Der Feldzug gegen VeiiZwei Jahre waren nach dem Fall von Capua ins Land gegangen und obwohl die Römische Republik nun über zwei Provinzen außerhalb Latiums verfügte, befand sie sich in einer schweren Finanzkrise. Nun offenbarten sich die Schwächen der Reform des Konsuls Servius Cornelius Maluginensis, denn ein stehendes Heer, immerhin rund 60.000 Mann, verursachte immense Kosten und diese trieben die Staatskasse immer weiter in den Ruin. Selbst der geplante Flottenausbau, obwohl von einigen hochrangigen Senatoren finanziell und personell unterstützt, war ins Stocken geraten, die Arbeiten an den Werften in Ostia, um schneller größere und vor allem zahlreiche Schiffe bauen zu können, mussten wegen Mangels an Baumaterial und Finanzmitteln vorläufig eingestellt werden.
Im Senat selbst hatte sich die Spaltung der Senatoren untereinander fortgesetzt welche entstanden war als es um den Bau der Flotte ging und nach wie vorher stehen sich zwei gegensätzliche Gruppen gegenüber und bekämpfen sich. Neu im Senatskollegium war der Senator Aulus Hostilius Mancinus, Konsul des Vorjahres und damit Begründer des senatorischen Standes seiner Familie, und einer der beliebtesten Politiker Roms.
* * * * * *Der erste Konsul Quintus Servilius Fidenas legte dem Senat zu dieser Zeit neue Vorschläge für Feldzüge vor:
Der erste Vorschlag beinhaltete einen Feldzug gegen die etruskische Stadt Veii. Ein Angriff wurde begünstigt durch die Abwesenheit des Gros der etruskischen Truppen.
Jedoch würde dadurch das Bündnis mit den Etruskern auf hinterhältige Weise gebrochen werden.
Der zweite Vorschlag sah vor gegen die immer noch unter gallischer Kontrolle stehende Stadt Cannae vorzugehen.
Die Folge eines solchen Handelns war der Verlust des Bündnisses mit den Stämmen Germaniens und dem Königreich Karthago.
Der dritte Vorschlag war die konsequente Fortsetzung des Kampfes gegen die Griechen. Ein Angriff auf Crotona um die Griechen aus den südlichen Gebieten zu vertreiben und daran folgend ein Angriff auf Messana und dessen Einnahme. Dadurch wäre die Stadt eine hervorragende Ausgangsstellung für einen Angriff auf Syracusae.
Senator Syrus ergriff als erster das Wort und sprach sich klar für die Fortsetzung der Angriffe im Süden aus. Die Etrusker seien ein Problem welches sich vermutlich selbst erledigen würde und wenn nicht würden römische Truppen die Scherben zusammenkehren.
Mitten hinein in die Senatssitzung platzte ein Bote des Senators Paullus und was er zu verkünden hatte ließ den Unfrieden unter den Senatoren offen ausbrechen:
Werte Senatskollegen,
wichtiges gibt es zu berichten. Zuerst sollt ihr aber erfahren was sich seit meinem letzten Erscheinen in den Hallen des Senates ereignet hat.
Da noch andere Senatoren meine Besorgnis ob der Blindheit des Senats in den letzten Entscheidungen teilten, erschien es uns sinnvoll uns untereinander auszutauschen und Vorbereitungen zu treffen, für den Tag an dem sich die Fehler der Vergangenheit der Römischen Republik offenbaren werden. Aus diesem Grund haben sich folgende Senatoren zu einem Quinquevirat zusammengeschlossen:
-> neben meiner Person sind dies Aulus Vinicius Prisca, Sextus Domitius Thalna, Placus Sempronius Atratinus und Marcus Cassius Longinus.
-> zum Sprecher des Quinquevirats wurde meine Person bestimmt, deshalb schickte ich euch heute den Boten.
-> wir fünf werden zukünftig den Aufbau der Flotte beaufsichtigen und durchführen, welche wir dem Senat auf das dringendste vorschlugen. Ferner treffen wir Vorbereitungen zur Verteidigung des römischen Volkes damit es nicht unter euren Fehlentscheidungen zu leiden hat. Dazu gehört das Aufkaufen von Lebensmitteln und deren Lagerung, Sicherung der Handelsstraßen und -wege, Ausbau und Verstärkung der Stadtmauern der Städte Latiums
-> alle diese Maßnahmen werden aus den finanziellen Mitteln des Quinquevirats, und damit aus dem Privatvermögen der zugehörigen Senatoren, bestritten. Wir tun dies, weil wir Patrioten sind und das Volk und die Republik schützen wollen.
-> wenn es unsere Zeit ermöglicht wird immer mindestens einer der Senatoren des Quinquevirats an den Senatssitzungen teilnehmen. Auch werden wir zukünftig unsere Stimmen bündeln und gemeinsam für einen Vorschlag stimmen, auf den wir uns vorher einigen.
Factum infectum fieri non potest Als der Bote seine Nachricht verlesen hatte, herrschte eisiges Schweigen. Erst jetzt schien man unter den Senatoren bemerkt zu haben, dass nicht nur Senator Paullus sondern auch die Senatoren Prisca, Thalna, Atratinus und Longinus nicht im Senat zugegen waren, und vielmehr noch, seit der letzten Senatssitzung nicht mehr in Rom weilten.
Senator Syrus begann unverzüglich gegen diese Maßnahme zu wettern und verurteilte sie auf das Schärfste, auch zögerte er nicht den Senatoren die Zerstörung der Republik vorzuwerfen und die Diktatur als folgendes Übel zu nennen.
Als herrsche nicht genug Ärger im Senat fand sich just in diesem Moment, auf Befehl des Princeps Senatus, der neue Legatus Legionis der Legio "Senatorius Prima", Marcus Fabius Castus, in den Hallen des Senates ein um den Senatoren über die militärischen Aspekte der künftigen Operation Auskunft zu geben. Jedenfalls war der Zeitpunkt der denkbar schlechteste.
Senator Macro wollte die Situation nutzen und befragte den Legatus über seine Meinung bezüglich des Baus einer Flotte und verwies dabei auf die anhaltenden Diskussionen innerhalb des Senats. Auch beschäftigte ihn die Frage wie es um die Möglichkeiten einer Einnahme von Syracusae bestellt sei, wenn denn die Legion in den Süden ziehen sollte.
Bevor Castus antworten konnte echauffierte sich der Senator Flaminius erneut über den Flottenbau und konnte es nicht unterlassen ironische Bemerkungen fallen zu lassen. Ebenfalls wies er darauf hin nicht grundsätzlich gegen eine Flotte zu sein, aber erst dann wenn der Zeitpunkt gekommen sei. Der Senator Scato schloss sich seinen Vorrednern an und erteilte nun dem Legatus Castus das Wort.
Castus legte nun seine Sicht der Dinge dar, verwies auf die Schlagbarkeit Karthagos im Kriegsfalle, erklärte aber auch klar keine bestehenden Bündnisse brechen zu wollen. Deshalb käme für ihn ein Angriff auf Veii oder Cannae nicht in Frage. Vielmehr wies er auf die unsichere Lage auf Sicilia hin, wo die Karthager mehrere schwere Niederlagen im Kampf gegen die Griechen erlitten hatten. Ein Eingreifen dort wäre schon aus Bündnisgründen mehr als angebracht von den weiteren Auswirkungen eines griechischen Sicilias einmal abgesehen. Zur Überraschung vieler Senatoren sprach er sich nicht gegen einen Flottenbau aus, im Gegenteil er unterstützte diesen unter der Prämisse dadurch die Handelswege besser gegen Piraten schützen zu können. Ebenso wäre sie notwendig wenn es gelte nach Sicilia überzusetzen.
Nun sah Senator Scato die Möglichkeit die Gründung des Quinquevirats zu kritisieren und machte bekannt, dass sich die Senatoren Flaminius, Macro, Syrus, Scipio, sowie er selbst zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben. Ehe er sich dann wieder dem Legatus Castus zuwandte, ließ er noch einige Tiraden an die Mitglieder des Quinquevirats los. Castus dankte er für die Auskünfte, auch über die neuen Gegebenheiten auf Sicilia, und wollte nun noch Informationen über die Lage der Etrusker. Castus war mittlerweile ob des Schauspiels was sich ihm im Senat dar bot schwer erschüttert und fand es an der Zeit die Senatoren zurechtzuweisen. Er machte auch klar nicht blind den Befehlen des Senates zu folgen falls diese dem Wohl des Volkes entgegenliefen. Als er der Meinung war genug gesagt zu haben, kam er nochmals auf die Frage des Senators Scato bezüglich der Lage der Etrusker zurück und schilderte die derzeitige Lage.
Die Worte des Castus versetzten den Senator Scato, dessen Nervenkostüm nicht das Beste zu sein schien, in Rage. Er warf dem Castus Anmaßung und Selbstgefälligkeit vor und erinnerte ihn daran, dass er ganz schnell sein Kommando wieder verlieren konnte. Er legte dem Legatus nahe in Zukunft auf seine Taten und Worte zu achten, sonst könnte es für ihn Konsequenzen haben. Auch war Scatos Informationsbedürfnis nicht gestillt und er verlangte weitere Auskünfte auch über die Stärke der Gallier.
Senator Syrus versuchte nun schlichtend einzugreifen und brachte den Senator Scato wieder zur Ruhe. Nun versuchte Senator Macro auf Castus und seine Zurechtweisungen einzugehen und ermahnte diesen, Drohungen gegen die Senatoren in Zukunft zu unterlassen. Castus hingegen hatte bei dem Auftritt des Scato innerlich gelacht und ließ ihn dies nun mit Worten wissen. Er zeigte sich unbeeindruckt über die Drohung seiner Absetzung als Legatus der Legio "Senatorius Prima", auch machte er Scato nochmals klar was es bedeuten kann sich mit den wichtigen Offizieren der Truppen zu überwerfen, der Schritt hin zu einer Absetzung des Senates war recht klein. Und auch eine Spitze auf die Fragen des Scato über die Gallier musste Castus noch loswerden:
"Und wenn es euch nach mehr Informationen gelüstet, dann steigt auf ein Pferd, kleidet euch als Speculator und reitet in den Norden und holt euch eure Informationen selbst. Jedenfalls schicke ich keinen meiner Soldaten in das Land der Gallier um Informationen zu erhalten, die im Moment nutzlos sind. Die Soldaten sind nicht dazu da dem Herrn Senator eine Karte zu zeichnen, dafür kann er seine Sklaven einsetzen.".
Wenige Augenblicke später verließ Castus den Senat und kehrte zur Legion zurück. Danach ließ die Anspannung im Senat etwas nach und der als gemäßigt bekannte Senator Tiberius Gallus Etruscus warb um weitere Stimmen für einen Angriff auf die Griechen. Nacheinander sprachen sich die Senatoren Macro, Scipio, Scato und Flaminius dafür aus.
Nun erschien aber der Senator Paullus im Senat und bezog klar Stellung gegen die Vorhaltungen der Senatoren bezüglich der Bildung des Quinquevirats. Er ließ aber keinen Zweifel daran, dass die für ihn und seine Kollegen von geringer Bedeutung sei, ihnen sei die Erhaltung der Republik wichtiger als ihr Ansehen unter den Mitgliedern des Senats. Während sich die anwesenden Senatoren noch ärgerten, hielt Paullus die nächste Überraschung bereit: das Quinquevirat stimmte aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten für den Angriff auf Veii. Nachdem Paullus dies bekannt gegeben hatte verließ er die Senatssitzung wieder.
Die Senatoren waren aufgebracht, Syrus konnte nur am Geisteszustand der Senatoren ob dieser Entscheidung zweifeln. Senator Macro versuchte den Beschluss wegen Formfehlern für ungültig erklären zu lassen. Aber die Gesetzeslage war eindeutig und der Beschluss war so nicht abänderbar. Nachdem er die Lage erläutert hatte, ersuchte er die Senatoren, die noch nicht abgestimmt hatten, für den Angriff gegen die Griechen zu stimmen. Der Senator Etruscus rief verzweifelt nach dem Volkstribun, doch dieses Amt war im Zuge der Reform des Maluginensis abgeschafft worden. Nachdem die Frist zur Stimmabgabe verstrichen war, kristallisierte sich heraus wohin der Weg der Truppen führen würde: in den Norden nach Veii.
Urplötzlich stand der Legatus Castus wieder vor den Senatoren, wo er auf einmal herkam wusste niemand zu sagen, auch er sprach nicht viel, denn er hatte bereits erfahren dass er mit der Legion gegen Veii ziehen sollte. Vielleicht hegte der ein oder andere Senator die Hoffnung Castus würde den Befehl verweigern, aber er tat es nicht. Er nahm ihn entgegen und gelobte ihn zu befolgen, dann verließ er den Senat. Senator Etruscus gab dann bekannt sich dem Bündnis gegen das Quinquevirat anzuschließen.
Senator Syrus verfiel wegen der Entscheidung in Schwarzmalerei und der ein oder andere mag wohl das Ende der Welt vor Augen gehabt haben, nachdem Syrus geendet hatte. Senator Scipio gar rief Castus offen zur Befehlsverweigerung auf, auch wenn dieser schon längst gegangen war. Als hätte der Legatus es gehört, öffneten sich im gleichen Augenblick die Türen der Curia Hostilia erneut und Castus kam zurück. Er hatte in der Eile des Aufbruchs die Rolle mit dem Legionsbefehl vergessen. Als er der Worte des Scipio gewahr wurde, war seine Erwiderung, dass dies in seinem Fall Hochverrat sei und er nicht bereit sei zu sterben wegen einiger unzufriedener Senatoren. Er machte klar Befehlsverweigerung käme nur in Betracht wenn alle seine Offiziere den Befehl verweigern würden. Zwar hielt er den Befehl für falsch und unehrenhaft in Anbetracht des bestehenden Bündnisses, aber dies sei nun einmal der Befehl des Senats.
Und auch der Senator Paullus erschien nochmals im Senat, auch ihm war bekannt geworden, dass ein Senator zur Befehlsverweigerung aufgerufen hatte. Demonstrativ stellte er sich neben Castus, die Rechte auf die Schulter des Legatus platzierend und sprach Castus sein uneingeschränktes Vertrauen aus und sicherte ihm jegliche Unterstützung zu. Ebenso versprach er einen anschließenden Feldzug gegen die Griechen im Süden. Während er sprach hatte er die Senatoren um Scato und Macro im Auge und ohne Worte machte er klar, dass es ein Fehler war Paullus und seine Kollegen ignoriert zu haben. Zukünftig würde das Quinquevirat eine gewichtige Rolle in den Entscheidungen des Senats spielen und als wollte es seine Macht beweisen hatte das Quinquevirat für einen Angriff auf Veii gesorgt. An Paullus Miene war all dies abzulesen und auch dass er sich der Macht bewusst war die er in die von ihm gewünschte Bahn lenken konnte.
Castus, nun der Machtverhältnisse im Senat gewahr, blieb nur noch den Senat zu verlassen und seine Offiziere mit dieser Überraschung bekannt zu machen.
* * * * * *Als Castus ins Legionslager außerhalb Roms zurückkehrte hatte er einen Teil seiner Fassung wiedererlangt. Unverzüglich rief er seine Stabsoffiziere zusammen und setzte sie über den Befehl des Senats Veii zu erobern in Kenntnis.
Der Tribunus Angusticlavius Tertius Matius Vedrix sprach sich sofort gegen den Befehl aus. Seiner Ansicht nach wäre es falsch den Etruskern in den Rücken zu fallen. Er schlug vor einen Unterhändler nach Veii zu schicken und das Bündnis zu kündigen. Auch zog er die Ehre der Senatoren in Zweifel, vor allem angesichts des vorbildlichen Verhaltens der Etrusker Rom gegenüber. Er gab auch die Auswirkungen bei anderen verbündeten Völkern zu bedenken, wenn Rom so einfach ein Bündnis ignorierte.
Auch Castus gab vor seinen Offizieren freimütig zu, dass ihm dieser Befehl zuwider sei, aber er sah die Notwendigkeit Befehle zu befolgen und fügte an, dass man früher oder später trotzdem gegen die Etrusker ziehen müsse. Wenn es nun schon soweit sein solle, dann wäre dies auch akzeptabel. Er stellte es aber jedem seiner Offiziere frei diesen fragwürdigen Befehl zu verweigern und ließ auch keine Zweifel daran, dass es von seiner Seite aus keinerlei Strafen nach sich ziehen würde. Die Offiziere würden vorübergehend von ihrem Kommando entbunden und die ihnen unterstehenden Truppen würden im Lager zurückbleiben.
Der Primus Pilus Falconius zeigte sich enttäuscht über die Unbeholfenheit der römischen Diplomatie, es hätte schließlich Wege gegeben die Etrusker zu einem Bündnisbruch zu verleiten. Jedoch bei allen Bedenken entschied er sich den Befehl zu befolgen. Aber auch er sah den Schaden bei den Verbündeten ob dieser Tat.
Der Tribunus Angusticlavius Flavius Sergius Catilina und der Praefectus Extraordinarii Caius Pontius Pilatus erklärten sich bereit dem Senatsbefehl zu folgen, nicht so der Praefectus Castrorum Publius Pupius Pennus. Er verweigerte als erster den Befehl und verwies auf die Tugendlosigkeit einer solchen Tat. Bevor er seine Ehre verliere wolle er sich lieber aus Rom verbannen lassen. So wurde Pennus von Castus seines Kommandos enthoben.
Der Tribunus Angusticlavius Marcus Romilius Augustus zog sich elegant aus der Verantwortung in dem er zwar den Sinn des Befehls anzweifelte, sich aber der Mehrheit seiner Offizierskollegen anschließen würde, für welche Seite dann auch immer.
Die Versuche des Praefectus Pilatus, sowie des Praefectus Cohortis Marcus Fulvius Puplicola bei Pennus an die Verbundenheit der Offiziere und die Treue zur Legion zu appellieren und ihn so umzustimmen scheiterten.
Der Praefectus Evocati Spurius Iulius Vespasianus machte nicht viele Worte sondern sah die Gelegenheit einer schwach gesicherten Stadt und eines überraschenden Angriffs. Auch Iulianus Iunius Auxilius, der Praefectus Alae, sah keinen Gewissenskonflikt, seine Truppen waren Söldner, ihnen war es gleich wer der Feind war, solange die Beute groß genug war.
Nun erklärte auch der Magister Equitum Decius Caesius Mercator den Befehl zu verweigern. So entband Castus auch ihn seines Kommandos. Der Tribunus Angusticlavius Tertius Titurius Traianus gab sich wortkarg, stimmte aber zu dem Befehl zu folgen. Nachdem der Tribunus Vedrix nochmals erfolglos bei Castus intervenierte den Etruskern das Bündnis zu kündigen, er selbst wäre nach Veii geritten, aber Castus wollte das Überraschungsmoment nicht verlieren, blieb dem Legatus nichts mehr übrig als Vedrix, in Anbetracht seiner Ankündigung sonst den Befehl zu verweigern, ebenfalls seines Kommandos zu entheben.
Erneute Versuche verschiedener Offiziere die Befehlsverweigerer umzustimmen blieben erfolglos. Aber bis auf die drei erklärten alle anderen Offiziere ihre Gefolgschaft, zu letzt die Tribunii Angusticlavii Lucius Cornelius Germanius und Tiberius Iulius Iustinianus. Der Tribunus Laticlavius Cornelius Claudius Crassus folgte dem Befehl ebenfalls mit der Bemerkung ihm sei es egal wo und gegen wen der Senat ihn schickte und alle die den Befehl verweigerten sollten sich schämen.
* * * * * *Kurz bevor die Legion nun aufbrach, suchte Marcus Fabius Castus nochmals den Senat auf. Er teilte den Senatoren mit, dass der Aufbruch der Legion kurz bevor stehen würde, aber drei Offiziere, der Praefectus Castrorum Publius Pupius Pennus, der Tribunus Angusticlavius Tertius Matius Vedrix und der Magister Equitum Decius Caesius Mercator, den Befehl verweigert hatten. Sie wären ihres Kommandos enthoben, in Folge dessen blieben die I.römische Ala, sowie die VI. und VII.Kohorte zurück und würden sich keinen Ruhm bei der Schlacht erwerben können.
Senator Mancinus wünschte von Castus nun zu wissen ob und wie er gegen diese Offiziere vorgehen wollte. Auch beschäftigte ihn die Frage wie der Rest der Offiziere dachte. Castus versicherte dass die anderen folgen würden, aber die allgemeine Stimmung in Richtung Unzufriedenheit ging, die Moral der Truppen sei aber weiterhin hoch und man brenne auf den Kampf. Den Befehlsverweigerern drohe von ihm keine Strafe ließ Castus den Senator Mancinus wissen. Da Castus alle Fragen beantwortet sah, wollte er nun gehen, doch hielt ihn Mancinus mit weiteren Fragen, nach den zu erwartenden Verlusten und der Reaktion der Etrusker, zurück. Castus konnte die Befürchtungen des Mancinus zerstreuen. Dieser entließ Castus dann mit guten Wünschen aus dem Senat.
Nachdem Castus gegangen war, sah es Mancinus als seine Aufgabe die vergangenen Vorfälle innerhalb des Senates aufzuarbeiten. Auch er geißelte den bevorstehenden Bündnisbruch als verwerflich und falsch, ging aber sogar noch weiter und wollte in Erfahrung bringen welcher der Senatoren das Quinquevirat im Geheimen unterstützt hatte. Seine Worte verhallten ungehört, wären die Legion bereits nach Norden marschierte.
* * * * * *Die Annäherung der Legion an Veii war unterdessen, von den Etruskern unbemerkt, geglückt und Castus hielt noch einmal kurz eine Besprechung ab. Die Hauptfrage war dabei ob man die Gunst der Stunde nutzen sollte und die Stadt mit Unterstützung der schweren Waffen sowie der vorausgeeilten und in der Stadt befindlichen Speculatores sofort stürmen oder den Angriff gut vorbereiten und die Stadt belagern solle.
Es herrschte Einstimmigkeit darin, sofort und hart zuzuschlagen. Die Stadt zu belagern hieße den Verstärkungen der Etrusker die Möglichkeit zu geben einzugreifen und die Legion womöglich in die Gefahr einer Einkesslung zu bringen.
Nachdem der Schlachtplan in allen Einzelheiten ausgearbeitet war erteilte Castus den Befehl zum Angriff für den folgenden Morgen.
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