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 "Spartas Rückkehr zur Macht"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

09.01.2007 16:47
RE: Spartas Rückkehr zur Macht - Prolog Thread geschlossen

Prolog

Ich bin Leonidas von Sparta, dritter Träger dieses Namens in meiner Familie und ein Nachfahre des berühmten spartanischen Königs, der bei den Thermophylen sein Leben gab um die hellenischen Städte vor der Unterjochung durch die Perser zu bewahren. Zwar bin ich kein so großer Krieger wie mancher meinen Ahnen, doch brauche ich mich meiner Leistungen nicht zu schämen. Das Volk von Sparta hat mir aufgetragen, allen die nach uns kommen werden, die Geschichte unseres Volkes und aller freien Hellenen zu hinterlassen. So beginne ich nun von den Ereignissen der Vergangenheit zu berichten.


Die Geschichte der hellenischen Stadtstaaten reicht weit zurück. Bereits 500 Jahre vor den ersten olympischen Spielen wird von einer der größten hellenischen Heldentaten berichtet: Der große Krieg gegen Troja. Auch Sparta war damals beteiligt, entführte doch dieser trojanische Emporkömmling Paris unsere Königin Helena. Doch unser König Menelaos rief seinen Bruder Agamemnon zu Hilfe. Sie sammelten die größten hellenische Helden, wie Ajax, Odysseus, Achilles, Patroklos, Diomedes und Nestor um sich und segelten mit der größten Armee die die Welt bis dahin gesehen hatte nach Troja. 10 Jahre währte der Kampf, doch konnte es nur einen Sieger geben, selbst die Götter konnten den Hellenen den Triumph nicht nehmen. Troja wurde ausgelöscht. Später erzählte man sich in Sparta und anderswo, dass einige Trojaner überlebten und nach Westen entkommen wären. Den Erzählungen nach sollen sie dort, in einer Landschaft mit dem Namen Latium, eine neue Stadt gegründet haben die sich Rom nennt. Nun, ob sich dies so zugetragen hat ist nicht bekannt. Jedoch hat sich diese Stadt Rom zu einer ernsten Bedrohung auch für die Hellenen entwickelt. Anfangs unterstützten wir sie noch in ihrem Kampf gegen das Volk der Etrusker. Denn nach den Karthagern waren die Etrusker das Volk welches zusammen mit Karthago unsere Städte mehr denn je bedrohte. Die Etrusker kamen vor Jahrhunderten aus dem Osten und siedelten wie die Römer nördlich unserer Städte in der Nähe der Barbarengebiete und übernahmen nach und nach die Herrschaft über die Stadt Rom. Rom konnte sich davon befreien und begann nun seinerseits sein Gebiet auszuweiten. Nun mussten wir schon öfters gegen sie antreten und schon viele unserer Städte wurden von ihnen erobert. Und auch die letzten verbliebenen großen Stadtstaaten müssen auf der Hut sein.

Nach dem Ende des großen Krieges gegen Troja und nachdem die Götter die größten Helden und Könige zu sich geholt hatten, verfiel die Welt in große Unordnung. Es folgten viele Jahrhunderte der Kriege gegen Feinde von außen und auch untereinander wurde viel Blut vergossen. In den Städten wechselten sich die Herrschaftsformen ab, wie Sonne und Mond. Mal herrschten vom Volk gewählte Vertreter und übten eine, wie sie es nannten, Demokratie aus. Kurze Zeit darauf war die Demokratie vergangen und starke Tyrannen lenkten wieder die Geschicke der Städte. Königreiche entstanden und verschwanden auch genauso schnell wieder. Manche hielten sich auch länger. Auch befiel die Hellenen ein Drang die Grenzen der Welt zu erkunden und außerhalb ihrer angestammten Gebiete Städte zu gründen und ihre Kultur zu verbreiten. Siedler zogen in den fernen Westen bis zu den Säulen des Herakles und ließen sich dort nieder, andere zogen in den Osten in die exotischen Länder weit hinter Troja und einige wenige auch in den Norden zu den wilden Völkern, sowie in den Süden zu den Wüstenvölkern. Über viele Jahre wurden an wichtigen Küsten- und Handelsrouten Städte gegründet. Viele neue Völker wurden uns bekannt, darunter ein Volk aus dem Osten, das wie die Hellenen , in aller Herren Länder Handel trieb und Städte gründete. Sie selbst nannten sich Phönizier, in späteren Jahren wurden sie allgemein als Karthager, nach ihrer mittlerweile mächtigsten Stadt, oder auch als Punier bezeichnet.

Rund 200 Jahre nach den ersten olympischen Spielen im Jahr 776 v.Chr. begab es sich, dass ebenfalls aus dem Osten eine der größten Gefahren heraufzog dem die Hellenen bisher gegenüber standen. Ein Reitervolk, das sich aus den Überresten alter zerfallener Reiche, wie z.B. der Assyrer, Babylonier und Hethiter nach und nach eines der größten damals bekannten Reiche erschuf. Es reichte so weit in den Osten, dass selbst den weit gereisten Hellenen diese Länder unbekannt oder bestenfalls aus Legenden bekannt waren.

Als erstes mussten die Städte Ioniens jenseits des Bosporos ihre Unabhängigkeit aufgeben. Vielleicht hätten sich die Perser damit zufrieden gegeben. Aber wir Hellenen sind ein freiheitsliebendes Volk und so geschah es im Jahr 500 v.Chr. dass sich die unterjochten Städte erhoben um ihre Freiheit zurück zu gewinnen. Sechs Jahre kämpften sie verzweifelt, aber die Perser waren zu mächtig und so schlug der Aufstand fehl.

Durch diesen Aufstand fühlte sich der persische Großkönig Dareios I. herausgefordert und beschloss auch gegen die freien Städte der Hellenen zu Felde zu ziehen. Er fiel erstmals um 492 v.Chr. mit einem riesigen Heer in die nördlichen Gebiete der Thraker und Makedonen ein.

Im Jahr 490 v.Chr. konnten die Perser dann bei Marathon geschlagen werden. Sie zogen sich daraufhin zurück. Wenn die Götter uns nicht beigestanden hätten, wäre es der Untergang der hellenischen Kultur gewesen. Trotz des Sieges waren die hellenischen Städte nicht sicher vor den Persern.

Die Städte der Hellenen schlossen sich angesichts der Gefahr um das Jahr 481 v.Chr. zu einem Bund zusammen der als Einheit den Persern gegenüber treten sollte. Da er in Korinth geschlossen wurde, wurde er bald nur noch der Korinthische Bund genannt. Die mächtigste Stadt stand diesem Bund vor. Diese Stadt war Sparta. Wir Spartaner galten als die besten und härtesten Krieger, wir werden geboren und wir leben für den Krieg.

Kurze Zeit später fiel der persische Großkönig Xerxes I. mit einem starken Heer von annähern 100.000 Mann in das hellenische Gebiet ein. Einer unserer größten Helden, König Leonidas I., wurde dann auch unsterblich als er mit einer kleinen Schar Krieger, insgesamt etwa 1.500 Mann, das über 60mal größere Heer der Perser an dem Thermophylen lange genug aufhielt um es den anderen Städten zu ermöglichen sich zu wappnen. Leonidas und seine Männer kämpften heldenhaft wie es sich für Spartaner geziemt und wären sie nicht durch Verrat unterlegen, hätten sie das persische Heer ganz alleine aufgerieben. So aber wurden sie Mann für Mann niedergemacht. Unser tapferer König Leonidas starb, den für einen Spartaner einzig ehrenvollen Tod, durch die Hand seiner Feinde.

Aber ihr Opfer war nicht umsonst, auch wenn die Perser sogar bis nach Athen vorrückten, die Stadt nahmen und sie zerstörten. Durch kluge Taktik vernichteten die Hellenen in der Seeschlacht von Salamis die persische Flotte und zwangen die persischen Landstreitkräfte damit zum Rückzug.

Auch in anderen griechischen Gebieten wurde heftig gekämpft. Die Stadt Syrakus, eine der größten und reichsten Städte, die von hellenischen Siedlern gegründet worden war, stand in einem erbitterten Kampf mit den Karthagern, die Verbündete der Perser waren. Aber zur gleichen Zeit als die Perser bei Salamis geschlagen wurden, konnten auch die Karthager besiegt werden und Syrakus bewahrte sich seine Freiheit.

Nachdem ein Jahr nach der Schlacht von Salamis die Perser bei Platäa zu Land, unter der Führung Spartas, und bei Mykale zu Wasser nochmals schwer geschlagen werden konnten, war die persische Gefahr vorerst gebannt. Aber anstatt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen verlegten sich die Hellenen wieder zunehmend auf Kriege untereinander. In den nächsten Jahren sollte die Konkurrenz zwischen Sparta und Athen immer mehr zunehmen, die dann auch kurzzeitig einen kriegerischen Konflikt nach sich zog. Nachdem mit den Persern 449 v.Chr. Frieden geschlossen worden war, konnte man sich endgültig auf andere Dinge konzentrieren. Drei Jahre später schlossen Sparta und Athen einen Frieden, der auf 30 Jahre angelegt war.

Athen schloss sich danach mit einigen Städten zum Delisch-Attischen Seebund zusammen und vertrieb die Perser immer mehr aus dem Gebiet der hellenischen Städte. In Sparta wurde diese Entwicklung mit Sorge beobachtet. Jedoch wurden im Attischen Bund die alten Verhaltensmuster offenbar und einzelne Städte fielen dann in Anbetracht der wachsenden Macht der anderen, v.a. von Athen, von diesem Bund ab. Es kam auch zu einigen Niederlagen des Bundes, u.a. gegen die Thraker. Sparta, das immer noch dem Peloponnesischen Bund, der schon einige Jahrzehnte länger bestand als der Attische, vorstand konnte sich also beruhigt zurücklehnen und die Entwicklung verfolgen.

Die Spannungen zwischen Athen und Sparta wurden jedoch immer größer. Da die Perser als gemeinsamer Feind nicht mehr präsent waren, konnte man sich wieder auf den Kleinkrieg verlegen. Bündnisse wurden geschlossen, aufgekündigt, mit anderen geschlossen. Dies zog sich über Jahre hin bis ein Punkt erreicht war an dem es vorbei war mit Taktieren und Bündnissen. Es mussten wieder die Waffen sprechen. Im Jahr 431 v.Chr. brach der Peloponnesische Krieg aus. Auf der einen Seite der Peloponnesische Bund (Sparta, Korinth, Theben, sowie als Bündnispartner Makedonien) unter Führung Spartas, auf der anderen Seite der Attische Bund (Athen, Delos, Ephesos, Rhodos, sowie als Bündnispartner Thessalien) unter der Führung Athens. Im Jahr 430 v.Chr. also mitten im Krieg wurde die Statue des Zeus im Tempel zu Olympia vollendet, eines der schönsten Bauwerke das je von hellenischer Hand erschaffen worden war. 27 lange Jahre dauerte dieser 2.Peloponnesische Krieg ehe man im Jahr 404 v.Chr. endlich Frieden schloss. Der Krieg wurde auch auf Sizilien geführt, wo sich Syrakus gegen Athen und seine Verbündeten verteidigen musste. Sparta unterstützte Syrakus nach Kräften und verhinderte dessen Niederlage. Aber auch die Karthager nahmen die Kämpfe gegen die hellenischen Städte auf Sizilien wieder auf. Nach dem Ende des Krieges war nicht viel erreicht: Sparta war immer noch stärkste Macht, der Attische Bund musste aufgelöst werden. Dafür war unglaublich viel Blut vergossen worden und sher schwere Verwüstungen in den hellenischen Gebieten angerichtet worden. Selbst die Perser hätten nicht schlimmer wüten können.

Nur kurze Zeit später unterstützten die hellenischen Städte Kyros I. im Kampf um den persischen Thron. Da Kyros aber unterlag, befanden sich 10.000 hellenische Soldaten auf fremden Boden und mussten sich in die Heimat durchschlagen.

Mit dem Jahr 400 v.Chr. war eines der bewegendsten Kapitel in der Geschichte der Hellenen abgeschlossen. In dieser Zeit lebten und wirkten große Feldherren (Alkibiades, Dionysios I., Epaminondas, Leonidas I., Themistokles, Kimon), Staatsmänner (Perikles, Miltiades, Ephialtes, Solon, Kleisthenes) und Gelehrte (Sophokles, Herodot, Sokrates, Hippokrates, Thukydides, Aristophanes, Platon, Xenophon, Pythagoras, Aischylos, Äsop, Sappho).

Sie alle prägten die hellenische Geschichte nachhaltig.

Was sich in den folgenden Jahrzehnten ereignete, schien sich zunächst nicht von der vorhergehenden Zeit zu unterscheiden. Bereits um das Jahr 399 v.Chr. brach erneut Krieg aus. Auf der einen Seite Sparta, auf der anderen die Perser. Und noch bevor dieser Krieg im Jahr 394 v.Chr. beendet war, erhoben sich Athen, Theben, Argos und Korinth gegen die spartanische Hegemonie. Damit brach der Korinthische Krieg aus. Bis in das Jahr 386 v.Chr. tobte der Krieg aus dem wieder Sparta als Sieger hervorging. Ein Jahr nach dem Ausbruch des Korinthischen Krieges begannen auf Sizilien auch wieder die Kämpfe gegen die Karthager. 392 v.Chr. wurden die Kämpfe ohne zählbares Ergebnis beendet und ein Friedensvertrag ausgehandelt

Die Spannungen zwischen Sparta und den anderen Städten blieben aber erhalten und bereits im Jahr 379 v.Chr. erhob sich Theben erneut und zwei Jahre später wurde der Attische Bund neu gegründet. Im Jahr 371 v.Chr gelang es Theben unter dem Feldherren Epameinondas die Spartaner bei Leuktra entscheidend zu schlagen. Durch diese Niederlage verlor Sparta seine Vorherrschaft und in den folgenden Jahren entriss Theben Sparta weite Teile seines Herrschaftsgebietes und schwächte Sparta dadurch auch wirtschaftlich.

Zur Sicherung der Macht Thebens und dessen Vormachtsstellung wurde der Arkadische Bund gegründet. Dieser Bund hielt jedoch nur kurz und nachdem Epameinondas 362 v.Chr. im Kampf gefallen war, zerfiel sowohl der Bund als auch die Vormachtsstellung Thebens.

Nun strebte Athen wieder die Vormachtsstellung an, doch hatten die anderen Partnerstädte im Attischen Seebund nicht die Absicht, dies zuzulassen. Von 357 v.Chr. – 355 v.Chr. tobte deshalb der Bundesgenossenkrieg, den Athen schließlich verlor. Der Bund wurde aufgelöst.

Bevor die Städte wieder die alten Feindseligkeiten austragen konnten, trat eine Macht in Erscheinung mit der niemand rechnete und die die Geschichte der Hellenen in unbekannte Dimensionen lenkte und beeinflusste.

Um das 359 v.Chr. bestieg Philipp II. den Thron von Makedonien. Mit diesem Mann erhielten die Makedonen einen König der von einem unstillbaren Verlangen nach Macht, Ruhm und Reichtum erfüllt war. Nachdem er das makedonische Heer neu organisiert hatte ging er daran das makedonische Herrschaftsgebiet rasant auszubauen. Dabei machte er sich die Uneinigkeit und die Feindseligkeit der einzelnen Städte untereinander zu nutze.

Vom Jahr 356 v.Chr. bis ins Jahr 337 v.Chr. führte er Krieg gegen die freien Hellenenstädte und unterwarf sie vollständig, nebenbei eroberte er noch ganz Thrakien.

Während dieser Zeit kam es auch wieder vermehrt zu Kämpfen auf Sizilien gegen Karthago und zwischen den Städten in den südlichen italischen Regionen.

Um seine Stellung gegenüber den Städten zu sichern gründete Philipp den 2.Korinthischen Bund dem sich alle Städte außer Sparta anschlossen. Die Städte erkannten den makedonischen König Philipp II. als Hegemon an. Makedonien garantierte im Rahmen eines Allgemeinen Friedens die Autonomie der Städte; die Verfassung eines anderen Staates durch gewaltsame Intervention zu ändern, war ebenso verboten wie Fehden und Piraterie. Oberstes Organ des Bundes war der Synhedrion (Rat), dem Philipp als Hegemon vorsaß. Zur Sicherung des Friedens legt Makedonien Besatzungen nach Theben, Korinth und Chalkis; Athen musste die Chersones an Makedonien abtreten. Der Krieg gegen Persien, als Rachefeldzug für die Zerstörung Athens 480 v. Chr., wurde ebenfalls beschlossen. Dies wurde Philipps Vermächtnis an seinen Sohn Alexander, denn kurze Zeit später, im Jahr 336 v.Chr. wurde Philipp ermordet. Alexander trat seine Nachfolge an und musste die nun wieder rebellierenden Städte in die Schranken weisen. Doch erst nachdem er die Illyrer und Thraker unterworfen hatte und an Theben ein Exempel statuierte indem er es dem Erdboden gleichmachte, gaben die anderen Städte klein bei und unterwarfen sich erneut.

Danach plante Alexander seinen Persienfeldzug. Im Frühjahr 334 v.Chr. begann das große Unternehmen. Alexander überquerte mit 30.000 Mann Fußtruppen und 5.000 Reitern den Hellespont und fiel in das Perserreich ein. Im Mai schlug er ein persisches Heer am Granikos vernichtend. Alexander stieß weiter nach Osten vor, wo er im November 333 v.Chr. bei Issos dem persischen Großkönig Dareios III. und dessen Heer eine schwere Niederlage beibrachte. Nach diesem Sieg wandte sich Alexander erst in den Süden und nahm Damaskus ein.

Während Alexander stets auf dem Vormarsch war, kam es an anderer Stelle wieder zu schweren Kämpfen der hellenischen Städte um ihr Überleben, hauptsächlich in den Städten in den süditalischen Regionen, aber auch auf Sizilien.

Im Jahr 332 v.Chr. eroberte Alexander Tyros, ganz Phönizien, Gaza und Palästina und wandte sich Ägypten zu, das ihm kampflos in die Hände fiel.

Jedoch bot die Abwesenheit Alexanders den hellenischen Städten Möglichkeiten die makedonische Herrschaft wieder abzuschütteln. Die ersten die einen Aufstand wagten, waren die Thraker, jedoch erfolglos.

Sparta allerdings gelang es zeitweise die Makedonen zurückzudrängen. Jedoch im Jahr 331 v.Chr. schlugen die Makedonen die Erhebung endgültig nieder.

Alexander eilte unterdessen von Sieg zu Sieg. Syrien, Armenien, Ägypten wurden unterworfen. Alexander gründete Alexandria und ließ sich in Memphis zum Pharao krönen. Danach zog er wieder gen Osten und schlug den persischen Großkönig Dareios III. im Oktober bei Gaugamela vernichtend. Ende des Jahres zog Alexander in Babylon ein.

Zu Beginn des Jahres 330 v.Chr. stieß Alexander ins Kernland des Perserreiches vor und nahm Persepolis in Besitz. Kurze Zeit später wird Dareios III. ermordet. Bis weit ins folgende Jahr führte Alexander seinen Feldzug bis an die äußersten Grenzen des Perserreiches und erreichte schließlich den Hindukusch. Wenig später eroberte er Samarkand. Im Sommer des Jahres 329 v.Chr. kam es in Baktrien und Sogdien zu schweren Kämpfen gegen Aufständische. Die makedonischen Verluste nahmen immer größere Ausmaße an.

Bis zum Ende des Jahres 328 v.Chr. gelang es Alexander die Unruhen niederzuschlagen. Während der Planung für einen Feldzug gegen Indien erhoben sich die Sogdier erneut und Alexander musste sie in schweren Kämpfen erneut unterwerfen.

Im Dezember des Jahres 325 v.Chr. kehrte Alexander von seinem Feldzug nach Indien, unfreiwillig, nach Babylon zurück. Seine Truppen hatten gemeutert und sich geweigert weiterzumarschieren. Im Januar des folgenden Jahres kehrte Alexander dann nach Susa zurück und ließ dort eine riesige Hochzeitsfeier veranstalten bei der Offiziere, Gefährten und tausende von Alexanders makedonischen Soldaten mit persischen Frauen verheiratet wurden.

Trotz der Meuterei seiner Soldaten auf dem letzten Feldzug hatte Alexander nichts von seinem Elan eingebüßt und plante nun einen großen Feldzug gegen Karthago um Rache zu nehmen für die blutrünstigen Angriffe gegen hellenische Städte.

Doch sein unerwarteter Tod im Juni 323 v.Chr. machte alle Pläne unnütz. Alexander hinterließ ein riesiges Reich, doch da es anscheinend in der Natur der Hellenen liegt, sich untereinander zu bekämpfen, hatte es nach seinem Tod keinen langen Bestand. Die ehemaligen Gefährten und Feldherren Alexanders teilten sein Reich unter sich auf.

Was von Alexanders Reich blieb war die Tatsache das die hellenische Grenze über die halbe Welt verbreitet worden war und sich auch überall festsetzte in Kunst, Kultur, Militär, Religion und vielen anderen Bereichen des Lebens. So hatte das hellenische Reich Alexanders auch weit nach seinem Tod auf gewisse Art noch immer Bestand.

Und wie konnte es anders sein. Schon kurze Zeit nach der Aufteilung des Reiches brachen die ersten Kriege unter den sogenannten Diadochen aus. Und bald bekämpfte jeder jeden. So wie es seit je her in der Geschichte der Hellenen war. Der Freund von heute, war morgen schon dein Feind und umgekehrt.

Natürlich hatte Alexanders Tod auch Auswirkungen auf die Städte in der Heimat. Athen nutzte die Gelegenheit beim Schopf und erhob sich gegen die makedonische Herrschaft. Wenn es auch zeitweise gelang die Makedonen zurückzudrängen ließen sich diese auf Dauer nicht besiegen.

Und so kehrten die alten Feindseligkeiten wieder und immer wieder kam es zum Krieg. Im Jahr 317 v.Chr. war es dann soweit, dass Sparta erstmals in seiner Geschichte zum Schutz der Stadt eine Mauer errichtete.

Mit dem Jahr 311 v.Chr. begannen auch die Karthager auf Sizilien die Kämpfe gegen die hellenischen Städte wieder aufzunehmen. Ein Jahr später trug Syrakus die Kämpfe in das Heimatgebiet der Karthager, weite Teile des Umlandes der Stadt Karthago wurden verheert.

Die Kriege der Diadochen dauerten mit Unterbrechungen bis ins Jahr 286 v.Chr. an. Die Kämpfe fanden indes nicht nur in den asiatischen Besitzungen statt sondern auch in der Heimat statt. Mehr als einmal wechselten die großen Städte wie Athen, Korinth, Argos den Beherrscher und das Regierungssystem. Mehrere Versuche der Städte, u.a. Sparta, sich von der makedonischen Herrschaft zu befreien, endeten meistens in Niederlagen. Auch wenn zeitweise eine Loslösung von Makedonien gelang, v.a. wegen der geführten Diadochenkriege, eine dauerhafte Unabhängigkeit war für die Städte der Hellenen, sei es in der Heimat oder in den kleinasiatischen Besitzungen, nicht in Sicht.

Und auch für die Städte auf Sizilien und in den italischen Regionen, die frei von der makedonischen Oberherrschaft waren, begannen schwere Zeiten, denn aus dem Norden drängten die Römer in den Süden. Viele ehemals hellenische Städte waren schon unter ihre Kontrolle gefallen. Und im Jahr 282 v.Chr. sollte auch für die meisten dieser Städte das letzte Kapitel aufgeschlagen werden. Alles begann damit dass die Römer einen mit der Stadt Tarentum geschlossenen Vertrag brachen, indem sie eine Flotte in den Golf von Tarent entsandten, woraufhin diese von der tarentinischen Flotte zerstört wurde. Damit brach der Tarentinische Krieg aus. Tarentum erbat, wie schon früher, Hilfe von befreundeten Königen. Diesmal eilte der Molosser-König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Gelang es diesem zu Beginn des Krieges den Römern mehrere Niederlagen zuzufügen, entwickelte sich der Krieg schlecht und schließlich musste Tarentum um Frieden ersuchen. Die freien Städte kamen nach und nach unter römische Herrschaft und waren damit verloren.

Und auch auf Sizilien war es zu schweren Kämpfen gegen die Karthager gekommen. Mit der Unterstützung des Pyrrhus gelang es Syrakus die Karthager auf ihren westlichsten Stützpunkt, Lilybaion, zurückzudrängen. Die Eroberung Lilybaions gelang jedoch nicht, da Pyrrhus die wenigen noch freien Hellenen-Städte in den Rücken fielen. Er wandte sich deshalb wieder den heimatlichen Gebieten zu. Jedoch wurde er vor Sparta geschlagen und kam schließlich in Argos bei Kämpfen ums Leben.

Da auch die makedonische Herrschaft nachgelassen hatte, sah Sparta die Chance nicht nur wieder unabhängig, sondern auch wieder zu einer führenden Macht zu werden. Zu Beginn des Jahres 270 v.Chr. schlossen sich deshalb Sparta, Thermon, Syrakus, Rhodos und Pergamon zum Hellenenbund zusammen. Diesem Bund standen Sparta bzw. der spartanische König Kleomenes I. als Hegemon vor.

Kleomenes entstammte dem Herrschergeschlecht Spartas. Er wurde um das 326 v.Chr. geboren. Als er 20 Jahre alt war wurde er, um das Jahr 306 v.Chr., mit Clymene (geb. 323 v.Chr.) verheiratet.

Mit ihr hatte er vier Söhne, Dionysios I. (geb. 304 v.Chr.), Antigonos I. (geb. 303 v.Chr.), Eumenes I. (geb. 301 v.Chr.) und Memnon I. (geb. 299 v.Chr.).

Überraschenderweise war Kleomenes I. überhaupt König geworden. Aber da sein Bruder keine eigenen Söhne hatte und auch keine Anweisungen für den Fall seines Todes hinterlassen hatte, war Kleomenes I. derjenige mit den stärksten Herrschaftsansprüchen. Und so bestieg er den Thron. Kleomenes war ein erfolgreicher Feldherr mit viel Einfluss und auch verwaltungstechnisch nicht unbegabt. Er schien für den Thron mehr als geeignet. Einzig sein fortgeschrittenes Alter störte seine Eignung. Er sah sich bezüglich seiner Nachfolge aber einem Problem ausgesetzt. Wer seiner Söhne war geeignet ihm nachzufolgen? Oder sollte er einen seiner vier Enkelsöhne zu seinem Nachfolger ernennen?

Die traditionellste Wahl wäre sein ältester Sohn Dionysios gewesen. Dieser war mit Harmonia (geb. 302 v.Chr.) verheiratet (seit 286 v.Chr.) und hatte einen Sohn namens Cleon (geb. 284 v.Chr.) und eine Tochter Hermine (geb. 279 v.Chr.).

Dionysios war aber nicht gerade ein herausragender Truppenführer, in Verwaltungsfragen war er geübter. Allerdings verfügte er als einziger von Kleomenes’ Söhnen über hinreichenden Einfluss in politischen Dingen.

Antigonos, seit 282 v.Chr. mit Eunice (300 v.Chr.) verheiratet, war der weitaus bessere Truppenführer, allerdings hatte seine Stimme zu wenig Gewicht in politischen Entscheidungen. Auch er war in Verwaltungsfragen gut geschult. Seine beiden Söhne, Doros (geb. 281 v.Chr.) und Nicanor (geb. 273 v.Chr.) kamen vorerst noch nicht für die Nachfolge in Frage.

Waren die ältesten Söhne des Kleomenes bedingt geeignet, war sein dritter Sohn Eumenes, seit 278 v.Chr. mit Kyra (geb. 296 v.Chr.) verheiratet, der am wenigsten geeignete. Einzig in Verwaltungsfragen war er sogar seinem Vater überlegen. Jedoch mangelte es ihm erheblich an den beiden anderen wichtigen Vorraussetzungen. Militärisch konnte er mit seinem Bruder Dionysios noch mithalten, aber in der Politik war er sogar noch weniger wichtig als sein Bruder Antigonos. Sein Sohn Eugenius (geb. 277 v.Chr.) schied ebenfalls als Nachfolgekandidat aus.

Die vernünftigste Wahl war sein jüngster Sohn Memnon. Dieser, bisher noch unverheiratet, war zwar auf der politischen Ebene ein unbeschriebenes Blatt, dafür war er als Feldherr seinem Vater ebenbürtig und damit konnte man sich schon Gewicht in der Politik verschaffen. Überragend waren auch seine verwalterischen Fähigkeiten, er wusste Geld gezielt und richtig einzusetzen.

Kleomenes handelte denn auch dementsprechend und ernannte Memnon zu seinem Nachfolger.

Nun galt es Spartas Einfluss und sein Herrschaftsgebiet auszubauen. Dazu mussten erst einmal so viele hellenische Städte wie möglich an Sparta gebunden werden. Es gab etliche Städte die sich dem makedonischen Einfluss entzogen hatten. Diese galt es als erstes dem Hellenenbund einzugliedern.

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