waren gesunken oder geentert worden, die personellen Verluste lagen aber nur bei rund 1.200 Toten. Trotz der nicht gerade geringen Verluste begab sich die "Classis Prima" auf die Suche nach der zweiten etruskischen Flotte. Bei Ardea schließlich traf man aufeinander. Auch diesmal blieb die römische Flotte Sieger in der Schlacht, zwar waren erneut zahlreiche Soldaten gefallen, etwa 2.000 Tote und 350 Verwundete waren zu beklagen, aber kein Schiff der Flotte ging verloren. Die Etrusker hingegen verloren sechs Schiffe sowie 1.700 Tote.

Auch in den sicilischen Gewässern wurden kurze Zeit später etruskische Schiffe ausgemacht, auch hier reagierte eine römische Flotte, die "Classis Tertia", und lief aus ihrem Heimathafen Syracusae aus um die etruskische Flotte zu stellen. Bei Messana kam es dann zur Schlacht. Doch diese währte nicht lange, zu unterlegen waren die Etrusker, zu zahlreich waren die römischen Schiffe. Nach einem kurzen Geplänkel bei dem die "Classis Tertia" 250 Tote und 50 Verwundete zu beklagen hatte, wendeten die etruskischen Schiffe und liefen mit 300 Toten an Bord ab. Die "Classis Tertia" verzichtete auf die Verfolgung und lief in den Hafen von Messana ein.


* * * * * *


Im Senat debattierte man derweil über das weitere Vorgehen zu Land. Dazu äußerte sich als erster Redner der Senator Aulus Hostilius Mancinus, er legt klar dar, dass man sich endlich um das bestehende Problem mit den Etruskern kümmern musste. Sicherlich sei es klar, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, aber es musste etwas getan werden. Da jedoch eine Legion alleine nicht ausreichen würde, um die Etrusker endgültig zu schlagen, beantragte Mancinus die Aufstellung einer zweiten senatorischen Legion, die zusammen mit der Legio "Senatorius Prima" gleichzeitig gegen die etruskischen Städte Arretium und Ariminum losschlagen sollte. Dem Senator Mancinus pflichtete der Senator Publius Serius Syrus zu und erinnerte daran, dass bereits sein Großvater, der Senator Secundus Serius Syrus, während seiner Amtszeit als Senator ebenfalls ein Befürworter einer zweiten senatorischen Legion war. Syrus argumentierte dahingehend, dass die Legio "Senatorius Prima" alleine nicht mehr für den Schutz des römischen Gebietes sorgen konnte, da dieses bedeutend größer sei als früher. Auch könnte ein gezielt vorgehender und stärkerer Gegner bewusst die Abwesenheit der Legio "Senatorius Prima" aus den römischen Gebieten ausnutzen, um die relativ ungeschützten römischen Städte anzugreifen. Dies müsse man auf jeden Fall verhindern.

Der Senator Lucius Caecilius Metellus erhob Widerspruch, mit dem Hinweis auf die dadurch erfolgende Verletzung des römischen Gesetzes. Die Gründer der Republik hätten bewusst das Gesetz erlassen, keine größeren Truppenverbände innerhalb der Republik zu stationieren um einen Missbrauch dieser militärischen Macht zu verhindern. Bereits einmal hatte der Senat einen solchen Gesetzesbruch zugelassen, dies dürfe nicht wieder geschehen. Eine weitere kampfstarke, dauerhaft bestehende, Legion lief dem Gesetz zuwider. Zudem seien die Garnisonen in den Städte und Provinzen durch stark und schlagkräftig, was sie in der Vergangenheit schon unter Beweis gestellt hatten. Marcus Aemilius Paullus entpuppte sich als Fürsprecher des Vorschlages des Mancinus. Er machte deutlich, dass es zu Zeiten eines Stadtstaates Rom sinnvoll war nicht zu viele Männer unter Waffen zu haben, aber in den heutigen Zeiten, in denen Rom unaufhörlich expandierte, war dieses Gesetz überholt. Spätestens mit dem weiteren Vordringen Roms würde ohnehin einmal der Zeitpunkt kommen, wo eine Legion alleine nicht mehr die Kriege Roms führen konnte.

Marcus Cominius Auruncus machte auf die finanziellen Belastungen aufmerksam die eine weitere Legion für den Staatshaushalt bedeuten würde und gerade jetzt wo sich die Finanzlage endlich einmal erheblich besserte, sollten unnötige Ausgaben, wie jetzt eine weitere senatorische Legion aufzustellen, vermieden werden. Mit den Worten des Senators Auruncus endete die Debatte abrupt, denn kein anderer Senator schien zu dem Thema noch etwas sagen zu wollen. Leicht erzürnt tadelte Senator Mancinus die Teilnahmslosigkeit einiger Senatoren und schlug höhnisch vor, der Senat sollte die Staatsführung unter diesen Umständen besser aufgeben. Daraufhin wollte er die Senatssitzung verlassen um auf eine diplomatische Reise zu gehen und neue Bündnisse auszuhandeln. Jedoch hielt ihn die Wortmeldung des Senators Titus Livius Arrius vorerst davon ab. Dieser sagte Mancinus Unterstützung zu, aber erst nachdem genauere Kosten genannt wurden und diese den Rahmen nicht sprengten. Er erbat deshalb Auskunft vom Quästor bzw. dem ersten Konsul. Senator Mancinus bezifferte die Ausgaben für die Aushebung auf 56.000 Goldstücke und den jährlichen Unterhalt auf 18.600 Goldstücke. Nachdem er diese Zahlen vorgebracht hatte, verließ er den Senat um seine Reise anzutreten. Senator Syrus bekräftigte derweil seine Unterstützung des Vorschlages des Senators Mancinus. Senator Quintus Furius Hortensis erklärte ebenfalls sein Einverständnis zu den Plänen gerade im Hinblick eines Angriffes auf das etruskische Kernland, machte aber deutlich dass er dazu die Stimmen einiger Offiziere hören wollte. Senator Amulius Tullius Longus hingegen unterstützte die Argumentation seines Kollegen Arrius und verwies auf die Kosten, die man nur dann tragen sollte, wenn es unbedingt nötig sei. Diese Notwendigkeit lag in seinen Augen nicht vor.

Der Erste Konsul Tiberius Quinctius Pennus Capitolinus Crispinus erhob sich nun, um kurz Stellung zu den, von Senator Mancinus, genannten Zahlen zu nehmen. Er bestätigte die Aufstellungskosten, jedoch seien die Unterhaltskosten doppelt so hoch wie von Mancinus angegeben und lägen bei 37.200 Goldstücke pro Jahr. Quintus Fabius Marcellus war der Meinung, dass diese Summe zwar hoch sei, aber absolut vertretbar in der jetzigen Situation. Gold nütze nichts mehr, wenn der Feind schon die Verteidigung überrannt habe und die Republik erobere. Die neue Legion könnte den Schutz der Heimat gewährleisten, während die Legio "Senatorius Prima" das Gebiet der Republik vergrößern könnte. Mittlerweile hatte Caius Manlius Acidinus, der Legatus Legionis der Legio "Senatorius Prima" den Senat betreten um zur aktuellen Debatte seine Meinung zu äußern. Er äußerte seinen Unmut über die Pläne des Senats und wies daraufhin, dass die Offiziere und Soldaten der Legion darin eine Abwertung ihres Status innerhalb der römischen Armee sehen könnten und die Reaktionen darauf nicht abzusehen wären. Zudem wies er die Ansicht einzelner Senatoren über die Kampfstärke der konsularischen Garnisonslegionen zurück und legte klar da, dass diese durchaus offensive Operationen unternehmen und als Verstärkung der Legio "Senatorius Prima" ohne weiteres in Betracht gezogen werden können.

Spurius Iulius Vespasianus, ein Veteran aus den Reihen der Legio "Senatorius Prima" und nunmehr Senator schloss sich der Meinung an, dass derzeit keine Notwendigkeit für eine zweite Legion vorhanden sei, sicherlich später einmal, aber nicht in der derzeitigen Situation. Überraschend wechselte dann Senator Hortensis seine Meinung und unterstützte die Gegner einer Aufstellung einer zweiten Legion, da er durch die vorgebrachten Argumente davon überzeugt wurde gegen eine Aufstellung zu stimmen. Mitten in die Debatte hinein kam dann die Meldung des Statthalters der Provinz Apulia, Prokonsul Amulius Terentius Varro, vom Angriff der Etrusker auf Cannae.





Der Senat ordnete den umgehenden Einsatz der Legio "Senatorius Prima" an, um Cannae zu entsetzen. Zwischenzeitlich war dann auch die Abstimmung über die Aufstellung einer zweiten senatorischen Legion beendet: fünf Senatoren stimmten dagegen, drei dafür und zwei enthielten sich, damit war der Antrag des Senators Mancinus abgelehnt.









Nach dem Eingang des Senatsbefehls rief Acidinus seine Offiziere zusammen, um sie in Kenntnis zu setzen. Er berichtete von der Belagerung Cannaes durch eine etruskische Armee die über rund 16.000 Mann verfügte sowie über die Zusammensetzung der Armee aus rund 4.000 Hopliten und 5.000 Etruskischen Kriegern, welche den Kern der Armee bildeten, dazu kamen noch Bogenschützen und Kavallerie, sowie weitere kleinere Verbände. Mit den 7.500 Mann der Legio "Consularis Septima" würde man in der Schlacht eine klare zahlenmäßige Überlegenheit besitzen. Auch hatte er in Bezug auf den Vorfall in der Besprechung nach dem Fall Alalias zwischen den Offizieren Scaevola und Sulla eine Entscheidung getroffen, er löste die Truppe nicht auf und versetzte Sulla auch nicht wie von Scaevola schon eigenmächtig beschlossen. Trotzdem musste Sulla für sein schlechtes Verhalten gegenüber einem ranghöheren Offizier gemaßregelt werden und daher hatte Acidinus entschieden Sulla und seine Ala vom Dienst zu befreien, so musste die Truppe zurückbleiben während die Legion in den Kampf ziehen würde. Nachdem auch dieser Punkt geklärt war, kam man zum Wesentlichen der Besprechung: dem Marsch nach Cannae und von wo aus der Angriff auf die Etrusker geführt werden sollte.

Aulus Volcatius Libo, Befehlshaber der VIII. und IX.Kohorte, sprach sich für einen Angriff von Norden aus um die Etrusker im Rücken zu packen und zu einem Kampf zwischen zwei Fronten zu zwingen, fast alle Offiziere stimmten dem Plan zu, auch der neu zur Legion gestoßene Quintus Tullius Adventus, der den Posten des Praefectus Evocati Tomulus Bombadillus einnahm, der aus der Legion unehrenhaft entlassen worden war. Einzig Publius Aurelius Cato, Befehlshaber der IV. und V.Kohorte, hatte Einwände und bevorzugte einen Angriff von Süden, Seite an Seite mit der Legio "Consularis Septima" um zu vermeiden, dass die Etrusker die beiden Armeen einzeln und nacheinander bekämpfen konnten. Da aber die anderen Offiziere von Norden angreifen wollten, wurde der Vormarsch dementsprechend geplant. Nach einem schnellen Gewaltmarsch hatte die Legio "Senatorius Prima" Cannae erreicht. Caius Manlius Acidinus verschaffte sich nochmals einen Überblick über die Lage, die Etrusker waren mit 16.000 Mann nach Cannae gekommen, aber die vereinten römischen Truppen würden eine annähernde Stärke von 23.000 Mann haben und damit dürfte ein Sieg möglich. Die Offiziere hatten sich schon im Praetorium versammelt und man begann die letzten Details zu besprechen.




Der größte Teil der Legion verbarg sich im nahen Wald und erwartete das Eintreffen der Etrusker auf dem Schlachtfeld.





Die Etrusker näherten sich dem Schlachtfeld ohne genau zu wissen wie stark der Feind war und wo er stand.





Acidinus erhielt die Nachricht dass die Legio "Consularis Septima" verspätet auf dem Schlachtfeld eintreffen würde.





Die beiden Alen der Extraordinarii, die I.römische Ala und die schweren Waffen hatten eine flankierende Position außerhalb des Waldgebietes eingenommen.





Die Onager gingen in Stellung um die etruskischen Truppen unter Feuer zu nehmen, die Reiterei deckte sie dabei.





Die Etrusker formierten sich derweil auf dem Schlachtfeld.









Die schweren Onager eröffneten das Feuer, erste Treffer gingen in den etruskischen Reihen nieder.





Die einzelnen Kohorten der Legion gaben ihre Tarnung auf und rückten auf die etruskischen Linien vor.








Zermürbt vom Beschuss der Onager und den Verlusten, sowie überrascht von der römischen Stärke zogen sich die Etrusker vom Schlachtfeld zurück. Acidinus befahl seinen Truppen nachzusetzen.









Mit der Reiterei schnitt er den zurückweichenden Etruskern den Weg ab und verwickelte sie in Kämpfe.







Vereinzelte Kohorten hatten Feindkontakt hergestellt, die Bogenschützen nahmen die fliehenden Etrusker unter Beschuss, eine Kohorte der Sondertruppen stürzte sich bereits in den Nahkampf.





Bedrängt von allen Seiten suchten die Etrusker schließlich ihr Heil in der Flucht, die Schlacht war entschieden.







Was folgte, war das reine Abschlachten von um ihr Leben rennender Männer.



Der Sieg gegen die Etrusker war vernichtend. Die sich zur Verstärkung nähernde Garnisonslegion von Cannae, die Legio "Consularis Septima", unter dem Kommando des Prokonsuls Amulius Terentius Varro, erhielt keine Gelegenheit mehr in den Kampf einzugreifen. Die ausgearbeitete Taktik des Stabes ging weit besser auf als gedacht, hauptsächlich da der Beschuss der Onager überaus effektiv war und die Etrusker schon gehörig demoralisierte und diese den Rückzug antraten. Acidinus war aber nicht gewillt die Etrusker entkommen zu lassen und v.a. die nachjagende Reiterei wütete in den Reihen der Etrusker. Wer von den Etruskern noch in der Lage war zu fliehen, tat das. Aber annähernd 12.500 waren in dem ungleichen Kampf gegen Roms beste Legion gefallen, während auf römischer Seite nur rund 200 Tote und 30 Verwundete zu beklagen waren. Zu Lande war Rom scheinbar mehr und mehr unbesiegbar. Der Tribunus Laticlavius Amulius Metilius Scaevola reichte bei Caius Manlius Acidinus den Antrag ein, dem Tribunus Angusticlavius Placus Siccius Fronto aufgrund überragender Leistungen in der Schlacht die Corona Civica zu verleihen. Der Tribunus Angusticlavius Aulus Volcatius Libo befürwortete den Antrag, so dass Acidinus zustimmte und Placus Siccius Fronto auszeichnete.


* * * * * *


Im Senat ging es derweil aber weiterhin hoch her, die Debatten nahmen vorerst kein Ende. Senator Hortensis regte in Anbetracht der Ereignisse an, die Truppen an der Grenze zu verstärken um die Etrusker zukünftig daran zu hindern, römische Städte anzugreifen. Senator Syrus schlug vor, endlich gegen die Etrusker aktiv zu werden und wenn es schon keine zweite senatorische Legion gab, sollte man wenigstens aus Garnisonstruppen eine zweite Streitmacht für einen koordinierten zeitgleichen Angriff auf Arretium und Ariminum aufstellen. Der von seiner Reise zurückgekehrte Senator Mancinus war sehr enttäuscht über den Ausgang der Abstimmung über seinen Antrag. Zumal gerade mit dem Angriff auf Cannae die Situation eingetreten war, für deren Fall die zweite Legion eingesetzt werden sollte, die Legio "Senatorius Prima" war nach Cannae entsandt worden und die Grenze im Norden war ungeschützt. Dies konnte durchaus der Plan der Etrusker sein und sie würden evtl. in kurzer Zeit einen zweiten Angriff starten. Senator Paullus allerdings widersprach den Ausführungen seines Kollegen. Die derzeitige Situation sei nicht entstanden weil es keine zweite Legion im Feld gab, sondern weil die Konsuln in den vergangenen Jahren versäumt hätten die Grenze zu befestigen bzw. Sicherungsforts aufzubauen und zu besetzen. Senator Vespasianus wies die Anschuldigungen zurück und entgegnete, dass selbst er, Paullus, es nicht für nötig hielt diese Befestigungen bauen zu lassen als er vor einigen Jahren das Konsulat innehatte. Vespasianus wollte keineswegs bestreiten dass es besser gewesen wäre es zu tun, aber anstatt jetzt andere Senatoren eines Versäumnisses zu beschuldigen, wäre eigenes Handeln angebrachter gewesen.

Senator Syrus unterstützte die Rede seines Kollegen Vespasianus und kreidete Paullus sein Nichthandeln an. Überdies sah er eine wirksame Grenze gegen die Feinde Roms in den Gebirgszügen im Norden im Land der Gallier, denn auch wenn man die Grenze befestigt hätte, die Etrusker hätten diese Befestigungen leicht mit Schiffstransporten umgehen können. Paullus entgegnete Vespasianus, dass er dieses Vorhaben durchführen wollte, aber am Veto seines damaligen Amtskollegen Titus Livius Arrius gescheitert sei und trotzdem habe kein Konsul nach ihm eine solche Maßnahme zur Grenzsicherung auch nur in Betracht gezogen. Titus Livius Arrius antwortete mit dem schlichten Hinweis, dass die Staatsfinanzen eine Umsetzung der Pläne des Paullus nicht erlaubten, heute sei anders, aber damals hätte es mitunter den Staatsbankrott nach sich ziehen können. Mit den Worten des Senators Quintus Fabius Marcellus kam die Debatte wieder auf ihren eigentlichen Kernpunkt zurück. Auch er teilte die Meinung des Senators Syrus nach einem entscheidenden Schlag gegen die Etrusker und die Vorschiebung der römischen Grenze an das nördliche Gebirge. Nachdem Senator Marcellus geendet hatte, überbrachte ein Bote die Nachricht vom Sieg bei Cannae, die Debatten wurden dadurch jedoch nur kurz unterbrochen. Senator Hortensis plädierte nach dieser guten Nachricht ebenfalls für einen Schlag gegen die Etrusker. Daraufhin wurde die Sitzung des Senates unterbrochen, damit der Erste Konsul Lucius Cornelius Scipio, der seit Jahresbeginn im Amt war, die Pläne für einen Feldzug dem Senat vorlegen konnte.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

30.06.2008 20:54
#2 RE: Kapitel VII Thread geschlossen




Nach dem Sieg bei Cannae war die Legio "Senatorius Prima" nach Latium zurückgekehrt und hatte ihr Lager wieder bezogen. Nach einem langen Diensttag saßen die Offiziere zusammen und tranken verdünnten Wein. Vor einigen Tage hatte man sich vom einem alten Kameraden verabschiedet, Amulius Marcius Acilianus hatte seinen Abschied genommen, der Zahn der Zeit hatte auch an ihm genagt und er war zu alt geworden für den Armeedienst. Ein jüngerer Offizier, ungefähr Mitte 30, betrat die Principia und kam geradewegs an den Tisch an dem die Offiziere saßen. Pflichtgemäß salutierte er vor Acidinus und übergab ihm eine Schriftrolle. Acidinus grinste breit, während er diese überflog, der Offizier war ihm nicht unbekannt. Er stand auf und begrüßte seinen alten Weggefährten. Dann wandte er sich an seine Offiziere und stellte den Offizieren den neuen Magister Equitum der Legion vor. Es handelte sich um Numerius Aurelius Scipio. Acidinus kannte ihn noch aus der Zeit bei der Legio "Consularis Tertia". Der Vater Scipios diente vor vielen Jahren ebenfalls als Magister Equitum in der Legio "Senatorius Prima", bis er in der Schlacht von Abellinum fiel. Decimus Fabius Maximianus konnte sich noch gut an den schneidigen Offizier erinnern, da er selbst an der Schlacht von Abellinum teilgenommen hatte. Aulus Volcatius Libo bat Scipio schließlich Platz zu nehmen und einen Becher Wein mit seinen neuen Kameraden zu trinken. Auch die übrigen Offiziere nahmen den Neuen in ihrer Mitte auf.


* * * * * *


Während der Senat noch über das weitere Vorgehen gegen die Etrusker zu Land debattiert hatte, waren die Kämpfe auf dem Meer weiter gegangen. Im Sommer, der auf die Schlacht von Cannae folgte, standen die "Classis Secunda" und die "Classis Tertia" in kurzen Kämpfen gegen etruskische Flotten. Die "Classis Secunda" traf bei Brundisium mit den Etruskern zusammen, schnell war aber der Kampf entschieden und die Etrusker suchten das Weite, auf römischer Seite fielen 350 Mann, weitere 50 wurden verwundet, die Etrusker büßten annähernd 600 Mann ein. Auch die "Classis Tertia", die bei Heracleia mit den Etruskern zusammentraf, konnte einen leichten Sieg verbuchen. Auch hier zogen sich die Etrusker rasch zurück. 220 Tote und 30 Verwundete auf römischer und 160 Tote auf etruskischer Seite waren die Bilanz. Dies sollte für über ein Jahr das letzte Seegefecht zwischen Rom und den Etruskern sein - der Krieg schien Luft zu holen.

In der Zwischenzeit war der Senat wieder zusammengetreten. Nachdem der Überraschungsangriff der Etrusker auf Cannae mit einer vernichtenden Niederlage geendet hatte, fanden die Senatoren und der Erste Konsul Lucius Cornelius Scipio nun die Zeit für gekommen gegen die Etrusker einen Feldzug zu führen. Dazu gab es drei mögliche Vorgehensweisen, die der Konsul ausarbeitete und dem Senat zur Beratung und Entscheidung vorlegte:


Derzeitige politische Situation:

Die Republik ist verbündet:

- mit dem Königreich Ägypten
- mit dem Königreich Parthien
- mit den Stämmen Germaniens
- mit den Stämmen Skythiens
- mit dem Königreich Numidien
- mit dem Königreich Karthago


Die Republik unterhält Handelsbeziehungen:

- mit dem Persischen Reich
- mit den Stämmen Galliens
- mit den Stämmen Dakiens
- mit dem Bosporanischen Reich
- mit den Stämmen Iberiens
- mit den Stämmen Arabiens
- mit den Stämmen Britanniens
- mit dem Bund der Griechischen Städte


Die Republik führt derzeit Krieg mit:

- mit dem Etruskischen Städtebund


Vorschlag 1:









Feldzug gegen die etruskische Stadt Arretium, Einnahme der Stadt und dauerhafte Besetzung durch römische Truppen

Die Garnison der Stadt beträgt derzeit rund 3.300 Mann, westlich der Stadt lagert eine weitere Armee, die rund 8.200 Mann zählt, damit sind zur direkten Verteidigung der Stadt 11.500 Mann verfügbar. Südwestlich, unweit zur römischen Grenze, befindet sich eine 10.000 Mann starke Armee, die unter dem Befehl des ältesten Sohnes des etruskischen Königs steht.

Mit einem Eingreifen der Griechen muss nicht gerechnet werden, da diese ihre Basen in Mediolanum und Genua an die Gallier verloren haben und ihre Truppen zu weit entfernt sind um den Etruskern zu Hilfe zu eilen.


Politische Verhältnisse des Etruskischen Städtebundes:

Verbündet mit den Stämmen Britanniens, mit den Stämmen Iberiens, mit dem Griechischen Städtebund

Im Krieg befindlich mit der Römischen Republik


Konsequenzen für die Republik:

keine


Vorschlag 2:







Feldzug gegen die etruskische Stadt Ariminum, Einnahme der Stadt und dauerhafte Besetzung durch römische Truppen.

Unter dem direkten Befehl des etruskischen Königs verfügt die Garnison der Stadt über 2.000 Mann. Östlich Ariminums sammeln sich die Reste der etruskischen Armee, welche vor Cannae in der Schlacht schwer geschlagen wurde. Diese Armee verfügt derzeit noch über etwa 3.400 Mann, fast ausschließlich leichte Reiterei.

Mit einem Eingreifen der Griechen muss nicht gerechnet werden, da diese ihre Basen in Mediolanum und Genua an die Gallier verloren haben und ihre Truppen zu weit entfernt sind um den Etruskern zu Hilfe zu eilen.


Politische Verhältnisse des Etruskischen Städtebundes:

Verbündet mit den Stämmen Britanniens, mit den Stämmen Iberiens, mit dem Griechischen Städtebund

Im Krieg befindlich mit der Römischen Republik


Konsequenzen für die Republik:

keine


Vorschlag 3:













Angriff auf die etruskischen Städte Arretium und Ariminum, Einnahme der Städte und dauerhafte Besetzung durch römische Truppen.

Bei einem Feldzug gegen beide Städte wird die Legio "Senatorius Prima" gegen rund 27.000 etruskische Soldaten kämpfen müssen, die sich im ungünstigsten Fall in einer großen Schlacht den römischen Truppen stellen könnten. Ansonsten würde die Entscheidung in mehreren kleinen Schlachten herbeigeführt werden.

Mit einem Eingreifen der Griechen muss nicht gerechnet werden, da diese ihre Basen in Mediolanum und Genua an die Gallier verloren haben und ihre Truppen zu weit entfernt sind um den Etruskern zu Hilfe zu eilen.


Politische Verhältnisse des Etruskischen Städtebundes:

Verbündet mit den Stämmen Britanniens, mit den Stämmen Iberiens, mit dem Griechischen Städtebund

Im Krieg befindlich mit der Römischen Republik


Konsequenzen für die Republik:

keine



Derzeitige Stärke der Flotte der Republik:

"Classis Prima" (Ostia)

6 Deceren mit 1.440 Mann Besatzung
6 Corvus-Quinquiremen mit 1.200 Mann Besatzung
12 Quinquiremen mit 2.400 Mann Besatzung
42 Triremen mit 4.440 Mann Besatzung
12 Biremen mit 960 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 78 Kriegsschiffe mit 10.440 Mann Besatzung


"Classis Secunda" (Tarentum)

54 Triremen mit 6.480 Mann Besatzung
36 Biremen mit 2.880 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 90 Kriegsschiffe mit 9.360 Mann Besatzung


"Classis Tertia" (Syracusae)

54 Triremen mit 6.480 Mann Besatzung
36 Biremen mit 2.880 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 90 Kriegsschiffe mit 9.360 Mann Besatzung


Gesamtstärke der Flotte der Republik:

258 Kriegsschiffe mit 29.160 Mann Besatzung



Derzeitige Stärke der Armee der Republik:

Legio "Senatorius Prima"

942 Mann Extraordinarii (2 Alen)
2.916 Mann Principes (3 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.938 Mann Hastati (2 Kohorten)
690 Mann Equites (1 Ala)
954 Mann Sondertruppen (2 Kohorten)
660 Mann Hilfstruppen-Kavallerie (1 Ala)
1.938 Mann Hilfstruppen-Infanterie (2 Kohorten)
24 schwere Onager mit 396 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 15.294 Mann (14 Kohorten, 4 Alen)


Legio "Consularis Prima" (Roma)

1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)
2.556 Mann Hilfstruppen-Infanterie (4 Kohorten)
18 Mann Hilfstruppen-Kavallerie (1 Ala)
24 Ballisten mit 300 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 13.086 Mann (13 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Secunda" (Tarentum)

306 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 10.518 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Tertia" (Capua)

306 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 10.518 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Quarta" (Veii)

318 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 10.530 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Quinta" (Crotona)

318 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 6.642 Mann (5 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Sexta" (Messana)

318 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 10.530 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Septima" (Cannae)

306 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 7.602 Mann (6 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Octava" (Syracusae)

330 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 10.542 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Nona" (Lilybaeum)

1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 10.212 Mann (9 Kohorten, 2 Alen)


Legio "Consularis Decima" (Alalia)

972 Mann Velites (1 Kohorte)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
732 Mann Equites (1 Ala)

Gesamtstärke: 3.648 Mann (3 Kohorten, 1 Ala)



Gesamtstärke der Armee der Republik:

109.122 Mann (95 Kohorten, 31 Alen)


Ich bitte nun den Senat um eine Entscheidung.



Senator Hortensis erhob sich, nachdem er die Pläne studiert hatte. Er zeigte sich geneigt, einem Doppelschlag gegen die Städte Arretium und Ariminum zuzustimmen, allerdings knüpfte er daran die Bedingung das weitere 12.000 Mann der Legio "Senatorius Prima" zur Verfügung gestellt wurden und diese begleiten sollte. Der Senator stellte darum an den Ersten Konsul die Frage ob und wie schnell die Verstärkungstruppen bereitstehen könnten. Der Konsul führte aus, dass dies nur einen geringen Zeitaufwand mit sich bringen würde, wenn man Truppenteile der Legio "Consularis Prima" aus Rom, der Legio "Consularis Tertia" aus Capua und der Legio "Consularis Quarta" aus Veii zusammenziehen würde. Jedoch bedurfte der Einsatz konsularischer Truppen laut römischem Gesetz eines entsprechenden Senatsentscheids, worauf der Erste Konsul auch nochmals hinwies. Senator Hortensis brachte sogleich einen entsprechenden Antrag in die Sitzung ein. Der Unterstützung des Senators Syrus konnte er gewiss sein. Ob sich Senator Mancinus nun aus Trotz oder Überzeugung dem Antrag des Hortensis verschloss, wird nur er selbst wissen, auf jeden Fall war er dagegen die Garnisonen nahe der Nordgrenze zu schwächen. Auch Senator Auruncus verweigerte dem Antrag seine Stimme, seiner Meinung nach sollte man eine Stadt nach der anderen einnehmen und diese Aufgabe könne die Legio "Senatorius Prima" ohne weiteres alleine erledigen, er habe überdies volles Vertrauen in die Offiziere und Soldaten der Legion. Senator Arrius schloss sich dieser Meinung an und riet zu einem Schlag gegen Arretium. Auch Senator Longus war der gleichen Ansicht und stimmte ebenfalls gegen den Vorschlag des Senators Hortensis. Senator Vespasianus, bekanntlich ein erfahrener Veteran, vertrat als ehemaliger Angehöriger der Legion naturgemäß die Auffassung dass die Legio "Senatorius Prima" alle Aufgaben alleine meistern konnte. Gegen welches Ziel man die Legion schicken würde war zweitrangig, in Anbetracht der Vielzahl der Befürworter eines Angriffes auf Arretium schloss sich Vespasianus mit seiner Stimme diesen an.

Senator Hortensis zeigte sich ob dieser Entwicklung leicht konsterniert und versuchte die Entwicklung zu stoppen, indem er versuchte die Senatoren zur Vernunft zu rufen und auf die Möglichkeit hinwies, dass die Legion bei einer Belagerung leicht Opfer einer Einschließung werden könnte, wenn etruskische Verstärkungen diese im Rücken angriffen. Dieser Gefahr wäre die Legion mit ausreichend Unterstützung nicht ausgesetzt. Senator Metellus machte seinem Kollegen Hortensis klar, dass ihm die Barschheit seines Kollegen nicht gefiel und dieser nun einmal akzeptieren müsse, dass nicht jeder seine Meinung teilen würde. Überhaupt hatte es denn Anschein als hätte der Senat kein Vertrauen in seine eigenen Truppen, schließlich ständen 15.000 der besten römischen Soldaten unter der Führung der erfahrensten Offiziere der Armee in dieser Legion dem Senat zur Verfügung. Die Stärke der Etrusker wurde seiner Ansicht nach allgemein als zu hoch eingeschätzt. Er rechnete mit einem automatischen Fall Ariminums nach der Einnahme Arretiums. Da die Etrusker dann über den Padus zurückgedrängt würden, bestünde auch keine Veranlassung gleich das ganze Volk zu vernichten, vielmehr sollte man die Etrusker bewegen sich unter den Schutz Roms zu stellen, zumal man so einen guten Handelspartner erhalten würde. Der Senat stimmte schließlich über den Antrag des Senators Hortensis ab: zwei Senatoren stimmten dafür, sechs dagegen, zwei enthielten sich, damit war der Antrag abgelehnt. Auch über die Frage nach dem Angriffsziel wurde abgestimmt: sechs Senatoren stimmten für den Angriff auf Arretium, zwei stimmten für einen Doppelschlag gegen Arretium und Ariminum und zwei enthielten sich. Damit war die Entscheidung gefallen. Der Erste Konsul übermittelte den entsprechenden Befehl an den Legaten der Legio "Senatorius Prima" Caius Manlius Acidinus und der Princeps Senatus verkündete den Senatsentscheid auf dem Forum Romanum:


Bekanntmachung des römischen Senates


Bürger von Rom!


Der Senat hat in seiner letzten Sitzung entschieden die Kampfhandlungen gegen das Volk der Etrusker fortzuführen, nachdem diese die Stadt Cannae angegriffen und belagert hatten. Als logische Konsequenz werden die Truppen der Legio "Senatorius Prima" in den Norden geschickt.

Mit einer Mehrheit von 6 - 2 Stimmen, bei 2 Enthaltungen, wurde Arretium als Ziel des Feldzuges ausgewählt.

Die Legio "Senatorius Prima" unter ihrem Legaten Caius Manlius Acidinus wird in Kürze aufbrechen und neues Land für die Republik, den Senat und das Volk von Rom erobern.



* * * * * *











Der neue Befehl des Senates traf sehr schnell im Lager der Legio "Senatorius Prima" und bei deren Legatus Caius Manlius Acidinus ein. Nachdem seine Offiziere im Praetorium versammelt waren, erläuterte er ihnen den Angriffsbefehl. In und um Arretium, dem Ziel des Angriffs, standen etwa 11.500 Mann der Etrusker und südwestlich der Stadt, nahe der Grenze bei Surrena stand ein weiteres Heer, rund 10.000 Mann stark. Es stellte sich nun eine Frage: Sollte man direkt auf Arretium stoßen mit einem starken Heer im Rücken oder erst dieses Heer bei Surrena angreifen? Die Tribunii Decimus Fabius Maximianus und Numerius Caecina Lartius sowie der Praefectus Cohortis Vibius Tullius Cursor bevorzugten einen Angriff auf das Heer bei Surrena und dann den Vorstoß auf Arretium selbst. Titus Fabius Sulla, der Praefectus Alae, hingegen machte den Vorschlag nach Norden zu marschieren, die Armee bei Arretium anzugreifen und zu schlagen und somit das Heer bei Surrena von Arretium abzuschneiden. Dem Primus Pilus Secundus Cispius Iovius schien der Vorschlag des Numerius Caecina Lartius der bessere und er sprach sich ebenfalls dafür aus. Numerius Aurelius Scipio, der Magister Equitum, erkannte Vorteile im Vorschlag Sullas und befürwortete diesen, es gab die Möglichkeit durch diesen Angriff die Garnison Arretiums dazu zu veranlassen die Stadt zu verlassen und ihre Kameraden in der Schlacht zu unterstützen. Acidinus selbst war aber vorsichtig und wollte zuerst bei Surrena angreifen, auch um zu verhindern, dass diese Armee vielleicht auf römisches Gebiet vorstößt und die Legion gezwungen wäre umzukehren. Die Tribunii Libo, Scaevola und Fronto schlossen sich der Meinung ihres Legatus an und so wurde entschieden zuerst bei Surrena anzugreifen.

In der abschließen Stabsbesprechung vor der Schlacht gegen die Etrusker bei Surrena kam es zu einem heftigen Streit zwischen einigen Offizieren des Stabes. Auslöser war die Kritik des Tribunus Laticlavius Scaevola an den Tribunus Angusticlavius Decimus Fabius Maximianus er solle seine Einsatzvorgaben deutlich und verständlich formulieren, ebenso verbesserte Scaevola den Tribunus Angusticlavius Numerius Caecina Lartius in dessen Angaben über die Truppenstärke der Sondertruppen. Der Praefectus Alae Titus Fabius Sulla versuchte Scaevola zu erklären, was Maximianus gemeint hatte. Trotzdem fühlte sich Maximianus von dem höherrangigen Offizier Scaevola angegriffen und bemerkte stichelnd dass er schon sehr viele Jahre in der Armee diente und jeder der ihn kenne, wisse was er meine. Seinem Offizierskollegen Sulla dankte er, dass er Scaevola aufgeklärt hatte. Acidinus hatte den Tonfall des Maximianus gehört und ermahnte ihn, einem vorgesetzten Offizier den nötigen Respekt zu zollen und nicht wie der Praefectus Sulla in der Vergangenheit negativ aufzufallen. Er bekräftigte zudem die Kritik seines Stellvertreters, mit dem Hinweis, dass wohl die langjährigen Kameraden des Maximianus verstanden was gemeint war, aber neu zur Legion gekommene Offiziere konnten dies nicht wissen. Scaevola hatte aber auch noch etwas zu erwidern, er verwies auf seine "nur" 17 Dienstjahre, aber seine Kritik sei berechtigt, wie er anhand einiger Gegenbeispiele belegen konnte. Süffisant bemerkte er aber, man müsse es Maximianus nachsehen, er sei ja nicht mehr der Jüngste. Maximianus fühlte sich nun von Scaevola unrechtmäßig angegriffen und drohte damit den Dienst zu quittieren, wenn man ihm keinen Respekt zolle oder er nicht mehr gebraucht würde. Seine Männer würden dann aber ebenfalls nicht mehr kämpfen. Titus Fabius Sulla versuchte Maximianus zu beschwichtigen, Acidinus ging dieser Erpressungsversuch aber zu weit. Er machte deutlich, sich nicht von einem Offizier drängen oder erpressen zu lassen, wenn es Maximianus nach Abschied dürstete, solle er gehen, aber seinem Legatus nicht damit drohen. Wenn sich Maximianus’ Männer nach dessen Abschied weigern würden zu kämpfen, würde die Einheit aufgelöst und neue Männer von anderen Legionen zur Legio "Senatorius Prima" versetzt. Die Entscheidung läge bei Maximianus. Dieser versuchte zu erklären, dass seine Worte nicht gegen den Legatus gerichtet waren, jedoch sah er in dem Verhalten Scaevolas eine Beleidigung seiner Person und er gedachte nicht sich dies gefallen zu lassen. Acidinus verwies die Streithähne darauf ihren persönlichen Disput in der dienstfreien Zeit auszutragen und nicht während der Planung einer überaus wichtigen Schlacht. Die Stabsbesprechung konnte dann ohne weiteren Zwischenfall abgehalten werden und es wurde ein brauchbarer Schlachtplan entwickelt mit dem die Legion in die Schlacht ziehen würde.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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30.06.2008 21:01
#3 RE: Kapitel VII Thread geschlossen







Die Legion hatte eine einfache Aufstellung eingenommen, im Zentrum hinter der I.Kohorte waren die schweren Onager postiert. Links und rechts an die I.Kohorte schlossen sich die II., III, VIII. und IX.Kohorte an. Links und rechts der schweren Onager waren die Bogenschützen in Stellung gegangen, während die Velites den Feind vor der eigenen Schlachtlinie erwarteten. Den rechten Flügel bildeten die Hilfstruppeninfanterie und -reiterei. Der linke Flügel wurde von einer Kohorte Sondertruppen und den Extraordinarii des Legatus Acidinus gesichert. Die I.römische Ala stand mit den Extraordinarii des Tribunus Laticlavius Scaevola weit vor dem eigenen linken Flügel, während die Evocati-Kohorte die Eingreifreserve bildete.







Bereits auf große Entfernung begannen die schweren Onager ihren Beschuss der sich nähernden etruskischen Truppen, die ersten Verluste wurden dadurch verursacht.





Nachdem die Etrusker ihren Vormarsch abgebrochen und in Verteidigungsstellung gegangen waren, rückte die Legion geschlossen nach vorne.





Nachdem die Legion in der vorgesehenen Position angekommen war, formierte sie sich zur Verteidigung und die Onager begannen erneut ihren Beschuss der etruskischen Linien.







Als die Etrusker begannen auf ihrer linken Flanke vorzurücken, gab Acidinus Befehl weiter vorzurücken. Der eigene rechte Flügel sollte nun den Kampf mit dem linken Flügel der Etrusker suchen.





Der etruskische Heerführer unternahm schließlich eine Attacke mit seiner Leibwache gegen das römische Zentrum.





Zur gleichen Zeit begannen die vorgeschobenen Reitertruppen ihrerseits die Überflügelung des feindlichen rechten Flügels. Währenddessen stoppte die I.Kohorte die etruskische Reiterattacke.







Die Etrusker schickten weitere Reitertruppen in den Kampf um die drohende Überflügelung durch die römische Reiterei abzuwehren.







Im Zentrum standen immer noch die Männer der I.Kohorte im Kampf gegen die etruskische Leibwache.











Da die Etrusker aber an keiner Stelle einen erfolgreichen Angriff durchführen konnten, gab der etruskische Heerführer den Rückzugsbefehl. Acidinus war nicht gewillt die Etrusker entkommen zu lassen und befahl seinen Truppen den Feind zu verfolgen. Dadurch konnten zahlreiche Truppen der Etrusker vernichte werden und sie erlitten ein vernichtende Niederlage.





Es wurde ein heroischer Sieg für die Legion und für Rom. Frühzeitig hatten sich die Etrusker während der Schlacht zum Rückzug entschlossen. Allerdings unterband Acidinus den Rückzug, in dem er befahl nachzustoßen und so konnte ein Großteil der etruskischen Truppen vernichtet werden, bevor sie entkommen konnten. Fast 7.000 etruskische Soldaten fanden den Tod in der Schlacht, demgegenüber hatte die Legio "Senatorius Prima" nur 800 Tote und 150 Verwundete verloren. Die Reste der etruskischen Truppen zogen sich nun endgültig auf eigenes Gebiet zurück. Aulus Volcatius Libo beantragte bei Caius Manlius Acidinus aufgrund hervorragender Leistungen im Kampf Auszeichnungen für mehrere Offiziere: Phalerae für Numerius Aurelius Scipio, sowie die Hasta Pura für Amulius Metilius Scaevola und Placus Siccius Fronto. Acidinus gab dem Antrag des Tribunus Angusticlavius Libo statt und zeichnete die Offiziere aus. Anschließend sandte Acidinus einen Boten nach Rom mit der Siegesnachricht.





Die Offiziere versammelten sich nach der Schlacht nochmals im Praetorium um das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Weg nach Arretium war nun für die Legio „Senatorius Prima“ frei, einem Weitermarsch stand nichts im Weg. Vibius Tullius Cursor äußerte seine Ansicht ein schneller Angriff auf die bei Arretium stehenden Truppen, sei der beste Weg, egal wie sich die Etrusker verhalten würden, in jedem Fall konnte die Legion angemessen darauf regieren. Decimus Fabius Maximianus und Numerius Caecina Lartius stimmten dem zu. Urplötzlich betrat ein Bote des Ersten Konsuls aus Rom kommend das Praetorium und überreichte Acidinus eine Schriftrolle. Diese enthielt den Befehl des Ersten Konsuls zur Rückkehr nach Rom, jedoch ohne nähere Begründung.





Ratlosigkeit stand auf den Gesichtern der Offiziere. Aulus Volcatius Libo fand als erster der Anwesenden die Sprache wider. Er fragte, ob dem Ersten Konsul überhaupt klar war, dass durch diesen Befehl der Sieg bei Surrena völlig wertlos war, da die Etrusker nun die Möglichkeit hatten ihre Verluste auszugleichen und Vorbereitungen zur Verteidigung zu treffen. Sichtlich enttäuscht verdammte Libo die Politiker, denn die Soldaten mussten ausbaden was Politiker verschuldeten. Scaevola teilte Libos Ansicht. Der gleiche Fehler sei schon einmal gemacht worden und hätte für die Republik nur Jahre des Kampfes bedeutet. Acidinus war nicht gewillt über den Befehl des Konsuls zu diskutieren und unterband weitere Äußerungen indem er die notwendigen Befehle zur Rückkehr nach Rom gab.

Auslöser für diese Entscheidung des Konsuls war eine vertrauliche Meldung gewesen, die besagte, dass es Planungen zu einer Meuterei innerhalb der Legio „Senatorius Prima“ gab, die den Großteil des Offizierkorps sowie der Mannschaften betraf. Er hoffte mit der Rückrufung der Legion diesen Planungen ein Ende setzen zu können, bevor sie zur Ausführung kamen. Für alle Fälle beorderte er aber konsularische Truppen aus Veii, Cannae, Capua, Tarentum und Crotona nach Rom wo sich noch Truppen der Legio „Consularis Prima“ anschlossen. Jedoch stand er vor dem Dilemma dem Senat den Rückruf der Legion erklären zu müssen, wie von den Göttern gesandt erschien kurz darauf eine etruskische Delegation in Rom mit der Bitte um einen Waffenstillstand. Damit konnte er vor dem Senat seine Maßnahme rechtfertigen, er war auch nicht sicher ob es nicht unter den Senatoren Sympathisanten der Meuterei gab, allein aus diesem Grund musste nach außen alles einen normalen Anschein machen und so konnte er den Schein waren.

So trat der Erste Konsul Lucius Cornelius Scipio schließlich vor den Senat und berichtete vom Eintreffen der Gesandtschaft und deren Anliegen und bat den Senat darüber zu beraten und abzustimmen. Ebenso teilte er den Senatoren mit, dass er der Legio "Senatorius Prima" den Befehl zur Rückkehr gegeben hatte, um einen eventuellen Waffenstillstand nicht gefährden zu wollen. Der Senat beriet nur kurz, die Einhelligkeit der Senatoren war äußerst selten. Alle Senatoren stimmten dagegen jetzt Frieden zu schließen, die Waffen sollten ein für alle Mal die Entscheidung bringen. Auf dem Forum Romanum wurde anschließend die Entscheidung des Senats verkündet:


Bekanntmachung des römischen Senates


Bürger von Rom!


Nachdem die Truppen der Republik ihren Angriff auf die Etrusker begonnen haben und die Grenze überschritten, kam es südlich der Stadt Arretium zu einer großen Schlacht mit den Etruskern. Diese Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage der Etrusker, woraufhin sie einen Gesandten nach Rom schickten um über Frieden zu verhandeln.

Um diese Verhandlung nicht zu stören, befahl der Konsul Lucius Cornelius Scipio, die Rückkehr der Truppen nach Rom, um den Ausgang der Verhandlungen abzuwarten.

Der Senat von Rom hat aber in großer Eintracht und mit Weisheit entschieden daß die Zeit des Friedens nun vorbei ist und der Krieg mit den Etruskern bis zum bitteren Ende und der Kapitulation der etruskischen Städte geführt wird.

Mit 10:0 Stimmen lehnten die Senatoren ab Verhandlungen zu führen und der etruskische Gesandte verließ daraufhin umgehend Rom.



Lucius Cornelius Scipio verließ die Sitzung des Senats um den Gesandten die Entscheidung des Senats mitzuteilen. Danach bestieg er sein Pferd, begab sich zum Sammelpunkt seiner Truppen und marschierte nach Norden zur Legio "Senatorius Prima", die mittlerweile wieder römischen Boden betreten haben sollte und bald ihr Lager für die Nacht errichten würde. Es galt schnell dorthin zu kommen um das Schlimmste zu verhüten. Bei Einbruch der Nacht war der Lagerplatz der Legion fast erreicht, aus allen vier Himmelsrichtungen näherten sich die Truppen des Ersten Konsuls dem Lager.


* * * * * *


Im Lager selbst war es aber schon zur angekündigten Meuterei gekommen. Die Offiziere Sulla, Cato, Comitianus, Lartius, Scipio, Maximianus, Adventus und Cursor führten die Meuterei an. Nachdem das vereinbarte Zeichen gegeben wurde, war das Lager in wenigen Minuten nahezu lautlos abgeriegelt. Fast die gesamte Legion war in die Meuterei verwickelt, lediglich etwa 4.000 Soldaten die den treuesten Offizieren des Acidinus unterstanden waren unwissend und wurden kurzer Hand arretiert, Widerstand wurde keiner geleistet, die Unterführer sorgten dafür, dass ihre Männer in dieser Situation ruhig blieben. Die Reiterei verließ kurz darauf das Lager und patrouillierte nahe des Lagers bis zum Waldrand hin, der mehrere hundert Meter entfernt vom Lager lag, das Lager stand auf einer großen Lichtung in stark bewaldetem Gebiet. Da aber keiner der Meuterer Gefahr von außen erwartete wurde der Patrouillenradius um das Lager gering gehalten. Währenddessen suchten Titus Fabius Sulla und Numerius Caecina Lartius mit einigen Männern das Zelt des Legatus auf und stellte ihn unter Arrest, ebenso erging es dem Tribunus Laticlavius Scaevola, der von Decimus Fabius Maximianus und seinen Männern festgenommen wurde. Auch die übrigen nicht eingeweihten Offiziere, die Tribunii Angusticlavii Aulus Volcatius Libo, Placus Siccius Fronto, der Praefectus Extraordinarii Tertius Papirius Durio und der Primus Pilus Secundus Cispius Iovius wurden arretiert.

Zu diesem Zeitpunkt waren der Erste Konsul und seine Truppen noch etwa 1,5 Kilometer vom Lager entfernt, ausgeschickte Späher hatten die Situation im Lager aber bereits erkundet und den Konsul informiert. Er kam also zu spät und konnte nur noch hoffen, dass die Meuterer aufgeben würden, wenn er mit seinen Truppen erscheinen würde. Den restlichen Marschweg legten die Truppen im Schleichmarsch zurück um nicht entdeckt zu werden. Dann hatte der Konsul auch noch Glück, als die Reiterpatrouillen ins Lager zurückkehrten, dies erleichterte das Annähern noch mehr. Gegen Mitternacht war der Aufmarsch abgeschlossen und das Lager umstellt. Im Lager selbst herrschte Ruhe, kein Waffengeklirr oder Alarmrufe waren erschallt.

Auf Kommando des Konsul gingen rund um das Legionslager der Legio "Senatorius Prima" tausende Fackeln an und auf allen vier Seiten des Lagers waren die in Kampfformation bereitstehenden Truppen zu erkennen. An der Spitze einer Reiterabteilung saß der Erste Konsul Lucius Cornelius Scipio auf seinem weißen Pferd, er hatte rund 40.000 Mann mitgebracht, das war die Zahlenstärke von vier konsularischen Legionen.

Mit lauter Stimme rief er den überraschten Soldaten der Legio "Senatorius Prima" zu:


Im Namen des Senates und Volkes von Rom werdet ihr hiermit aufgefordert sofort eure Waffen niederzulegen. Die Meuterei, die hier stattfinden soll, ist beendet bevor sie beginnt. Da wir frühzeitig von dem Vorhaben einiger Offiziere erfahren haben, oder anders gesagt ihr wurdet verraten, wurde die Legion nach Rom zurückgerufen. Dies ist eure einzige Gelegenheit die Sache unblutig zu beenden, falsch ihr euch weigert erteile ich den Angriffsbefehl.

Ihr habt 30 Minuten Bedenkzeit. Erhalte ich bis dahin keine Antwort haben alle ihr Leben verwirkt die sich noch innerhalb des Lagers befinden.



Jedoch ließen sich Meuterer nicht von ihrer Entscheidung abbringen, sie schickten dem Konsul eine unmissverständliche Antwort:


Konsul, zieht mit euren Truppen ab oder es wird zum Kampf kommen, bei dem sich unnötig Römer gegen Römer wenden. Wenn ihr der Überzeugung seid es mit Roms bester Legion aufnehmen zu wollen, dann bereitet viele Leichentücher vor. Wir können und werden Stellung halten. Nicht um sonst haben wir uns in einem stark befestigten Lager verschanzt.

Um die Treue unserer Soldaten machen wir uns keine Sorgen.



Lucius Cornelius Scipio war nun gewillt keine Gnade mehr walten zu lassen:


Da ihr die Waffen gegen den Senat und das Volk von Rom erhoben habt, werdet ihr alle zu Verrätern erklärt und euch wird das römische Bürgerrecht aberkannt. Eure Bestrafung folgt in Kürze.


Er nickte kurz nach links zu zwei Offizieren die ihre Pferde wendeten und zu ihren Truppen ritten. Kurze Zeit später begannen 60 schwere Onager das Legionslager zu beschießen. 8.000 Bogenschützen schickten ihre Pfeile gegen das Lager der Legio "Senatorius Prima", reihenweise wurden die einstmals geachtesten Soldaten Roms niedergemäht. Unter dem Schutz des Beschusses gingen 16.000 Hastati und Principes mit Rammböcken gegen die Tore und Holzpalisaden vor. Unterstützt wurden sie von vier Kohorten Triarier.

12.000 Soldaten, vorwiegend schwere Infanterie, und etwa 3.000 schwere Reiter, hielt der Erste Konsul in Reserve.

Die Schlacht dauerte mehrere Stunden an, aber nach und nach machten sich die zahlenmäßige Überlegenheit der konsularischen Legionen und ihre hervorragende Vorbereitung auf die Schlacht bemerkbar. Nach und nach wurde die Zahl der Meuterer weniger und nachdem die Rädelsführer Titus Fabius Sulla, Decimus Fabius Maximianus und Numerius Caecina Lartius im Kampf gefallen waren, gaben die restlichen Aufrührer auf.

Die Meuterer ließ man liegen, wo sie gefallen waren, man verwehrte ihnen eine ordentliche Bestattung und überließ sie den Aasfressern.

Etwa 7.000 der 10.500 Meuterer fielen im Kampf, mit ihnen die Rädelsführer Titus Fabius Sulla, Decimus Fabius Maximianus und Numerius Caecina Lartius.

Die Überlebenden 3.500 wurden zusammen mit den Offizieren Appius Aufidius Comitianus, Publius Aurelius Cato, Vibius Tullius Cursor, Quintus Tullius Adventus und Numerius Aurelius Scipio gefangen genommen und am kommenden Morgen als Abschreckung entlang der Via Appia wie Sklaven gekreuzigt.

Die gefangenen Offiziere und Soldaten, die nicht an der Meuterei beteiligt waren, wurden befreit und nach Rom gebracht. Die konsularischen Truppen wurden in ihre Garnisonen zurückgeschickt. Der Konsul Lucius Cornelius Scipio begab sich umgehend nach Rom, er musste nun den Senat informieren.

Beinahe leichenblass betrat der Erste Konsul der Republik Lucius Cornelius Scipio die Hallen der Curia in denen der Senat gerade begonnen hatte zu tagen und trat auf die Rostra. Die Senatoren wandten sich ihm zu und vernahmen dann die Worte des Konsuls mit denen er den Senat von der Meuterei eines Großteils der Legio „Senatorius Prima“ in Kenntnis setzte. Es herrschte große Bestürzung unter den Senatoren ob der Ereignisse. Auch stand die Frage im Raum wie der Senat darauf reagieren würde. Senator Syrus regte an, erst einmal das Verhältnis des Senats zu seinen Soldaten zu hinterfragen, denn er vermutete den Grund der Meuterei in der Unzufriedenheit mit Entscheidungen des Senats. Auf jeden Fall müsse gründlich untersucht werden wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Leider konnten die Meuterer nicht mehr befragt werden, also mussten die loyalen Offiziere und Soldaten Licht ins Dunkel bringen. Quintus Fabius Marcellus war schockiert und entsetzt und forderte eine unverzügliche Aufklärung. Aulus Hostilius Mancinus erklärte klar, dass wenn die Meuterer, die er nur als Halunken und Bande bezeichnete, noch am Leben wären er nun die Todesstrafe für sie fordern würde. Außerdem beantragte er dass der Princeps Senatus auf dem Forum eine Bekanntmachung des Senats verlas, in der diese Tat auf das Schärfste verurteilt wurde und das statuierte Exempel auf das Äußerste als richtig in jeder Form zu deklarieren war.

Senator Syrus hielt dies für unklug, solange nicht die Hintergründe der Meuterei dem Senat bekannt waren. Marcus Cominius Auruncus war der Meinung, dass dies nun auch keine Rolle mehr spielte, die Meuterer waren tot, die Meuterei niedergeschlagen, die loyalen Männer der Legion hatten überlebt. Deshalb stellte er den Antrag die Legion wieder aufzufüllen und wieder in den Kampf gegen die Etrusker zu schicken. Auch Quintus Furius Hortensis hielt es für geboten die Gründe der Meuterei herauszufinden, allein schon um so etwas zukünftig vermeiden zu können. Er hieß zudem die Maßnahmen des Konsuls für gut und richtig in jeder Form, erbat aber vom Konsul noch Auskunft was die Befragungen der loyalen Männer ergeben hatte. Der Konsul konnte jedoch nur kopfschüttelnd berichten, dass die Gründe der Meuterer nur einzig diesen bekannt waren und so mit ihnen starben. Senator Marcellus empfand die Tatsache dass keine Befragung der gefangen genommenen Meuterer stattfand und diese kurzerhand hingerichtet wurden als seltsam und besorgniserregend. Senator Metellus hingegen, war der Meinung, dass sie keine Gnade erwarten konnten. Meuterei ist eine Sache, aber die Waffen gegen Römer zu erheben und römisches Blut zu vergießen war etwas anderes. Für ihn konnte es auch nur einen Grund geben zu meutern: Geltungssucht und Machtstreben einzelner Offiziere und die Schuld war einzig bei den Offizieren zu suchen. Ein anderer Grund war in seinen Augen nicht gegeben, die Legion stellte die Elite der Armee dar und so wurde sie auch behandelt, beste Verpflegung, beste Ausrüstung, beste Bezahlung. Die Republik hatte wahrlich viel in diese Truppe gesteckt und so wurde es gedankt. Metellus gab auch seinem Kollegen Mancinus Recht, der Senat musste die Meuterei öffentlich verurteilen und die Legion musste in seinen Augen aufgelöst werden. Er wollte aber offen lassen, ob die loyalen Offiziere in die neue Legion versetzt werden sollten, denn was ihn besorgte war die Tatsache, dass die beiden führenden Offiziere der Legion, Acidinus und Scaevola, nicht merkten was vorging, entweder waren sie blind vor Vertrauen oder die Meuterer konnten ihren Plan so gut verbergen, aber auch dies war ein Grund zur Besorgnis.

Für Senator Longus gab es weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung für Meuterei. Es sollte dem Volk und auch den Soldaten klar gemacht werden, was es heißt zu meutern und welche Folgen das hat. Er unterstützte das Ansinnen seines Kollegen Mancinus und sprach sich außerdem dafür aus die alte Legion aufzulösen und eine neue Legion aufzustellen. Senator Syrus war auch der Meinung, dass es wohl in der Kommunikation zwischen Senat und Truppen Missstände gab, die es zu verbessern galt, dafür stellte er ein Maßnahmenpaket vor und stellte den Antrag diese Maßnahmen umzusetzen. Senator Paullus dankte zuallererst dem Konsul für sein entschlossenes Handeln und pflichtete dem Antrag des Senators Mancinus bei. Auch rief er dazu auf, den Krieg gegen die Etrusker fortzusetzen und einen neuen Angriff auf Arretium zu unternehmen, aber dies musste einer neuen senatorischen Legion aufgetragen werden, die alte Legion musste aufgelöst werden. Schließlich nahm er noch Stellung zu dem von Senator Syrus vorgeschlagenen Maßnahmen und erteilte ihnen rundweg eine Absage, Senator seien weder Botenjungen, noch komme es in Frage noch mehr Soldaten den Zutritt zu den geheiligten Hallen des Senates zu gewähren. Und Senatoren welchen den Stabsbesprechungen beiwohnten, würden Misstrauen schüren. Solchen Vorschlägen konnte er seine Zustimmung nicht geben. Am meisten schmerzten jedoch Senator Vespasianus die Vorgänge in seiner ehemaligen Legion und er beklagte den Verlust von Pflichtbewusstsein, Ehre und Loyalität in den Reihen der Legion, die Tugendhaftigkeit war verloren gegangen. Da die Legion ihren Namen beschmutzt und ihre Ehre verloren hatte und sie eine Schande für die Armee Roms darstellte, musste sie aufgelöst werden. Senator Longus beklagte, dass sich der Sinn der Vorschläge des Syrus ihm nicht erschloss. Ein Senator würde auch keine Meuterei früher erkennen als die Offiziere die Tag für Tag mit ihren Soldaten zu tun hatten. In der Entsendung eines Senators zu den Stabsbesprechungen sah Longus weiteres Konfliktpotential da es so zu einem Untergraben der Autorität des Legionslegaten kam. Senator Syrus stellte klar, dass es bei seinen Vorschlägen einzig darum ging dass die Offiziere noch eventuelle Rückfragen zu den Befehlen anbringen können. Er hoffte auch dass seinen Kollegen klar sei, dass es keine Lösung sein konnte, alles so weiterlaufen zu lassen wie bisher. Denn dadurch würde stets der Nährboden für Meutereien gesät sein. Auf jeden Fall stehe er hinter seinem Vorschlag und erwartete dass darüber diskutiert wurde und auch Verbesserungsvorschläge vorgebracht wurden um einen Kompromiss erzielen zu können.

Senator Hortensis, selbst versiert in Dingen des militärischen Prozederes, lehnte jedoch ebenfalls das Konzept seines Kollegen Syrus ab. Ja, nicht einmal er selbst, würde einem Legaten in die Planung eines Feldzuges reinreden, obwohl er über das nötige Wissen verfüge, was würde erst passieren wenn einmal ein militärisch unbewanderter Senator einer Besprechung beiwohnen würde. Und zudem gab es an den Befehlen des Senats, der ja nicht aus Dummköpfen bestand, nichts zu rütteln, sie waren zu befolgen. In Zeiten des Krieges musste die Liberalität kürzer treten, wo würde es enden wenn zukünftig jede Senatsentscheidung hinterfragt werden dürfe und damit automatisch in Frage gestellt würde. Das Ergebnis wäre, dass sowohl die Bürger Roms als auch die Soldaten das Vertrauen in den Senat verloren. Natürlich durfte sich ein solcher Vorfall nicht mehr ereignen, aber infolge der Unkenntnis über den Grund der Meuterei bleibe es spekulativ ob die bisherige Handlungsweise falsch war bzw. zu dieser Meuterei führte. Senator Syrus sah sich durch die Worte des Senators Hortensis veranlasst, aufzuklären dass es nicht der Sinn war einen Senator zu den Stabsbesprechungen zu entsenden um dort Einfluss auf die Planung zu nehmen, sondern damit dieser Senator den Senatsbefehl und sein Zustandekommen erläutern und eventuelle Bedenken in den Senat zurücktragen konnte. Nicht etwa, damit der aktuelle Befehl verändert werden kann, sondern um die Kritik für die nächste Feldzugsberatung aufnehmen zu können. Ebenso monierte Syrus, dass zu selten die führenden Offiziere der Legion an den Senatssitzungen teilnahmen um die militärische Seite darzulegen. Wenn sie einmal anwesend waren, sagten sie dann meist das, was die meisten Senatoren hören wollten und dies trug nicht dazu bei der Entscheidungsfindung hilfreich zu sein. Sein Anliegen in dieser Sache war es, es zur Pflicht zu machen, dass die beiden ranghöchsten Legionsoffiziere an der Beratung des Senates teilnahmen, wenn es um militärische Fragen ging. Senator Metellus vertrat die Ansicht, dass es nicht richtig sei Abläufe nur auf bloßen Verdacht zu ändern und zu hinterfragen. Der Grund für die Meuterei würde unbekannt bleiben, dies war eine Tatsache. Sollte es jemals wieder zu einer Situation kommen, müssten die Gründe erforscht werden bevor die Meuterer bestraft werden, erst dann könnten neue Vorgehensweisen erarbeitet werden. Auch widersprach er der Behauptung des Senators Syrus, die Legionsoffiziere würden nur selten anwesend sein, meist nur wenn sie gebraucht wurden, und den Senatoren nach deren Mund redeten. Er habe bisher bei jeder Sitzung die beiden Offiziere angetroffen. Das sich die Offiziere das ein oder andere Mal nicht zu Wort gemeldet hätten, hätte wohl eher den Grund, daß sie mit den Plänen des Senats einverstanden waren. Die Vergangenheit habe zudem mehr als einmal gezeigt, daß die Offiziere der Legion ihre Meinung vertraten, wenn sie sich nicht mit denen der Senatoren deckte. Man sollte also zufrieden sein, daß die letzten Entscheidungen des Senats im Einklang mit den Vorstellungen der Legion einhergingen.

Senator Marcellus hingegen war grundlegend dafür, die Verständigung zwischen Senat und der Senatslegion zu verbessern und unterstützte die Argumentation des Senators Syrus in vielen Belangen. Ob die Vorschläge zur Verbesserung allerdings umsetzbar waren, darüber müsste noch diskutiert werden. Senator Auruncus sah die Kommunikation zwischen dem Senat und der Legion als absolut ausreichend an. Der Legat und sein Vertreter haben im Senat das Recht bei der Senatssitzung anwesend zu sein und auch das Rederecht. Ob und in welchem Umfang davon Gebrauch gemacht würde, müssten diese beiden selbst entscheiden. Die beiden zu verpflichten zu erscheinen und zu sprechen wäre der falsche Weg. Zwang führe früher oder später zur Weigerung. Auch war er der Meinung, dass der Senat seine Position in der Republik immer stark halten sollte. Der Senat und seine Senatoren seien die Institution welche Rom und die Republik für das Volk regierte. Und dem Senat sind alle Legionen, Offiziere und Soldaten zum Gehorsam verpflichtet, dessen sollten sich alle bewusst sein. Selbst wenn ein machtbessener Legat, wie von Senator Marcellus als Beispiel genannt, auftreten und seine Legion auf sich einschwören würde, verfügte auch er nur über maximal eine Legion, der in Kürze zehn andere gegenüber stehen würden. Ein machtbessener Konsul wäre viel schlimmer für die Republik, denn dieser kann im schlimmsten Fall über zehn Legionen verfügen und der Senat könnte sich dann nur auf eine Legion stützen.

Nachdem die Debatten so über viele Stunden anhielten, wurde schließlich abgestimmt. Der Antrag des Senators Syrus über die Verbesserung der Kommunikation zwischen Senat und den Truppen wurde abgelehnt, fünf Senatoren stimmten dagegen, vier enthielten sich und nur einer stimmte dafür. Der Antrag des Senators Mancinus eine Bekanntmachung des Senats wegen der Meuterei zu verlesen wurde angenommen, neun Senatoren stimmten dafür, einer dagegen. Über das Schicksal der Legio "Senatorius Prima" wurde ebenfalls abgestimmt und der Senat votierte einstimmig dafür die Legion aufzulösen und eine neue Legion als Ersatz aufzustellen, die Soldaten und Offiziere der Legio "Senatorius Prima" wurden in die neue Legion versetzt. Diese Entscheidungen wurden auf dem Forum bekannt gemacht.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




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30.06.2008 21:07
#4 RE: Kapitel VII Thread geschlossen

Bekanntmachung des römischen Senates


Bürger von Rom!



Der Senat von Rom gibt hiermit einstimmig bekannt, daß die Legio "Senatorius Prima" mit sofortiger Wirkung aufgelöst wird. Alle 10 Senatoren des Senats haben sich dafür ausgesprochen.

Innerhalb dieser Legion kam es vor kurzer Zeit zu einer großangelegten Meuterei. Daran waren 8 führende Offiziere der Legion sowie insgesamt 10.500 Soldaten beteiligt. Weitere 6 Offiziere, darunter die beiden ranghöchsten Offiziere der Legion, sowie 3.906 Soldaten, die sich nicht an dieser Meuterei beteiligten wurden kurzer Hand gefangen genommen.

Durch rasches Handeln gelang es dem Ersten Konsul Lucius Cornelius Scipio mit Hilfe von Truppen in Stärke von vier Legionen die Meuterer im Lager der Legion einzuschließen. Der Aufforderung des Konsuls die Waffen niederzulegen kamen die Meuterer nicht nach. Aus diesem Grund wurde allen Meuterern, Offizieren wie Soldaten, an Ort und Stelle das Römische Bürgerrecht aberkannt und sie zu Verrätern an der Republik erklärt.

Infolge dieser Weigerung war der Konsul gezwungen das Lager angreifen zu lassen. Während der Kämpfe fielen drei der Anführer der Meuterei im Kampf. Dies waren:

* Tribunus Angusticlavius Numerius Caecina Lartius
* Tribunus Angusticlavius Decimus Fabius Maximianus
* Praefectus Alae Titus Fabius Sulla


Mit ihnen teilten 7.000 Soldaten das gleiche Schicksal.

Die restlichen 3.500 Soldaten und die 5 überlebenden Offiziere streckten daraufhin die Waffen und ergaben sich.

Da es sich bei diesen Männern nun um Verräter und nicht um römische Bürger handelte wurde über sie die härteste Strafe verhängt. Entlang der Via Appia wurden diese Männer gekreuzigt, beginnend mit dem rangniedrigsten unter ihnen. Die 5 ehemaligen Offiziere wurden zuletzt gekreuzigt. Dies waren:

* Tribunus Angusticlavius Appius Aufidius Comitianus
* Tribunus Angusticlavius Publius Aurelius Cato
* Praefectus Cohortis Vibius Tullius Cursor
* Praefectus Evocati Quintus Tullius Adventus
* Magister Equitum Numerius Aurelius Scipio


Für neun Senatoren der Republik bildete dieses Verhalten der Soldaten das schlimmste denkbare Verbrechen in der Republik. Ein solch unwürdiges Verhalten für einen römischen Soldaten oder Offizier ist untragbar und wird auf das Schärfste verurteilt. Auf Milde können Meuterer nicht hoffen, ihnen wird mit äußerster Härte begegnet.

Aus diesem Grund belobigt der Senat öffentlich den Konsul Lucius Cornelius Scipio für seine Entschlusskraft und sein entschlossenes Handeln in diesem Fall mit dem er große Gefahr von der Republik und dem Volk von Rom abwendete.

Der Senat von Rom hat mit 10:0 Stimmen beschlossen eine neue senatorische Legion als Ersatz für die aufgelöste Legio "Senatorius Prima" aufzustellen.

Den Kern dieser Legion werden die 4.000 loyalen ehemaligen Soldaten der Legio "Senatorius Prima" bilden. Ebenso werden die 6 Offiziere welche der Republik in der Zeit der Not die Treue hielten den Führungsstab der Legion stellen. Zum bewährten Befehlshaber der neuen Legion wird der Legatus Legionis Caius Manlius Acidinus ernannt.

Nachdem Caius Manlius Acidinus durch umfangreiche Aushebungen die Legion auf ihre Sollstärke gebracht hat, wird er den Feldzug gegen die Etrusker zur Einnahme der Stadt Arretium fortsetzen, den die Legio "Senatorius Prima" begonnen hatte.

Der Senat spricht den Offizieren und Soldaten sein vollstes Vertrauen aus. In der sicheren Erwartung eines großen Sieges schicken wir nun unsere Soldaten gegen den Feind um ihn endgültig zu vernichten oder zu unterwerfen.



* * * * * *


Der Seekrieg begann schließlich nach einjähriger Pause von neuem und sollte die nächsten drei Jahre ununterbrochen anhalten. Seinen Anfang nahm er, als die „Classis Tertia“ vor Syracusae ein kleineres Geplänkel mit etruskischen Schiffen führte. Die Verluste auf beiden waren, aufgrund des kurzen Gefechtes, gering, auf beiden Seiten etwa 100 Tote, dazu auf römischer Seite noch zwei Dutzend Verwundete. Im folgenden Winter kam es bei Hydruntum zu einem weiteren Gefecht, diesmal zwischen der „Classis Secunda“ und einer Etruskerflotte. Auch daraus ging die römische Flotte als Sieger hervor, 900 Tote und mehr als 150 Verwundete hatte man auf römischer Seite zu beklagen, ebenso hatten die Etrusker Verluste in Höhe von rund 900 Toten erlitten.

Auch zu Lande rückten die Etrusker wieder vor, dieses Mal griffen sie Veii mit 9.000 Mann an und belagerten die Stadt. Der dortige Statthalter, der Prokonsul Decius Iunius Brutus Scaeva, reagierte sofort und befahl den Angriff der Garnisonstruppen, der Legio "Consularis Quarta". In einem schnell vorgetragenen Angriff wurden die Etrusker schwer geschlagen und verloren rund 8.000 Mann in der Schlacht, die wenigen Reste flohen vom Schlachtfeld. Decius Iunius Brutus Scaeva fiel ebenso in der Schlacht, mit ihm fanden 5.500 römische Soldaten den Tod, weitere 1.000 wurden verwundet.













Doch es blieb keine Zeit für Wehklagen, ja noch nicht mal die Verluste konnte man ausgleichen, denn ein weiteres Heer der Etrusker, etwa 9.500 Mann, war gesichtet worden und dies erforderte die Anwesenheit der Truppen der Legio "Consularis Quarta" auf dem Schlachtfeld. Und so eilte die Legion nach Interamna, wo die Etrusker aufgehalten werden sollten, um sich mit den Kohorten des Lagers Interamna und weiteren herbeigerufenen Truppen zu vereinen. Als die Etrusker eintrafen, standen sie einer großen römischen Übermacht gegenüber, trotzdem griffen sie an. Die teilweise unerfahrenen römischen Truppen hatten trotz ihrer klaren zahlenmäßigen Überlegenheit einen schweren Stand in der Schlacht, denn die Etrusker kämpfen verbissen und fügten den römischen Truppen einige Verluste zu. Schließlich aber konnten die römischen Truppen die Oberhand gewinnen und als der etruskische Heerführer in der Schlacht fiel, war der Willen der Etrusker gebrochen und sie streckten die Waffen, annähernd 4.000 Etrusker wurden gefangen genommen, die restlichen 5.500 lagen tot auf dem Schlachtfeld. Auch die römischen Verluste waren schwer, insgesamt hatte es 9.500 Tote und 1.600 Verwundete gegeben. Aber mit diesem Sieg drängte Rom die Etrusker endgültig in die Defensive.

Viele Monate waren vergangen in denen der Senat sich nicht mehr zu einer Sitzung zusammengefunden hatte. Nach dem Befehl zur Auflösung der Legion war nun eine neue Truppe an die Spitze der Truppen der Republik getreten: die Legio "Senatorius Prima Nova". Der neue Erste Konsul Marcus Valerius Corvus berief just an dem Tag des Sieges von Veii eine Senatssitzung ein, denn die neue Legion würde in Kürze voll einsatzbereit sein und sollte nun endlich den Angriff gegen Arretium führen. Die Türen zur Curia Hostilia, dem Versammlungsort des Senats von Rom, wurden geöffnet und in der Mitte der Türen schritt Caius Manlius Acidinus, Legatus Legionis der Legio "Senatorius Prima Nova", in den Senat. Er hatte sich eine neue Uniform zugelegt, die alte hatte er aus Scham über die Schande der Meuterei in seiner Legion verbrannt. Überhaupt wirkte Acidinus nicht mehr wie in seinen ersten Jahren als Legatus der Senatslegion. War er früher noch aufgeschlossen und hatte immer ein Lächeln auf den Lippen, so wirkte er nun hart und kalt, ja ein wenig unsympathisch. Mit einem kurzen Blick und einem noch kürzeren Nicken des Kopfes, begrüßte er die Senatoren. Mit kurzen Worten vermeldete er die Einsatzbereitschaft der neuen Legion und dass die Vorbereitungen zum Feldzug gegen Arretium abgeschlossen waren und die Legion in Kürze aufbrechen würde. Er erläuterte den Senatoren, dass man von einem kurzen Feldzug ausgehen konnte und das Arretium innerhalb eines Jahres fallen werde. Wenn die Senatoren keine weitergehenden Anweisungen oder Fragen hatten, hatte er vor mit der Legion noch an diesem Tage aufzubrechen. Aber in den Reihen der Senatoren herrschte Stille, einzig Senator Mancinus erhob sich und wünschte Acidinus viel Glück beim Feldzug und den Schutz der Götter. Daraufhin verabschiedete sich Acidinus und verließ den Senat. Kaum war er gegangen, öffnete sich leise eine der Seitentüren der Curia, welche für gewöhnlich nur von Boten benutzt wurden, die wichtige Nachrichten überbrachten. So auch in diesem Fall, der Bote übergab dem Ersten Konsul Marcus Valerius Corvus eine Schriftrolle. Dieser überflog kurz den Inhalt der Nachricht und erhob sich dann um zu den Senatoren zu sprechen. Er informierte sie über die Siege der Legio "Consularis Quarta" in der Schlacht um Veii und der Schlacht bei Interamna. Zufriedenheit machte sich im Senat breit, aber alle Gedanken waren bei der Legio "Senatorius Prima Nova", die sich nun auf den Weg machen würde um Arretium zu erobern.


* * * * * *


Caius Manlius Acidinus kehrte ins Lager seiner neuen Legion, der Legio "Senatorius Prima Nova" zurück. Welcher Ironie sich die Senatoren hingegeben hatten, als sie diesen Namen wählten. Als ob man dadurch die Geschehnisse rückgängig machen konnte. Das was damals geschah, hatte Acidinus verändert, altern lassen, er war gerade einmal 42 Jahre alt, wäre er Politiker könnte er demnächst als Konsul kandidieren, aber wer in sein Gesicht sah, erkannte einen fast greisen Mann, die ersten grauen Haare rundeten dieses Bild ab. Der Verrat seiner Offiziere, mit denen er zehn überaus erfolgreiche Jahre gedient und gekämpft hatte, nagte noch immer an ihm. Er fragte sich beinahe jede Nacht wieso er die Anzeichen der Meuterei nicht erkannt hatte, und was die Gründe dafür gewesen waren. Unzufriedenheit konnte es eigentlich nicht sein, denn seine Offiziere hatten alles was man sich in ihrer Position wünschen konnte: Ruhm, Ehre, Ansehen. Und trotzdem eine Meuterei. Eine an der acht Männer seines Stabes teilgenommen und sie geplant hatten. Dreiviertel der Soldaten der Legion waren eingeweiht und hatten mitgemacht. Und wofür, war die Frage, die Acidinus am meisten beschäftigte. Die erste Zeit nach der Meuterei und deren blutiger Niederschlagung hatte er geglaubt, seine strenge Art wäre daran schuld gewesen. Immerhin hatte er einen verdienten und beliebten Offizier wie Bombadillus aus der Legion werfen lassen. Doch jeder andere Kommandeur hätte bei solchen Anschuldigungen wie die, die Bombadillus aussprach, genauso gehandelt. Im Laufe der Zeit reifte dann in ihm die Überzeugung das wahrscheinlich Ehrgeiz und Machtstreben der Auslöser war, vielleicht auch persönliche Rache. Aber so oft er an damals dachte, so oft ermahnte er sich, dies hinter sich zu lassen. Alle Verräter waren tot und sie hatten für ihr Handeln kein anderes Ende verdient als, das welches sie erhielten. Und die Götter hatten ihnen mit Sicherheit den Zugang ins Elysium verweigert und sie in den Tartaros geschickt, sollten sie dort schmoren bis ans Ende aller Tage.

Überraschend war für Acidinus in diesen Tagen, dass der Senat ihm erneut eine Legion anvertraute, er also sein Kommando behielt und damit die Chance sich zu rehabilitieren, auch wenn nie vergessen werden würde, was unter seinem Kommando einmal geschehen war. Umso motivierter stürzte er sich in die neue Aufgabe und baute die neue Legion auf. Den Kern dieser Truppen würden die Soldaten bilden, welche zu ihm, ihren Offizieren, der Legion und der Republik gehalten hatten. Ihnen vertraute er nach wie vor und so schnell konnte dieses Vertrauen nicht mehr erschüttert werden. Zu diesen 4.000 Männern suchte sich Acidinus 11.000 weitere aus den verschiedenen konsularischen Legionen und schickte auch Werbeoffiziere nach Rom um willige Soldaten für den Dienst zu verpflichten. Der Führungsstab der Legion wurde aber von Acidinus klein gehalten, einzig die fünf Offiziere die sich nicht der Meuterei angeschlossen hatten, genossen sein uneingeschränktes Vertrauen, dies mussten sich die anderen Offiziere erst erwerben, ehe er sie in seinen Stab berufen würde. Dadurch war es notwendig einige Änderungen in der Befehlsstruktur vorzunehmen:

Amulius Metilius Scaevola, würde die X. und XI.Kohorte (Sondertruppen) kommandieren, sowie die XIII. und XIV.Kohorte (Hilfstruppen).

Secundus Cispius Iovius würde neben der I.Kohorte auch das Kommando über die II. und III.Kohorte (Hastati) übernehmen.

Tertius Papirius Durio würde das Kommando über die gesamte Reiterei, also die beiden Alen der Extraordinarii, die I.römische Ala sowie die II.Ala (Hilfstruppen) übernehmen, und hätte somit de Facto während des Feldzuges die Kommandogewalt eines Magister Equitum.

Aulus Volcatius Libo würde die VIII. und IX.Kohorte (Principes), sowie die XII.Kohorte (Evocati) befehligen.

Placus Siccius Fronto würde die schweren Waffen befehligen, dazu die IV., V., VI. und VII.Kohorte

Nach dem Ende des Feldzuges würde er einige neue Offiziere in den Stab berufen, bei der Auswahl würde er aber sehr große Sorgfalt an den Tag legen. Eine Meuterei durfte und sollte sich nie mehr unter seinem Kommando wiederholen.

Bereits kurz nachdem die Order zur Aufstellung der Legion gegeben worden war, gab der damalige Erste Konsul Lucius Cornelius Scipio der Legion bereits den Befehl einen Feldzug gegen Arretium durchzuführen. Bis es aber soweit war, sollte noch einige Zeit vergehen.







Als die Zeit gekommen war, versammelte sich der Stab im Praetorium um den Marsch nach Arretium zu planen. Acidinus legte den Offizieren auch die neuesten Zahlen und Fakten offen, welche die Speculatores gesammelt hatten. Demzufolge war der Zeitpunkt für den Angriff goldrichtig, denn in und um Arretium befanden sich nur rund 6.600 Mann, fast ausschließlich Reiterei, mindestens 2.600 davon schwere Reiter. Auch der etruskische Thronfolger sollte sich derzeit in Arretium aufhalten, man konnte also den Etruskern einen richtig schweren Schlag versetzen. Aulus Volcatius Libo schlug vor, zuerst die östlich Arretiums stehenden Truppen anzugreifen. Diese würden sich aller Voraussicht nach in die Stadt zurückziehen, da sie zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen waren. Danach sollte ein gleicher Angriff auf die Truppen westlich Arretiums unternommen werden und auch diese versuchen zum Rückzug in die Stadt zu veranlassen, damit wären alle etruskischen Truppen in Arretium und die Stadt könnte problemlos eingeschlossen werden. Zudem würden die Etrusker in der Stadt die Kampfkraft ihrer Reiter verlieren, da sie sich in den engen Straßen während eines Kampfes nicht entfalten und leicht besiegt werden konnten. Die anderen Offiziere stimmten zu, obwohl Tertius Papirius Durio anmerkte lieber auf offenem Feld siegen zu wollen als in der Stadt. Und so begann die Legion ihren Feldzug gegen Arretium.


* * * * * *


Während die Legion nach Norden zog, gingen die Kämpfe der römischen Flotten weiter. Bei Lupiae traf die "Classis Secunda" auf einige etruskische Schiffe die sofort angegriffen wurden. Die Etrusker brachen die Schlacht aber nach kurzer Zeit ab und segelten in heimische Gewässer, 60 Tote und ein Dutzend Verwundete waren an Verlusten für die "Classis Secunda" zu verzeichnen, die Etrusker hatten etwa 200 Tote. Die Kämpfe gingen im folgenden Winter weiter, wieder musste sich "Classis Secunda" mit etruskischen Schiffen herumschlagen. In der Schlacht bei Leuca konnte sie die Etrusker einmal mehr besiegen, dabei versenkte sie sechs etruskische Schiffe, 170 etruskische Seeleute waren getötet worden. Die eigenen Verluste lagen bei 150 Toten und 30 Verwundeten. Derweil stand auch die "Classis Tertia" in Kämpfen mit den Etruskern. Zwei Flottenverbände waren in die sicilischen Gewässer eingelaufen. Ein Verband errichtete eine Blockade um den Hafen von Messana, der zweite Verband kreuzte als Sicherung am Herculis Promontorium. Dort wurde er dann auch von der aus Syracusae kommenden "Classis Tertia" angegriffen und geschlagen. Die Flotte hatte 125 Tote und 25 Verwundeten zu beklagen, die sich zurückziehenden Etrusker etwa 170 Tote. Nach diesem Sieg lief die "Classis Tertia" nach Messana und griff den etruskischen Blockadeverband an. Nach kurzem Gefecht war auch dieser Verband besiegt und lief nach Norden ab. Während auf etruskischer Seite rund 200 Mann gefallen waren, verloren auf römischer Seite etwa 470 Mann ihr Leben, weitere 80 wurden verwundet.

Unterdessen war es in Lilybaeum zu einem Aufstand der Einwohner der Stadt gekommen. Diese waren dem Anschein nach unzufrieden mit der römischen Herrschaft und hatten beschlossen die Römer aus der Stadt zu jagen. Dass dies bei 10.000 Soldaten der Legio "Consularis Nona" ein nahezu unmögliches Unterfangen war, sollten sie bald merken. Da der Aufstand jedoch überraschend ausbrach, konnten die Aufständischen einige Anfangserfolge verbuchen. So gelang es ihnen den Palast des Prokonsuls Caius Plautius Proculus zu stürmen und diesen zu töten. Bald darauf waren aber die Truppen der Legion vor Ort und schlugen den Aufstand blutig nieder. Dabei fielen etwa 250 Soldaten, dazu zählte man fast 11.000 tote Einwohner der Stadt. Die Lage in der Stadt blieb angespannt und nur ein halbes Jahr später kam es erneut zu Kämpfen zwischen den römischen Garnisonssoldaten und aufgebrachten Bürgern in deren Verlauf 190 römische Soldaten und 1.500 Bürger zu Tode kamen. Danach beruhigte sich die Lage in der Stadt merklich. Der Aufstand war gescheitert – zumindest vorerst. Ein neuer Statthalter, Herius Varius Rufus, wurde kurz darauf berufen und traf alsbald auch in Lilybaeum ein, um die Führung der Provinz sowie das Kommando über die Legio "Consularis Nona" zu übernehmen.

Auch auf See kam es in diesem Sommer wieder zu Kämpfen. Die "Classis Prima" schlug bei Aenaria eine etruskische Flotte in die Flucht, 190 Tote und 30 Verwundete auf römischer und 270 Tote auf etruskischer Seite gab es zu beklagen. Bei Egnatia besiegte die "Classis Secunda" ebenfalls einen etruskischen Verband, 160 Tote und etwa 30 Verwundete hatte die Flotte zu verzeichnen, die Etrusker verloren an die 200 Tote. Weitere Kämpfe folgten im Winter des gleichen Jahres. Erneut war die "Classis Secunda" auf etruskische Schiffe getroffen, diesmal bei Galatina, auch diese Schlacht endete mit einem römischen Sieg, den man mit 250 Toten und 50 Verwundeten bezahlte, auf etruskischer Seite gab es 280 Tote. Die "Classis Tertia" stand zu diesem Zeitpunkt auch im Einsatz. Sie bekämpfte bei Scylacium einen etruskischen Schiffsverband erfolgreich. Sie erlitt dabei Verluste in Höhe von 280 Toten und 50 Verwundeten, während die Etrusker nur rund 150 Tote verloren.







Der Feldzug der Legio "Senatorius Prima Nova" verlief derweil planmäßig und man hatte die Etrusker nach Arretium getrieben und die Belagerung der Stadt begonnen. Daher kamen die Offiziere im Praetorium zur weiteren Planung zusammen. Die Lage war sehr günstig, wie Acidinus seinen Offizieren erläuterte. Speculatores waren in die Stadt eingesickert und würden bei einem Angriff der Legion die Tore öffnen. Alternativ konnte man sich auch mit den schweren Onagern einen Weg durch die Mauern brechen oder auch mittels Belagerungstürmen die Mauern erklimmen. Zu guter letzt hatte man auch die Option die Stadt auszuhungern. In der Stadt befanden sich etwa 7.000 Mann, vornehmlich Reiterei, darunter 1.800 schwere Reiter, 3.300 leichte Reiter und 900 Mann der etruskischen königlichen Wache, die den Sohn des etruskischen Königs und den Statthalter von Arretium schützen sollten. Aufgrund der geringen Infanteriestärke der Etrusker könnte eine Einnahme der Mauern und Türme ohne großen Kampf erreicht werden. Aulus Volcatius Libo sprach sich für den Bau von Belagerungstürmen aus, ein unvorbereiteter Angriff würde nur unnötige Verluste verursachen. Amulius Metilius Scaevola fand auch, dass man die eigene Infanteriestärke zum Tragen bringen sollte, auch da die eigene Reiterei zahlenmäßig 1:3 der etruskischen unterlegen war. Über die Mauern in die Stadt zu kommen, würde auch bedeuten nicht zu riskieren, dass die eigene Infanterie beim Durchbruch durch die Tore oder durch die Mauer in einen Reiterangriff der Etrusker geriet, während sie noch relativ ungeordnet in die Stadt vordrangen. Tertius Papirius Durio regte an neben Belagerungstürmen eventuell auch Tunnel zu bauen und damit die Mauern zum Einsturz zu bringen. Placus Siccius Fronto schloss sich der Mehrheit an und empfahl auf jeden Fall vier oder besser sechs Türme einzusetzen. Caius Manlius Acidinus wollte mit dem Angriff nicht zu lange warten und zusammen mit seinem Stab beschloss er einen umgehenden Angriff, dazu wollte er nur noch den Einzug des Frühlings abwarten und die Fertigstellung der Türme, ehe er den Angriffbefehls erteilen wollte.

Als Reaktion auf die Belagerung Arretiums hatten die Etrusker noch im Winter mit einer größeren Flottenaktion gegen römische Häfen begonnen. Sie errichteten Blockaden um die Häfen von Lilybaeum, Cannae und Tarentum. Die römischen Flotten, die "Classis Secunda" und die "Classis Tertia" warteten jedoch erst den kommenden Sommer ab, ehe sie ausliefen um die Blockaden zu brechen. In beiden nun folgenden Schlachten gaben die Etrusker nach kurzen Geplänkeln auf und zogen sich zurück. Die "Classis Secunda" hatte 70 Tote und ein Dutzend Verwundete, die "Classis Tertia" 130 Tote und 20 Verwundete zu beklagen. Die Etrusker verloren insgesamt rund 200 Mann.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

30.06.2008 21:10
#5 RE: Kapitel VII Thread geschlossen

Nachdem der Sommer ins Land gezogen war, begann der Sturm der Legio "Senatorius Prima Nova" auf Arretium.








Über sechs Belagerungstürme planten Acidinus und sein Stab die Mauern im Handstreich zu erobern, die erste Welle bildeten die IV., V., VIII., IX., X. und XI.Kohorte.





Die IV.Kohorte hatte als erste Einheit den ihr zugewiesenen Mauerbereich eingenommen.





Die X.Kohorte wurde beim Versuch mit dem Turm die Mauern zu erreichen von etruskischen Reitertruppen angegriffen.





Auch die V.Kohorte gelangte auf die Mauern und konnte den Bereich unter Kontrolle bringen.





Während die X.Kohorte noch in den Nahkampf verwickelt war, gelangte die XI. Kohorte mit ihrem Turm an die Mauer.





Die VI. und VII.Kohorten stürmten die Stadt schließlich durch das Osttor.





Erfolgreich bekämpften sie die dort stationierten etruskischen Reitertruppen.





Die VIII.Kohorte konnte indes nicht erfolgreich mit ihrem Turm an die Mauer gelangen, die Etrusker nahmen ihn mit Brandpfeilen unter Beschuss und schließlich brannte er ab.





Unterdessen erobert die V.Kohorte das Torhaus des Südtores.







Die Etrusker schickten Reitertruppen aus dem Südtor um die vor der Mauer stehenden römischen Truppen anzugreifen. Der Angriff wurde von den Hilfstruppenkohorten erfolgreich abgewehrt.









Die Hilfstruppen rückten nun vor und drängten die restlichen etruskischen Reitertruppen durch das Südtor zurück und rückten nun selbst in die Stadt ein.







Am Westtor kam es zwischen etruskischen Reitertruppen und der VIII. sowie der XII.Kohorte zu schweren Kämpfen.







Am Südtor stießen die Hilfstruppen weiter vor und fügten den etruskischen Reitertruppen schwere Verluste zu.







Am Westtor brach derweil der Widerstand der VIII.Kohorte zusammen und auch die Evocati hatten schwere Verluste zu beklagen.







Auch die beiden Alen der Extraordinarii waren in der Zwischenzeit durch das Südtor in die Stadt geprescht und unterstützten nun die Hilfstruppen und schlugen die Reste der etruskischen Reiter endgültig in die Flucht oder vernichteten sie.









Am Westtor hatte die XII.Kohorte die Stellung gehalten und die etruskischen Reiter geschlagen - unter sehr schweren Verlusten.







Die Hilfstruppen, unterstützt von der I.Kohorte, rückten nun ins Stadtzentrum vor.







Die Extraordinarii rückten ebenfalls ins Stadtzentrum vor, allerdings auf einem anderen Weg, dort kam es zum Kampf mit schwerer etruskischer Reiterei.





Schließlich wurde das Zentrum erreicht, wo die Etrusker ihre letzten Truppen zusammengezogen hatten. Der finale Kampf sollte nun beginnen.





Während sich die Hilfstruppen und die I.Kohorte kämpfend vorarbeiteten, ...





... näherten sich die Extraordinarii von Osten. Damit waren die Etrusker im Zentrum eingeschlossen.















Alle Angriffe der etruskischen Reiterei auf die Hilfstruppen und die I.Kohorte, konnten diese erfolgreich abwehren.















Die Niederlage war zu diesem Zeitpunkt für die Etrusker unausweichlich und in einem letzten Gefecht würden auch die letzten Kämpfer getötet, als einer der letzten auch der etruskische Heerführer.



Die Legio "Senatorius Prima Nova" hatte ihre Feuertaufe erfolgreich bestanden, einen Sieg über die Etrusker erkämpft und Arretium erobert. Bei eigenen Verlusten in Höhe von 2.964 Toten und 2.424 Verwundeten wurden 6.588 etruskische Soldaten in der Schlacht getötet und weitere 24 gerieten verwundet in Gefangenschaft. Auch die gemachte Beute war überaus reichlich: über 140.000 Sklaven und mehr als 130.000 Goldstücke wurden eingebracht. Acidinus schickte alles zusammen mit einer Siegesnachricht für den Senat auf schnellem Weg nach Rom.





Nun ging er zügig an die Aufgabe aus Arretium eine römische Stadt zu machen. Nachdem die ersten Maßnahmen getroffen waren, ordnete Acidinus die Aushebung einer Garnisonslegion an, sie erhielt den Namen Legio "Consularis Undecima". Der bisherige Tribunus Laticlavius Amulius Metilius Scaevola wurde von Acidinus zum neuen Legatus Legionis dieser Legion ernannt. Dies hatte Acidinus schon vor Beginn des Feldzuges mit dem Ersten Konsul vereinbart, der für diese neue Grenzstadt einen erfahrenen Kommandeur haben wollte und Acidinus darum gebeten hatte ihm eine Liste mit möglichen Offizieren zu erstellen, die man mit diesem Posten beauftragen konnte, Scaevolas Name hatte ganz oben gestanden und der Erste Konsul entschied schnell für ihn. Schließlich fand Acidinus auch die Zeit drei seiner Offiziere auszuzeichnen: Tertius Papirius Durio erhielt für über 20jährige Dienstzeit in der Armee der Republik und gezeigter Tapferkeit in zahlreichen Schlachten die Corona Aurea verliehen. Für Tapferkeit und hervorragende Leistungen in der Schlacht zeichnete Acidinus Amulius Metilius Scaevola und Aulus Volcatius Libo mit Phalerae aus.

Schließlich zog er sich in sein Privatquartier in Arretium zurück. Kaum hatte er Platz genommen als sein Diener meldete dass der Primus Pilus Secundus Cispius Iovius um eine Unterredung bat. Acidinus war überrascht, dass ihn Iovius privat aufsuchte, aber dies würde seine Gründe haben. Er legte seine vom Blut beschmutzte Uniform ab und übergab sie zusammen mit seinen Waffen seinem Diener zur Reinigung. Nachdem er schnell in eine bereitgelegte Toga geschlüpft war, hieß er seinen Diener den Primus Pilus Iovius, der eine tadellos geputzte Uniform trug, hereinzubringen. An dessen Gesicht erkannte Acidinus bereits, dass es sich um eine wichtige Angelegenheit handeln musste. Nachdem Iovius pflichtgemäß gegrüßt hatte, bat Acidinus ihn Platz zu nehmen und die Förmlichkeiten beiseite zu lassen, wie sie es schon seit langem miteinander hielten, wenn sie sich außerdienstlich auf einen Becher Falerner in die Taberna begeben hatten. Er goss sich und Iovius einen Becher Wein ein und Acidinus war gespannt was sein Freund ihm zu sagen hatte:


SCI: Caius, mein Freund, ich habe eine Entscheidung getroffen, die ich mit dir besprechen muss!

CMA: Dein Tonfall und dein Gesichtsausdruck, Secundus, zeigen, dass es sich wohl um etwas Wichtiges handelt. Also was hast du auf dem Herzen?

SCI: Nun, ich werde den Dienst quittieren und die Armee verlassen. Meine Frau ist, den Göttern sei Dank, schwanger und ich möchte jetzt für meine Familie sorgen können. Das kann ich schlecht, wenn ich jahrelang auf Feldzügen bin und es kommt vielleicht einmal der Tag, an dem ich im Kampf fallen werde. Und dies möchte ich meiner Frau nicht antun. Allerdings habe ich mich, wie du weißt, nach dem Ablauf meiner 25jährigen Dienstzeit für weitere 15 Jahre verpflichtet. Da ich aber erst acht Jahre davon abgeleistet habe, kann ich nur mit deiner Erlaubnis aus dem Dienst ausscheiden und um die will ich dich nun bitten.

CMA: Du überrascht mich doch immer wieder, Secundus. Dass du mal heimisch wirst, hätte ich nicht vermutet. Für mich warst du vom ersten Tag an ein Soldat mit Leib und Seele, und ich dachte nur das Alter könnte dich bewegen die Waffen in die Ecke zu stellen.

SCI: Ich dachte auch nicht mehr, dass die Götter uns noch einmal mit einem solchen Geschenk bedenken würden, aber du weißt der Wille der Götter ist unergründlich und wir Sterblichen können uns nur damit arrangieren. Ich bin beileibe nicht mehr der Jüngste, aber die letzten Jahre meines Lebens möchte ich meinen Sohn, sofern die Götter es für erquicklich halten mir einen zu schenken, aufwachsen sehen und ihm all das beibringen was mich mein Leben gelehrt hat. Ich möchte aus ihm einen guten Römer machen, der der Republik einmal so dient, wie ich es getan habe, und dafür Sorgen, dass es ihm an nichts fehlen wird, was ein Kind braucht.

CMA: Mein Freund, annähernd fünfzehn Jahre hindurch hast du unter mir gedient und mit mir Seite an Seite gekämpft. Du wurdest mir ein treuer Freund und ich kann dir wohl keinen besseren Freundschaftsdienst erweisen als dich nun gehen zu lassen, auch wenn es mir schwerfällt, weil ich nicht weiß, wo ich einen solch guten Primus Pilus wie dich noch einmal finden soll. Und auch wenn unser beider Herkunft nicht die gleiche ist, wird die Tür meines Hauses für dich immer offen stehen.

SCI: Ich danke dir, Caius. Ich wusste, du würdest es verstehen und ich bin sicher du wirst einen guten Ersatz für mich finden. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und dass du noch viele Siege mit unserer Legion für Rom feiern wirst. Ich werde nun gehen, denn ich sehe du bist müde und brauchst Ruhe. Ich reite morgen früh nach Hause, zuvor verabschiede ich mich noch von den Kameraden und meinen Männern.

CMA: Nun gut, dann heißt es nun Abschied zu nehmen. Wenn ich nach Rom komme, werde ich alle Formalitäten erledigen und dir deine Entlassungsdokumente bringen lassen. Du wirst schmerzlich vermisst werden, von mir, deinen Kameraden und deinen Männern. Richte deiner Frau meine besten Wünsche aus. Möge der Segen der Götter immer mit dir sein, mein Freund. Wir sehen uns wieder, in Rom!



Beide umarmten sich zum Abschied, dann verließ Iovius das Quartier des Legatus und traf alle Vorbereitungen zur Abreise. Acidinus begab sich in sein Schlafgemach, dort legte er sich zur Ruhe auf die bereitstehende Kline. Sein Diener brachte ihm noch einen Krug Falerner und ein paar Speisen, dann ließ er Acidinus allein. Dieser versank nun in seinen Gedanken, da ihn vieles beschäftigte, allen voran wo er einen neuen Stellvertreter und einen neuen Primus Pilus hernehmen sollte. Aber da würde ihm mit der Zeit schon noch etwas einfallen, er würde in den nächsten Tagen die Akten seiner Männer studieren und auch die Akten der Offiziere der konsularischen Legionen, brauchbare Kandidaten würden sich schon finden lassen, da war sich Acidinus sicher. In Gedanken durchlebte er auch nochmals die Schlacht und dachte darüber nach, wo im Verlauf der Schlacht Fehler gemacht, denn ihm waren die erlittenen Verluste eindeutig zu hoch. Immerhin war ein Drittel der Legion tot oder verwundet, dass musste bei der nächsten Schlacht besser werden. Trotzdem war er zufrieden, die Legion hatte gezeigt was sie leisten konnte, auch wenn dieser Feldzug kein schweres Unterfangen war. Aber der Erfolg gab den Männern Mut und Zuversicht und vielleicht hätte sich diese neue Truppe in ein paar Jahren den Ruhm ihrer Vorgänger-Legion erkämpft und würde die Elite der römischen Armee darstellen. Nun waren sie aber hier in Arretium und konnten sich von den Strapazen erholen. Man würde noch bis in den nächsten Sommer hinein in der Stadt bleiben um sie zu sichern, für Ruhe zu sorgen und die Garnisonslegion aufzustellen und auszubilden. Erst wenn alle diese Dinge erledigt waren, würde man nach Rom zurückkehren. Während Acidinus noch darüber nachdachte was sie in Rom zu erwarten hatten, fielen ihm die Augen zu und er schlief vor Erschöpfung ein.

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