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 Rome Total War-Kampagnengeschichte "Ascensus Romae"
Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

08.12.2007 17:45
RE: Kapitel III Thread geschlossen

Der Feldzug gegen Crotona und Messana



Nachdem die Prozesse in Rom ihr Ende gefunden hatten, kehrte allgemeine Ruhe ein und auch der Verurteilte Vibius Camelus hatte ein wenig Glück. Sein Verteidiger im Prozess, der Senator Syrus, erließ ihm die Kosten für seine Dienste und überließ Camelus dazu noch eine größere Summe um den Verpflichtungen aus dem Gerichtsurteil nachkommen zu können.

Der Senat konnte nun wieder zum Tagesgeschäft übergehen. So erweiterte man ein weiteres Mal das Senatscollegium, welches nun 16 Senatoren umfasste. Der neue Mann dieses Collegiums war Amulius Tullius Longus, der Sohn eines einflussreichen Volkstribuns und politischer Verbündeter des Aulus Hostilius Mancinus. Sein erklärtes Ziel war es ein Imperium zu errichten wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Da passte es dass in der anstehenden Versammlung erörtert werden sollte gegen wen man den nächsten Feldzug führen soll.















Die Stimmung im Senat war eher unentschlossen ob eines neuen Feldzuges, der vielleicht gegen Crotona und Messana geführt werden sollte, und der Erste Konsul dieses Jahres, Licinus Menenius Lanatus, hatte Mühen die Senatoren zu einer Entscheidung zu bringen. Da spielte ihm das Schicksal in die Hände. Irgendwie hatten die Griechen erfahren, dass sich der Amtskollege des Lanatus und Zweite Konsul Roms, Marcus Iulius Iullus, sich in Capua aufhielt und ließen diesen ermorden um Rom zu schwächen. Lanatus benutzte diese Tat jedoch zur Anstachelung der Senatoren und prompt erhoben sich laute Stimmen im Senat.

Aulus Hostilius Mancinus schwor den Griechen Rache, nicht ohne jedoch die Frage zu stellen wie die Liktoren des Konsuls so versagen konnten, dass es den Griechen möglich war diesen zu ermorden. Bevor er aber dieses Thema näher zur Sprache bringen konnte, erhob sich Amulius Tullius Longus um seinem Verbündeten zuzustimmen und für einen Angriff gegen die Griechen stimmte.

Der Princeps Senatus Publius Iulius Macro forderte neben einem Angriff gegen die Griechen auch einen gegen das gallische Cannae um die Etrusker, die ja wieder mit Rom verbündet waren, zu unterstützen. Er schlug vor dies vor dem Übersetzen der Legio „Senatorius Prima“ nach Sicilia zu tun, damit diese kampfkräftige Truppenteile an die den Angriff führenden konsularischen Truppen abtreten konnte.

Jedoch sah sich der Erste Konsul Lanatus durch den Vorschlag des Senators Macro dazu veranlasst darauf hinzuweisen, dass die konsularischen Truppen nicht zum Angriff da seien sondern als Garnisonskräfte der eroberten Provinzen und Angriffsoperationen dieser Truppen eines gesonderten Senatsbeschlusses bedurften. Ebenso rief er in Erinnerung, dass die Gallier in Cannae Bündnisse mit den Karthagern und Germanen unterhielten und ein Angriff den Bündnisbruch bedeuten würde.

Der Senator Tiberius Gallus Etruscus sprach sich als erster gegen den geforderten Angriff auf Cannae aus, ihm schien es wenig zweckdienlich in der jetzigen Situation einen Zweifrontenkrieg zu führen. Der Süden habe Priorität, den Etruskern könne man später auch noch helfen.

Ebenso sprach sich der Senator Syrus gegen den Vorschlag des Macro aus. Das Bündnis mit Karthago dürfe auf keinen Fall gefährdet werden, außerdem hätten die Griechen mit ihrer Truppenpräsenz im Süden klar gemacht kämpfen zu wollen. Er regte aber an die Legio „Senatorius Prima“ mit konsularischen Truppen zu verstärken, damit der Sieg schneller erreicht werden könne.

Den Senator Scato beunruhigte hingegen die grassierende Seuche in Messana, wodurch er römische Soldaten gefährdet sah, sowie große Truppenbewegungen der Griechen an den Küsten jenseits des Mare Hadriaticum und er erbat die Lagebeurteilung durch den Ersten Konsul.

In der Zwischenzeit äußerte Senator Flaminius seine Zustimmung zum Angriffe gegen die Griechen, und auch der Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“, Marcus Fabius Castus, war nun im Senat eingetroffen.

Castus zeigte sich erfreut über die Einigkeit der Senatoren bezüglich eines Angriffs gegen die Griechen, immerhin hatten 14 Senatoren ihre Zustimmung gegeben, jedoch fand er einen Angriff gegen Cannae überflüssig, da die Gallier keine Gefahr für Rom bedeuteten und die Grenzen achteten. Zudem machte er klar, dass er keine Truppen seiner Legion abgeben würde und Cannae von konsularischen Truppen erobert werden musste, wenn es denn soweit kam. Für Castus war bei dem Feldzug gegen Crotona und Messana Schnelligkeit wichtig für den Sieg und ein Angriff auf Cannae würde Verzögerungen bedeuten die die Niederlage bedeuten konnten. Auch lehnte er eine Verstärkung durch unerfahrene konsularische Truppen ab, in seinen Augen musste dieser Kampf von erfahrenen Soldaten geführt werden, die ihr Handwerk verstanden.

Da ihm der Erste Konsul bisher nicht geantwortet hatte, stellte Senator Scato seine Fragen nochmals, diesmal an Castus. Noch bevor dieser antworten konnte hatte der Senator Scipio einen Vorschlag unterbreitet. Seiner Meinung nach sollte man einen griechischen Sklaven als Spion nach Messana schicken um zu erkunden wann die Seuche ausgestanden war und für die Soldaten Roms keine Gefahr mehr bestand.

Dann endlich kam der Erste Konsul zu Wort und versicherte dem Senator Scato, dass die angesprochenen Truppenbewegungen bedeutungslos seien und wohl eher als Übungsmärsche anzusehen seien. Auch die Sorge wegen der Seuche zerstreute er mit dem Hinweis, dass bis zum Eintreffen der Legio „Senatorius Prima“ die Seuche in der Stadt längst besiegt sei.

Aulus Hostilius Mancinus verabschiedete schließlich den Legatus mit guten Wünschen und der Forderung nach zwei neuen römischen Provinzen, sowie der Aussicht auf eine weitere Karriere wenn der Legatus die ihm gestellten Aufgaben erfüllen konnte.

Bevor er ging, wollte Castus aber noch den Argumenten des Konsuls Lanatus zustimmen und versicherte, dass die Griechen nicht den Mut hätten eine Armee übers Meer zu schicken wo diese abgeschnitten wäre. Höchstens eine spartanische Armee wäre dazu im Stande, aber der Stern der Spartaner befand sich seit Jahrzehnten im Sinken. Den Vorschlag des Senators Scipio lehnte er auch ohne mit der Wimper zu zucken ab, Griechen könne man nicht vertrauen, erst recht nicht griechischen Sklaven, die sofort die Absichten Roms verraten würden. Und es gäbe andere Möglichkeiten herauszufinden ob die Seuche noch in der Stadt grassierte oder nicht.

Der Senator Syrus zeigte sich derweil etwas enttäuscht, dass Castus seinen Vorschlag mit der Verstärkung durch konsularische Truppen so einfach abgeschmettert hatte. Bevor er aber weiter ausholen konnte, betrat der Senator Decius Aemilius Paullus den Senat. Paullus blieb nicht lange, sondern beschränkte seine Anwesenheit auf Glückwünsche an Paullus für die Einnahme Veii’s und versprach ihm aufgrund seiner Treue weitere Unterstützung in der Zukunft. Nachdem er dem Legatus alles Gute für den neuen Feldzug gewünscht hatte, verließ er den Senat auch wieder. Fast schien es unwirklich wie Paullus im Senat ein- und ausging, doch dem ein oder anderen kam es fast wie ein perfektes Schauspiel vor.


* * * * * *












Als der Befehl des Senats schließlich eintraf, rief Castus seine Offiziere zusammen um über das Vorgehen zu beratschlagen. Vorher informierte Castus seine Offiziere über die Truppenstärken der Griechen welche von seinen Speculatores kürzlich überbracht worden waren.

Bevor die eigentliche Besprechung begann stellte Castus die drei neuen Offiziere vor, die neu zum Stab hinzugekommen waren. Dies war zum einen der neue Befehlshaber der VI. und VII.Kohorte Tribunus Angusticlavius Appius Aufidius Comitianus, zum anderen der Magister Equitum Amulius Marcius Acilianus, der Kommandeur der I.Ala wurde, sowie der Praefectus Castrorum Luca Iulius Clemens der nun die Extraordinarii des Tribunus Laticlavius kommandierte.

Dann ging es an die Planungen, es wurde erörtert ob man zuerst Crotona oder zuerst Messana angreifen sollte. Tiberius Iulius Iustinianus war für eine vorrangige Einnahme Crotonas. Denn nach einer Einnahme Messanas liefe man Gefahr nach der Rückkehr aufs Festland zur Einnahme Crotonas die Stadt Messana gleich wieder zu verlieren, eventuell sogar an die Karthager, die vielleicht einen Krieg beginnen wollten. Quintus Novius Falconius, der Primus Pilus der Legion, sah dies ebenso. Er hatte auch keine Bedenken, dass die Karthager der Legion zuvor kommen könnten, zu stark seien die Truppen in Syracusae. Auch Decimus Fabius Maximianus, Befehlshaber der II. und III. Kohorte, und Spurius Iulius Vespasianus, der Praefectus Evocati, schlossen sich dieser Meinung an. Der sehr junge Appius Aufidius Comitianus, dessen einflussreicher Vater ihm diesen Posten gekauft hatte, gab auch gleich eine Weisheit seines alten Herren zum Besten und sprach sich sogar für eine Belagerung Crotonas aus, notfalls solange bis die Griechen verhungert waren.

Castus reagierte nur kurz darauf, denn es stand ihm der Sinn nach einer wichtigeren Angelegenheit die sich um seinen Freund Vespasianus drehte. Es ging dabei um den Verlust von dessen Patrizierwürde, wodurch Vespasianus gezwungen war seine aussichtsreiche Karriere zu begraben und nun als Praefectus Evocati zu dienen. Castus eröffnete, dass er mit einigen Senatoren gesprochen habe um auszuloten ob das Unrecht an Vespasianus aus der Welt geschafft werden konnte und die Chancen standen gut, wenn Vespasianus weiterhin so erfolgreich und loyal dienen würde. Erfreut über diese gute Nachricht orderte Vespasianus ein Fass Falerner um die trockenen Kehlen seiner Kollegen zu befeuchten, dadurch plante es sich besser.

Den Ausschlag für den Angriff auf Crotona lieferten dann die Tribunii Flavius Sergius Catilina, Befehlshaber der schweren Waffen, und Tertius Titurius Traianus, Befehlshaber der X. und XI.Kohorte in denen die Sondertruppen zusammengefasst waren, sowie der Praefectus Extraordinarii Secundus Iulius Bamballio, der die Extraordinarii des Legatus befehligte, die sich ebenfalls dafür aussprachen. Catilina sah es relativ praktisch sollte man Messana im Anschluss nicht erobern können, weil die Karthager es schon getan hatten, so lief man nicht Gefahr bald einen Krieg mit Karthago führen zu müssen. Bamballio versprach vor allen Offizieren keine Gefangenen zu machen, er wollte einfach nur Rache für die Zeit seiner Gefangenschaft und keiner verübelte ihm diese Worte, denn die Griechen verdienten wahrlich keine Gnade.





Als die Legion schließlich nach langem Marsch Crotona erreichte, waren die Griechen geflohen. Von den erwarteten 17.000 Mann waren nur 5.000 geblieben um zu kämpfen, der Rest hatte sich wohl in die Heimat abgesetzt, unwillig einen verlorenen Krieg noch fortzuführen nur um das Leben zu verlieren.

Die Frage nach einer Belagerung, welche bis zu drei Jahren dauern konnte, oder sofortigem Sturm der Stadt musste nun geklärt werden. Traianus sprach sich sofort für den Sturm der Stadt aus, die Gelegenheit musste man nutzen und durfte sie nicht verstreichen lassen. Der gleichen Meinung war auch Iustinianus, dem die IV. und V.Kohorte unterstand. Falconius, den Primus Pilus, beschäftigte die Frage wo die 12.000 Griechen hin seien, er war nicht sicher ob sie sich wirklich nach Griechenland abgesetzt hatten oder nicht irgendwo einen Hinterhalt planten um der Legion bei einer Belagerung in den Rücken zu fallen. Allein aus diesem Grund hielt er es für ratsam zu stürmen. Amulius Marcius Acilianus und Spurius Iulius Vespasianus stimmten auch für den sofortigen Angriff. Einzig Decimus Fabius Maximianus äußerte sich nun dahingehend die Stadt auszuhungern, v.a. um die eigenen Verluste zu minimieren. Traianus und Acilianus argumentierten dem entgegen und als schließlich Catilina darauf hinwies eine Eroberung durch Aushungern brächte keinen Ruhm und Ehre folgten auch die meisten anderen Offiziere der Mehrheit für den Angriff.



* * * * * *





Der Plan sah vor, dass die Legion durch alle vier Tore gleichzeitig in Messana einfallen sollte. Durch das Nordtor sollten als erste Welle die II., III., VI., VII. und XII.Kohorte in die Stadt eindringen, als zweite Welle dann die X. und XI.Kohorte.





Das Westtor sollte von der XIII. und XIV.Kohorte genommen werden, die dabei durch die IV. und V.Kohorte unterstützt werden sollte.







Am West- und Nordtor hatten die Truppen als Erstes ihre Position erreicht.





Der Kampf begann.





Unterdessen näherten sich die I.Kohorte, die beiden Alen der Extraordinarii, die II.Ala sowie die schweren Waffen ihren Positionen am Südtor.











Entgegen dem Befehl ging der Tribunus Laticlavius Crassus mit seinen Extraordinarii zum Angriff über und griff den griechischen Strategos und dessen Leibwache an. Im Kampf fiel der Strategos und seine Leibwache wendete sich zur Flucht. Dadurch war das Südtor in römische Hand gefallen.





Durch den Fall des Südtores zogen die Griechen ihre Truppen vom Nordtor ab und die dortigen römischen Truppen konnten in aller Ruhe in die Stadt einmarschieren und Position beziehen.





Derweil war Crassus der zersprengten griechischen Leibwache in das Stadtzentrum gefolgt und hatte sie endgültig vernichtet.





Nun musste er sich aber gegen die dort stationierte Infanterie seiner Haut erwehren. Castus traf schließlich mit der II.Ala ein und konnte Crassus unterstützen.









Gemeinsam gelang es den drei Alen die Griechen im Stadtzentrum zu vernichten.





Am Nordtor griffen die Griechen nochmals an, die II. und III.Kohorte geriet unter Druck. Entgegen den Befehlen unterstützten die VI. und VII.Kohorte ihre Kameraden nicht im Kampf, sondern verharrten außerhalb der Stadt.









Im Nahkampf konnten die Griechen dann von den Kohorten des Maximianus geschlagen werden.





Auch am Westtor kam es noch einmal zu Kämpfen.









Aber im perfekten Zusammenwirken der einzelnen Kohorten wurden die letzten griechischen Truppen vernichtet.






Obwohl, wie unter Castus üblich, die Schlacht ordentlich geplant worden war, endete sie doch in einem mehr oder minder großen Fiasko. Am Sieg gab es kein Rütteln, an den erlittenen Verlusten schon. Dass der junge Comitianus zu Beginn Fehler machen würde, war zu erwarten, aber das fahrlässige und übermütige Verhalten des Tribunus Laticlavius Claudius Cornelius Crassus erschütterte Castus weit mehr. Comitianus hatte es in der Schlacht schlichtweg unterlassen die ihm aufgetragenen Aufgaben zu erfüllen, anstatt die Kohorten des Maximianus beim Angriff in die Stadt zu unterstützen, ließ er seine Truppen von außerhalb der Mauern zusehen. Crassus warf kurzerhand alle Vorsicht über Bord und sprengte mit seiner Leibwache in die Stadt und attackierte den griechischen Strategos. Ging dies noch halbwegs gut aus und endete mit dem Tod des griechischen Anführers, attackierte Crassus im Anschluss daran Truppen im Stadtzentrum, mehr und mehr seiner Männer fielen und wenn Castus nicht im letzten Moment mit seiner Leibwache in die Stadt eingefallen und Crassus zu Hilfe gekommen wäre, hätte dies sein Ende bedeutet. Wenigstens erfüllten die anderen Offiziere ihre Aufgabe mit Bravour, auch wenn einige Kohorten nicht mehr zum Einsatz kamen, da das übereilte Handeln verhinderte, dass sie die vorgesehenen Positionen erreichen und eingreifen konnten.

Aufgrund des fehlerhaften Verhaltens der beiden Offiziere erlitt die Legion bei der Schlacht um Crotona Verluste von 1.392 Toten und 246 Verwundeten, unter den Toten befanden sich zwei Offiziere des Stabes. Zum einen der gerade erst neu zur Legion gekommene Luca Iulius Clemens, der Praefectus Castrorum der Legion, und zum anderen der Praefectus Alae Iulianus Iunius Auxilius. Fast 11.000 Sklaven wurden eingebracht und eine stattliche Summe von 11.000 Goldstücken erbeutet. Castus schickte alles auf schnellstem Weg nach Rom zurück und forderte zwei neue Offiziere an.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

08.12.2007 17:48
#2 RE: Kapitel III Thread geschlossen

Danach versammelte Castus die Offiziere im Praetorium und hielt Comitianus und Crassus eine Standpauke die sich gewaschen hatte. Dass er auf ein Gerichtsverfahren verzichtete lag in der Tatsache begründet, dass erst vor kurzem drei Offiziere der Legion verurteilt worden waren und Castus nicht schon wieder ein solches Aufsehen erregen wollte. Deshalb entschied er sich dafür das ganze intern zu regeln. Comitianus wollte sich herausreden, was Castus noch mehr in Rage brachte. Mit einer Wortgewalt, die durch das ganze Legionslager zu hören war, fuhr Castus den unglücklichen Comitianus erneut an und versprach ihm bei einem neuerlichen, noch so kleinen, Fehler in der Truppenführung, ein Militärgerichtsverfahren. Comitianus schaute bedröppelt drein und schämte sich in Grund und Boden.

Dass Crassus bisher gar nichts gesagt hatte, trug nicht dazu bei die Laune des Castus zu bessern und er wandte sich nun seinem Stellvertreter zu und verlangte eine Erklärung für sein Verhalten. Was dann geschah war einmalig in der römischen Armee: Crassus herrschte seinen Legatus an er solle den Mund halten und schob Castus dann die Schuld an allem zu. Er entschuldigte das Verhalten des Comitianus mit dessen Unerfahrenheit und sein eigenes damit, dass es sich um eine einmalige Gelegenheit handelte den gegnerischen General auszuschalten und die Griechen zu demotivieren. Sein Angriff auf das Stadtzentrum hingegen diente der Ablenkung, damit die Griechen Truppen von den Toren abzogen. Nach dem er zu Ende gesprochen hatte herrschte Totenstille im Praetorium, entgeistert sahen die Offiziere des Stabes Crassus an und einige fragten sich ob dieser den Verstand verloren hatte. Castus hingegen ergriff seine Vitis und schlug damit Crassus zur Maßregelung ins Gesicht und erinnerte ihn daran wer der Legatus der Legion war und dass auch ein Tribunus Laticlavius Befehle zu befolgen hatte wie alle anderen Offiziere und er seinem Befehlshaber gegenüber Respekt an den Tag zu legen hatte. Castus bedauerte nun, dass er Crassus aus der Klemme geholfen hatte und sagte diesem offen ins Gesicht, dass es besser gewesen wäre er wäre gefallen, anstatt Clemens und Auxilius, die alle beide weit bessere Offiziere gewesen waren als Crassus, ebenso dass er Crassus in die Legion geholt hatte und über Jahre gefördert hatte, was dessen einflussreicher Vater schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu tun. Dies war also nun der Dank dafür.

Der Primus Pilus war es schließlich der zur Besonnenheit mahnte, auch seien die Verluste sicherlich unnötig gewesen, aber er verwies auf den Lerneffekt. Er war gewiss, dass dem Comitianus dieser Fehler nicht mehr unterlaufen werde. Crassus hingegen setzte sich an seinen Platz, gab sich ungerührt und ließ sich zu nichts mehr hinreißen. Einzig die Frage ob Castus noch etwas zur Sache zu sagen habe entwich seinen Lippen. Castus antwortete darauf nur kurz, dass Crassus nach Ende des Feldzuges versetzt werde würde, für einen Offizier wie ihn gab es in Roms bester Legion keinen Platz mehr.

Castus entließ dann seine Offiziere und diese verließen murmelnd und sich leise unterhaltend das Praetorium, während Castus Platz nahm und einen Brief an Senator Comitianus schrieb, in dem er dem Senator von den Vorfällen im Zusammenhang mit dessen Sohn und von den Leistungen seines Sohnes berichtete. Danach schrieb er an den Senat eine Botschaft in dem er die Einnahme Crotonas verkündete und setzte schließlich den Versetzungsbefehl für Claudius Cornelius Crassus auf.


* * * * * *






Einige Monate nach dem Abmarsch der Legio „Senatorius Prima“, erreichte eine Botschaft aus Crotona den Senat. In ihr verkündete der Legatus Castus den Sieg und die Einnahme Crotonas. Ferner das baldige Übersetzen der Legion nach Sicilia und den bald folgenden Angriff auf Messana.

Die Senatoren Scato, Macro und Mancinus zeigten sich hocherfreut über diese Entwicklung und im Senat war spürbar der Optimismus gestiegen, dass die Griechen vielleicht bald für immer besiegt sein würden.

Das Jahr ging kurz darauf zu Ende und das neue Jahr, welches Lucius Sextius Lateranus als Ersten Konsul Roms sah, kam. Frühling, Sommer und Herbst kamen und gingen und fast schien es ein gutes Jahr zu werden. Aber während des Winters, kurz vor Ende des Jahres und seines Konsulats, betrat Lucius Sextius Lateranus den Senat mit einer schlechten Nachricht: die Etrusker hatten das Bündnis mit der Republik aufgekündigt und Rom den Krieg erklärt.





Senator Mancinus hatte sich als Erster von diesem Schrecken erholt. Er stellte in den Raum, dass man die Legio „Senatorius Prima“ aus dem Süden zurückrufen könnte, wenn es denn die Lage erforderte. Jedoch sprach er sich klar für ein ruhiges Reagieren aus und nicht für übereilte Handlungen. Auch schien die diplomatische Lösung dieses Problems durchaus sinnvoll, denn die Etrusker hatten keinerlei Angriff begonnen. Der Senator Scato pflichtete seinem Kollegen Mancinus bei und beschäftigte sich mit der Frage ob denn die Legio „Consularis Prima“ den Etruskern Herr werden kann, wenn es notwendig wurde. Ebenso plädierte der Senator Syrus für Ruhe und eine abwartende Haltung. Eine Kriegserklärung musste nicht unbedingt den schlimmsten Fall für die Republik bedeuten, v.a. war er der Meinung dass Rom keine offensiven Aktionen starten solle, sondern man sich erstmal defensiv ausrichten und gegebenenfalls die Grenzbewachung aufstocken sollte. Senator Mancinus schlug nun vor den Befehlshaber der Legio „Consularis Prima“ in den Senat zu rufen und zu erfragen wie er die Lage bei einem Angriff der Etrusker einschätzte und ob seine Legion einen Angriff abwehren könnte.





Aber dazu kam es nicht mehr, denn gleich im neuen Jahr, traf eine neuerliche Hiobsbotschaft ein: auch die Gallier hatten Rom den Krieg erklärt und mit einer Flotte den Hafen von Crotona angegriffen. Gaius Licinius Stolo, Konsul dieses Jahres, hatte die Nachricht überbracht und sogleich eine Strafaktion gegen die Gallier gefordert. Senator Scato unterstützte dieses Ansinnen und erklärte sich für eine Eroberung Cannaes. Auch dadurch erleichtert dass Karthago und die Stämme Germaniens, aufgrund des Angriffes der Gallier auf Rom, die bestehenden Bündnisse aufgekündigt hatten, und sich auf die Seite Roms geschlagen hatten. Einzig die Frage wer Cannae angreifen und erobern sollte, war ungeklärt. Die Legio „Senatorius Prima“ war im Süden und konnte nicht eingreifen, die Legio „Consularis Prima“ nach Cannae zu schicken konnte böse Folgen für Rom haben, wenn die Etrusker in diesem Moment Rom selbst angriffen. Senator Mancinus brachte dann eine akzeptable Lösung vor. Einzelne Kohorten der verstreuten Legionen, die Legio „Legio Consularis Secunda“ war in Tarentum, die Legio „Consularis Tertia“ in Capua, die Legio „Consularis Quarta“ in Veii und die Legio „Consularis Quinta“ war Garnison in Crotona, sollten zusammengezogen werden und Cannae angreifen. Mancinus stellte aber fest dass erst ein Senatsbeschluss dafür gefasst werden musste. Dies wurde dann auch schnell erreicht, auch weil die Mitglieder des Quinquevirats den Vorschlag des Senators Mancinus unterstützten. Das Oberkommando über das Unternehmen übernahm der Erste Konsul Gaius Licinius Stolo. Da abzusehen war, dass das Unternehmen bedeutend länger als bis zum Ende von dessen Konsulat dauern würde, wurde er mit prokonsularischen Vollmachten ausgestattet und konnte ohne Zeitdruck das Unternehmen durchführen.











* * * * * *



Nach dem Sieg über die Griechen und der Einnahme von Crotona blieb die Legio „Senatorius Prima“ nur kurz in der Stadt. Die Verluste waren schnell ausgeglichen und eine Garnisonslegion war ebenso schnell aufgestellt, die Legio „Consularis Quinta“. Als schließlich die „Classis Prima“ eintraf, ging die Legion an Bord und ließ sich von der Flotte nördlich von Messana auf sicilischem Boden an Land bringen.







Damit hatten die Griechen nicht gerechnet, sie verließen sich zu sehr auf ihre Stärke zur See und glaubten nicht daran, dass die kleine römische Flotte eine solche Landeoperation durchführen konnte. Aber Castus war ein Fuchs und er ging auch Risiken ein. In diesem Fall wurde er dafür belohnt, Messana war fast verteidigungslos.

Bei der folgenden Besprechung war auch der neue Praefectus Castrorum Lentulus Laberius Lentullus zugegen, ein neuer Praefectus Alae war allerdings noch nicht eingetroffen. Obwohl eingeplant, konnten die Speculatores den Angriff nicht unterstützen wie in der Vergangenheit, eröffnete Castus seinen Offizieren, denn alle waren in der Stadt gefangen genommen und getötet worden. Catilina aber schlug trotzdem vor sofort anzugreifen. Seine Katapulte würden den Truppen den Weg in die Stadt ebnen. Allerdings war er vorläufig als einziger dieser Meinung, denn Acilianus sprach sich für eine Belagerung aus, auch auf die Gefahr hin, dass Verstärkungstruppen aus Syracusae eintreffen konnten. Für Catilina war diese Meinung eher unbegreiflich und er konnte nicht nachvollziehen vorher Acilianus seine Zuversicht nahm. Um seinem Kollegen die Stärke der Griechen vor Augen zu führen, erbat er von Castus die Zahlen welche die Speculatores aus Syracusae übermittelt hatten. Demnach war mit etwa 25.000 Mann zu rechnen die sehr wohl der Legion in den Rücken fallen konnten. Auch Vespasianus verstand das Zögern nicht, der Legion wurde die Stadt schließlich auf dem Silbertablett serviert. Auch Traianus sah die Notwendigkeit eines sofortigen Angriffs, wenn die Griechen Verstärkung schickten, konnten die nur noch feststellen, dass Messana römisch war und sich den griechischen Dickschädel an den Mauern einrennen. Aber wieder war es Maximianus der ebenfalls für eine Belagerung war. Falconius wollte mit seinen Truppen auch lieber die griechische Verstärkung auf den Mauern als auf dem offenen Feld erwarten. Einige der Offiziere hatten sich noch nicht entschieden und waren zwischen den Argumenten hin und her gerissen.

Castus wollte nun dem jungen Comitianus die Chance geben eine richtige Entscheidung zu treffen, doch dieser zögerte noch. Währenddessen wollte der tatendurstige Bamballio den sofortigen Angriff, ihm schien der Schwertarm zu jucken. Als nun aber der eher wortkarge und oft geistesabwesende Lucius Cornelius Germanius sich für eine Belagerung aussprach, da ihm die möglichen Verluste beim Sturm der Stadt zu hoch waren, entschied sich auch Comitianus dafür. Seiner Meinung nach würde das Eintreffen von Verstärkung eher der Legion zu gute kommen, denn so könne man zwei Gegner auf einmal schlagen und womöglich auch noch Syracusae einnehmen. Aber auch die erneuten Worte des Catilina fruchteten nichts mehr, die Mehrheit des Stabes hatte sich für die Belagerung Messanas, welche ungefähr fünf Jahre dauern konnte, entschieden. Welch schweren Fehler sie begingen sollte den Offizieren bald vor Augen geführt werden.


* * * * * *



Nach dem Ende der Stabsbesprechung bat Castus seine Offiziere noch auf einen Becher Wein in die Principia um ihnen etwas mitzuteilen:

Da wir nun die nächsten fünf Jahre vor Messana verbringen werden, habe ich euch etwas mitzuteilen. Wenn wir nach der Einnahme der Stadt Messana nach Rom zurückgekehrt sind, werde ich von meinem Posten als Legatus Legionis der Legio "Senatorius Prima" zurücktreten und aus dem Militärdienst ausscheiden.

Ich werde dann 38 Dienstjahre hinter mir haben und ich glaube dass es dann an der Zeit ist Platz zu machen.

Ich bin jedenfalls stolz und glücklich während der letzten Jahre als Befehlshaber dieser Legion gedient zu haben. Sie hat überaus große Erfolge errungen und in ihr dienen einige der besten Offiziere der Republik, einige davon sind uns aber leider auch schon vorausgeeilt ins Elysium.

Wer euer neuer Befehlshaber wird liegt in den Händen des Senats und ich hoffe, dass ihr ihm genauso gut dienen werdet wie mir.



* * * * * *








Etwas sechs Monate nach dem die Belagerung von Messana begonnen hatte, erfolgte der erste Angriff der Griechen. Mit 7.400 Mann hatten sich die Griechen genähert und griffen nun die Legion an. Den Angriff unterstützten die 3.200 Verteidiger Messanas. Aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit, die Legion verfügte über 15.000 Mann, konnte der Angriff abgeschlagen werden. Aber die Verluste waren hoch, denn die Griechen führten keine Anfänger in die Schlacht, sondern erfahrene und starke Truppen. Allein 3.672 Mann waren gefallen, dazu kamen 648 Verwundete, die Griechen verloren 6.546 Mann, außerdem gerieten 16 Verwundete in Gefangenschaft. Dieser erste Angriff war aber nur der Beginn eines Abnutzungskampfes welchen die Griechen begannen.







Wenige Monate später erfolgte der zweite Angriff. Wieder waren es 7.000 Griechen welche die Legion angriffen. Auch dieses Mal konnte der Angriff abgeschlagen werden, die Verluste waren aber erneut nicht unerheblich. 2.436 Tote und 438 Verwundete auf römischer Seite und 4.866 Tote auf der Seite der Griechen.







Der dritte große Angriff erfolgte nur kurze Zeit später. Die Griechen boten diesmal 7.500 Soldaten auf, die die geschwächte Legio „Senatorius Prima“ attackierten. Unter der größten Kraftanstrengung und erneuten schweren Verlusten, konnte auch dieser Angriff noch einmal abgewehrt werden. Es waren 2.604 Tote und 456 Verwundete zu beklagen, demgegenüber standen 4.446 Tote auf Seite der Griechen.


* * * * * *



Nach drei schweren Feldschlachten gegen griechische Verstärkungen, mit zum Teil verheerenden Verlusten, stand die Legion kurz vor dem Ausbluten. Ausfälle in den Tausenden, der Verlust von 2/3 der Soldaten ließen die Lage fast aussichtslos erscheinen. Es waren zwei harte Jahre gewesen und die hatten ihren Tribut gefordert.

Eilig ließ Castus seine Offiziere zusammenkommen und offenbarte ihnen die prekäre Lage, welche aber jedem hinreichend bekannt war. Es blieben nur noch zwei Möglichkeiten zum Handeln, entweder die Stadt nun endlich stürmen oder der Rückzug. Ein weiteres Verharren der Legion vor den Mauern Messanas würde unweigerlich den Untergang der Legion bedeuten.

Traianus sprach aus, was die meisten dachten: es muss gestürmt werden. Catilina sah sich veranlasst den Finger in die Wunde zu legen und daran zu erinnern, dass genau vor dieser Situation gewarnt worden war, aber man wollte nicht auf die erfahrenen Offiziere hören und jetzt saß man in der Falle. Der Ausweg war seiner Meinung nach endlich den Sturm der Stadt anzuordnen. Dies sahen auch alle anderen Offiziere ein und schließlich erging der Befehl zum Sturm der Stadt.


* * * * * *








Mit den letzten Kräften griff die Legion schließlich Messana an und eroberte es. Der Kampf war kurz, denn die griechischen Kräfte in Messana waren ebenfalls erschöpft und leisteten nur kurz Widerstand. Trotzdem kostete die Eroberung der Stadt noch einmal 972 Tote und 168 Verwundete, die Verluste der Griechen lagen bei 966 Toten und 30 Gefangenen.

Diese vier Schlachten hatten die Legion an den Rand des Untergangs gebracht. Die Verluste waren beängstigend hoch. 9.684 Tote hatte es gegeben, dazu kamen insgesamt 1.710 Verwundete, auch die Griechen hatten einen hohen Blutzoll zu entrichten, 16.824 Tote und 54 Gefangene hatten sie zu beklagen.

Dass die Beute beinahe gigantisch war, neben 118.500 Sklaven wurden 122.000 Goldstücke erbeutet, konnte die erlittenen Verluste nicht rechtfertigen. Der Kampf um Messana würde über Jahrzehnte als einer der blutigsten in der Geschichte der Republik gelten.

Luca Iulius Cinna Magnus Offline




Beiträge: 9.697

08.12.2007 17:50
#3 RE: Kapitel III Thread geschlossen

Bei der abschließenden Besprechung im Praetorium wandte sich der Tribunus Catilina mit einem Antrag an den Legaten. In Anbetracht der großen Tapferkeit der Soldaten und Offiziere schlug er alle Offiziere stellvertretend für ihre Truppen für eine Auszeichnung vor:

Die Praefectii Vespasianus, Bamballio, Lentullus und die Tribunii Comitianus, Maximianus, Traianus und Iustinianus sollten mit Phalerae ausgezeichnet werden.

Die Hasta Pura sollte Quintus Novius Falconius und Marcus Fulvius Publicola verliehen werden.

Claudius Cornelius Crassus und Amulius Marcius Acilianus sollten die Corona Civica erhalten.

Lucius Cornelius Germanius, dessen Kohorten in den Schlachten immer im Brennpunkt eingesetzt waren und sich hervorragend bewährten, sollte mit der Corona Civica und der Hasta Pura ausgezeichnet werden.

Castus stimmte dem Antrag des Catilina zu und nach der Rückkehr nach Rom sollten die Offiziere dann ausgezeichnet werden.

Schließlich wollte sich Catilina an den Tribunus Laticlavius Crassus wenden um diesen zu bitten beim Senat die Corona Aurea für den Legatus Legionis Marcus Fabius Castus zu beantragen, als man feststellte, dass Crassus aus unbekanntem Grunde fehlte. Die Verwirrung war groß, hatte man ihn doch nach der Eroberung der Stadt die Mauern inspizieren sehen. Schließlich erschien ein Centurio im Praetorium und überbrachte die Nachricht vom Tod des Crassus. Ein schwer verwundeter griechischer Bogenschütze, den die Soldaten in dem Chaos übersehen hatten, hatte die Gelegenheit genutzt und mit seinem letzten Pfeil Crassus hinterrücks getötet. Castus ordnete sofort eine nochmalige gründliche Durchsuchung der Stadt nach überlebenden griechischen Soldaten an, um zu vermeiden, dass es noch weitere Opfer gab. Die Offiziere verließen das Praetorium um sich an der Suche zu beteiligen.

Castus ging nach dem unrühmlichen Ende der Besprechung schließlich daran für den Ausgleich der erlittenen Verluste zu sorgen, aber ein Großteil der Truppen konnte nur in Rom aufgefrischt und neu ausgerüstet werden. Deshalb musste die Legion rasch nach Rom zurückkehren. Castus schickte einen Boten nach Capua, wo die „Classis Prima“ im Hafen lag und beorderte sich nach Messana. Bis zum Eintreffen der Flotte wollte er zumindest die ersten Einheiten der Garnison aufgestellt haben und so wurde eine weitere Legion ausgehoben, die Legio „Consularis Sexta“.

Nachdem die Nachricht des Castus in Capua eingetroffen war lief die „Classis Prima“ unter dem Praefectus Classis Appius Volusus Orosius aus und segelte nach dem Süden. Kurz vor dem Ziel der Fahrt, kreuzte eine versprengte griechische Flotte den Weg der „Classis Prima“. Orosius gab den Befehl zum sofortigen Angriff. Die Griechen suchten aber schnell das Weite als sie ihre Unterlegenheit erkannten. Während des kurzen Kampfes waren hatte es auf römischer Seite 120 Tote und 24 Verwundete gegeben, die Griechen hatten 162 Tote zu beklagen. Schließlich lief die Flotte in den Hafen von Messana ein und die Legion ging an Bord.


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Unterdessen hatte Gaius Licinus Stolo die angeforderten Kohorten gesammelt und zu einer 17.000 Mann starken Armee vereint. Mit dieser zog er von Rom aus nach Osten um Cannae zu erobern. In langen Gewaltmärschen erreichte Stolo schnell das Land der Gallier. Als er Cannae erreichte, entschied er sich, in Anbetracht der beträchtlichen zahlenmäßigen Stärke der Gallier, die Stadt erst zu belagern und ausreichend Belagerungsgerät zu bauen, bevor er sie stürmen wollte. Schließlich schien ihm der Augenblick günstig und er befahl den Angriff auf die Stadt. Von allen Seiten drangen die breit gefächerten Kohorten in die Stadt und stürzten sich in den Straßenkampf mit den 11.500 gallischen Verteidigern. Es wurde ein hartes Ringen, als besonders verhängnisvoll erwiesen sich die Kriegshunde welche die Gallier in Massen einsetzten und die unter den jungen und unerfahrenen römischen Truppen ein ums andere Mal Angst und Schrecken verbreiteten. Die Kämpfe dauerten bis in die frühen Abendstunden, dann war die Stadt schließlich gefallen und in römischer Hand. Als bei Stolo nach und nach die Verlustmeldungen eintrafen, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, 7.668 Tote und 1.332 Verwundete hatte seine Armee zu beklagen. Die Verluste der Gallier waren hingegen geringer und betrugen 6.558 Tote. Die überlebenden Gallier waren aus der Stadt geflohen. Die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten: Cannae war eine Geisterstadt, es gab keine Beute zu machen und niemanden den man hätte in die Sklaverei führen können. Und dafür mussten so viele römische Soldaten sterben. Von Resignation gezeichnet begab sich Stolo in sein Zelt um eine Botschaft an den Senat zu schreiben und ihm nüchtern den Ausgang des Feldzuges mitzuteilen. Nachdem er dies getan hatte, wies er seine Offiziere an aus den einzelnen Kohorten Truppen abzuziehen, die als Garnison in Cannae bleiben sollten, sie bildeten den Grundstock für die neue Legion, die Legio „Consularis Septima“


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Wochen und Monate vergingen ohne Meldungen aus Cannae oder Messana. Fast schien es als wären die Truppen vernichtet worden. Im Senat herrschte eine geisterhafte Stimmung, nur vereinzelte leise Gespräche fanden statt, aber ansonsten war es totenstill. Außer vielleicht als das Senatscollegium wieder um einen Sitz auf 15 Senatoren verkleinert wurde. Den „großen Schweiger“ Titus Hirtius Insolitus kostete seine Schweigsamkeit seinen Sitz im Collegium. Einen schweigenden Senator konnte man bei wichtigen Entscheidungen nicht gebrauchen.





Dann endlich erreichte ein Bote aus Messana den Senat und überbrachte eine Nachricht des Legatus Castus, welche den erfolgreichen Abschluss des Feldzuges verkündete, von großen Verlusten und noch größerer Beute berichtete.

Als Erster ergriff der Senator Syrus das Wort, so glücklich er über den Sieg war, er ließ es sich nicht nehmen den Legatus Castus wegen der großen Verluste anzugreifen und diesem die Unterschätzung des Gegners vorzuwerfen. Ferner rückte er sich ins rechte Licht als er darauf hinwies, er habe zu einer Verstärkung mit konsularischen Truppen geraten. Dies wäre aber nicht in Betracht gezogen worden. Auch hielt er es für ratsam alle verfügbaren und entbehrlichen konsularischen Truppen nach Sicilia zu schicken um die Griechen endgültig zu schlagen.





Noch während er sprach traf ein weiterer Bote ein, diesmal aus Cannae und auch er hatte Siegesnachrichten zu überbringen. Aber auch beim Kampf um Cannae waren hohe Verluste, aufgrund der Unerfahrenheit der konsularischen Truppen, zu verzeichnen gewesen. Innerhalb kürzester Zeit hatte Rom 17.000 Soldaten eingebüßt, von den Verwundeten ganz zu schweigen.

Dies nahm der Senator Mancinus zum Anlass das Wort zu ergreifen. Zuerst bat er seinen Kollegen Syrus um Zurückhaltung bei Schuldzuweisungen, da nicht näher bekannt sei warum die Legio „Senatorius Prima“ so große Verluste im Kampf erlitten hatte. Er wollte zu diesem Zweck den Legatus Castus nach dessen Rückkehr eingehend befragen, aber auch genauer ergründen wie es zu den vielen Toten bei Cannae kommen konnte. Er erteilte auch dem Ansinnen des Syrus eine Absage, man könne nicht die Nordgrenze entblößen um Sicilia zu erobern. Zuerst müsse man sich aktuelle Informationen aus dem nördlichen Grenzgebiet besorgen und dann entscheiden wie weiter vorgegangen werden soll. Auch hielt er es nicht für abwegig Karthago, das schließlich Verbündeter Roms war, um Hilfe zu bitten.

Für den Senator Scato waren die erlittenen Verluste ebenfalls erschreckend, jedoch verteidigte er sie einerseits mit dem erworbenen Nimbus der Unbesiegbarkeit römischer Truppen und mit dem strategisch geradezu zwingenden Angriff auf Cannae und dessen unbedingter Eroberung. Auch verteidigte er den Legatus Castus, ohne dessen Führung die Eroberung Messanas nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre. Er erkannte auch die Folgen wenn man die unerfahrenen konsularischen Truppen, trotz ihres Erfolges bei Cannae, auf kampferprobte griechische Verbände treffen ließe und riet die Legio „Senatorius Prima“ unter Castus’ Führung so schnell wie möglich wieder in den Kampf zu schicken um Syracusae zu erobern. Den Vorschlag des Senators die Karthager um Unterstützung zu bitten lehnte er hingegen rundherum ab.

Der Senator Syrus schlug vor die Garnison von Messana wenigstens vorübergehend aufzustocken bis die Legio „Senatorius Prima“ wieder aus Rom eingetroffen war. Der Senator Amulius Tullius Longus stimmte seinem Kollegen zu und wollte alles daran setzen, dass man Messana nicht wieder verlieren würde.

Mitten in die Debatten hinein öffneten sich die Türen der Curia und der Legatus Legionis Marcus Fabius Castus trat in die Hallen des Senats ein. Er war vor kurzem mit der Legion an Bord der „Classis Prima“ in Ostia eingetroffen und hatte sich eilig auf den Weg nach Rom gemacht. Castus verstand es allerdings den Senatoren den Tag zu verderben und die aktuelle Lage zu verkomplizieren, er legte kurzerhand sein Kommando nieder und schied aus dem Militärdienst aus. Zuvor allerdings berichtete er von den Kämpfen um Messana und stellte unumwunden fest, dass die Griechen gewarnt worden waren und es in Rom Verräter gab, wenn nicht sogar unter den Senatoren selbst. Castus stellte fest, dass selbst dies nicht dazu beitragen konnte seine Truppen zu besiegen, vielmehr habe man den Griechen beigebracht was ein Kampf gegen Roms beste Legion bedeutete und dass die Legion den Griechen niemals unterliegen würde. Zum Ende seines Berichtes kam Castus noch mit einer privaten Bitte auf den amtierenden Censor Decius Aemilius Paullus zu. Er erbat die Ungerechtigkeit die dem Spurius Iulius Vespasianus, dem Praefectus Evocati der Legio „Senatorius Prima“, vor vielen Jahren widerfahren war, wieder gut zu machen und ihm seine Patrizierwürde zurückzugeben, welche er infolge einer Intrige im Senat verloren hatte.

Unterdessen war der neue Erste Konsul, Lucius Aemilius Mamercinus, im Senat eingetroffen. Er brachte schlechte Nachrichten: wie bereits von vielen vorausgesehen hatten die Griechen die Abwesenheit der Legio „Senatorius Prima“ genutzt und damit begonnen Messana zu belagern um es zurückzuerobern. Jetzt noch mehr als zuvor war der Rücktritt des Castus ungünstig und erschwerte die Dinge.







Umgehend meldete sich auch der Senator Scato, im Übrigen kein Freund des Castus was aber auf Gegenseitigkeit beruhte, zu Wort und tadelte Castus für seinen Rücktritt in dieser kritischen Zeit. Ebenso stellte er die Frage nach dem Nachfolger welcher die Legion übernehmen sollte, auch brachte er seine Besorgnis über die Stärke der Griechen in Syracusae zum Ausdruck. Des Weiteren beschäftigte ihn die Frage wann die Legion wieder einsatzbereit sei und ob man nicht eine zweite senatorische Legion aufstellen sollte um die Legio „Senatorius Prima“ zu unterstützen.

Nun erhob sich der Senator Paullus um Castus auf seine Bitte zu antworten. Er bestätigte Castus, dass ihm die besagten Vorgänge bekannt seien und er gewillt war im Senatsarchiv die betreffenden Schriftrollen zu studieren und dann eine Entscheidung über Castus Bitte zu treffen. Jedoch wollte er von Castus noch wissen, warum dieser keinen Nachfolger, und dies in vollster Absicht wie Paullus wusste, vorgeschlagen hatte wie es eigentlich Tradition in der römischen Armee war. Allerdings konnte Castus nicht sofort antworten da Senator Mancinus seine Ankündigung wahr machte und den Grund für die hohen Verluste vor Messana bei Castus erfragte.

Erst jetzt konnte Castus auf die zahlreichen Fragen antworten. Als erstes wandte er sich an Senator Paullus und dankte ihm, dass er gewillt war den Fall Vespasianus zu prüfen. Er eröffnete Paullus auch, dass er keinen Nachfolger benannt habe, weil er genau wisse, dass die in Frage kommenden Offiziere wegen ihrer politischen Ansichten nicht den Wünschen des Senates entsprechen würden und er nicht gedenke diese Männer der Schande einer Ablehnung durch den Senat auszusetzen. Dem Senator Mancinus antwortete er, dass der Legionsstab entschieden hatte Messana zu belagern und nicht zu stürmen. Dies ermöglichte dann die Angriffe der Griechen die aber alle abgeschlagen werden konnten. Als die Verluste dann immer weiter stiegen entschied der Stab die Stadt doch zu stürmen, was erfolgreich gelang. Zu guter letzt erhielt Senator Scato seine Antworten. Castus erklärte, er könne zwar potentielle Nachfolger benennen, aber dies wären Offiziere seines Schlages, für die der Senat nicht unbedingt ein Muss für Roms Fortbestand war. Was die Einsatzbereitschaft der Legion betraf erwartete Castus, dass die Truppen in sechs Monaten wieder ausreichend aufgefüllt seien. Eine mögliche Verstärkung der Legion sei nicht mehr seine Entscheidung sondern die des neuen Legatus. Allerdings war er der Meinung eine zweite Legion aufzustellen, wäre aufgrund der langen Zeit die dies in Anspruch nahm, nicht realisierbar.

Senator Mancinus reagierte mit Ungläubigkeit auf die Antwort des Legatus und fragte diesen nach den strategischen und taktischen Fähigkeiten seiner Offiziere, die angesichts dieser Entscheidung nicht groß sein konnten. Es wäre doch absehbar gewesen, dass aus Syracusae Verstärkung für die Griechen eintreffen würde. Castus entgegnete, dass dies ihm und seinen Offizieren durchaus bewusst war, aber man keine Angst davor hatte den Griechen in offener Schlacht zu begegnen. Er räumte aber ein, dass man es versäumt habe die Garnison Messanas, die an allen drei Feldschlachten teilnahm, nachhaltig aufzureiben und ihnen immer die Flucht nach Messana zurück gestattete.

Damit gab sich Mancinus zufrieden. Aber gedachte nicht Castus aus seinen Klauen zu entlassen, er wollte nun einen Nachfolger für die Legionsführung haben und forderte von Castus einen Namen, die Senatoren wollte so schnell wie möglich die Legion wieder nach Sicilia schicken um Messana zu entsetzen und Syracusae zu erobern.

Castus gab dem Drängen des Mancinus nach und nannte einen Namen: Tiberius Octavius Cimber. Castus hatte mit ihm gedient und bescheinigte ihm die notwendige Erfahrung im Kampf gegen die Griechen. Er charakterisierte Cimber als Offizier der auf die Einhaltung der Vorschriften wert legte, der kühl und risikoscheu die Truppen führte, aber als Offizier äußert zuverlässig und hartnäckig darin war wenn es darum ging seine Befehle in die Tat umzusetzen. Auf strategischem und taktischem Gebiet sei Cimber herausragend, also prädestiniert für die Führung der Legio „Senatorius Prima“, zumal er bereits den Posten eines Legatus Legionis innehatte, er führte die Legio „Consularis Quarta“ in Veii. So weit schien der Mann ideal für die Senatoren, als es aber um seine politischen Ansichten ging, verging den Senatoren das Lachen, Cimber war Anhänger des Königtums und würde einem Rex folgen. Der Senat und die Senatoren waren ihm verhasst und nicht vertrauenswürdig auch wegen der teils unsinnigen Entscheidungen die der Senat in der Vergangenheit getroffen hatte. So einem Mann würden einige Senatoren die Legion nicht anvertrauen wollen, da half auch Castus’ Versicherung wahrscheinlich nicht, dass Cimber seine persönlichen Ansichten immer hinter seinen Pflichten als Offizier Roms anstellte.

Zur Überraschung blieb aber der erwartete Widerstand aus. Als einzige unter den Senatoren äußersten sich nur Amulius Tullius Longus und Aulus Hostilius Mancinus und zwar positiv. Beide sahen in der Gesinnung des Tiberius Octavius Cimber kein Problem, solange dieser die Befehle befolgte die der Senat erließ. Auch von den Senatoren um Scato und Macro kam kein einziges Widerwort, obwohl Castus von ihnen den härtesten Widerstand erwartet hatte. Es schien diesmal einfacher zu sein als erwartet.

Auch Senator Paullus, der sonst zu allem eine Meinung hatte die sich drehen konnte wie ein Fähnchen im Wind, äußerte sich nur zum Fall Vespasianus. Er verkündete vor allen im Senat seine Entscheidung:

Ich, Decius Aemilius Paullus, Senator und Censor von Rom, einst Konsul der Republik, Mitglied der ruhmreichen patrizischen Familie der Aemilier tue hiermit kund, daß dem Spurius Iulius Vespasianus vor 18 Jahren schweres Unrecht zuteil wurde und ihm fälschlicherweise seine Würde als Patrizier aberkannt wurde.

Um dieses Unrecht zu sühnen verfüge ich hiermit, daß dem Spurius Iulius Vespasianus von heute an und für den Rest seines Lebens, sowie allen seinen männlichen Nachfahren auf alle Zeit, die Würde eines Patriziers zuerkannt wird.

Er erhält ebenfalls die vom Senat eingezogenen Häuser, Villen und Latifundien sowie sein Privatvermögen zurück.


Als dann auch noch die Abstimmung ganz zu Castus’ Zufriedenheit verlief, Cimber wurde mit überwältigender Mehrheit zum neuen Legatus der Legio „Senatorius Prima“ bestimmt, hatte Castus alles erreicht was er wollte und von dem er nicht zu träumen wagte.

Mancinus machte aber klar, dass die Wahl so ausfiel weil sie aus militärischen Gesichtspunkten die einzig Richtige war. Die Ansichten des Cimber wären in diesem Fall unwichtig, zumal es in Rom keinen Rex geben würde, solange ein Senat existierte und dies würde in seinen Augen noch viele Jahrzehnte der Fall sein. Da die Legion nun einen neuen Kommandeur hatte, konnten nun auch entsprechende Befehle ergehen, die Senatoren hatten einstimmig für den Entsatz von Messana und die Eroberung von Syracusae gestimmt.

Auch Paullus begrüßte die Entscheidung seiner Kollegen, er erwartete sicherlich wieder eine große Beute, die zum großen Teil in seine Tasche fließen würde, und entließ schließlich den Bürger Castus aus dem Senat und wünschte ihm alles Gute für das restliche Leben.


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Kurze Zeit später traf der neue Legatus Legionis der Legio „Senatorius Prima“, Tiberius Octavius Cimber, aus Veii kommend im Legionslager auf dem Campus Martius vor den Toren Roms ein.

Nachdem er sich mit allem vertraut gemacht hatte, berief er alle Offiziere in die Principia um sich dem Stab vorzustellen. Mit ihm zusammen betrat der neue Praefectus Alae Titus Fabius Sulla die Principia. Einige der Offiziere kannten ihren neuen Kommandeur schon von anderen Posten her und auch Cimber zeigte sich erfreut, dass ihm einige der Offiziere vertraut waren.

Der Grund für diese Zusammenkunft wurde bald klar. Cimber wollte die offenen Personalfragen in lockerer Atmosphäre klären. Der Legion fehlte ein Tribunus Laticlavius und Cimber hatte beschlossen seinen Stellvertreter innerhalb der Legion zu suchen. Für viele überraschend wurde Flavius Sergius Catilina, bisher Befehlshaber der schweren Waffen, von Tiberius Octavius Cimber zum neuen Tribunus Laticlavius befördert. Als Ersatz sollte in Kürze ein neuer Tribunus Angusticlavius eintreffen.

Auch hatte Cimber für Spurius Iulius Vespasianus eine Botschaft seine Vorgängers Castus. Castus teilte Vespasianus mit, dass der Censor Decius Aemilius Paullus zugestimmt hat, Vespasianus seine entzogene Patrizierwürde zurückzugeben. Vespasianus war nun wieder Patrizier. Dies brachte aber für Cimber das Problem mit, dass Vespasianus eigentlich nun nicht mehr als Praefectus Evocati dienen konnte, denn dies war ein Posten für plebejische Offiziere und Vespasianus müsste seiner Herkunft wegen eine führende Position in einer Legion innehaben. Da Vespasianus bald aus Altersgründen seinen Abschied einreichen musste, entschied sich Cimber für die elegante Lösung und bot Vespasianus den vorzeitigen Abschied an. Ebenso erreichte auch der Primus Pilus Falconius in Kürze die Altersgrenze und Cimber stellte auch ihm frei seinen Abschied vorzeitig zu nehmen.

Sowohl Vespasianus als auch Falconius lehnten dies jedoch ab und wollten bis zuletzt der Legion und Rom dienen und am nächsten Feldzug teilnehmen. Cimber akzeptierte die Entscheidung der beiden und entschloss sich Vespasianus auf seinem bisherigen Posten zu lassen.

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