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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Rome Total War-Kampagnengeschichte "Ascensus Romae"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

02.02.2008 19:58
RE: Kapitel V Thread geschlossen

Der Feldzug gegen Lilybaeum



Nachdem die Legio „Senatorius Prima“ aus Syracusae nach Rom zurückgekehrt war verbrachte sie die nächste Zeit damit ihre Verluste auszugleichen. Kurz darauf wurde sie aufgrund der letzten Vorkommnisse an der Grenze zu den Etruskergebieten nach Norden verlegt und bezog dort ein festes Standlager, von wo aus sie die Grenze gegen einfallende Etrusker sichern sollte.

In Rom kam es derweil zu weitreichenden Umwälzungen innerhalb des Senats. Das oberste Senatskollegium wurde von 15 auf 11 Senatoren verkleinert, da die Senatoren Lentulus Vorenus Graecus, Valerius Saturius Mus, Cornelius Ligurius Scipio und Tiberius Gallus Etruscus ihren Rücktritt erklärten. Zudem schieden auch Placus Sempronius Atratinus und Marcus Cassius Longinus aus dem Senat aus Altersgründen aus. Nachfolger von Atratinus wurde Marcus Cominius Auruncus, Spurius Iulius Vespasianus nahm den Platz von Longinus ein. Der Erste Konsul Marcus Fabius Ambustus gab außerdem die Auflösung des Quinquevirats um den Senator Decius Aemilius Paullus bekannt.


* * * * * *



Der Senat war noch mit der Umstrukturierung beschäftigt als an einem schönen Sommertag im Sextilis der Legatus Legionis Tiberius Octavius Cimber die Hallen des Senats betrat. Er trug seine beste Uniform und gab ein beeindruckendes Bild ab, wie er sich vor den Senatoren aufbaute. Erwartungsvoll blickten ihn die Senatoren an und als er sich sicher war die Aufmerksamkeit aller zu haben, gab er in kurzen Worten seinen Rücktritt vom Posten des Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“ und seinen Abschied aus dem Armeedienst bekannt. Die überraschten Senatoren sahen sich verdutzt an. Cimber fuhr fort die Beweggründe seiner Entscheidung darzulegen. In seinen Augen war es sinnvoller vor einem neuen Feldzug das Kommando abzugeben, anstatt es womöglich während eines Feldzuges tun zu müssen, denn er stand kurz vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Alter indem jeder Soldat seinen Dienst beenden musste. Cimber wollte damit einen reibungslosen Übergang für den neuen Legatus garantieren.

Aulus Hostilius Mancinus war der erste Senator der seine Überraschung ablegte und Cimber antwortete. Er äußerte Bedauern über den Abschied des Cimber, verstand aber warum Cimber ein Jahr früher seinen Abschied nahm. Mancinus dankte Cimber im Namen des Senats für die vielen Jahre seines treuen Dienstes und wünschte ihm alles Gute und den Schutz der Götter für die Zukunft. Jedoch erbat Mancinus von Cimber den schon fast traditionellen Vorschlag eines Nachfolgers aus dem Offizierskorps der Republik der die notwendigen Erfahrungen und Eigenschaften habe um die beste Legion Roms zu kommandieren. Aber Cimber war kein Mann von Traditionen und konnte oder wollte dem Senat keinen Nachfolger benennen.

Mancinus schien darauf gefasst zu sein, denn er erbat von Cimber denn auch umgehend die Dienstakte eines jungen Offiziers namens Caius Manlius Acidinus, der nach Meinung von Senator Mancinus die erforderlichen Fähigkeiten besitzen würde. Cimber verließ den Senat und kehrte kurze Zeit später mit der gewünschten Dienstakte zurück.





Der Akte war zu entnehmen, dass Acidinus seine Karriere als Tribunus Angusticlavius begonnen hatte, anstatt als Magister Peditum wie es üblich war. Außerdem wurde er bevorzugt zum Tribunus Laticlavius befördert ohne die vorgeschriebene Dienstzeit von 7 Jahren als Magister Equitum zu dienen. So stand er nun, im Alter von 30 Jahren, vor seiner Ernennung zum Legatus Legionis, ein Novum in der Geschichte Roms, war das übliche Mindestalter doch 42 um diesen Posten zu bekleiden. Und Cimber äußerte diese Bedenken aufgrund des Alters auch. Die militärischen Fähigkeiten von Acidinus wurden von Cimber ebenfalls dargelegt. Acidinus war ein gewiefter Taktiker und Stratege, jedoch unvorsichtig, dafür ehrgeizig und unnachgiebig. Zudem war er kampferfahren und bei seinen Soldaten äußerst beliebt und geachtet, außerdem ein Draufgänger der selbst in der ersten Reihe kämpft, ein weiteres Novum für einen Legionslegaten. Zudem überschreitet er seine Kompetenzen bzw. missachtet er Befehle wenn es ihm in den Kram passt, er nennt dies dann „großzügige Befehlsauslegung“. Ungeachtet dieser Tatsache und dass er eine lose Zuge führt, sowie manchmal Achtung und Respekt gegenüber höhergestellten Personen vermissen lässt, sind seine Vorgesetzen zumeist zufrieden mit ihm.

Dieser Mann schien nach dem Geschmack des Mancinus. Weil es bei dieser Postenvergabe aber auch um Politik ging, erkundigte sich Mancinus nun noch nach der politischen Gesinnung des Acidinus. Cimber antwortete, dass Acidinus so etwas nicht habe, da er absolut unpolitisch sei, sondern mit Leib und Seele Soldat sei, der die Republik über alles liebe und für sie sterben würde.

Nun ergriff Senator Syrus das Wort. Er äußerte ebenfalls sein Bedauern über das Ausscheiden des Cimber und wünschte ihm ebenfalls ein gesegnetes Leben. Den Offizier Caius Manlius Acidinus hielt er für geeignet den Posten eines Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“ zu bekleiden. Alter und Kühnheit ständen in seinen Augen nicht im Widerspruch zu den Aufgaben des Postens, zumal sich dies auch mit der Zeit ändere. Außerdem schien es Syrus richtig Kontinuität in die Führung der Legion zu bringen, was mit diesem jungen Kandidaten durchaus möglich wäre. Auch in der laxen Art des Acidinus sah er kein Problem, damit könne man sich leicht arrangieren. Daher würde er für ihn stimmen.

Mancinus stimmte ebenfalls für Acidinus, für ihn gab es keinen Grund Acidinus abzulehnen, denn dieser bringe alle erforderlichen Fähigkeiten mit. Er forderte nun auch seine Senatskollegen auf sich zu Wort zu melden und ihre Stimme abzugeben.

Noch bevor andere Senatoren das Wort ergreifen konnten, hatte sich der amtierende Erste Konsul Marcus Fabius Ambustus erhoben und sprach zum Senat:


Hochverehrte Senatoren, auch wenn die Frage nach dem neuen Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“ noch nicht geklärt ist, sollte sich der Senat jetzt schon mit dem weiteren militärischen Vorgehen befassen.

Aus diesem Grund lege ich dem Senat drei Vorschläge für Feldzüge vor, die zu führen im Interesse Roms liegt.


Derzeitige politische Situation:

Die Republik ist verbündet:

- mit dem Königreich Makedonien
- mit dem Königreich Ägypten
- mit dem Königreich Parthien
- mit den Stämmen Germaniens
- mit den Stämmen Skythiens
- mit dem Königreich Numidien
- mit dem Königreich Karthago


Die Republik unterhält Handelsbeziehungen:

- mit dem Persischen Reich
- mit den Stämmen Galliens
- mit den Stämmen Dakiens
- mit dem Bosporanischen Reich
- mit den Stämmen Iberiens
- mit den Stämmen Arabiens
- mit den Stämmen Britanniens


Die Republik unterhält keinerlei diplomatische Beziehungen:

- mit dem Bund der Griechischen Städte


Die Republik führt derzeit Krieg mit:

- mit dem Etruskischen Städtebund



Vorschlag 1:





Feldzug gegen die karthagische Stadt Lilybaeum, Einnahme der Stadt und dauerhafte Besetzung durch römische Truppen

Die Karthager haben Sicilia praktisch entblößt und nur eine 300 Mann starke Garnison in der Stadt Lilybaeum zurückgelassen. Die Stadt könnte mit einem schnellen Schlag erobert werden und Sicilia dauerhaft und zur Gänze der Römischen Republik einverleibt werden. Dadurch könnte Rom seine ganze Aufmerksamkeit dem Norden widmen.


Politische Verhältnisse des Königreichs Karthago:

Verbündet mit der Römischen Republik, mit den Stämmen Arabiens, mit dem Griechischen Städtebund

Befindet sich mit niemandem im Krieg


Konsequenzen für die Republik:

Bruch des Bündnisses mit den Karthagern



Vorschlag 2:














Feldzug gegen die etruskischen Städte Arretium und Ariminum, Einnahme beider Städte und dauerhafte Besetzung durch römische Truppen.

Dieser Feldzug birgt ein gewisses Risiko weil er das etruskische Kernland zum Ziel hat. Während ein Angriff auf Ariminum relativ leicht sein dürfte in Anbetracht der geringen Garnisonsstärke von 1.600 Mann, stellt die Einnahme Arretiums eine größere Aufgabe dar. Die Garnison ist 12.000 Mann stark und in der Nähe der Stadt steht eine weitere etruskische Armee die über fast 10.000 Mann verfügt. Außerdem sind Verstärkungen aus dem Norden zu erwarten, südlich des Padus haben Späher weitere 3.500 etruskische Soldaten gesichtet.

Auch ein Eingreifen der Griechen, die mit den Etruskern verbündet sind, ist zu erwarten. Welche Größenordnung diese Unterstützung haben könnte, ist unbekannt.


Politische Verhältnisse des Etruskischen Städtebundes:

Verbündet mit den Stämmen Britanniens, mit den Stämmen Dakiens, mit den Stämmen Iberiens, mit dem Griechischen Städtebund

Im Krieg befindlich mit der Römischen Republik und den Stämmen Galliens


Konsequenzen für die Republik:

keine


Vorschlag 3:







Angriff auf die etruskische Stadt Alalia auf der Insel Corsica, Einnahme der Stadt und dauerhafte Besetzung durch römische Truppen.

Auf der Insel Corsica haben die Etrusker etwa 5.000 Mann stationiert: 2.000 Mann in der Stadt Alalia sowie 3.000 Mann in einer mobilen Feldarmee. Ein Angriff auf Corsica wäre eine „kleine“ Lösung im Krieg gegen den Etruskischen Städtebund und hätte wahrscheinlich keine direkten Auswirkungen auf die Bedrohung der Nordgrenze.


Politische Verhältnisse des Etruskischen Städtebundes:

Verbündet mit den Stämmen Britanniens, mit den Stämmen Dakiens, mit den Stämmen Iberiens, mit dem Griechischen Städtebund

Im Krieg befindlich mit der Römischen Republik und den Stämmen Galliens


Konsequenzen für die Republik:

keine



Derzeitige Stärke der Flotte der Republik:

„Classis Prima“ (Ostia)

54 Triremen mit 6.480 Mann Besatzung
24 Biremen mit 1.920 Mann Besatzung

„Classis Secunda“ (Tarentum)

36 Triremen mit 4.320 Mann Besatzung
24 Biremen mit 1.920 Mann Besatzung


Gesamtstärke der Flotte der Republik:

138 Kriegsschiffe mit 14.640 Mann Besatzung



Derzeitige Stärke der Armee der Republik:

Legio "Senatorius Prima"

708 Mann Extraordinarii (2 Alen)
2.916 Mann Principes (3 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
972 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
732 Mann Equites (1 Ala)
984 Mann Sondertruppen (2 Kohorten)
660 Mann Hilfstruppen-Kavallerie (1 Ala)
1.944 Mann Hilfstruppen-Infanterie (2 Kohorten)
24 schwere Onager mit 396 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 14.748 Mann (14 Kohorten, 4 Alen)


Legio "Consularis Prima" (Roma)

306 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)
17.832 Mann Hilfstruppen-Infanterie (17 Kohorten)
348 Mann Hilfstruppen-Kavallerie (1 Ala)
24 Ballisten mit 300 Mann Besatzung

Gesamtstärke: 29.670 Mann (26 Kohorten, 4 Alen)


Legio "Consularis Secunda" (Tarentum)

522 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 11.706 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Tertia" (Capua)

306 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 11.490 Mann (9 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Quarta" (Veii)

1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 9.240 Mann (7 Kohorten, 2 Alen)


Legio "Consularis Quinta" (Crotona)

318 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 7.614 Mann (5 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Sexta" (Messana)

1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 11.184 Mann (9 Kohorten, 2 Alen)


Legio "Consularis Septima" (Cannae)

306 Mann Extraordinarii (1 Ala)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 7.602 Mann (6 Kohorten, 3 Alen)


Legio "Consularis Octava" (Syracusae)

1.944 Mann Principes (2 Kohorten)
1.944 Mann Velites (2 Kohorten)
1.944 Mann Triarier (1 Kohorte)
1.944 Mann Sagitarii (2 Kohorten)
1.944 Mann Hastati (2 Kohorten)
1.464 Mann Equites (2 Alen)

Gesamtstärke: 11.184 Mann (9 Kohorten, 2 Alen)


Gesamtstärke der Armee der Republik:

114.438 Mann (94 Kohorten, 26 Alen)


Ich bitte nun den Senat um eine Entscheidung.



Auch hier war Senator Mancinus der erste der sich an seine Kollegen wandte. Er gab dem Konsul Recht, alle diese Feldzüge wären im Interesse Roms. Vor allem das ungeschützte Lilybaeum schien ihm ein lohnendes Ziel. Auch wenn es im Besitz Karthagos war, wollte Mancinus nicht grundsätzlich ablehnen die Stadt anzugreifen. Wer konnte schon sagen ob Karthago das bestehende Bündnis achten würde oder nicht, als prophylaktische Maßnahme schien die Einnahme Lilybaeums vertretbar. Einem Unternehmen im Norden gegen Arretium und Ariminum stand er aufgrund der zu erwartenden Verluste eher skeptisch gegenüber. Am ehesten käme für ihn eine Operation gegen Alalia in Frage.

Senator Syrus lehnte einen Bündnisbruch in Form eines Angriffes auf Lilybaeum grundsätzlich ab. Karthago hatte Rom im Krieg gegen die Griechen die Treue gehalten und es dürfe auf keinen Fall zu einem Bündnisbruch wie damals gegen Veii kommen. Auch gab er zu bedenken, dass ein Krieg mit Karthago unvermeidlich zum Zusammenbruch des römischen Handels führen würde. In Anbetracht des Zieles der Entlastung des römischen Volkes und der Einsparung wichtiger Ressourcen stimme er für den Angriff auf Alalia, dieser könnte schnell und ohne große Verluste durchgeführt werden, was man von einem Unternehmen im Norden ganz und gar nicht behaupten konnte.

Der neue Senator Spurius Iulius Vespasianus, ein Veteran der Legio „Senatorius Prima“, vertrat hingegen die Ansicht man könne das Etruskerproblem nur dann endgültig klären wenn man Arretium und Ariminum einnehmen würde. Andernfalls drohten weiterhin Angriffe durch die Etrusker. Marcus Cominius Auruncus, ebenfalls ein neuer Senator, sprach sich für einen Angriff auf Lilybaeum aus. Man solle die Gunst der Stunden nutzen. Wenn Sicilia erst vollständig römisch wäre könnte man sich in aller Ruhe um die anderen Gegner kümmern. Er sprach sich aber dagegen aus, dass Caius Manlius Acidinus zum Legatus Legionis ernannt wurde. Dieser sei zu jung um das wichtigste Kommando der Republik zu führen.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

02.02.2008 20:00
#2 RE: Kapitel V Thread geschlossen

Amulius Tullius Longus, ein enger Verbündeter und persönlicher Freund des Senator Mancinus, unterstützte den Vorschlag seines Kollegen Caius Manlius Acidinus zum Legatus Legionis zu ernennen. Zu einer Entscheidung für einen nächsten Feldzug konnte er sich nicht durchringen, sondern wollte alle Faktoren berücksichtigen, bevor er seine Stimme abgeben würde. Er äußerte jedoch die Ansicht, dass ein Bündnisbruch zwar moralisch bedenklich sei, aber im Vordergrund müsse immer das Wohl Roms stehen.

Senator Scato stimmte derweil für Caius Manlius Acidinus als neuen Legatus, da er dessen Alter keineswegs als Problem einschätzte. Auch forderte er die Senatoren auf sich einer Rede des Senators Flaminius zu entsinnen in welcher dieser bisher vergeblich forderte eine Kriegspause einzulegen. Er selbst schloss sich der Argumentation des Flaminius an und forderte für die nächsten 5 Jahre den Verzicht auf militärische Operationen.

Decius Aemilius Paullus gab seine Stimme auch für Caius Manlius Acidinus ab, zudem stimmte er für den Angriff auf Lilybaeum. Diese Gelegenheit müsse genutzt werden, auch wenn dadurch das Bündnis mit Karthago gebrochen werden musste. Durch die Einnahme der Stadt würde die Republik über eine sichere Südgrenze verfügen. Senator Flaminius erging sich daraufhin mal wieder in Plattitüden und nannte die Befürworter des Angriffs auf Lilybaeum Betonköpfe. Er forderte wie schon seit vielen Jahren die Sanierung der Wirtschaft und Verbesserung der Lebensqualität, aber schon in der Vergangenheit wurden seine Forderungen abgeblockt und keine einzige seiner Vorhersagungen ist auch nur ansatzweise eingetreten, wodurch seine Glaubwürdigkeit in Rom immer weiter gesunken war, bis ihm nur noch seine treuesten Weggefährten zuhörten. So wurde auch diesmal seine Argumentation als Angst eines alten Senators belächelt, der sich auch davor fürchtete dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Auch seine Feststellung dass Karthago die stärkste Seemacht des Mare Internum sei wurde geflissentlich überhört. Einzig der Senator Aulus Vinicius Prisca konnte sich eine Spitze nicht verkneifen. Er meinte, dann sei er lieber ein Betonkopf als ein weltfremder Einsiedler wie Flaminius. Dieser solle erstmal einen Schritt vor die Tore Roms machen, bevor er sich über Dinge auslasse von denen er keine Ahnung hat. Schließlich gab er seine Zustimmung zum Angriff auf Lilybaeum und der Ernennung von Caius Manlius Acidinus zum Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“.

Nun ergriff nochmals Senator Scato das Wort und machte klar, dass er gegen einen Bündnisbruch welcher Art und gegen wen auch immer sei. Er stimmte zu dass Lilybaeum ein lohnendes Ziel war, aber nur weil Karthago dem Bündnis mit Rom vertraute und dieses Vertrauen dürfe nicht missbraucht werden. Es werde zwar der Tag kommen an dem römische gegen karthagische Soldaten ins Feld ziehen, aber nicht auf so eine hinterhältige Art. Außerdem würde ein Krieg mit Karthago den Handel stören und auch den Konflikt mit den Griechen, mit denen man erst durch das Eingreifen Karthagos einen Waffenstillstand und schließlich auch einen Handelsvertrag geschlossen hatte, wieder aufnehmen. Auch sprechen die Truppenbewegungen der Etrusker im Norden dagegen, dass die Legio „Senatorius Prima“ wieder nach Süden ziehe und die Grenze unbewacht zurück lasse. Für einen Angriff auf Alalia sprachen in seinen Augen vor allem die starken Flottenbewegungen der Etrusker in diesem Gebiet, wodurch die Gefahr für die römische Flotte zu groß sei, zumal man es nicht riskieren konnten die Legio „Senatorius Prima“ durch den Untergang der Flotte zu verlieren. Angesichts all dieser Tatsachen appellierte er an die Senatoren die Lage genau zu überlegen und dann ihre Entscheidung zu treffen.

Senator Syrus gab bekannt sein bisheriges Votum zu ändern. Da er die Flottenstärke und –aktivitäten der Etrusker nicht bedacht hatte, als er für den Angriff auf Alalia stimmte, sprach er sich nun dafür aus keinen Feldzug zu führen. Er wiederholte auch noch einmal seine starken Bedenken gegen einen Angriff auf Lilybaeum. Dieser Angriff würde der Republik mehr schaden als nutzen. Decius Aemilius Paullus schlug daraufhin vor die Garnison der Stadt zu kaufen, für einen ordentlichen Preis wären die Soldaten sicher bereit die Stadt kampflos in Roms Hände zu übergeben und man würde dadurch den Krieg vermeiden, den viele so fürchteten.

Senator Mancinus war von diesem Vorschlag doch sehr angetan und meinte wenn die Finanzlage es zuließe sollte man diese Option in Betracht ziehen. Mancinus war sich sicher dass Senator Paullus auch der Ansicht war, es sei klüger Probleme mit Geld als mit Schwertern aus der Welt zu schaffen und unterbreitete diesem den Vorschlag dem Kauf der Garnison der Stadt zuzustimmen, wenn auch Paullus seine Stimmabgabe überdenken würde. Auch würde es dazu führen, dass man sich in Ruhe auf einen Feldzug gegen die Etrusker vorbereiten könnte. Mancinus erbat vom Ersten Konsul Auskunft über die Finanzlage der Republik.

Der Erste Konsul Marcus Fabius Ambustus erhob sich von seinem Platz um dem Senator Mancinus die Antwort auf seine Frage zu geben und den Senat über einige Zahlen in Kenntnis zu setzen:


Senatoren,

die derzeitige Lage des Haushalts ist mehr als gut, zwar sind nur knapp 23.000 Goldstücke als Barbestand verfügbar, aber 528.000 Goldstücke sind derzeit in Bauprojekte in Rom (148.800), Capua (72.000), Tarentum (74.400), Messana (62.400), Veii (104.400) und Syracusae (66.000) investiert, welche man bei Bedarf aber größtenteils wieder zurückrufen kann.

Der Staatsetat sieht für nächstes Jahr einen Haushaltsüberschuss von 32.000 Goldstücken vor.

Sollte sich der Senat mit der Absicht tragen die Stadt Lilybaeum mit Geldmitteln in den Besitz der Republik zu bringen, muss mit Ausgaben bis zu 450.000 Goldstücken gerechnet werden.

Noch kurz die Zahlen zum Handel. Im diesem Jahr hat Rom Handelserlöse in Höhe von 99.744 Goldstücken erwirtschaftet. Davon entfallen 43.632 Goldstücke auf den Handel mit Karthago (18.930), Caralis (17.436) und Hadrumetum (7.266), was 43,7% entspricht. Hierbei waren Korn, Silber und Holz die wichtigsten Handelsgüter, der Handel lief über Rom, Veii, Crotona, Syracusae und Capua.

Die Importe aus Karthago (2.082), Hadrumetum (684) und Caralis (1.110) waren im Gegenteil äußerst gering und betrugen Ausgaben von 3.876. Handelspartner waren hierbei die Städte Capua (Fisch aus Caralis) und Syracusae (Olivenöl, Elefanten, Kamele aus Karthago und Hadrumetum, sowie Eisen und Töpferwaren aus Hadrumetum).



Nun beteiligte sich auch der Senator Macro an der Diskussion. Seine Zustimmung für Caius Manlius Acidinus als neuen Legatus Legionis war schnell gefallen, die Entscheidung für den nächsten Feldzug sei aber umso schwerer. Er erachtete die Eroberung Lilybaeums als durchaus sinnvolle Option, zumal die Stadt leicht einnehmbar und verstärkbar war, jedoch waren die Karthager keine Bedrohung für die Republik. Der Verlust eines Großteils der Handelseinnahmen und eines Bündnispartners verböten ihm dafür zu stimmen. Ebenso erteilte er dem Ansinnen die Stadt zu kaufen eine klare Absage. Ein Angriff auf die Etrusker war in seinen Augen auch zu verlustreich. Er schloss sich daher aus Überzeugung den Argumenten des Senators Scato an und stimmte dafür in den nächsten Jahren keinen Feldzug zu unternehmen.

Mittlerweile hatte denn auch der Senator Longus seine Entscheidung getroffen. Er stimmte für den Angriff auf Lilybaeum, auch in Ermangelung der finanziellen Mittel die Stadt einfach von den Karthagern zu kaufen. Als jedoch Sextus Domitius Thalna zum Senat sprach hätte die Überraschung nicht größer sein können. Er, ein ausgesprochener Feind Karthagos der bei jeder sich bietenden Gelegenheit, auch mal völlig am Thema der Senatssitzung vorbei, die Vernichtung Karthagos forderte, verweigerte dem Unternehmen gegen das karthagische Lilybaeum seine Stimme. Er sehe die größere Gefahr in den Etruskern, auch könnten die Griechen ihre Verbündeten unterstützen und dann müsse sich Karthago endgültig entscheiden. Würden es Rom die Treue halten wäre alles richtig gewesen, würden sie zu den Griechen halten, könne man Lilybaeum immer noch im Handstreich einnehmen. Um die Nordgrenze sicherer zu machen sei ein Angriff auf Arretium und Ariminum unumgänglich, deshalb gebe er seine Stimme für diesen Angriff ab.

Mit Senator Thalna hatten 10 von 11 Senatoren ihre Stimme abgegeben und Senator Mancinus war der einzige der noch nicht abgestimmt hatte und seine Stimme war ausschlaggebend. Mancinus war dies voll bewusst und er stand nun zwischen den beiden stimmenmäßig stärksten Parteien, die aber nicht die Ziele verfolgten die die seinen waren. Denn der Vorschlag, der ihm am sinnvollsten erschien, der Kauf der Stadt Lilybaeum, war nicht einmal genauer debattiert worden. Er erbat sich deshalb weitere Bedenkzeit.

Senator Macro vertagte deshalb die Sitzung auf den nächsten Tag um Senator Mancinus eine Nacht lang Zeit zu geben seine Entscheidung zu treffen und ermahnte diesen eine weise Entscheidung zu treffen.

Als die Sitzung am nächsten Tag fortgesetzt wurde, war Senator Scato der erste Redner. Er pflichtete Senator Thalna bei was seine Ausführungen vom vorigen Tag betraf, außer in der Hinsicht, dass er einen Angriff gegen Arretium und Ariminum immer noch ablehnte und nochmals forderte für 5 Jahre den Krieg sein zu lassen und die Wirtschaft und das Volk zu stärken.

Senator Mancinus hatte sich auch in der Nacht nicht zu einer Entscheidung durchringen können und hatte deshalb beschlossen die Auguren nach dem Rat der Götter zu befragen. Doch auch diese konnten ihm nicht zu einer Entscheidung verhelfen und so enthielt sich Mancinus der Stimme. Dadurch war ein Patt entstanden: 4 Senatoren hatten für eine fünf Jahre dauernde Feldzugspause gestimmt, vier Senatoren hatten für den Angriff auf Lilybaeum gestimmt, zwei Senatoren für den Angriff auf Arretium und Ariminum und ein Senator hatte sich enthalten. Um eine Entscheidung zu erreichen wies der Erste Konsul Marcus Fabius Ambustus die Senatoren daraufhin, dass sie noch Zeit hätten ihre Stimmabgabe zu überdenken. Schließlich war es der Senator Vespasianus der umschwenkte, er zog seine Stimme für den Angriff auf Arretium und Ariminum zurück und stimmte für den Angriff auf Lilybaeum. Damit war eine Entscheidung gefallen. Wesentlich unproblematischer erwies sich die Wahl des neuen Legatus Legionis. Caius Manlius Acidinus wurde mit neun Stimmen gewählt, ein Senator sprach sich für einen anderen Offizier aus, ein weiterer hatte sich enthalten.


* * * * * *



Die Überraschung hätte für Caius Manlius Acidinus nicht größer sein können als ein Bote des Senats eintraf und ihm die Nachricht vom Ersten Konsul überbrachte, welche ihm mitteilte, dass er zum neuen Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“ gewählt worden war. Er hatte zwar in Kürze mit einem Legionskommando gerechnet, aber dies war weit über dem was er zu hoffen gewagt hatte. Nachdem er das Nötigste gepackt hatte, begab er sich zur Legio „Senatorius Prima“ die nun „seine“ Legion war. Im Lager der Legion angekommen, erfuhr er, dass man hier noch nichts davon wusste, dass die Legion einen neuen Befehlshaber erhalten hatte. Umgehend ließ er die Stabsoffiziere in der Principia zusammenkommen. Bevor er sich jedoch zur Principia begab, sah er die Akten der jüngeren Offiziere durch, denn er brauchte noch einen Offizier der eine vakant gewordene Stelle im Stab besetzen konnte. Als er einen passenden Offizier gefunden hatte, ließ er ihn rufen. Als Numerius Caecina Lartius eintraf, eröffnete ihm Acidinus seine Beförderung zum Tribunus Angusticlavius und nahm ihn gleich mit zur Principia, wo sicherlich die anderen Offiziere schon warteten. Nachdem Acidinus die Principia betreten hatte und sich die Offiziere erhoben hatten, stellte er sich kurz vor und erklärte den verdutzten Offizieren, dass der bisherige Legatus Tiberius Octavius Cimber seinen Abschied eingereicht hatte und er der neue Befehlshaber der Legion war. Dann teilte er den Offizieren auch noch mit dass Tertius Titurius Traianus, nach über 25 Dienstjahren, ebenfalls aus Altersgründen die Legion verlassen hatte und das Numerius Caecina Lartius der neue Kommandeur der X. und XI.Kohorte sei. Eine Vorstellung war eigentlich nicht nötig, da Lartius schon seit fünf Jahren in der Legion diente.


* * * * * *








Einige Tage später erhielt Acidinus vom Ersten Konsul eine Nachricht woraus hervorging, dass die Legion gegen Lilybaeum ziehen würde, außerdem riet Marcus Fabius Ambustus ihm, in einem persönlichen Schreiben, sich im Senat einzufinden und den Senatoren zu präsentieren. Acidinus rief daraufhin seine Offiziere ins Praetorium zur Lagebesprechung.

Da die Karthager die Stadt praktisch ohne Schutz zurückgelassen hatten, stellte sich die Frage ob es notwendig sein würde mit der gesamten Legion diesen Angriff zu führen. Acidinus sah dafür keine Notwendigkeit überließ die Entscheidung aber seinen Offizieren. Für den Fall der Teilung der Legion bat er die Offiziere um freiwillige Meldungen für das Unternehmen. Während die Offiziere in Ruhe beratschlagten machte sich Acidinus auf den Weg nach Rom um dem Rat des Ersten Konsuls zu folgen und im Senat zu erscheinen.

Der Praefectus Extraordinarii Secundus Iulius Bamballio sprach sich für eine Teilung der Legion aus und meldete sich im gleichen Atemzug mit seiner Einheit freiwillig. Appius Aufidius Comitianus, Tribunus Angusticlavius und Befehlshaber der VI. und VII.Kohorte, stimmte dem zu. Da es nur geringen Widerstand gab konnte man auch auf schwere Infanterie verzichten, nicht jedoch auf leichte Fußtruppen, mit diesen Worten meldete auch er sich freiwillig.

Der Primus Pilus Secundus Cispius Iovius hielt jedoch den Einsatz der gesamten Legion für klüger. Zwar nicht für den Kampf aber um grundlegende Dinge zu trainieren die in der Zeit des Müßiggangs häufig verloren gingen, wie Disziplin, Lagerbau, Seitenaufklärung und das Marschieren mit Gepäck. Praefectus Sulla, der Kommandeur der II.Hilfstruppen-Ala, war der Ansicht die halbe Legion wäre absolut ausreichend zur Eroberung der Stadt. Auch Decimus Fabius Maximianus, Befehlshaber der II. und III. Kohorte war dieser Meinung, er sah es als weitsichtiger an die Truppen zu schonen, da man nie wisse was kommt. Genau hier stieg Secundus Cispius Iovius nochmals in die Diskussion ein. Eben weil man nicht wisse, was alles passiert, wäre es besser für alle Fälle die gesamte Legion zusammen zu haben. Er plädierte an die Offiziere zu bedenken, dass die Legion schon länger keinen Einsatz mehr hatte und sich dies auf die Disziplin auswirkte. Ein Einsatz, auch ohne schwere Kämpfe, käme der gesamten Truppe zu Gute.

Flavius Sergius Catilina, der Tribunus Laticlavius, wandte ein, dass dann die Nordgrenze wieder unbewacht sei und die Etrusker dies nutzen könnten. Er sprach sich für einen Einsatz von vier Kohorten und einer Ala gegen Lilybaeum aus. Flugs meldete sich Tomulus Bombadillus, der Praefectus Evocati, ebenfalls freiwillig. Der Magister Equitum Amulius Marcius Acilianus hielt hingegen einen Einsatz seiner I.Ala für unnötig, da man bei einer Belagerung Infanterie bräuchte und weniger Reiterei.


* * * * * *



Unterdessen traf der frischgebackene neue Legatus Legionis Caius Manlius Acidinus im Senat ein. Er dankte den Senatoren, dass ihre Wahl auf ihn fiel und versicherte er werde sich dieser Ehre würdig erweisen. Auch wusste er schon, wie der Senat entschieden hatte und gegen wen der nächste Feldzug ging. Er teilte den Senatoren, dass er bereits Anweisung an seinen Stab gegeben hatte die Planungen zu beginnen. Außerdem sollte der Stab entscheiden ob die gesamte Legion den Feldzug durchführen solle oder ob eine handvoll ausgesuchter Einheiten dieses Unternehmen erfolgreich bewältigen konnte.

Senator Mancinus begrüßte den Legatus und zeigte sich erfreut, dass dieser sich im Senat eingefunden hatte. Auch hieß er es gut, dass Acidinus nur einen Teil der Legion von der Nordgrenze abziehen wollte. Mancinus erklärte er hoffe Acidinus zeige sich den Aufgaben des Senates gewachsen und würde der Republik gut dienen.

Kurze Zeit später, Caius Manlius Acidinus stand an seinem Platz im Halbrund des Senates und wartete Fragen oder Kommentare der Senatoren, öffnete sich die große Tür zur Halle und ein einfacher Soldat trat ein. Geschwind war er an der Seite des Legatus Legionis und übergab diesem eine Schriftrolle. Sofort danach war der Soldat wieder verschwunden. Acidinus öffnete die Nachricht und überflog sie. Die Botschaft enthielt die Entscheidung des Stabes, welche Acidinus nun auch den Senatoren mitteilte. Der Stab hatte entschieden nur mit einigen Truppenteilen das Unternehmen gegen Lilybaeum durchzuführen. Das Gros der Legion würde unter dem Kommando des Tribunus Laticlavius Flavius Sergius Catilina an der Nordgrenze bleiben, Acidinus würde den Angriff auf Lilybaeum durchführen. Nachdem ihn die Senatoren entlassen hatten, verließ er den Senat und begab sich zu seiner Legion.


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Als Acidinus wieder bei der Legion eintraf war die Zusammensetzung der Truppen, welche gegen Lilybaeum ziehen sollten, weitgehend geklärt. Acidinus würde das Kommando selbst führen und mit der II. und III.Kohorte unter dem Tribunus Angusticlavius Decimus Fabius Maximianus, mit der XII.Kohorte unter dem Praefectus Evocati Tomulus Bombadillus, der VI. und VII.Kohorte unter Tribunus Angusticlavius Appius Aufidius Comitianus und der I.Ala der Extraordinarii unter Secundus Iulius Bamballio in Kürze aufbrechen.

Die restlichen Truppen blieben an der Grenze, in Bereitschaft gegen einfallende Etrusker vorzugehen. Flavius Sergius Catilina würde das Kommando führen. Secundus Cispius Iovius bekam die Aufgabe die Truppen zu drillen, damit sie gut in Form waren wenn es zu Kämpfen gegen die Etrusker kommen sollte.


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Die Legionsteile marschierten, wie zuvor auch, nach dem Süden, während die „Classis Prima“ unter der Küste segelnd ebenfalls den Weg nach Süden antrat. Damit sollte verhindert werden, dass wenn die Flotte überraschend auf Piraten oder Etrusker traf, bei einer Niederlage die Legionstruppen verloren gingen. An einem vorher vereinbarten Punkt nahm die Flotte die Legion dann auf und setzte sie nach Sicilia über.

Die Legionsteile erreichte schließlich sechs Monate nach ihrem Aufbruch Messana. Dort erfuhr Acidinus dass in der Stadt und auch in Syracusae Unruhe herrschte. Die Einwohner hatten sich noch nicht mit der römischen Herrschaft abgefunden und versuchten ihre Unabhängigkeit von Rom zu erreichen. Acidinus entschied deshalb erst einmal für Ruhe in beiden Städten zu sorgen ehe er nach Lilybaeum aufbrechen wollte.

Derweil kam es andernorts zu einer Katastrophe welche wohl die Götter heraufbeschworen hatten: in der Provinz Campania brach der Vulkan Vesuvius aus und zerstörte unzählige Dörfer, dazu viele Villen und Latifundien römischer Großgrundbesitzer. Über 6.700 Menschen starben, darunter 700 Soldaten.

Schließlich begann die Legio „Senatorius Prima“ ihren Marsch auf Lilybaeum, doch kaum hatte sie die karthagische Grenze überschritten, kehrten die vorausgeeilten Speculatores mit wichtigen Informationen zur Legion zurück und berichteten Caius Manlius Acidinus: in der Stadt war es zu Unruhen gekommen und die Bürger hatten sich gegen Karthago erhoben. Nun beherrschten Sicanische Rebellen Lilybaeum. Für Acidinus bedeutete dies, dass er erst die restlichen Truppenteile der Legion nach Sicilia holen musste, denn die Rebellen verfügten über bedeutend mehr Männer als die Karthager und mit den wenigen Truppen mit denen Acidinus nach Sicilia gekommen war, konnte er die Stadt nicht erobern.


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Einige Wochen nachdem Acidinus mit einem Teil der Legio „Senatorius Prima“ aufgebrochen war, erreichte den Senat eine Botschaft des Legatus. In Lilybaeum war es zu einem Aufstand gekommen und die Stadt stand nicht mehr unter der Kontrolle der Karthager. Sicanische Rebellen hatten die Macht übernommen. Damit war der ganze Plan hinfällig und Acidinus benötigte den Rest der Legion um die Stadt zu erobern.

Senator Macro war dagegen die Nordgrenze zu entblößen und forderte die Rückkehr der Truppen von Sicilia. Er zeigte sich nur beruhigt darüber dass der Handel jetzt nicht mehr gefährdet war und man weiterhin auf Karthago als Bündnispartner setzen konnte. Senator Syrus hingegen unterstützte den Angriff nun, da es nun darum ging eine wichtige Handelsstadt von den Rebellen zu befreien und wenn der gewählte Legatus dazu die gesamte Legion benötigte würde er das unterstützen. Auch Senator Thalna war über die Entwicklung erfreut, aber er schrieb dies den Sonderdiensten des Ersten Konsuls zu, die durch geschickte Arbeit diesen Aufstand erst provoziert hätten, vielleicht war es auch reines Glück. Allerdings fand er sollte man diese Gelegenheit nun einfach nutzen und nicht zuviel darüber nachdenken oder spekulieren.

Senator Mancinus, ein fürwahr gottesfürchtiger Mann, dankte den Göttern für ihr Eingreifen, seine Bitten und Opfer hatten ihr Ziel erreicht, dessen war er sich sicher.


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Auch im Legionslager der Legio „Senatorius Prima“ an der Nordgrenze kam eine Botschaft des Legatus Acidinus an. Er befahl seinem Tribunus Laticlavius Catilina, aufgrund der sich geänderten Lage, sofort mit dem Gros der Legion nach Sicilia nachzukommen und mit ihm bei Lilybaeum zusammentreffen um dann mit der gesamten Legion gegen Lilybaeum vorgehen zu können.

Secundus Cispius Iovius hatte letzten Endes recht behalten, wäre die Legion vollständig aufgebrochen hätte man die Stadt schon erobert und müsste nicht erst warten bis alle Truppen zusammengeführt waren.

Nach dem Erhalt der Botschaft brachen die restlichen Truppenteile der Legion unter Catilina schnellstmöglich auf und marschierten im Eilmarsch nach dem Süden um so schnell wie nach Sicilia übersetzen zu können.


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Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

02.02.2008 20:02
#3 RE: Kapitel V Thread geschlossen

In Messana waren die Unruhen nach dem Abmarsch von Acidinus und den Truppen der Legio „Senatorius Prima“ wieder ausgebrochen und anders als in Syracusae wo es ebenfalls zu Unruhen kam, mussten diese in Messana blutig niedergeschlagen werden. Fast 8.400 Bürger wurden dabei getötet, dazu fanden 756 Soldaten der Legio „Consularis Sexta“ den Tod.

Auch die Etrusker erhöhten ihre Bemühungen Rom zu schaden. Kurz nachdem die Truppen der Legio „Senatorius Prima“ von der Nordgrenze abgezogen waren, fielen sie in römisches Gebiet ein und belagerten die Stadt Veii. Obwohl die Etrusker zahlenmäßig überlegen waren, 12.400 Mann standen vor den Mauern, entschied der Statthalter und Legatus Legionis der Legio „Consularis Quarta“, Marcus Popillius Laenas, die Etrusker anzugreifen. Dazu standen ihm insgesamt 10.500 Mann zur Verfügung. Unter großen Verlusten erreichte er einen Sieg. 5.070 Tote und 906 Verwundete hatte die Legio „Consularis Quarta“ zu beklagen. Das etruskische Heer wurde zerschlagen, über 7.000 Etrusker getötet.

Aber auch auf dem Meer waren die Etrusker aktiv geworden und hatten Blockaden um den Hafen von Ostia und den Hafen den Veii zum Handel nutzte, errichtet. Der Erste Konsul Caius Marcius Rutilus befahl deshalb der „Classis Prima“ die beiden Blockaden zu brechen. Der „Classis Prima“ gelangen zwei große Siege, der etruskischen Flotte vor Ostia gingen sechs Kriegsschiffe verloren, dazu büßten die Etrusker 2.800 Tote ein. Die eigenen Verluste der „Classis Prima“ lagen bei 1.182 Toten und 210 Verwundeten, keines der Schiffe wurde versenkt oder gekapert. Der zweiten etruskischen Flotte erging es nicht besser, sie verlor sogar 12 Schiffe und über 3.500 Tote. Wieder ging kein Schiff der „Classis Prima“ verloren, 1.680 Mann waren gefallen, 294 Verwundete gab es außerdem.


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Nachdem die Legio „Senatorius Prima“ schließlich wieder vereint war und die Belagerung Lilybaeums begonnen hatte, kamen die Offiziere im Praetorium zusammen um über das weitere Vorgehen zu beratschlagen.

Die Rebellen verfügten über annähernd 10.000 Mann in der Stadt und es musste nun entschieden werden ob die Stadt sofort gestürmt und mit Hilfe der schweren Waffen eine Bresche in die Mauer geschlagen und durch die von den Speculatores geöffneten Toren in die Stadt eingedrungen werden sollte. Eine weitere Alternative war der Bau von Belagerungsgerät. Als dritte Option stand das Aushungern der Stadt bis zur Kapitulation zur Verfügung.

Decimus Fabius Maximianus sprach sich für den Bau von Belagerungstürmen aus, mit denen der Sturm der Stadt vereinfacht werden würde. Titus Fabius Sulla gab zu bedenken, dass womöglich die Karthager schon eine Armee auf den Weg geschickt hatten um Lilybaeum zurückzuerobern und für die Legion wäre es schlecht wenn sie zwischen den Rebellen in der Stadt und den Karthagern eingeschlossen wäre. Die Stadt musste sofort genommen werden, dann könnten die Karthager kommen. Auch Appius Aufidius Comitianus war für den sofortigen Sturm der Stadt. Ebenso sahen es Numerius Caecina Lartius, Tiberius Iulius Iustinianus und Secundus Cispius Iovius.

Tomulus Bombadillus jedoch sah keine Notwendigkeit überstürzt einen Angriff zu führen. Man solle erst die Verteidiger schwächen. Ferner regte er an Speculatores auszusenden um über eine Annäherung der Karthager frühzeitig informiert zu sein. Secundus Iulius Bamballio schloss sich an, er wies auch darauf hin, dass die eigenen Verluste durch Beschuss von den Mauern und Türmen durch den Einsatz von Belagerungsgerät minimiert werden würden. Auch Flavius Sergius Catilina war dafür mit dem Sturm zu warten, schließlich habe man Zeit und ein Sturm müsse gründlich vorbereitet werden und dadurch würde man nur wenige Verluste erleiden.


* * * * * *





Die Legion postiert sich entlang der Nord- und Ostmauer.





An beiden Mauern ist der Einsatz von Belagerungstürmen zum Sturm der Stadt vorgesehen.





Die I.römische Ala und die II.Hilfstruppen-Ala preschen an der Westmauer entlang zum westlichen Tor um dort einen Ablenkungsangriff durchzuführen.







Währenddessen gelangen erste Einheiten über die Belagerungstürme auf die Mauern der Stadt.









Es kommt zu ersten Kämpfen mit den Verteidigern.







Auch an anderen Mauerabschnitten gelangen Truppen der Legion über die Türme in die Stadt.





Die ersten Verteidiger beginnen zu fliehen und den Kampf aufzugeben.





Der Ablenkungsangriff am Westtor beginnt.





Nach kurzem Kampf ziehen sich die beiden Alen plangemäß wieder zurück.





Während die I.Ala der Extraordinarii durch das Nordtor bricht....





.... greift die II.Ala der Extraordinarii durch das Südtor an.







Während die Reiterei die gegnerischen Truppen am Nordtor niederkämpft, wird das Tor von der Infanterie eingenommen.





Das gleiche geschah am Südtor.







Schließlich wurde auch das Osttor von der Infanterie freigekämpft und eingenommen.





Andernorts fällt der gegnerische Heerführer im Kampf.







Am Osttor wehren die Sondertruppen und die II. und III.Kohorte Gegenangriffe ab und behaupten den Torbereich.









Die I.Ala der Extraordinarii, die I.römische Ala, die II.Hilfstruppen-Ala und die I.Kohorte rücken ins Stadtzentrum vor und erobern dieses nach kurzem Kampf.







Die letzten Truppenreste des Gegners werden vernichtet.





Die Schlacht ist gewonnen.






Die Schlacht war sehr gut verlaufen, die Verluste blieben weit unter den Erwartungen zurück. Acidinus sprach seinen Offizieren dafür ein Lob aus.

Es wurden insgesamt 9.108 tote Rebellen auf dem Schlachtfeld gezählt, dazu waren 90 Überlebende als Gefangene in römische Hände gefallen, demgegenüber wurden 888 römische Soldaten getötet, weitere 108 wurden zum Teil schwer verwundet, darunter der Praefectus Alae Titus Fabius Sulla, der derzeit im Valetudinarium lag.

In der Stadt wurde reichlich Beute gemacht: 145.000 Goldstücke und 152.000 Sklaven waren den Truppen der Legio „Senatorius Prima“ in die Hände gefallen. Acidinus sorgte dafür, dass die Schätze rasch verladen und nach Rom geschafft wurden.

Während der Abschlussbesprechung im Praetorium schlug Flavius Sergius Catilina, der Tribunus Laticlavius, den Praefectus Extraordinarii Secundus Iulius Bamballio zur Verleihung mit der Hasta Pura vor. Bamballio hatte sich in der Schlacht sehr hervorgetan indem er seine Truppen außerordentlich effizient geführt hatte, dabei legte er große persönliche Tapferkeit an den Tag.

Acidinus folgte dem Antrag des Catilina und verlieh Bamballio die Hasta Pura. Aber auch er selbst hatte einige Offiziere im Auge die aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen und des jahrelangen Dienstes eine Auszeichnung verdient hatten und so erhielten die Tribunii Angusticlavii Decimus Fabius Maximianus, Appius Aufidius Comitianus, der Praefectus Cohortis Vibius Tullius Cursor, der Praefectus Evocati Tomulus Bombadillus und der Primus Pilus Secundus Cispius Iovius die Corona Aurea verliehen.

Acidinus ging schließlich daran die Verwaltung der Stadt auf das römische Provinzsystem umzustrukturieren, außerdem ordnete er den Ausbau der Verteidigungsanlagen an und begann eine Garnisonslegion auszuheben, die nach dem Abmarsch der Legio „Senatorius Prima“ den Schutz der Provinz übernehmen sollte, die Legio „Consularis Nona“

Auch Caius Manlius Acidinus schätzte das ungezwungene Beisammensein der Offiziere in der Principia und so berief er sie einige Tage nach der Schlacht eben dorthin ein. Es galt wieder einmal Abschied zu nehmen von langjährigen Kameraden. Diesmal verließen 3 erfahrene und langjährige Offiziere die Legion, da für sie die Zeit gekommen war in den Ruhestand zu gehen. Tiberius Iulius Iustinianus, Tribunus Angusticlavius und Befehlshaber der IV. und V.Kohorte, wurde durch Publius Aurelius Cato ersetzt, der von der Legio "Consularis Tertia" aus Capua zur Legion kommen würde. Als Ersatz für Secundus Iulius Bamballio, den Praefectus Extraordinarii und Flavius Sergius Catilina, den Tribunus Laticlavius, würden in Rom zwei Offiziere zur Legion stoßen. Wer die Ehre haben würde diese beiden hervorragenden Offiziere zu ersetzen hatte Acidinus noch nicht entschieden.


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Schließlich traf die Nachricht des Sieges über Lilybaeum auch im Senat ein. Wie es fast immer war seit er Senator wurde, ergriff Aulus Hostilius Mancinus das Wort. Er pries die Unterstützung der Götter und wollte zum Dank im Martius-Tempel einen Stier opfern um dem Kriegsgott für seine Hilfe zu danken. Für Mancinus war die Einnahme Lilybaeums ein Wendepunkt, von nun an würde Rom sich verändern. Da der Süden nun befriedet war, konnte man daran gehen auch den Norden zu befrieden und die Etrusker unterwerfen.





Noch bevor einer der anwesenden Senatoren das Wort ergreifen konnte, stand schon der amtierende Erste Konsul Caius Marcius Rutilus von seinem Platz auf und begann zu sprechen. Er informierte die Senatoren über die Vernichtung des Königreiches Makedonien, einem langjährigen Verbündeten der Römischen Republik, durch die Griechen welche noch vor dem Angriff auf Lilybaeum geschah, allerdings erst jetzt bekannt geworden war.


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Ruhte der Krieg zu Lande nach der Eroberung Lilybaeums auch etwas, so wurde auf dem Meer unentwegt gekämpft. Wieder war die „Classis Prima“ ausgelaufen um etruskische Flotten zu bekämpfen. Diesmal wagte sie sich sogar in Küstennähe des von Etruskern besetzten Corsicas, wo sie unweit von Piantarella auf eine etruskische Flotte traf. Erneut behielt die „Classis Prima“ die Oberhand in der Schlacht. Jedoch zogen sich die Etrusker rechtzeitig zurück und verloren keines ihrer Schiffe. Trotzdem hatten sie über 2.500 Tote zu beklagen, auf römischer Seite fielen 1.848 Mann, dazu wurden 324 Mann verwundet.

Bereits im folgenden Winter kam es vor Corsicas Küste, diesmal vor Alalia, zu zwei weiteren Seeschlachten zwischen der „Classis Prima“ und etruskischen Schiffen. In beiden unterlagen die Etrusker. 1.578 Tote auf etruskischer Seite und 1.662 Tote, sowie 300 Verwundete auf römischer Seite waren die Bilanz dieser beiden Gefechte.

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