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 "Utopia"
Sandrokottos Offline




Beiträge: 924

31.12.2007 03:04
RE: Kapitel 4 - Kriege nach allen Seiten Antworten

Iollas verweilte nur kurz im zuvor eroberten Sidon, denn noch immer bedrohten die Seleukiden Kleinasien, dass von Diazelmis in den Bergen des Taurus verbissen verteidigt wurde. Immer wieder wehrte er in dem unwegsamen Gelände Angriffe auf seine Befestigungen ab. Doch der Druck nahm stetig zu und immer mehr Kräfte wurden nach Kilikien verlegt.
Iollas musste handeln. Also wartete er nicht ab, bis sich aus Einheimischen seine Truppen aufstocken ließen, sondern erweiterte seine Streitmacht ein weiteres Mal mit Söldnern, die er in Syrien, bereits auf dem Marsch, rekrutierte.
Sein Ziel war eindeutig: Antiócheia he epì Oróntou, die Hauptstadt des Seleukidenreiches!
Das blieb auch dem König Aristarchus, der im vorigen Jahr die Regentschaft von seinem Vater Antigonos übernommen hatte, nicht verborgen.
Daher entsandte er die Hauptmänner Hermias und Asphalion, um ihn abzufangen.

Beide Heere waren erst kurz zuvor ausgehoben worden und folglich nicht für den Kampf gerüstet. Nur eine Monstrosität machte Iollas Sorgen, nämlich eine Horde Elefanten, die Aristarchus nach Syrien gesandt hatte.
Als die Schlacht begann, durften wieder zuerst die rhodischen Schleuderer und die kretischen Bogenschützen ihr Können unter Beweis stellen. Es gelang ihnen auch tatsächlich, neben den horrenden Verlusten, die sie ohnehin verursachten, einige Einheiten im Zentrum der seleukidischen Formation zur Flucht zu veranlassen.

Das nutzten die leichten Truppen aus und stießen in die Bresche, was die Formation der syrischen Griechen aufbrach.

Schon vorher war es der Kavallerie des Iollas bereits gelungen, die Elefanten vom Kampfplatz wegzulochen…

…wo sie von den Bogenschützen mit brennenden Pfeilen unter Beschuss genommen wurden…

…in Panik gerieten…

…und schließlich das Schlachtfeld etwas überhastet verließen.

Da nun der Weg nach Antiochia frei war, konnte Iollas ungehindert die Belagerung beginnen.

Unterdessen belagerte der Hauptmann Menmaatre Damaskus, wo der Statthalter Kassandros ihm entgegentrat.
Unterstützt wurde er dabei von Hauptmann Basileios, der in den Bergen im Westen der Stadt lagerte.

Die beiden Heere hatten Menmaatres Männer zwischen sich eingeschlossen, es gab also kein entkommen. Als sich die Hopliten des Hauptmanns näherten, begannen zuerst die berittenen Bogenschützen damit, sie mit einem Pfeilhagel zu begrüßen.

Basileios Männer konnten allein dadurch schon stark geschwächt werden, sodass sie beim Eintreffen des Kassander bereits auf dem Rückzug waren.
Dieser konnte durch einen Zufall von seinen Hopliten getrennt werden. Uns starb nach einem langen Verzweiflungskampf gegen ein großes Aufgebot an östlichen Truppen und leichten Hopliten-Verbänden.

In der Folge flohen die Reste seiner Leibwache vom Feld und nahmen auch den übrigen Hopliten den Kampfeswillen.

Mit Damaskus war nun der letzte seleukidische Vorposten in Syrien gefallen und jede Hoffnung auf Entsatz für Antiochia in der nächsten Zeit zerstört.

Viel weiter südlich, in Libyen, kam es inzwischen zu einem Überraschungsangriff auf die numidische Stadt Siwa, von der bereits zwei mal kleinere Angriffe auf Ägypten ausgegangen waren. Hier erprobte nämlich der Hauptmann Mutnodjmet eine neue Waffe: Streitwagen!
Er kommandierte die erste kampftaugliche Einheit dieser neuen Wunderwaffe, die bereits von den Ägyptern sehr schmerzhaft eingesetzt worden war.
Die Garnison der Stadt war auf dem Weg zu einem neuerlichen Angriff auf Theben, weshalb lediglich der Gouverneur und seine Leibwache sich dem Angriff entgegenstellten.
In nicht einmal 30 Sekunden war die Schlacht gewonnen und Siwa unter Kontrolle der Allianz!

Die Numidier stellten nach dem Verlust der Stadt augenblicklich alle Aktionen gegen die Allianz ein und zogen sich nach Tripolitanien zurück.

Auch Demosthenes hatte in Griechenland keine Ruhe, denn nach dem Verlust Apollonias war Rom endgültig bewusst geworden, dass man ihn keinesfalls unterschätzen durfte. Also sandte der Senat zusätzlich zu der bereits in Epirus gelandeten Armee des Appius Fufetius den Julier Vibius über die Adria.
Beide Armeen vereinigten sich und griffen das Heer des Demosthenes auf offenem Feld an:

Es war eine gewaltige Streitmacht, die die Römer unter dem Kommando von ganzen 4 Generälen aufgestellt hatten, doch bestand sie hauptsächlich aus mäßig ausgebildeter Infanterie und Plänklern, die den massiven Reiterattacken des Demosthenes nichts entgegenzusetzen vermochten.

Gleich zu Beginn der Schlacht wurde die schwache Kavallerie der Römer an ihrer Flanke von Demosthenes aufgerieben. Dabei wurde der erste General, Manius der Schöne, getötet.
Wahrscheinlich hatte er seine Deckung vernachlässigt, um einen abgebrochenen Fingernagel zu versorgen.

Daraufhin stürmten die Generäle Amulius und Vibius hinter ihren Linien hervor und teilten wenig später das Schicksal ihres Kameraden.



Dann startete Demosthenes einen vernichtenden Ansturm auf die Linien der römischen Infanterie. Daraus entstand eine wahre Massenpanik, jeder fliehende Römer wurde verfolgt und erschlagen.

Ein letzter verzweifelter Ansturm des Appius Fufetius endete in seinem Tod.
Der Sieg war vernichtender als alle vorherigen, die römischen Armeen in Epirus vollständig ausgelöscht. Die Römer würden es sich nun vielleicht zweimal überlegen, bevor sie eine weitere Armee nach Griechenland entsendeten.

Doch jener Erfolg im Westen machte einen neuen Feind im Osten auf die Allianz aufmerksam: Armenien.
Den Armeniern war es gelungen, ein großes Reich aufzubauen, das alle Gebiete zwischen Kaukasus und Assyrien einschloss. Sie waren zudem Verbündete der Seleukiden, mit denen sich Iollas ja bereits seit Jahrzehnten bekriegte.
Nun erschien ein großes Heer unter dem Oberbefehl von Zipoetes dem Verrückten vor Iollaopolis und belagerte es.
Der bithynische Gouverneur Dentupes führte ein eilig zusammengestelltes Entsatzheer auf dem Seeweg in die Nähe der Stadt und griff die Eindringlinge auf offenem Feld an.

Zu Beginn der Schlacht prallte der Ansturm der armenischen Infanterie an den gut ausgerüsteten Hopliten ab.

Als jedoch der Ansturm der Kataphrakte begann, die Zipoetes in seinem Heer führte, brachen die Linien der schwächeren Einheiten zusammen und Dentupes musste sich vorerst zurückziehen.

In einem zweiten Aufeinandertreffen konnten die Kataphrakte dann jedoch ausgeschaltet werden.

Doch auch ohne deren Unterstützung kämpften die übrigen Verbände verbissen weiter.
Das Blatt schien sich zugunsten der Armenier zu wenden. Als dann auch noch Dentupes fiel, schien das Schicksal seiner Truppen besiegelt zu sein.


Nur das verspätete Eingreifen der Garnisonstruppen von Iollaopolis konnte das Blatt wenden. Die Armenier gerieten aufgrund der Übermacht, die ihnen nun gegenüberstand, in Panik und der Rest von ihnen floh mit dem Feldherren in die Berge.

Im Winter des gleichen Jahres marschierte Demosthenes, von seinen Siegen über die Römer ermutigt, gegen die griechische Bastion Thermon, den letzten Festlandstützpunkt, der den Hellenen nach ihren Niederlagen in Sparta und Pergamon hatten bewahren können.

Veranlasst wurde Demosthenes zu diesem Vorstoß letztlich durch das auftauchen starker militärischer Kräfte im Umfeld der Stadt. Diese wären durchaus in der Lage gewesen, eine Invasion Attikas oder gar der Peloponnes durchzuführen. Um dieser Gefahr vorzubeugen, mussten die ohnehin schon stark geschwächten und ansonsten nur noch in Syrakus herrschenden Spartaner vom Festland vertrieben werden:

Inzwischen hatte sich eine gewisse Routine eingespielt, so konnten auch große Verbände mit der Zeit aufgerieben werden. Dazu wurden einzelne Einheiten vom Hauptschlachtfeld fortgelockt und dann von allen Seiten angegriffen. Der erste, der dies zu spüren bekam, war Antigonos von Sparta.


Auch Doros und Nicanor teilten sehr bald dieses Schicksal.



Im Anschluss nahm Demosthenes sich der Hauptstreitmacht der Griechen an und vernichtete zunächst die Fernkämpfer des Heeres vollständig.

Dann offenbarte sich die lang erhoffte Gelegenheit, den Anführer der Griechen, Cleon, auszuschalten.
Er hatte sich zu weit vom Hauptfeld entfernt und wurde nun von den Kavalleristen des Demosthenes eingekreist.

Nach hartem Kampf versuchte Cleon zu fliehen, doch wurde er recht schnell eingeholt und erschlagen.

Nach dem Tod aller Generäle war auch die Niederlage dieses Heeres nur noch eine Frage der Zeit.




Nach diesem Sieg war nun Griechenland unumstößlich vereint und Demosthenes konnte sich ganz den Römern widmen, die bereits eine neue Streitmacht in Apulien sammelten. Doch er hatte bereits einen Plan, der die Römer als Feind ausschalten sollte. Bald würde er in die Tat umgesetzt werden können...

[ Editiert von Sandrokottos am 31.12.07 14:17 ]

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